411550 KE5


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Cartes-fiches 41
Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 26.01.2014 / 09.06.2023
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1 Aufgaben der Materialwirtschaft

  • Beschaffung
  • Qualitätsprüfung
  • Materiallagerung im Fertigungsbereich
  • innerbetrieblicher Transport

1 Hauptziel / Nebenziel der Materialwirtschaft

Hauptziel:

Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens durch Optimierung der Kosten und Leistungen zur Materialbereitstellung

Nebenziel:

Sicherstellen der Langfristigen Versorgungssicherung des Unternehmens

1 Begriff: Beschaffung

Management der Transaktionsprozesse zwischen Lieferanten und Abnehmern

1 Aufgaben der Beschaffung

  • Disposition
  • Marktentnahme
  • Annahme
  • Kontrolle

bezüglich der Materialbereitstellung.

Beschaffungsmarkt samt Bestimmungsfaktoren und Unternehmensbereiche Analysieren

1 Materialwirtschaftliches Optimum

Die wirtschaftliche Bereitstellung der Inputs

  • in der erforderlichen Qualität
  • zu einem sachgerechten Preis
  • in ausreichender Menge
  • zu einem korrekten Zeitpunkt
  • am nachgefragten Ort

unter der Prämisse der Kostenminimierung

1 strategische Beschaffungsziele (FRIEDL)

  • Sicherstellung der Materialversorgung
    • Wahrung der Flexibilität
    • Risikostreuung
    • Steigerung der vertikalen Integration
    • Wahrung der Unabhängigkeit
    • Sicherung der langfristigen Wachstumsrate
    • beschaffungsseitige Diversifikation
  • Sicherstellung der Qualität
    • Sicherung des Qualitätsstandards des Materials
    • Sicherung des Technologiestandards des Materials
  • Sicherung der Beschaffungsmarktposition
    • Sicherung der Nachfragemacht
    • Wahrung des Ansehens der Unternehmung
  • Sicherung der Preisstabilität
  • Sicherung der Personalqualität

1 taktisch-operative Beschaffungsziele (FRIEDL)

  • Optimierung der Beschaffungskosten
    • Optimierung der Einkaufspreise
    • Optimierung der Bezugs-, Bereitstellungs- und Beschaffungsverwaltungskosten
  • Sicherung der Materialqualität
  • Sicherung der Liquidität
  • Sicherung der Lieferbereitschaft

2 Begriff: Beschaffungscontrolling

Planung, Steuerung und Kontrolle der inner- und zwischenbetrieblichen Prozesse, deren Durchführung im Sinne der Beschaffung erforderlich ist.

2 Beschaffungscontrolling: Ziel

Das Beschaffungsmanagement bei seinen Entscheidungen zu unterstützen, um die vorgegebenen Beschaffungsziele zu realisieren.

  • Koordination des Beschaffungsmanagements
  • Sicherstellung der Informationsversorgung des Beschaffungsmanagments

2 Beschaffungscontrolling: Anforderungen

  • Quantifizieren .. messbare Größen bestimmen
  • Vorgänge auf Effizienz überprüfen
  • Aufhebung der Trennung von Investition und Materialwirtschaft durch Betrachtung mehrerer Perioden
  • Dienstleistung für andere Unternehmensbereiche erbringen
  • Kontrolle der Beschaffungswirtschaftlichkeit auf operativer Ebene.
    Auf geringe, relevante Zahl an Teilfunktionen beschränkt

2 Beschaffungscontrolling: Bausteine

  • Beschaffungsmarktforschung
    Informationen über die Beschaffungsmärkte bereitstellen
     
  • Frühaufklärungssystem
    Untersuchen, mit welcher Wahrscheinlichkeit Unternehmens- und Umweltentscheidungen eintreffen
     
  • Kosten- und Leistungsrechnung in der Beschaffung
    Erfassung der Kosten nach Kostenart, Kostenstelle und Kostenträger

2 Beschaffungscontroller: Aufgaben

  • Planungs- und Kontrollservice der Beschaffung
  • Verfahren und Methoden zur Beschaffung von Gütern
  • Beschaffungsmarktforschung
  • Beschaffungsberichtswesen
  • Beschaffungsbudgetierungsservice
  • Frühaufklärung der Beschaffung
  • Kosten- und Leistungsrechnung inklusive Materialrechnung
  • Datenverarbeitung in der Beschaffung

2.1 strategisches Beschaffungsmanagement: Aufgaben

Beschaffungsmarkt hinsichtlich zukünftiger Chancen und Risiken beobachten

Aufgaben zur Steuerung, Kontrolle der Durchführung und Realisation der Beschaffungsziele:

  • Entwicklung strategischer Beschaffungsziele
  • Vorbereitung des strategischen Ist-Soll-Vergleichs
  • Stärken-Schwächen-Analyse der Potentiale in der Beschaffung
  • Leitbild der Beschaffung darstellen
  • System von Steuerungsmaßnahmen bei Zielabweichung entwickeln

2.2 Operative Funktionen des Beschaffungscontrollings

  • kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Plandaten
    Produktmix, Prozessinnovation, Produktinnovation, Materialkosten, Materialanteil
  • Analyse der Konstensenkungspotentiale
    Rationalisierung des Materialeisatzes, Wertanalysen für Teile der Eigenfertigung
  • Kontrollfunktion
    • exogene Größen
      • Entwicklung Beschaffungsmärkte
        Konkunktureller Trend, Entwicklung der Beschäftigungssituation, Geldwertstabilität
    • endogene Größen
      • Produktstruktur
      • Produktmix
  • Abweichungsanalysen
    monatlich, nicht erst GJ-Jahr
  • Informationsinstrumente
    kontinuierliche bzw. regelmäßige Berichterstattung an das Management bezüglich Entwicklung der Materialkosten. Vor allem für Materialien mit hoher Bedeutung für das Unternehmen
  • Koordinationsfunktion
    Beschaffungstätigkeit inhaltlich abstimmen und terminlich/organisatorisch abgestimmte Durchführung sicherstellen

2.3 Aufgabenbereiche des Beschaffungscontrollings

  • Analyse der Umwelt
  • Kontrolle des spezifischen Beschaffungsmarktes
  • Betrachtung der unternehmensinternen Beschaffungspotentiale

2.3 Analyse der Umwelt

  • Erkennen von Grenzen
  • Erkennen, welche zukünftigen Vorgänge realisierbar sind
  • Untersuchung hinsichtlich
    • des politischen Umfelds
    • des wirtschaftlichen Umfelds
    • der Angebotsentwicklung
    • der Nachfrageentwicklung
    • der Faktoreinsatzmengen
    • der Wirkung beschaffungspolitischer Instrumente
  • Monitoring
    Beobachten von Signalen und Informationsdefiziten bezüglich bekannter Beschaffungsmöglichkeiten
  • Scanning
    neue Beschaffungsmöglichkeiten entdecken

2.3 Kontrolle des spezifischen Beschaffungsmarktes

  • Analyse globaler Faktoren
    • Analyse der Konkurrenten
      Welche? Kooperationsverteilung? Marktmacht? Markteintrittsbarrieren?
  • Analyse unternehmensspezifischer Faktoren
    • Transportmöglichkeiten
    • Informationsaustausch verbesserbar?
    • Strategie des Lieferanten
    • angebotenes Material bezüglich Qualität, Menge, Wert
      passt es zum Unternehmenskonzept?

2.3 Analyse unternehmensinterner Beschaffungspotentiale

  • Ermittlung und Feststellung der kritischen Ressourcen die beschafft werden müssen
  • Auswahl der Schlüsselfaktoren und Beurteilung dieser gegenüber der Beschaffungskonkurrenz
  • Analyse und Darstellung der Stärken/Schwächen der eigenen Beschafffung und der der Konkurrenz

jeweils

  • wird die Funktion wahrgenommen?
  • Umfang der Erfüllung der Funktion
  • Qualität der Funktionserfüllung
  • Wertmäßige Prüfung der Funktionserfüllung

2.3 Qualitative Kontrolle des Beschafungspotentials

Untersuchung des Handlungsspielraums der unternehmenseigenen Beschaffung

  • Kontrolle des kostenoptimalen Verhaltens (defensiver Spielraum)
  • Suche nach neuen Beschaffungsmöglickeiten (offensiver Spielraum)
  • Kontrolle des Ausschöpfungsgrades des Kostensenkungspotentials
  • Kontrolle der Ausschöpfung des Vorsorgepotentials

Durch Auditing

  • Beschaffungsstrategie
  • Beschaffungsorganisation
  • Beschaffungsplanung
  • Beschaffungswirtschaftlichkeit

hinsichtlich

  • Prämissen
  • Ziele
  • Maßnahmen
  • Prozesse

2.3 Begriff: Auditing

kritische Durchsicht bestehender Sachverhalte

3.1 Single Sourcing

Zulieferteil wird nur von einem Lieferanten bezogen

  • Abhängigkeit
  • geringere Transaktionskosten
  • geringerer Verwaltungsaufwand

3.1 Sole Sourcing

monopolistisch erzwungenes Single Sourcing

3.1 Dual Sourcing

Durch Aufbau eines zweiten Lieferanten versuchen das Risiko zu minimieren.

3.1 Multiple Sourcing

Mehrere Lieferanten für das gleicher Material.

Vor allem bei Standard-Materialien möglich.

3.1 Unit Sourcing

Alle Teile einzeln von Zulieferern bezogen.

  • Güter mit geringer Wertigkeit
  • Große Mengen

3.1 Modular Sourcing

Komplette, einbaufertige Komponenten von Lieferanten beziehen.

  • Vor allem bei komplexen Gütern
  • gemeinsame Forschungs- und Entwicklungskapazitäten
  • oft Single Sourcing
  • Dual Sourcing um Abhängigkeiten zu reduzieren
    Zweiter Lieferant ev. zu Abdeckung von Spitzen

3.1 Sourcing Strategien in Bezug auf Komplexität

geringe Komplexität .. Unit Sourcing / Multiple Sourcing

hohe Komplexität .. Modular Sourcing / Single/Dual Sourcing

3.2 Aufgaben Lieferantenanalyse

Den richtigen Zulieferer identifizieren und dessen Leistungsfähigkeit bestimmen

  • Qualitätsanforderung
  • Beschaffungsmenge
  • Preisvorstellung
  • Ort des Verbrauchs
  • Zeitpunkt des Bedarfs

Bilden die qualitative, quanititative und zeitliche Ebene ab

3.2 Lieferantenanalyse: Profilanalyse

  • Minimale Anforderungen bezüglich
    • Produkteigenschaften
    • Lieferservice
    • max. Liefermenge
    • Transportkosten
  • Gegenüberstellung der Bewertungen der Lieferanten

3.3 ABC-Analyse: Aufgabe

Der Materialwirtschaft helfen, wesentliche von unwesentlichen Beschaffungsvorgängen zu trennen.

3.3 ABC-Analyse: Einteilung der Klassen

A-Teile: 10% der Materialien machen 70% des Wertes aus

B-Teile: 20% der Materialien machen 20% des Wertes aus

C-Teile: 70% der Materialien machen 10% des Wertes aus

3.3 ABC-Analyse: Ablauf

  1. Mengen (Jahresverbrauch bzw. Beschaffungsmenge) mit Einstands- bzw. Verrechnungspreisen multiplizieren
  2. Rangfolge absteigend des Wertanteils erstellen
  3. A-Teile mit 70% des Wertes
  4. B-Teile bis kummuliert 90% des Wertes
  5. C-Teile .. Rest

3.3 ABC-Analyse: Lorenzkurve

Diagramm mit kummuliertem Verbrauchswert auf kummulierter Anzahl (%) der Materialien

3.4 Arten von Abweichungen

  • unkontrollierbare Abweichung
    Ergebnis von unverhergesehenen Zufallsereignissen.
    Nicht vermeidbar
  • kontrollerbare Abweichung
    Ergebnis von Fehlverhalten oder Fehleinschätzungen
    vermeidbar

3.4. Ursachen kontrollierbarer Abweichungen

  • Planungsfehler
    Prognosefehler, Fehlerhafte Situationsbeschreibung
  • Realisationsfehler
    Unbeabsichtigte Fehler, beabsichtigte Fehler
  • Auswertungsfehler
    Fehler ist bei der Auswertung entstanden

3.4 Maßnahmen gegen unbeabsichtigte Abweichungen

  • optimales Bonussystem
  • Auswertungsstrategien zur Aufdeckung unbeabsichtigter Abweichungen

3.4 Abweichungsanalyse: Kontrollkartenverfahren

  • Obere und untere Kontrollgrenzen festlegen (absolut, relativ)
    Innerhalb der Kontrollgrenze wird nicht kontrollierbar angenommen.
    Darüber hinaus kontrollierbar
  • Schwäche: einperiodige Betrachtung

3.4 Abweichungsanalyse: Winkelschablonenverfahren

  • Höhe der Abweichungen wird kumuliert
  • Nur unkontrollierbare Abweicherungen: Pendeln um 0-Punkt
  • Kontrollierbare Abweichungen summieren sich auf
  • Bei Über/Unterschreiten eines Winkelwertes wird eine Analyse gestartet.

3.4 Spieltheorie: Inspection Game

Spieltheoretischer Ansatz, in dem ein "Inspektor" (Controller) den Spieler (Disponent) kontrolliert und durch Anreize / Bestrafungen zum gewünschten Verhalten animiert.

3.4 Spieltheorie: Nash-Gleichgewicht

Gleichgewicht, bei dem es sich für keinen Spieler auszahlt, einseitig (alleine) von seiner Strategie abzuweichen.

Strategisch aus der Sicht eines Spielers betrachtet bedeutet dies:
“Ich tue das Beste, was ich kann, unter Berücksichtigung dessen, was du tust.” und
“Du tust, unter Berücksichtigung dessen, was ich tue, das Beste, was Du tun kannst.”