3401.2 Grundlagen (Vorlesung)
3401.2 Grundlagen (Vorlesung)
3401.2 Grundlagen (Vorlesung)
Set of flashcards Details
Flashcards | 26 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 02.06.2013 / 23.02.2015 |
Weblink |
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Kritik am Falsifikationsprinzip
Imre Lakatos
Popper0 (dogmatischer Falsifikationismus)
Popper1 (naiver Falsifikationismus)
Popper2 (raffinierter Falsifikationismus)
dogmatischer Falsifikationismus
Wissenschaft kann Theorien nur widerlegen
Voraussetzung: absolut wahre Basissätze
naiver Falsifikationismus
Theorien können nicht endgültig empirisch widerlegt werden
Aber: Basissätzen wird der Status „unproblematisch“ zugesprochen, d.h. sie sind zwar selbst nicht theoriefrei, gehören aber zu sicheren,
unproblematischen, bewährten Beobachtungstheorien
Warum naiv: auch Beobachtungstheorien sind unsicher, fallibel
Falsifikation durch Basissätze eigentlich nicht endgültig möglich
raffinierter Falsifikationismus
Nicht mehr Widerlegung von Theorien, sondern höherer empirischer
Gehalt (Informationsgehalt) und höherer Grad der Bewährung im
Vergleich zu anderen Theorien
Theorien werden nur dann aufgegeben, wenn alternative Theorien mit höherem Informationsgehalt und höherem Bewährungsgrad vorliegen
Wenn eine Theorie experimentell überprüft werden soll, dann sind mehr Aussagen daran beteiligt, als diejenigen, aus denen die zu prüfende Theorie besteht, z.B. Aussagen, Hilfshypothesen, die den Gebrauch der benötigen Instrumente absichern
Zudem: Anfangsbedingungen/Randbedingungen, unter denen ein
Experiment durchgeführt wird.
Komplexität einer Testsituation kann viele fehlerhafte Aspekte enthalten, die zur irrtümlichen Falsifikation einer eventl. richtigen Theorie führen.
Harter Kern
Schutzgürtel
Negative Heuristik
Positive Heuristik
Forschungsprogrammen muss Zeit und Gelegenheit gegeben werden, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen
Strukturierung reduziert Falsifikationskomplexit
grundlegende theoretische Annahmen, die unfalsifizierbar gemacht
werden („methodologische Entscheidung eines Protagonisten“)
falsifizierbares Netz von Annahmen, die den harten Kern ergänzen
(Hilfshypothesen, Beschreibung der Randbedingungen etc.)
Forderung, dass während der Entwicklung eines Programms
dessen harter Kern unangetastet bleibt
- konservatives, konventionelles Element
methodologische Hinweise zur Ergänzung des harten Kerns
- was muss getan werden, um den widerlegbaren Schutzgürtel raffinierter zu gestalten:
- Hilfshypothesen, mathematische und experimentelle Techniken
Gewisses Maß an Kohärenz und Möglichkeiten für zukünftige Forschung
Zumindest gelegentlich Entdeckung neuartiger Phänomene/Vorhersagen
- progressive und degenerative Programme
Forschungsprogramme: Problem
ab wann ein Forschungsprogramm „degeneriert“ ist, kann nicht
endgültig entschieden werden
- neue kreative Veränderungen des Schutzgürtels können eine neue progressive Phase einleiten
- In der Psychologie von Theo Hermann aufgegriffen
Problemfeld (Domäne) vorhanden -> Suche nach brauchbaren
Theorien
Problemfeld definiert durch Annahmenkern, Bsp. Angstentwicklung
Quasi-Paradigmen
Theorie (Quasi-Paradigma) vorhanden -> Suche nach Anwendungsmöglichkeiten
Bsp.: Verstärkungskonzeption des Lernens
Bedeutung
Empirie kann nicht das alleinige Kriterium für die Tauglichkeit einer
Theorie sein
- ein- und dieselbe Theorie kann sich in unterschiedlichen Domänen unterschiedlich bewähren