3401
Forschungsmethoden der Psychologie
Forschungsmethoden der Psychologie
Kartei Details
Karten | 34 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 21.11.2013 / 23.01.2022 |
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Was legt das Untersuchungsdesign fest?
1. wer untersucht wird
2. ob und wie die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt werden 3. ob und wie der Versuchsleiter in die Untersuchungs-situation eingreift
4. in welcher zeitlichen Abfolge bestimmte Maßnahmen (Interventionen oder sogenannte treatments)
Welche 4 Typen von Hypothesen gibt es (nach Bortz und Schuster)?
1. Unterschiedshypothesen: "Frauen und Männer unterscheiden sich im Ausmaß sozialer Angst.."
2. Zusammenhangshypothesen: Niedrige darstellungsbezogene Selbstwirksamkeitserwartungen sind mit sozialer Angst assoziiert."
3. Veränderungshypothesen: Soziale Angst lässt sich durch ein Trainigsprogramm reduzieren, was wiederum darstellungsbezogene Selbstwirksamkeitserwartungen steigert."
4. Einzelfallhypothesen: beinhaltet Aussagen über Eigenschaften einzelner Personen (z.B. IQ)
Wie lauten die 7 Schritte des Ablaufs einer idealtypischen Untersuchung?
1. Wahl des Forschungsthemas (Problem aus der Theorie oder der Praxis) & Fragestellung präzisieren
2. Ableiten der Forschungshypothese vor theoretischem Hintergrund
3. Operationalisierung und Planung der Untersuchung (Design)
4. Durchführung der Untersuchung und Datenerhebung
5. Aufbereitung der Daten und Datenanalyse (Hypothesentestung)
6. Interpretation und Diskussion (Implikationen für die Theorie oder für die Praxis)
7. Präsentation und Publikation
Wie können Hypothesen überprüft werden?
1. Befragungen und Interviews
2. Tests (online und offline)
3. Analyse von Verhaltensspuren
4. Dokumentenanalysen (biografische und Aktuardaten)
5. Verhaltensbeobachtungen und Verhaltenbeurteilungen
Welche 4 Punkte gehören zum Design einer Untersuchung (Versuchsplan)?
1. Auswahl der Versuchspersonen (Probanden) und Art der Stichprobenbildung
2. Art und Weise des Treatments bzw. der Intervention, alle Schritte zur Kontrolle möglicher Störfaktoren sowie Angaben zur Verwendung einer möglichen Kontrollgruppe
3. Bedingungsmerkmale (Setting) der Untersuchung hinsichtlich Treatment und Datenerhebung
4. Zeitstruktur für vorgesehene Datenerhebungen und Treatments (Berücksichtigung ethischer und rechtlicher Aspekte)
Welche Störvariablen gibt es?
- Personengebundene Störvariablen
(Unterschiede zwischen Vpn) - Randomisierung oder Parallelisierung
(bei kleinen Stichproben) - Dropout
- Störvariablen in der Versuchssituation: Konstanthalten, Eliminieren
- Erwartungen der Teilnehmer (Placebo-Effekt):
Blind-Versuch, Placebo- Kontrollstudie; Hawthorne-Effekt (Bewusstheit der Teilnahme) - Erwartungen der Versuchsleiter (Rosenthal-Effekt): Doppelblind-Versuch (weder Vl. noch Vp. kennen die Bedingung, zu der die Vp. gehört)
- Testeffekte, z.B. Effekte der Vorhermessung: Solomon-Viergruppenplan
- Zwischenzeitliches Geschehen u. „natürliche“ Änderungsprozesse
- Statistische Regression zur Mitte des zu erwartenden individuellen Wertes
Kontrolle der Störvariablen?
- Standardisieren
- Versuchsleiter-Training
- Instruktionen einfach halten
- Randomisieren: Vpn werden zufällig der EG (Experimentalgruppe) und der KG (Kontrollgruppe) zugeteilt
- Parallelisieren („Matchen“): Vpn mit ähnlichen Ausprägungen werden jeweils der EG und der KG zugeteilt
Nenne die fünf Skalenniveaus nach Stevens (1951)!
- Nominalskala
- Ordinalskala
- Intervallskala = metrische Skala
- Verhältnisskala = metrische Skala
- Absolutskala = metrische Skala
Was ist Objektivität?
Unabhängigkeit der Ergebnisse vom Anwender (Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität)
Was ist Reliabilität?
Messgenauigkeit, unabhängig davon, was inhaltlich gemessen wird (gleiche Messergebnisse bei wiederholter Messung)
Modelle der Reliabilitätsschätzung:
Retestreliabilität (eigentlich: Retestkorrelation, gleicher Test, zwei Messzeitpunkte)
Paralleltestreliabilität (zwei Messungen zu zwei Zeitpunkten mit unterschiedlichen, aber äquivalenten Test-Items)
Halbierungsreliabilität (Messung mit zwei Testhälften zum gleichen Zeitpunkt) Interne Konsistenz
Was ist Validität?
Misst der Test das, was er messen soll?
Kann am besten dann nachgewiesen werden, wenn ein zweifelsfrei gültiges Außenkriterium (z.B. aggressives Verhalten) vorliegt
- Inhaltsvalidität: Test enthält zu messendes Merkmal bzw. zu messende Eigenschaften.
- kriteriumsbezogene Validität: Testwert in Beziehung zu Kriteriumswert
-Konstruktvalidität: Validierungsprozess, Übereinstimmung zwischen dem Testscore und den Hypothesen über Art und Stärke des Zusammenhangs zu konvergenten und divergenten Variablen
Welche 10 Datenerhebungsmethoden gibt es?
- Biographische und Aktuardaten
- Verhaltensspuren
- Verhaltensbeobachtung
- Verhaltensbeurteilung
- Ausdrucksverhalten
- Interview
- Projektive Tests (TAT,Rohrschach)
- Objektive Tests (undurchschaubare Tets)
- Fragebogen
- Psychophysiologische Diagnostik
Nenne drei Datenquellen (nach Pawlik) zu Datenerhebungsmethoden!
Klassifikation der Datenquellen nach drei Kriterien (Pawlik)
1. Datenmodalität: mentale Repräsentationen des Erleben und Verhaltens vs. direkt beobachtbares Verhalten /psychophysiologisch erfassbare Variablen
2. Erfassbare Varianz: Erfassbarkeit im Labor/ Feld
3. Reaktionsobjektivität: Beeinflussbarkeit der Datenquelle durch Ziele
Werte und Einstellungen des Probanden
3 grundlegende Designs?
- Experiment
- Korrelative Designs
- Einzelfallanalyse und Komparationsforschung
Was ist ein Experiment (nach Huber)?
Eine objektive Beobachtung von Phänomenen, die in einer streng kontrollierten Situation hervorgerufen wird, in der ein oder mehrere Faktoren variiert werden und alle anderen konstant gehalten werden.
Was ist das Ziel eines Experiments?
Die Auswirkungen der unabhängigen Variablen auf die abhängige zu untersuchen bzw. die unabhängige Variable als Ursache für die abhängige auffassen zu können („Königsweg“).
Durch welche 2 Bedingungen ist ein Experiment charakterisiert?
1. Der Experimentator variiert systematisch mindestens eine Variable (die so genannte unabhängige Variable) und registriert, welchen Effekt diese aktive Veränderung in einer (oder mehreren) Experimentalgruppe(n) im Vgl. zu einer Kontrollgruppe auf die so genannte abhängige Variable bewirkt
2. Gleichzeitig schaltet er die Wirkung von anderen (Stör-)Variablen aus
Welches sind die drei zentralen Anforderungen an experimentelle Designs?
1. die Rahmenbedingungen bzw. Untersuchungssettings müssen in der Versuchs- und Kontrollgruppe vollständig identisch sein
2. die Versuchspersonen als Teil dieser Settings müssen in der Versuchs- und Kontrollgruppe aus derselben Grundgesamtheit stammen und exakt vergleichbar sein
3. Versuchs- und Kontrollgruppe unterscheiden sich nur durch das Treatment, das in der Versuchsgruppe realisiert wird
Was ist das Between-subjects-design?
jede Person wird nur einer Stufe der UV zugeordnet / nimmt nur an einer experimentellen Bedingung teil,
z.B. Vpn A nimmt nur an T1 teil, Vpn B nur an T2 usw.
Was ist das within-subjects-design?
Dieselben Personen werden nacheinander allen Stufen der UV ausgesetzt.
Vorteil: kaum personale Störgrößen
Wie sieht der Vier-Gruppen-Plan von Solomon aus?
Für eine eindeutigere Rückführung von Effekten auf Maßnahmen
R O1 X O2
R O1 O2
R X O2
R O2
Was ist die interne Validität im Experiment?
kausale Interpretation der Ergebnisse ist inhaltlich eindeutig (Unterschiede zwischen EG und KG sind eindeutig auf das Treatment zurückführbar)
Was ist die externe Validität im Experiment?
Generalisierbarkeit der Untersuchungsergebnisse bzgl. der untersuchten Personen (Zufallsstichprobe), der angewendeten Treatments, der realisierten Untersuchungsbedingungen
Definiere Störvariable!
alle Einflussfaktoren, die neben der experimentellen Ursache ebenfalls Unterschiede in der AV verursacht haben können
Wann liegt automatisch ein Quasi-Experiment vor?
sobald eine oder Bedingung des Experiments nicht erfüllt ist
Was ist das Ex-Post-Facto Design?
Ex-post-facto-Anordnungen kommen zum Einsatz, wenn weder die Anforderung für experimentelle noch jene für quasi-experimentelle Untersuchungen erfüllt sind. Sowohl unabhängige als auch abhängige Variablen werden gemessen und Störvariablen können nicht kontrolliert werden.
unterteilt in Längsschnitt- und Querschnittstudien
Nenne 6 Untersuchungsdesigns!
- Echtes Experiment
- Quasi-Experiment
- Ex-Post-Facto-Anordnung (Längsschnitt/ Querschnittstudien)
- Vorexperimentelle Untersuchung
- Korrelationsforschung
- Komparationsforschung
Nenne fünf Reaktivitätseffekte!
- Placebo-Effekt
- Hawthorne-Effekt
- Effekt der sozialen Erwünschtheit
- Versuchsleiter-Erwartungseffekt
- Pygmalion-/ Rosenthal-Effekt
Definition Moderator/ Moderatorhypothese?
Ein Moderator ist eine qualitative (z. B. Geschlecht) oder quantitative (z.B. Persönlichkeitsmerkmal) Variable, die die Richtung oder die Enge des Zusammenhangs zwischen einer Prädiktor-Variable und einer Kriteriumsvariable beeinflusst (Baron & Kenny).
prüft, ob ein Zusammenhang zwischen 2 Variablen durch eine 3. Variable beeinflusst wird
Prädiktorvariable ----------------> Kriteriumsvariable
(Lerndauer) Î (Note)
I
Moderator
(IQ)
Beispiel für Nominalskala!
- Beruf
- Geschlecht
- Studienfach
- Wohnort
möglische statistische Operation: Modus
Beispiele für Ordinalskala!
- Platzierung im Tunier
- Schulnote
- akademische Abschlüsse
mögliche statistische Operation: Median
Beispiele für Intervallskala!
- IQ
- Celsius
- Ratingskalen
möglische statistische Operation: Mittelwert
Beispiele für Verhältnisskala!
- Längenmaß
- Einkommen
- Alter
- Zeitmaße
möglische statistische Operation:geometrisches Mittel
Beispiele für Absolutskala!
- Alter
- Häufigkeiten
- Kelvin-Skala
möglische statistische Operationen: alle (Modus,Median,Mittelwert, geometrisches Mittel)