T2000 mündliche Prüfung

Mündliche Prüfung

Mündliche Prüfung


Kartei Details

Karten 188
Sprache Deutsch
Kategorie Maschinenbau
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.08.2025 / 21.08.2025
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Unterschied zwischen Synchron und Asynchronmotor?

  1. Synchronmotor hat gleiche Rotordrehzahl  wie mag. Drehfeld, bei Asynchron etwas niedriger, bezeichnet man als „Schlupf“
  2. Synchron kann normalerweise nicht von sich aus anlaufen, asynchron schon!
  3. Synchronmotor hat gleiche Drehzahl unabhängig der Belastung, bei Asynchron wird Schlupf größer und somit Drehzahl kleiner
  4. Synchronmotor funktioniert mit Dauermagneten oder Elektromagneten mit Gleichstromerregung, asynchron braucht keine separate Erregung

  • Welche Drehzahl hat ein Synchronmotor mit 4 Polen und 50Hz Netzfrequenz?

750 1/min                     n=(f*60)/p

  • Wie können Sie die Drehzahl von Synchronmotoren regeln?

Frequenzumrichter – Umwandeln einer festen Netzfrequenz in eine variable Frequenz

  • Nennen Sie unterschiedliche Elektromaschinentypen.

  • Gleichstrommaschinen:

    • Fremderregt

    • Reihenschlussmaschine

    • Nebenschlussmaschine

    • Permanentmagneterregte Gleichstrommaschine

  • Wechselstrommaschinen:

    • Synchronmaschine

    • Asynchronmaschine (Kurzschlussläufer/Käfigläufer)

  • Spezielle Maschinentypen:

    • Universalmotoren

    • Schrittmotoren

    • Servomotoren

    • Linearmotoren

    • Transversalflussmaschinen

Was ist der Unterschied von Gleichspannung und Wechselspannung?

Gleichspannung: Strom fließt immer in dieselbe Richtung; Polarität verändert sich nicht

 

Wechselspannung: Polarität ändert sich; positive und negative Spannungsamplitude (Steckdose 230V, 50Hz)

Erkläre und zeichne eine Reihenschaltung und eine Parallelschaltung. Erkläre, wie man Strom, Spannung und Widerstand berechnet

  • Was ist ein DMS? Wie funktioniert er, wofür wird er eingesetzt?

  • Dehnungsmessstreifen

Wird ein Bauteil gedehnt oder gestaucht, dehnt/staucht sich auch die Leiterbahn des DMS

Dadurch ändert sich die Länge und der Querschnitt

Nach ohmschem Gesetz steigt der el. Widerstand bei Dehnung und sinkt bei Stauchung

Einsatzgebiet: Strukturüberwachung, Elektronische Präzisionswaagen, Kraft-/Drucksensoren

  • Wie wird Widerstand/Spannung/Strom mit einem Multimeter gemessen

Spannung(V): Parallel

Strom(A): In Reihe

Widerstand: Bauteil ausbauen, Spannung entfernen, beide Messspitzen ans Bauteil

Welche Motorarten gibt es und nenne die Einsatzgebiete

Gleichstrommotor: Elektrowerkzeuge, Modellbau, Förderband mit variabler Geschwindigkeit

Drehstrommotor: Kompressoren, Förderanlagen, Pumpen

Synchronmotor: Generator in Wasserkraftwerk, Elektrofahrzeuge(Tesla),

Schrittmotor: 3D-Drucker, CNC-Maschinen, Robotik

Beschreiben Sie die Funktionsweise eines Synchronmotors in einzelnen Schritten.

  1. Der Stator wird mit Drehstrom gespeist und erzeugt ein rotierendes Magnetfeld.

  2. Der Rotor besitzt ein konstantes Magnetfeld (durch Permanentmagneten oder Erregerwicklung).

  3. Das Rotorfeld synchronisiert sich mit dem rotierenden Statorfeld.

  4. Rotor und Stator drehen mit gleicher Drehzahl, es gibt keinen Schlupf.

  5. Durch die magnetische Kopplung entsteht ein konstantes Drehmoment.

  • Funktionsweise Asynchronmotor

  1. Drehstrom an Stator erzeugt ein rotierendes Magnetfeld.
  2. Eine Spannung im Rotor wird induziert
  3. Es entsteht eine Lorenzkraft, die den Rotor zum Bewegen bringt
  4. Rotor dreht immer langsamer als Stator, da ein gewisser Schlupf notwendig ist, um Spannung zu induzieren!

  • Was versteht man unter einem Messprinzip

  • Ein physikalischer Effekt der genutzt wird um eine Messgröße zu bestimmen

Nennen und erläutern Sie die Hauptgruppen der Form- und Lagetoleranzen nach ISO 1101 und geben Sie zu jeder Gruppe ein praktisches Anwendungsbeispiel.

  1. Formtoleranzen – betreffen nur die Gestalt eines einzelnen Elements, unabhängig von seiner Lage.

    • Beispiele: Geradheit, Ebenheit, Rundheit, Zylinderform.

    • Anwendung: Sicherstellen einer präzisen Führungsbahn (Ebenheit einer Maschinentischfläche).

  2. Richtungstoleranzen – geben die zulässige Abweichung der Orientierung eines Elements zu einer Bezugsgröße an.

    • Beispiele: Parallelität, Rechtwinkligkeit, Neigung.

    • Anwendung: Parallelität von Führungsflächen an einer Werkzeugmaschine.

  3. Ortstoleranzen – definieren die zulässige Abweichung der Position eines Elements im Raum.

    • Beispiele: Position, Koaxialität, Symmetrie.

    • Anwendung: Positionierung von Bohrungen für Passstifte.

  4. Lauftoleranzen – kombinieren Form- und Lagetoleranzen bei Rotation.

    • Beispiele: Rundlauf, Planlauf, gesamter Rundlauf, gesamter Planlauf.

    • Anwendung: Rundlauf einer Welle zur Reduzierung von Vibrationen.

  • Erläutern Sie die Begriffe Maschinenfähigkeit und Prozessfähigkeit im Rahmen der Qualitätssicherung und beschreiben Sie den Zusammenhang zu statistischer Prüfung, Normalverteilung und Regelkarten.

  • Statistische Prüfung: Stichprobenweise Kontrolle bestimmter Merkmale
  • Normalverteilung: Glockenkurve
  • Regelkarten: Visualisieren Messwerte über Zeit -> geben Trends vor
  • Maschinenfähigkeit cm und cmk: Ob Maschine unter idealen Bedingungen in der Lage ist in der Toleranz zu fertigen
  • Prozessfähigkeit cp, cpk: Ob Prozess unter realen Bedingungen dauerhaft innerhalb Toleranz produzieren kann

  • Unterschied Kalibrieren und Eichen

  • Kalibrieren: Mit einer Referenz verglichen, ohne es zu ändern
  • Eichen: amtlich geprüft und justiert

  • Wie gibt man ein vollständiges Messergebnis an?

  • Mit Einheit, Toleranzen und Messgenaugkeit

  • Systematische und zufällige Messfehler am Beispiel eines Messschiebers!

  • Systematische
    • Falscher Nullpunkt, Kalibrierung falsch
  • Zufällig
    • Falsch abgelesen, Kippfehler, Parallaxenfehler

Was versteht man in der Längen-Messtechnik unter Kippfehler?

  • Schräges ansetzten des Messgerätes

  • Unterschied Systematische und zufällige Messfehler

  • Systematisch: konstante Richtung und Größe, Wiederholen sich
  • Zufällige: streuende Abweichung, Materialschwankungen, Umwelt

Nenne die verschiedenen Passungsarten und erkläre diese

  • Spielpassung: Spiel zwischen Bohrung und Welle -> Lagerwelle
  • Übergangspassung: leicht oder fester sitzt -> Passfedersitzt
  • Übermaßpassung: Fester Sitzt -> Welle, Radnabe

  • Unterschied Messen und Lehren

  • Messen: Ermittlung eines Zahlenwertes -> quantitativ und exakt ablesbar
  • Lehren: Vergleichen nur i.O. oder n.i.O. -> qualitativ keine Maßangabe

Nenne die Messgenauigkeit von Messchiebern, Bügelmessschrauben und einem Meterstab

  • Messschieber: ± 0,02 mm bis 0,05 mm
  • Bügelmessschraube: ± 0,005 mm
  • Meterstab: ± 1 mm bis 2 mm

  • Nenne sie geometrische Merkmale von Spiralbohrern. Inwiefern unterscheiden sich diese Merkmale bei Spiralbohrern für harte und weiche Werkstoffe?

  • Spitzenwinkel (Normal: ca. 118°) -> kleiner bei weichen
  • Drallwinkel (Steigung der Spirale) -> größer bei weichen
  • Freiwinkel (verhindert Reibung an der Bohrwand)
  • Keilwinkel (Schneidfähigkeit)
  • Querschneide (verursacht Vorschubkraft in der Mitte) 55°
  • Spanräume (zur Spanabfuhr) -> größer bei weichen
  • Ausspitzung (reduziert Vorschubkraft in der Mitte)

  • Oberflächenstrukturen beim Läppen, Honen und Schleifen

  • Schleifen: Spitzenartige, unregelmäßige Rillenstruktur
  • Honen: Kreuzschliffstruktur
  • Läppen: Sehr glatte, diffuse Oberfläche ohne Schleifspuren

  • Nennen Sie 5 Gussfehler

  • Lunker, Gaseinschlüsse, Kalte Lagen, Fehlstellen und Sandanhaftungen

  • Nenne die entstehenden Kräfte beim Drehen

  • Schnittkraft Fc , Vorschubkraft Ff und Passivkraft Fp
  • Fc schneidet, Ff schiebt und Fp drückt zur Seite

Wie können Rauigkeiten festgestellt/gemessen werden?

  • Tastschnittgerät
  • Optische Messungen
  • Rauheitsvergleichsplatten

  • Rauheitswerte (Ra und Rz) nennen und Unterschied erläutern

  • Die gesamte Messlänge wird normgerecht in fünf gleiche Einzelmessstrecken unterteilt zuzüglich einer Vorlauf- und einer Nachlaufstrecke.

    Ra ist nun der gemittelte (arithmetische) Wert der absoluten Messwerte über die gesamte Messstrecke.

    Rz ist der Mittelwert der Spannweite zwischen tiefstem Tal und höchstem Berg der Messwerte jeder Einzelmessstrecke, also aus fünf Spannweiten der (arithmetische) Mittelwert.

    Ra ist der am weitesten verbreitete Messwert, allerdings nach inzwischen allgemeinem Konsens auch der nutzloseste, da einzelne Spitzen und Rillen kaum Auswirkungen auf den Messwert haben. Rz spiegelt hingegen ganz gut die Rauheitseigenschaften in Bezug auf unregelmäßige Abweichungen wider.

    •  

Wo ist der Unterschied von einem Pneumatik- und einem Hydraulikzylinder? Vor-und Nachteile

  • Beschreiben Sie kurz den Prozess des Pulverbeschichtens?

  • Vorbehandlung/Reinigung -> Elektrostatische Aufladung des Pulvers -> Beschichtung -> Einbrennen -> Abkühlen und Aushärten

  • Welche konstruktiven Maßnahmen sollten bei Schraubverbindungen beachtet werden?

  • Ausreichende Einschraubtiefe (1x Nenndurchmesser)
  • Festigkeitsklassen beachten
  • Vorspannkraft beachten
  • Sicherung gegen Lösen
  • Kontaktfläche planen

  • Nennen Sie Beispiele zu allen Hauptgruppen der Fertigungstechnik:

  • Urformen: Gießen, Sintern
  • Umformen: Pressen, Walzen
  • Trennen: Drehen, Fräsen, Bohren
  • Fügen: Kleben, Schrauben
  • Beschichten: Lackieren, Galvanisieren
  • Stoffeigenschaften ändern: Härten, Vergüten, Nitrieren, Glühen

  • Wie können Sie die Qualität einer Schweißnaht nachweisen?

  • Sichtprüfung
  • Magnetpulverprüfung
  • Ultraschallprüfung
  • Röntgenprüfung
  • Zerstörerische Prüfungen

  • Nennen Sie verschiedene Schweißverfahren.

1. Schmelzschweißverfahren (ohne Druck):

Lichtbogenhandschweißen (E-Hand)
➝ Elektrode schmilzt ab, Schutz durch Schlacke

Metall-Aktivgasschweißen (MAG)
➝ Schutzgas + Drahtzufuhr, für Stahl

Metall-Inertgasschweißen (MIG)
➝ wie MAG, aber mit Argon – für Alu, NE-Metalle

Wolfram-Inertgasschweißen (WIG)
➝ nichtabschmelzende Wolframelektrode, saubere Nähte

Gasschweißen (Autogenschweißen)
➝ Acetylen + Sauerstoff → Flamme zum Schmelzen

Laserschweißen
➝ hochpräzise, wenig Wärmeeinfluss

Elektronenstrahlschweißen
➝ Vakuum, hohe Eindringtiefe

 

2. Pressschweißverfahren (mit Druck):

Widerstandspunktschweißen
➝ Strom + Druck, häufig bei Karosserien

Reibschweißen
➝ Wärme durch Reibung + axialer Druck

Ultraschallschweißen
➝ Hochfrequenzvibration + Druck, v. a. für Kunststoffe

  • Welcher Faktor bestimmt in erster Linie die Schweißeignung von Stählen?

  • Der Kohlenstoffäquivalentwert (CE-Wert)
  • Der CE-Wert gibt an, wie viel „härtbare“ Legierungsanteile (v. a. C, Mn, Cr, Mo, etc.) im Stahl enthalten sind
  • Je höher der CE-Wert, desto höher die Härtetendenz → Rissgefahr beim Schweißen steigt
  • CE ≤ 0,45 % → gut schweißbar, keine besonderen Maßnahmen nötig
  • CE > 0,45 % → Vorwärmen, Spannungsarmglühen oder Spezialverfahren nötig

  • Hinterdrehte Formfräser haben einen für die Spanleistung eher ungünstigen Spanwinkel von 0°. Warum?

  • Formgenauigkeit ist entscheidend, nicht die maximale Spanleistung
    • der Fräser soll ein exaktes Profil (z. B. Zahnform) erzeugen
  • Spanwinkel 0° = stabile Schneide
    • minimiert Formabweichung beim Fräsen
    • geringer Verformungseinfluss auf das Profil
  • Hinterdrehen sorgt dafür, dass der Profilwinkel beim Nachschärfen erhalten bleibt
    • Werkzeug kann mehrfach nachgeschliffen werden, ohne die Form zu verändern

  • Warum dürfen bestimmte Schleifscheiben nur liegend gelagert werden?

  • Vermeidung von Verformung (Durchbiegen)
    • stehende Lagerung kann zu Schüsselung oder Spannungen führen
    • besonders bei großen oder dünnen Scheiben
  • Sicherheitsrisiko beim Einsatz
    • verformte oder vorgeschädigte Scheiben können beim Schleifen brechen oder platzen
  • DIN-Norm-Vorgabe
    • Lagerung nach Herstellerangabe und Sicherheitsrichtlinien (z. B. DIN EN 12413)
  • Temperatur und Feuchtigkeit spielen ebenfalls eine Rolle
    • falsche Lagerung kann Bindung schwächen

  • Zeichnen Sie ein Schneidwerkzeug (Keil) an die Tafel und erklären Sie die Winkel an einer Schneide (Keil)!
  • Nennen Sie die Prozessschritte beim Feingießen!

  • Wachsmodell herstellen
    • Form des späteren Bauteils wird aus Wachs gespritzt
  • Wachsbäume montieren
    • Mehrere Wachsmodelle werden an einem Gießtrichter zu einem „Baum“ zusammengefügt
  • Keramikschale aufbauen
    • Der Wachsbaum wird mehrfach in Keramikmasse getaucht und mit Sand bestreut
    • Trocknung nach jeder Schicht → ergibt feste Gießform
  • Wachs ausschmelzen
    • Der getrocknete Schalenform wird erhitzt → das Wachs läuft heraus („Lost Wax“)
    • Es entsteht ein Hohlraum in Keramikform
  • Keramikform ausbrennen und vorwärmen
    • Um Reste zu entfernen und Rissfestigkeit zu erhöhen
  • Metall eingießen
    • Die vorgewärmte Form wird mit flüssigem Metall gefüllt
  • Abkühlen und Schale entfernen
    • Nach Erstarrung wird die Keramik entfernt (mechanisch oder chemisch)
  • Abtrennen, Entgraten, Reinigen

Einzelteile werden vom Gießbaum getrennt und ggf. nachbearbeitet

  • Wie sieht die Schnittkante eines schergeschnittenen Bauteiles aus?

  • Einschnittzone (Druckpoliturzone):
    • Glatte, metallisch glänzende Fläche
    • Entsteht durch plastische Verformung beim Beginn des Schnitts
  • Glattbruchzone:
    • Bruchfläche mit glattem Verlauf
    • Übergang von Verformung zu beginnendem Bruch
  • Bruchzone (Rissbruchzone):
    • Raue, körnige Oberfläche
    • Entsteht durch das eigentliche Abreißen des Materials
  • Grat (eventuell):
    • Dünner, scharfer Materialüberstand
    • Muss oft entgratet werden