Epsy1
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Set of flashcards Details
Flashcards | 8 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 15.10.2025 / 15.10.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/cards/20251015_epsy1
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Resilienz Definition
wörtlich: Unverwüstlichkeit, Widerstandsfähigkeit):
die Fähigkeit, trotz negativer Umstände und Einflüsse seine körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten
• Die Tatsache, dass es zahlreiche Kinder mit hoher Resilienz trotz widrigster Umstände gibt, gehört zu den
ermutigensten Ergebnissen entwicklungspsychologischerForschung!
Geschichte der Entwicklungspsychologie
• Babylon: Schriftlich fixierte Vorschriften zur Kinderpflege: besonderer Schutz und Regeln der Familie
• Altes Ägypten: kindliches Spiel bis zum etwa 4. Lebensjahr
• Altes Griechenland/Rom: Kindererziehung in der Familie und/oder staatlichen Einrichtungen
- Plato: Erwachsene ungeeignet, staatl. Erzieher ab 6 Jahren
- Aristoteles: Erziehung innerhalb Familie, außerfamiliär nur für Elite
- Rom: griech. Ideen weitgehend übernommen, aber Besonderheiten
Neues Testament: Matth., 19, 14: „Lasset die Kindlein zu mir kommen
Mittelalter: Kinder sind rein und gottgefällig vs. mit Erbsünde belastet
- Anselm von Canterburry (1033-1109): positives Kindheitsbild
- Thomas von Aquin (1466-1536): Bedeutung von Liebe und Zuwendung
• Konzept von Kindheit menschheitsgeschichtlich früh belegbar, aber in stetigem Wandel
• Bis ins späte Mittelalter: Kindheit endete früh
Aufklärung: Jean-Jacques Rousseau (1712-1778)
• Erziehungsroman „Émile“ (1762), Stufenabfolge
1. Körper (1-3 Jahre)
2. Sinnestätigkeit (4-12 Jahre)
3. Verstand und Urteil (13-15 Jahre)
4. Gefühlsleben und Sittlichkeit (ab 16 Jahren)
• Reifungskonzept: Abfolge ist naturgegeben und universell
• Negative Pädagogik (Reifungsidee kann Entwicklung nur verderben): Vertrauen in natürliche Entfaltung guter Anlagen und Dem Reifestand angemessene Lehrangebote bereitstellen
Geschichte der Entwicklungspsychologie
Anfänge als empirische Wissenschaft
Beobachtungen an Kleinkindern
• Wilhelm Preyer: „Die Seele des Kindes“ (1882)
• Beobachtungen und kleine Experimente mit seinem Sohn Axel = Anregung zu einer auf Beobachtung gründenden Kinderforschung
• Gertrud und Ernst Scupin: „Bubis erste Kindheit“ (1907) = Systematische Tagebuchaufzeichnung
Clara und William Stern: „Psychologie der frühen Kindheit“ (1914)
• Unsystematische und unregelmäßige Beobachtungen durch Verwandte
→Probleme: Voreingenommenheit; Generalisierbarkeit?
→Verdienst: Aufmerksamkeit für entwicklungspsychologische Fragestellungen
Fragebogenuntersuchungen: G. Stanley Hall: „The contents of children‘s minds when entering school“ (1883))
Tests
• Alfred Binet und Theodore Simon (1905): Intelligenzmessung, um Förderbedarf zu identifizieren
• Charlotte Bühler und Hildegard Hetzer (1932): Tests zur Erfassung des Entwicklungsstandes von Kleinkindern
Gründung von (universitären) Forschungsinstituten
• Institut Jean Jacques Rousseau, Genf
• Yale Clinic of Child Development
Gründung von Beratungsstellen und Kliniken in den USA
• Z.B. Child Guidance Clinics (ab 1909): Bekämpfung von Jugendkriminalität
Längsschnittstudien
• Terman Study of the Gifted (seit 1921): Entwicklung hochbegabter Personen über die Lebensspanne
Grundlegende Fragen der menschlichen Entwicklung
• Angeboren oder erworben?
• Aktiv oder passiv?
• Kontinuierlich oder diskontinuierlich?
• Partikularistisch oder individuell?
Ist Entwicklung durch biologische oder umweltbedingte Faktoren bedingt?
Empirismus
• z.B. John Locke
• Kind kommt ohne Wissen und Fertigkeiten auf die Welt („tabula rasa“)
Nativismus
• z.B. Jean-Jaques Rousseau
• Entwicklung auf Basisangeborener Anlagen
• Reifungs- und Entfaltungsprozess
Ist der Mensch aktiver Gestalter seiner Entwicklung oder wird die Entwicklung von inneren oder äußeren Faktoren gelenkt?
Interaktionismus
• Heute vorherrschend
• Mensch und Umwelt beeinflussen sich gegenseitig.
Passivität (durch externe Reize konditioniert)
• Behaviorismus (John B. Watson)
• Experiment „kleiner Albert“
kontinuierlich (quantitativ) oder diskontinuierlich (qualitativ)?
Quantitativ
• Entwicklung ist ein additiver Prozess
• Kleine Schritte
• Änderung von Menge, Häufigkeit oder Ausmaß
Beispiel Schmetterling
Qualitativ
• Neue Erscheinungsbilder und Eigenschaften
• Veränderungen der Struktur oder Organisation
Universell oder partikularistisch?
Universell
• Entwicklung verläuft bei allen Menschen und kulturunabhängig gleich
• Z.B. Annahme von Jean Piaget
Partikularistisch
• Entwicklung verläuft in Abhängigkeit des Umfelds
• Unterscheidet sich zwischen Menschen/Kulturen Sapir-Whorf-Hypothese
• Sprachliche Relativität
• Denken ist bestimmt durch das, was sprachlicheKonzepte/Kategorien vorgeben