Pathologie - Osteoporose

Orthopädisch-Traumatologische Krankheitsbilder Osteoporose

Orthopädisch-Traumatologische Krankheitsbilder Osteoporose


Kartei Details

Karten 28
Sprache Deutsch
Kategorie Biologie
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 01.12.2025 / 01.12.2025
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Warum zählt Osteoporose zu den bedeutendsten chronischen Erkrankungen im Alter?

Sie beeinträchtigt Knochenqualität, Funktionsfähigkeit und Alltagsbelastbarkeit und erhöht die Brüchigkeit der Knochen schon bei kleinen Belastungen.

Warum ist Bewegung für Menschen mit Osteoporose besonders wichtig?

Sie stärkt den Knochen, baut Muskulatur auf und reduziert Sturzrisiken.

Welche typischen Herausforderungen bestehen im Umgang mit Betroffenen?

Verunsicherung, Bewegungsvermeidung und Angst vor Frakturen; gleichzeitig ist gezielte Belastung therapeutisch notwendig.

Warum muss Bewegung bei Osteoporose sowohl sicher als auch psychologisch unterstützend gestaltet sein?

Um Angst abzubauen, Vertrauen aufzubauen und gleichzeitig die wirksam notwendige Belastung zu ermöglichen.

Welche Rolle spielt der Knochen als Organ?

Knochen ist ein dynamisches, lebenslang aktives Gewebe mit ständigem Auf- und Abbau.

Welche Zellen sind für Knochenaufbau und -abbau verantwortlich?

Osteoblasten bauen Knochen auf, Osteoklasten bauen ihn ab.

Welche Faktoren beeinflussen den Knochenstoffwechsel?

  • Mechanische Belastung
  • Hormone
  • Alter
  • Ernährung
  • systemische Erkrankungen

Aus welchen zwei Hauptstrukturen besteht Knochengewebe?

• Kortikalis: kompakte, tragende Aussenschicht
• Spongiosa mit Trabekelstruktur: schwammartiges Innenleben

Welche Struktur wird bei Osteoporose besonders geschädigt?

Die Trabekelarchitektur der Spongiosa – reduziert ihre Dicke, tragende Verbindungen werden dünner oder unterbrochen.

Die Stabilität sinkt, obwohl der Knochen äusserlich unverändert wirken kann.

Wann erreicht der Mensch die höchste Knochendichte?

Zwischen 25 und 30 Jahren.

Warum steigt bei Frauen nach der Menopause das Osteoporoserisiko?

Wegen des Östrogenverlusts, der Osteoklasten normalerweise hemmt und Osteoblasten fördert.

Wann spricht man von Osteoporose und wann von normalem altersbedingtem Knochenabbau?

Osteoporose liegt nur vor, wenn der Verlust die alters- und geschlechtsspezifische Norm überschreitet.

Wie definiert man Osteoporose, Definition?

Eine Störung des Verhältnisses von Knochenaufbau und -abbau, die zu verminderter Knochendichte und erhöhtem Frakturrisiko führt.

Was sind typische Ursachen des Missverhältnisses zwischen Knochenaufbau und -abbau?

• veränderte hormonelle Regulation

• reduzierte mechanische Belastung

• fehlende Nährstoffverfügbarkeit

• chronische Entzündungsprozesse

Worin unterscheiden sich primäre und sekundäre Osteoporose?

Primär: ohne erkennbare Ursache

Sekundär: durch Grunderkrankungen oder äussere Faktoren ausgelöst

Welche Formen der primären Osteoporose gibt es?

Juvenile Osteoporose: Verminderung der Knochendichte unbekannter Ursache, die im Kindes- und Jugendalter auftritt. Sie kommt eher selten vor.

Postmenopausale Osteoporose, Typ I: Sie betrifft etwa ein knappes Drittel aller postmenopausalen Frauen. Mit dem Rückgang der Östrogenmenge nimmt auch die Osteoporosegefahr zu. Vor allem die Spongiosa wird abgebaut.

Senile Osteoporose, Typ II: Im Alter kommt es zu einem Knochenumbau auch an der Kortikalis. Hiervon sind auch Männer betroffen. Es besteht ein erhöhtes Frakturrisiko

Was zeichnet die postmenopausale Osteoporose aus?

Östrogenmangel nach der Menopause; betrifft v. a. die Spongiosa.

Welche Ursachen können eine sekundäre Osteoporose auslösen?

• Endokrin: Störungen im Hormonhaushalt mit Folgen für das Knochensystem

• Metabolisch: Störungen im Knochenstoffwechsel

• Medikamentös: Nebenwirkungen auf das Knochensystem

• Immunologisch: Störungen der Knochenhomöostase durch Immunreaktionen

• Biomechanisch: Rückbildung der Knochenstabilität durch mangelnde Belastung

 Welche wesentlichen Risikofaktoren fördern Osteoporose?

• Genetische Prädisposition / Vererbung
• Hormonhaushalt
• Bewegungsmangel
• Untergewicht / niedriger BMI (< 18,5)
• Vitamin-D-Mangel
• Rauchen, Alkohol
• Medikamente

Viele Risikofaktoren wirken synergistisch und verstärken sich gegenseitig. Bewegung ist ein Schutzfaktor, der vielen negativen Einflussgrössen entgegenwirkt.

Welche drei zentralen Therapieebenen gibt es?

• Ernährung
− Gesunde, vollwertige und ausgewogene Ernährung
− Eventuell Nahrungsergänzung mit Calcium und Vitamin D

• Medikamente
− „Antiresorptive Substanzen“ – Medikamente, die den Knochenabbau hemmen
− „Osteoanabole Substanzen“ – Medikamente mit knochenaufbauender Wirkung

• Bewegung
− Für die sporttherapeutische Behandlung steht die Bewegung im Fokus

Welche typischen strukturellen Veränderungen zeigen osteoporotische Knochen?

• erhöhte Porosität
• Verlust tragender Trabekel
• reduzierte Mineralisierung
• verminderte mechanische Kapazität

Welche klinischen Folgen hat die strukturelle Verschlechterung des Knochens?

• höherer Frakturgefahr
• veränderter Statik der Wirbelsäule
• vermehrten Wirbelkörperkompressionen
• Haltungsschwäche und Bewegungseinschränkungen

Welches diagnostische Verfahren ist bei Osteoporose am wichtigsten?

Die DEXA-Messung zur Bestimmung der Knochendichte (BMD = bone mineral density), klassifiziert nach WHO.

Wozu dienen T-Score und Z-Score?

• T-Score: Vergleich mit jungen Erwachsenen gleichen Geschlechts − Je tiefer der Wert, desto höher das Frakturrisiko

• Z-Score: Vergleich mit alters- und geschlechtsgleichen Personen

Interpretation für das Training: Je niedriger der Score, desto vorsichtiger die Progression – nicht desto geringer die Bewegung.

Was sind typische Frühsymptome einer Osteoporose?

• diffuse Rückenschmerzen
• reduzierte Körpergrösse
• Hyperkyphose
• eingeschränkte Beweglichkeit

Häufig bleibt Osteoporose unentdeckt, bis eine Fraktur entsteht.
Daher wichtig: Schon frühe Haltungsveränderungen erkennen.

Welche Frakturtypen treten bei Osteoporose am häufigsten auf?

• Wirbelkörperfrakturen (am häufigsten)
• proximale Femurfrakturen
• distale Radiusfrakturen

Folgen und langfristige Auswirkungen von Osteoporose:

• Verlust von Mobilität
• Reduktion der Muskelmasse
• Zunahme von Angst und Vermeidungsverhalten
• chronische Schmerzen

Warum ist Diagnostik wichtig für die Trainingsplanung?

Sie gibt Hinweise auf:

  • Knochenbelastbarkeit
  • Haltung
  • Sturzrisiko
  • muskuläre Dysbalancen

– notwendig für sichere Trainingsgestaltung.

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