Didaktik und Unterrichtsforschung Lernkarten 2

Lernkarten

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Kartei Details

Karten	60
Sprache	Deutsch
Kategorie	Pädagogik
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	04.11.2025 / 04.11.2025
Weblink	https://card2brain.ch/cards/20251104_didaktik_und_unterrichtsforschung_lernkarten_2?max=40&offset=40
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Kartenliste

WAS KENNZEICHNET SUBJEKTWISSENSCHAFTLICHE ANSÄTZE DES LERNENS?

Lernen wird als aktive Selbstveränderung des Subjekts verstanden.

Lernen gilt als bloße Anpassung an äußere Reize ohne innere Beteiligung.

Subjektive Bedeutungen, Motive und Handlungsperspektiven stehen im Zentrum.

Biografische Erfahrungen der Lernenden werden bewusst ausgeklammert.

WAS IST FÜR PHÄNOMENOLOGISCHE ANSÄTZE DES LERNENS TYPISCH?

Lernen wird als „Widerfahrnis“ bzw. als Erfahrung verstanden.

Es geht darum, wie etwas den Lernenden in der Begegnung mit der Welt erscheint.

Nur messbare Verhaltensänderungen sind von Interesse.

Innere Erlebnisse und Erfahrungen gelten als unwissenschaftlich.

WIE UNTERSCHEIDEN SICH SUBJEKTWISSENSCHAFTLICHE ANSÄTZE VOM BEHAVIORISMUS?

Behaviorismus fokussiert Reiz-Reaktions-Zusammenhänge, Subjektwissenschaft auf subjektive Handlungsperspektiven.

Behaviorismus interessiert sich stark für innere Motive, Subjektwissenschaft nicht.

Subjektwissenschaftliche Ansätze betrachten Lernen als aktive, sinngeleitete Tätigkeit des Subjekts.

Im Behaviorismus sind biografische Bezüge zentral, in subjektwissenschaftlichen Ansätzen nicht.

WAS KENNZEICHNET ANGLOAMERIKANISCHE ‚INSTRUCTIONAL-DESIGN‘-MODELLE?

Systematische Planung von Lehr-Lern-Prozessen in einzelnen Schritten.

Orientierung an Lernzielen und deren Überprüfung.

Vollständige Ablehnung jeglicher Strukturierung von Unterricht.

Ein rein inhaltsorientierter Fokus ohne Berücksichtigung der Lernenden.

WAS STEHT BEI SITUATIVEM ODER PROBLEMORIENTIERTEM LERNEN IM MITTELPUNKT?

Lernen an komplexen, realitätsnahen Problemsituationen.

Auswendiglernen von Fakten ohne Anwendung.

Sinnkonstruktion durch das Lösen authentischer Aufgaben.

Strikte Vermeidung von offenen Fragestellungen.

WAS IST TYPISCH FÜR ‚ANCHORED INSTRUCTION‘?

Lernen wird an einem komplexen „Anker“ (z.B. Fall, Geschichte, Video) festgemacht.

Das Problem wird vor der Lösung vollständig präsentiert, aber die Lösung nicht vorgegeben.

Lernende bekommen nur isolierte Übungsaufgaben ohne Kontext.

Der Anker dient zur Aktivierung von Vorwissen und zur gemeinsamen Problembearbeitung.

WAS KENNZEICHNET ‚COGNITIVE APPRENTICESHIP‘ (KOGNITIVE LEHRE)?

Lernende beobachten Expert*innen bei authentischen Tätigkeiten.

Expert*innen machen ihr Denken (Strategien, Überlegungen) sichtbar.

Lernende arbeiten von Beginn an völlig ohne Unterstützung.

Unterstützungsmaßnahmen werden allmählich zurückgenommen (Scaffolding).

WAS IST ZIEL SITUIERTEN LERNENS?

Wissen so aufzubauen, dass es in realen Situationen angewendet werden kann.

Wissen völlig losgelöst von Kontexten zu vermitteln.

Lernen in sozialen und materialen Kontexten zu verankern.

Lernen nur als individuelles, kontextfreies Speichern von Informationen zu sehen.

WAS IST CHARAKTERISTISCH FÜR PROBLEMBASIERTES LERNEN (PBL)?

Lernende arbeiten von einem ungelösten Problem aus.

Wissenserwerb entsteht aus der Suche nach Lösungen.

Die Lehrkraft gibt zu Beginn alle Lösungen vor.

Kooperation in Gruppen spielt eine wichtige Rolle.

WAS VERSTEHT SCHÖN UNTER ‚REFLECTION-FOR-ACTION‘?

Reflexion vor dem Handeln, also in der Planungsphase.

Nachträgliche Analyse des Handelns.

Spontane Reflexion während des Handelns.

Reflexion ausschließlich während Prüfungen.

WAS VERSTEHT SCHÖN UNTER ‚REFLECTION-IN-ACTION‘?

Reflexion findet während des Handelns statt.

Die Lehrkraft verändert ihr Tun spontan auf Basis dieser Reflexion.

Reflexion erfolgt nur schriftlich nach der Stunde.

Unerwartete Situationen werden ignoriert, um den Plan nicht zu stören.

WAS VERSTEHT SCHÖN UNTER ‚REFLECTION-ON-ACTION‘?

Reflexion im Nachhinein über eine bereits stattgefundene Handlungssituation.

Ziel ist, aus Erfahrungen für zukünftige Situationen zu lernen.

Sie spielt für professionelle Entwicklung keine Rolle.

Sie ersetzt jede Planung vor der Stunde.

WIE HÄNGEN NACH DEWEY UND SCHÖN REFLEXION UND PROFESSIONALITÄT ZUSAMMEN?

Professionelles Handeln setzt die Fähigkeit zur Reflexion voraus.

Reflexion ermöglicht es, Erfahrungen in zukünftige Handlungen zu überführen.

Routinen ohne Reflexion gelten als ausreichend professionell.

Reflexion wird als hinderlich für sicheres Handeln betrachtet.

WAS IST MIT ‚VARIABILITÄT‘ IN DER LERNTHEORETISCHEN DIDAKTIK GEMEINT?

Die Fähigkeit, auf nicht intendierte Situationen adäquat reagieren zu können.

Unterricht starr nach Plan zu vollziehen, ohne Abweichung.

Anpassung von Methoden und Medien an unerwartete Lernprozesse.

Möglichst viele verschiedene Methoden ohne Zusammenhang einzusetzen.

WAS BEDEUTET ‚KONTROLLIERBARKEIT‘ IM RAHMEN VON UNTERRICHTSPLANUNG?

Unterschiede zwischen Planung und Durchführung bewusst wahrzunehmen.

Unterrichtsprozesse zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen.

Alle Lernprozesse lückenlos zu steuern und vorherzusagen.

Reflexion nur über Schüler*innen, nicht über das eigene Handeln.

WAS IST MIT ‚FOLGEN DES UNTERRICHTS‘ GEMEINT?

Empirische Untersuchung der Wirkungen von Unterricht auf Lernen und Entwicklung.

Betrachtung sowohl intendierter als auch nicht intendierter Effekte.

Nur die kurzfristigen Noten der Schüler*innen.

Die räumliche Ausstattung der Schule.

WAS UNTERSCHEIDET INTERNE UND EXTERNE EVALUATION VON UNTERRICHT?

Interne Evaluation erfolgt z.B. durch Selbstreflexion oder kollegiale Hospitation.

Externe Evaluation erfolgt durch Expert*innen von außen.

Bei interner Evaluation sind Lernende nie beteiligt.

Externe Evaluation verzichtet auf jede systematische Datenerhebung.

WELCHE DIMENSIONEN UMFASST DAS MODELL PROFESSIONELLER LEHRERKOMPETENZEN (BAUMERT/KUNTER)?

Professionswissen (z.B. Fach- und fachdidaktisches Wissen).

Überzeugungen und Werthaltungen.

Motivationale Orientierungen und Selbstregulation.

Körperliche Fitness der Lehrkraft als zentrale Dimension.

WAS IST MIT ‚PROFESSIONSWISSEN‘ VON LEHRKRÄFTEN GEMEINT?

Fachwissen in den unterrichteten Fächern.

Fachdidaktisches Wissen über die Vermittlung fachlicher Inhalte.

Pädagogisches Wissen über Lehren und Lernen.

Nur organisatorische Kenntnisse über Schulverwaltung.

WELCHE ROLLE SPIELEN ÜBERZEUGUNGEN UND SUBJEKTIVE THEORIEN IM KOMPETENZMODELL?

Sie beeinflussen Wahrnehmung, Interpretation und Gestaltung von Unterricht.

Sie prägen Erwartungen gegenüber Schüler*innen und Lernprozessen.

Sie sind für professionelles Handeln ohne Bedeutung.

Sie sollten bewusst reflektiert und ggf. weiterentwickelt werden.

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