3406 Moral, Kooperation und Wettbewerb
B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
Kartei Details
Karten | 41 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 27.11.2014 / 02.09.2017 |
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Was ist nepotistischer Altruismus?
Altruismus gegenüber Verwandten
Moralbegriff
- normativ: Vergleich mit Normen, die wir als richtig ansehen
- deskriptiv: keine Wertung, nur Beschreibung eines moralischen Urteils
- Nützlichkeitserwägung: aus utilitaristischen oder teleologischen Gründen
- Moralische Normen: deontologische Gründe
utilitaristisch
wertende Form der zweckorientierten Ethik
teleologisch
am Zweck orientiert
deontologisch
festgesetzte Regeln
-> Handlungsfolgen spielen keine Rolle, können fatal sein
Äquilibration
Herstellung adäquaten Gleichgewichts zw. Individuum und Umwelt
Kognitive Entwicklung nach Piaget
- Sensumotorisches Stadium: Verschmelzen von Subjekt und Objekt
- Präoperationales Denkstadium: Ich bin der Mittelpunkt der Welt (Egozentrismus)
- Stadium konkreter Operationen: Erst Handeln, dann Denken
- Stadium formaler Operationen: Alles logo
Dezentrierung
Fähigkeit, sich nicht nur auf ein hervorstechendes Merkmal zu konzentrieren, sondern andere Merkmale ergänzend bzw. kompensierend in die Überlegungen einzubeziehen.
Stadien der Regelanwendung Moral (Piaget)
- Rein motorisch/individuelles Stadium: 0-3 Jahre
- Egozentrisches Stadium: 2-6 Jahre
- Beginnende Zusammenarbeit: 7-10 Jahre
- Kodifizierung der Regeln: ab 11 Jahren
Stadien des Regelbewusstseins
- Individuelle Riten
- Heteronomie
- Autonomes Regelverständnis
Gerontokratie
eine Herrschaftsform, in der die Herrschaft von (zu) alten Leuten ausgeübt wird
Theokratie
Herrschaftsform, bei der die Staatsgewalt allein religiös legitimiert und von einer (in der Sicht der Anhänger der Staatsreligion) göttlich erwählten Person, einer Priesterschaft (Klerus) oder sakralen Institution (Hierokratie) auf der Grundlage religiöser Prinzipien ausgeübt wird
Heteronome Moral
- Regeln werden wörtlich genommen, Sinn nicht verstanden
- Handlung im Einklang mit Regeln der Erwachsenen = gut
-> Nicht Absicht zählt sondern die Konsequenz des Verhaltens
Autonome Moral
- beruht auf Zusammenarbeit und Kooperation untereinander
Stufen der Gerechtigkeit: Lawrence Kohlberg
- wann sehen Menschen etw. als gerecht oder ungerecht
- Methode: Hypothetisches Dilemma
Moralische Stufen:
- Präkonventionelle Ebene: Moralische Wertung nach äußeren Geschehnissen
- Stufe 1: Orientierung an Bestrafung und Gehorsam
- Stufe 2: Instrumentell-relativistische Orientierung
- Konventionelle Ebene: Moralische Wertung durch Übernahme guter Rollen
- Stufe 3: Orientierung an personengebundener Zustimmung
- Stufe 4: Orientierung an Recht und Ordnung
- Postkonventionelle Ebene: Moralische Wertung beruhend auf Werten/Prinzipien
- Stufe 5: Legalistische oder Sozialvertrags-Orientierung
- Stufe 6: Orientierung an allgemeingültigen ethischen Prinzipien
A vs. B-Stufen (Moralische Stufen)
- A-Stufe: Orientierung an Ordnung & Nutzen-Konsequenzen
- B-Stufe: Orientierung an Gerechtigkeit/Fairness/Ideal-Selbst
MUT
Moralischer Urteil Test
- 2 Dilemmata mit je 6 Pro- und Kontra-Argumenten
- 3 Teilmengen:
- Theoriekonforme
- Theoriekonträre
- ggf. theorieneutrale Antwortmuster
Niveaus der sozialen Perspektivenübernahme nach Selman
- Egozentrische/undifferenzierte Perspektive
- Subjektive/differenzierte Perspektive
- Selbstreflexive/reziproke Perspektive
- Wechselseitige Perspektive / Perspektive der 3. Person
- Gesellschaftliche/Tiefenperspektive
Kompetenz nach Chomsky (Treppenbauer)
Fähigkeit des idealen Sprecher-Hörers
Laute & Bedeutungen könenn in genauer Übereinstimmung mit Regeln der Srpache verknüpft werden
-> Höchstmöglichstes Entwicklungsniveau, das einem Individuum zur Verfügung steht
Performanz nach Chomsky (Treppenbenutzer)
Tatsächlicher Sprachgebrauch
Assymmetrische Voraussetzungsrelation
Kompetenzniveau ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für ein entsprechend hohes Performanzniveau.
Kohlberg: Kognitive Reife ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung der Reife des moralischen Urteils
Piaget: Entwicklung logisches Denken notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für Entwicklung der sozialen Perspektive (Selman), die wiederum notwendig aber nicht hinreichend für Entwicklung des moralischen Urteils (Kohlberg) ist.
Kritik Kohlberg
- bezieht sich hautpsächlich auf Entwicklung der moralischen Urteilskompetenz
- Vernachlässigung der Performanz -> es wird nicht systematisch zw. altersangemessenen und altersunagemessenen Stufen unterschieden
- es macht aber Unterschied, ob jmd. nicht will oder nicht kann! (Argumentation auf niedrigerer Stufe, weil Kognitive Leistung nicht ausreicht oder ich nur keine lust habe)
Entstehung moralischen Verhaltens nach Rest
4 Komponenten:
- Interpretation der Situation: Wie beeinflusst eigene Handlung das Wohlergehen anderer?
- Moralisches Ideal einer spez. Situation identifizieren
- Auswahl des Ideal, nach dem man sich richtet
- Durchführung & Vollendung der Handlungsabsicht
Probleme:
- uneinheitliche Ergebnisse
- wenn Situation symmetrisch: kein Zusammenhang zw. Stufenniveau und Handeln
- Zunahme moralischer Entscheidungen mit Stufenhöhe nur dann, wenn Probelmsituation asymmetrisch
Entwicklungssequenz weiblicher Fürsorgemoral nach Gilligan
- Präkonventionelles Stadium: Orientierung auf Überleben, Selbst als einziges Objekt der Fürsorge
- 1. Übergangsphase: Vom Egoismus zur Verantwortlichkeit
- Konventionelles Stadium: Gutsein als Verzicht, Verantwortung für andere
- 2. Übergangsphase: Vom Gutsein zur Wahrheit, Fremdbestimmung wird deutlich
- Postkonventionelles Stadium: Moral der Gewaltlosigkeit, Anteilnahme als selbstgewähltes Prinzip
transzendiert
etw. hinter sich lassen
Kritik Gilligan
- Interviewmaterial einseitig und selektiv
- Empirisch wenig begründet
- Begriff Moral unklar
- Fürsorge- bzw. Gerechtigkeitsmoral existieren auch beim jeweils anderen Geschlecht
- Fürsorge setzt Selbstfürsorge voraus
Wie kommen wir zu einer Entscheidung in einer problematischen Situation?
Take-the-Best-Heuristik
- Überprüfung ob Standardsituation mit klaren Regeln
- Gefühlsmäßige Entscheidung, falls Kosten & Risiken von Fehlentscheidungen gering oder wenig Zeit
- Abwägung der Interessen aller Beteiligten
Anges-Zustand (Milgram)
Zustand, in dem wir uns nicht durch uns selbst erleben, sondern so als ob ein anderer durch uns handeln würde. So erleben wir uns nicht mehr selbst als den Verantwortlichen, da wir ja für jmd. anderen & in dessen Auftrag handeln.
Austauschtheorien
geht zurück auf George Caspar Homans
- Werthyptohese (Homans): Aktivität hängt von Belohnung ab
- Reziprozitätsnorm (Goldner): Geschädigter erwartet Schadensausgleich
- Entbehrungs-Sättigungs-Hypothese (Homans): je öfter man eine best. Belohnung erhält, desto weniger wertvoll wird sie
- Frustrations-Aggressions-Hypothese (Homans): Ärger, wenn man nicht belohnt bzw. unerwartet bestraft wird -> Ergebnisse des aggressiven Verhaltens werden als belohnend empfunden
Altruistische und antisoziale Bestrafung
Bestrafung effektiv zur dauerhaften Erhöhung der Kooperationsbereitschaft
- Altruistische B.: Strafender hat durch Strafe keinen direkten Gewinn/muss für Bestrafung zahlen
-> evolutionär als Mechanismus zur Sicherung kooperativen Verhaltens - Antisoziale B.: Bestrafender hat weniger für die Gemeinschaft gespendet als der Bestrafte
-> v.a. in Gesellschaften, in denen Vertrauen der Bevölkerung in stattl. Ordnung gering ist und man Fremden gegnüber misstrauisch ist.
Deklaratives Zeigen
Kinder zeigen mit dem Finger auf etwas, wenn
- sie etwas haben möchten
- Erwachsenen auf etw. aufmerksam machen möchten
- Erwachsenen etw. erklären möchten
David Hume
- Moralische Urteile basieren auf Gefühlen
- Gefühle können nicht im Widerspruch zur Vernunft stehen
- Moralische Gefühle sind für Bewertung/Motivation zur Handlungsausführung ausschlaggebend
-> keine Unterscheidung zw. Verstand & Vernunft wie bei Kant
-> Unser stärkstes Gefühl bestimmt für welche Handlung wir uns entscheiden
Hastedts Einteilung von Gefühlen
- Leidenschaften
- Emotionen
- Stimmungen
- Empfindungen
- Sinnliche Wahrnehmung
- Wünsche
- Erkennende Gefühle Gefühls(un)tugenden
Somatische Marker
- im Frontalhirn
- emotionale Bewertung von Handlungen
- Durch Marker werden Erinnerungen an best. Ereignisse mit emotionalen & physiologischen Reaktionen verbunden
Was ist IGT
Iowa Gambling Task -> Feststellung von risikobehaftetem Verhalten von Personen mit Läsionen im präfrontalen Kortex
Haidts Modelle
Rationalistisches Modell:
- Analyse der moralischen Situation
- Urteilsbildung aus den Ergebnissen
- Gefühle können eine Rolle spielen, beeinflussen Urteil aber nicht direkt
Sozial-intuitives Modell:
- in sozialen Situationen entscheiden wir gefühlsmäßig, intuitiv
- Enger Zusammenhang mit moralischen Gefühlen: Ekel bzw. Gefühl von Reihnheit
- Interaktion von 2 Personen -> moralische Urteile stellen einen sozialen Prozess dar
rigide
steng
Moralische Intuition lässt sich auf 5 Gefühle zurückführen: (Haidt)
- Schaden
- Reziprozität
- Hierarchie
- Bezugsgruppe
- Reinheit
Einteilung moralische Intuition nach Shweder
- Schaden & Reziprozität einer Ethik der Autonomie
- Hierarchie & Bezugsgruppe einer Ethik der Gemeinschaft
- Reinheit einer Ethik des göttlichen
Einteilung moralische Intuition nach Gigrenzer
Ethik
- des Individuums
- der Familie
- der Gemeinschaft