Maltherapie mit Jugendlichen
Fragen Modulprüfung 4 APK
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Kartei Details
Karten | 20 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 16.10.2025 / 16.10.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/cards/20251016_maltherapie_mit_jugendlichen
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a) Der Fokus liegt statt in der Technik des Gestaltens bei dessen psychischer Wirkung.b) Introspektion ist wichtiger als die pädagogisch-sozialisierenden, extravertierten Aspekte.c) Die selbstwahrnehmende Bewertung des Gestalteten ist wichtiger als ästhetisches Werten.
a) Die Konfrontation mit dem eigenen Selbst trotz stattfindender Identitätsdiffusion.b) Den Übergang vom Kind ins Erwachsenenleben finden und gestalten.c) Umgang mit der sexuellen Entwicklung im Eigen- und zum Gegen-Geschlechtlichen.
Der/die Jugendliche kann die individuellen und schwierigen Themen gestalterisch ausdrücken, findet bei dem/der Therapierenden ein verständnisvolles Vis-à-vis aus der Erwachsenenwelt, bei dem/der er/sie sich orientieren kann, aber auch abgrenzen und rebellieren darf.
a) Den Therapie-Auftrag durch die Eltern in Verbindung bringen zu den eigenen Zielvorstellungen, Themen, Wünschen, Bedürfnissen und Erwartungen des/der Jugendlichen.b) Die Ressourcen und Motivationen des/der Jugendlichen erfahren und stärken.c) Widerstand gegen Therapeutischem klärend ansprechen, z.B. Angst vor Autonomieverlust.
Wenn das (die) Therapieziel(e) erreicht ist (sind), ist den Jugendlichen aufzeigen, welchen Beitrag sie daran selbst geleistet haben. Wenn normal-altersübliches Agieren in unhaltbares destruktives kippt, das nicht mehr therapeutisch bearbeitet werden kann (und vor allem daher kommt, dass der/die Jugendliche gar nicht mehr für die Therapie und die Therapieziele zu motivieren ist), sollte ein sorgfältiges, offenes Gespräch mit Auftraggeber und Jugendlichem stattfinden. Dabei sind Alternativen zur Maltherapie aufzuzeigen und eventl. zu organisieren.
Der/die Jugendliche kann selbst formulieren, welche positiven Veränderungen er/sie erfahren hat. Der/die Therapeut/in kann in Rücksprache mit der beauftragenden Person das Erreichen der Therapieziele feststellen und vermag in kritischer Selbstreflexion und Beurteilung des Therapieprozesses begründen, wieso die Therapie für den/die Jugendliche/n nützlich war.
a) Bei sich selbst biografisch bearbeitete wichtige Themen aus der eigenen Jugendzeit.b) Fähigkeit mit dem Widerstand und der Ablehnung von Jugendlichen gegenüber der Erwachsenenwelt umzugehen ohne dabei eine „kumpelhafte“ Beziehung einzugehen.c) Fördern des zu entwickelnden Potentials von Jugendlichen für ihr Erwachsen-Sein.
a) Collage-Techniken (z.B. mit Bildern aus Jugend-Zeitschriften)b) Kontrastreiche Maltechniken (z.B. Schwarz-Weiss bei Tusche- oder Kohle-Zeichnungen).c) Abbilden von Vorlagen aus Kunst, Grafik, Fotografie usw.
Hauptthema dieser Entwicklungsphase ist das Finden neuer Identitäten an der Schwelle zum Erwachsen-Sein wie z.B. betreffend Berufswahl, Freundschaften, Selbstwert usw. und das Aushalten dazugehörender Identitätsdiffusion („Ich bin nicht, was ich sein soll; ich bin nicht, was ich sein werde; ich bin nicht mehr, was ich war“). Die neue soziale(n) Rolle(n) ist/sind erst noch zu entwickeln. Orientierung wird dabei viel mehr in der „Peer-Group“ gesucht und die Werte und Erwartungen der Erwachsenen eher abgelehnt oder sogar bekämpft.
Solange es sich um ein altersgemässes Ausagieren von Autonomie-Bestrebungen handelt, sollten diese unterstützt werden. Erst wenn diese destruktiv-schädigend werden gegen sich selbst oder andere (z.B. Drogenkonsum, Sachbeschädigungen) sollte eingegriffen werden. Wünsche, die zur Identitätsfindung wichtig sind, sind ernst zu nehmen und einzubeziehen. Wünsche, die einen Rollentausch provozieren, sollten in einem passenden Rahmen (z.B. als zeitlich befristete Übung) strukturiert in den Prozess eingebunden werden. Wünsche mit Ablehnung dazugehörender Eigenverantwortung sind passend umzuformulieren.
Sorgfältiges Thematisieren und Klären, womit der Therapie-Abbruch verbunden ist (eventl. mit Einbezug der Eltern): Was müsste erfüllt sein, damit die Therapie-Motivation wieder vorhanden wäre? Müsste der „Therapievertrag“ entsprechend geändert und angepasst werden? Liegt die Ursache im Spannungsfeld „Eltern - Jugendliche(r) - Therapeut(in)“? Was bräuchte es anstelle der Maltherapie als weitere Unterstützung für den/die Jugendliche? Wie ist die Therapie „gut“ abzuschliessen, auch wenn das Therapieziel nicht erreicht ist?
a) Ein Eltern-Gespräch zu den Gründen mit oder ohne Anwesenheit des Jugendlichen.b) Neue Vereinbarung (z.B. btr. Finanzierung) mit der alle Beteiligten einverstanden sind.c) Unterstützen des Jugendl. in diesem Konflikt und der Auseinandersetzung mit den Eltern.
a) Den Therapievertag nur mit dem befürwortenden Elternteil abschliessen.b) Im Elterngespräch versuchen, einen Konsens mit beidseitigem Einverständnis zu finden.c) Abklären, ob die Eltern ihrem Kind die entsprechende Eigenverantwortung zugestehen.
a) Umgang mit den modernen Kommunikationsformen des Internet (sozialen Medien usw.).b) Offenerer Umgang mit Sexualität mit guten und unguten Konsequenzen.c) Berechtigte globale Zukunftsängste (Klimaveränderung, Umweltverschmutzung usw.)
Die Farbsymbolik der „Rot“-Energie kann u.a. mit „Dagegen“ als Herausforderung für die „Stosskraft“ (verbunden mit der Emotion „Wut“ oder der Haltung „Mut“) assoziiert werden. Damit ist sie auch Teil des „Dramadreiecks“. Die Jugendlichen kommen bei der pubertären und adoleszenten Suche nach eigenen Identitäten als Alternative zur realen Erwachsenenwelt in Kontakt zu ihrem Umgang mit den eigenen rebellischen und verfolgenden Anteilen, die es zu nutzen und zu integrieren gilt, um nicht darin stecken zu bleiben.
Es geht nicht mehr wie in der Kindheit primär nur um gemeinsame Spielaktivitäten, Teilen oder gegenseitiges Helfen, sondern vor allem um intimen gegenseitigen Austausch, um sich gegenseitig besser in den exklusiven Ähnlichkeiten kennenzulernen. Dadurch bekommt die Freundschaft einen ausschliesslichen Charakter. Sie dient dem vertrauensvollen Austausch in langzeitlicher Perspektive, was oft zu einer gegenseitig engen und intimen Bindung führt.
a) Der/die Jugendliche erlebt so seine eigene Kraft und die Fähigkeit zu Selbstbestimmung.b) Er/sie setzt sich so durch provokatives Verhalten in Beziehung zum Erwachsenen.c) Er/sie will ein erwachsenes Vis-à-vis, das ihn/sie mit, trotz des Widerstandes respektiert.
a) Das Interesse Jugendlicher an der Erwachsenenwelt, um sich damit auseinanderzusetzen.b) Die wachsende Bedeutung der Innenwelt und der Wunsch, in dieser verstanden zu sein.c) Im Kontakt zur umgebenden realen Welt ohne Druck mit Info, Rat unterstützt zu werden.
Psychosomatisch bedingte Essstörung wie Adipositas, Bulimie oder Anorexie durch in sich gespaltene, nicht integrierte Persönlichkeit mit Nähe-Distanz-Konflikt oder mangelnde Selbstregulierung zwischen Autonomie und Wir-Bezogenheit. Diese Gelb-Violett-Thematik ist für diese Lebensphase sowieso zentral wichtig). Das Malen kann helfen, sich in seinen Impulsen besser zu verstehen und diese kreativ umzusetzen, statt nur destruktiv auszuleben. Innere Leere durch mangelnde Selbstidentität kann besser akzeptiert und durch das Erleben eigener Gestaltungskraft ersetzt werden. Die wohlwollende, ressourcenorientierte und nicht leistungsfokussierte, wertoffene therapeutische Haltung wirkt darin sehr unterstützend.
Es geht um das Berücksichtigen der sozialen Systeme, in denen sich der/die Jugendliche bewegt, dass also die Bedeutung Gleichaltriger für die eigenen Werte, eigenes Verhalten, eigene Normvorstellungen usw. viel grösser ist als die der Eltern oder anderer erwachsener Bezugspersonen wie Lehrkräfte, Ausbildende, Therapierende usw. Daher sind diese pubertierenden, adoleszenten Bindungen verständlich in die Therapiearbeit zu integrieren.