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Flashcards 31
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 16.08.2025 / 16.08.2025
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https://card2brain.ch/cards/20250816_motivation_einfuehrung
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Was ist Motivation?

gibt viele Definitionen, z.B.

Motivation is concerned with the problems of how behavior gets started, is energized, is sustained, is directed, is stopped, and what kind of subjective reaction is present in the organism while all that is going on

Motivation ist ein Prozess, der zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten auswählt, das Handeln steuert, auf die Erreichung motivspezifischer Zustände richtet und auf dem Weg dahin in Gang hält

Diejenigen Prozesse, die zielgerichtetes Verhalten auslösen und aufrechterhalten 

 Motivation ist „so etwas wie eine milde Form der Besessenheit"

Was erklärt die Motivationspsychologie?

sie erklärt ergebnisorientiertes, zielgerichtetes Verhalten (Handeln):
- Richtung (Wahl)
- Intensität (Anstrengung)
- Beginn (Latenz)
- Dauer (Persistenz)

bei auffälligem, normabweichendem Verhalten besteht besonders hoher Erklärungsbedarf

Wie wird erklärt? (Motivationspsychologie im Alltag)

Alltag: Zuschreibung von Gründen (Verstehen)

- Beschreibung einer Einzelperson: Person XY ist „verspielt“, „ehrgeizig“, „sozial“,   „frustriert“, „gierig auf Belohnungen, „ängstlich vor Bestrafungen“, „hat Spaß“, etc.

- meist mangelnder Erklärungswert und Zirkularität

Motivationspsychologie als Wissenschaft:

versucht Ursache-Wirkungs-Beziehungen allgemeingültig zu erklären

- Motive als theoretische Konstrukte zur Erklärung von intraindividueller Stabilität und interindividueller Variabilität

- Beschränkung auf wenige grundlegende Motive (Äquivalenzhypothesen)

- Spezifikation situativer Anregungsbedingungen

- Unabhängige Erfassung von Motiven und zu erklärendem Verhalten

- Empirische Prüfung von Theorien motivationaler Vermittlungsprozesse:
    - Direkte Manipulation der Vermittlungsprozesse (experimentell)  
    - Messung kognitiver und affektiver Begleitprozesse (korrelativ)

Wie heißen die allgemeinen Verhaltensprinzipien?

Hedonismus und Homöostase

Was ist Hedonismus?

= Streben nach Lust und Vermeiden von Unlust

--> günstige Affektbilanz durch Selbstregulation

Was ist Homöostase?

= Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtszustands

--> Verringerung einer Diskrepanz zwischen einem IST-Wert und einem SOLL-Wert (Regelkreis)

Was ist ein Motiv (motive)?

zeitlich stabile Wahrnehmungs- und Bewertungsdisposition

Inhaltsklasse von Handlungszielen (z.B. Macht, Anschluss, Leistung)

Anregung durch passende situative Hinweise (Anreize)

Was ist ein Bedürfnis (need)?

(momentane) Mangelzustände und Wachstumsorientierungen

(stabile) physiologische, psychologische und soziale Bedürfnisse

Was ist ein Trieb (drive)?

aktivierende Anspannung, dessen Reduktion als befriedigend und lustvoll erlebt wird

Was ist ein Ziel (goal)?

Anstreben einer positiv bewerteten Umweltveränderung (Endzustand) durch einen Verhaltensakt (Mittel)

hierarchisch in Ober- und Unterziele organisiert

Was ist ein Anreiz (incentive)?

"Wert" eines Objekts oder einer Situation für eine Person

affektive Reaktion auf bedürfnisrelevante Reize

(intrinsische) Tätigkeits- und (extrinsische) Ergebnisanreize

Was sind konzeptuelle Probleme der Motivationspsychologie?

Terminologische Verwirrung: Abgrenzung von Motiv, Trieb, Bedürfnis, Emotion, etc

Problem der Motivklassifikation: Anzahl von Motiven?

Richtiger Abtraktionsgrad: Welche Hierarchiestufe (Handlung?, Aktion?, Bewegung?) wird betrachtet?

Gefahr der Zirkularität: Motive werden aus Verhalten erschlossen, Motive erklären Verhalten

Messung von Motivation (Verhalten):

1. Aufmerksamkeit (Konzentration, Aufgabenfokus)

2. Anstrengung (Krafteinsatz, Verhaltensintensität)

3. Latenz (Zeitspanne bis zur Aktion)

4. Persistenz (Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen)

5. Wahlverhalten (Handlungspräferenzen)

6. Auftretenswahrscheinlichkeit (Häufigkeit eines Verhaltens)

7. Ausdrucksverhalten (fazial, postural, vokal)

8. Spezielle Verhaltensreaktionen (z.B. Speichelfluss, penile Erektion, usw.) 

Messung von Motivation (Physiologie):

 

1. Hirnaktivitäten (z.B. mesolimibisches System)

2. Neurochemische Vorgänge (z.B. dopaminerge Aktivität)

3. Hormonelle Aktivitäten (z.B. Kortisol, Testosteron)

4. Kardiovaskuläre Aktivitäten z.B. Herzratenveränderung)

5. Elektrodermale Aktivitäten (z.B. Hautleitfähigkeit)

6. Augenbewegungen (z.B. Pupillengröße, Fixationsdauer)

7. Skelettmuskulatur (z.B. kinematische Parameter, Muskeltonus)

Messung von Motivation (verbal):

direkte Messverfahren (Selbstberichte, z.B. Interviews, Fragebögen)

bewusste, verbalisierbare Vorlieben und Handlungspräferenzen

Messung von sog. expliziten Motivanteilen

Methodische Schwierigkeiten:
   1. Problem der Qualia: Intersubjektive (objektive) Erfassung von subj. Inhalten
   2. Problem des (retrospektiven) Selbstberichts: Beschränkung auf verbalisierbare, bewusst zugängliche Inhalte und Beeinflussung durch sprachl. Gepflogenheiten

Motivdiagnostik: Implizite Motivanteile

Implizit = unbewusste affektive Vorlieben und Reaktionsformen

der reflektierten Selbstbeobachtung nicht unmittelbar zugänglich

zeigen sich in Situationen, die Freiraum für spontane, selbstinitiierte Handlungen und Interpretationen lassen

Messung: indirekte (projektive) Messverfahren
  - Mehrdeutige, interpretationsoffene Reizvorlagen
  - Offenes Antwortformat
  - Beispiel: Rorschach-Test, Thematischer Apperzeptionstest (TAT)

Wie funktioniert der Thematische Auffassungstest (TAT)?

Geschichten zu 10 Bildtafeln

Qualitative Antwortanalyse
  - Aufwendig (aber: automatische Auswertung mit LLM möglich), unklare Reliabilität
  - Weiterentwicklung: Picture Story Exercise

Wie funktioniert das Multi-Motiv-Gitter (MMG)?

semi projektives Verfahren

14 Lebenssituationen

Antwortkategorien für mehrere Motive + Fülleritems

hohe Retest-Reliabilität (r>0.80)

geringe Verfälschung durch soziale Erwünschtheit

Implizite Motive: Definition

Emotionale Präferenz

Wenige, allgemeine Motive

Nicht sprachlich repräsentiert

Automatische Anregung durch situative Anreize

Explizite Motive: Definition

Selbstbilder

Komplex, Individuell

Sprachlich repräsentiert

Kontrolliertes Verhalten

Implizite Motive: Erwerb

Durch frühkindliche Erfahrungen und Anlagefaktoren determiniert

Explizite Motive: Erwerb

Sprachlich vermittelt im Zuge des Selbstkonzepterwerbs

Implizite Motive: Prädiktive Validität

Langfristige Vorhersagen

Ausdauer, Anstrengung

(energetisierende Funktion)

Tätigkeitsanreize

Individuelle Norm

Explizite Motive: Präditive Validität

Kurzfristige Vorhersagen

Richtung

(lenkende Funktion)

Erwartungen

sozialer Vergleich

Take-Home Message zu Messung und Motivdiagnostik

Fragebögen und Selbstberichte haben eine eher kognitive Grundlage und bilden die bewusst zugänglichen und kontrollierbaren Aspekte der Motive ab, wogegen projektive Verfahren die bewusst weniger zugänglichen, spontanen und an Affekte gebundenen Motivfacetten abbilden.

Diagnoseschema: 4 Motivationsprobleme

1. Vollständiges Motivationsdefizit

2. Anreizdefizit

3. Wirksamkeitsdefizit

4. Volitionsdefizit

Diagnoseschema: Interventionen

Interessensförderung

Imaginationstraining

Reappraisaltraining

Zielvereinbarung

Training der Selbstregulation (Fokussierung, Entspannung)

...

Frage und Antwortsequenz zur Bestimmung verschiedener Motivationsformen und -probleme (idk ob wir das können müssen)

Wie funktioniert Motivationstraining?

Ansatzpunkte: Anreizstruktur + Motivstruktur

a) Anpassung der Anreiz- an die Motivstruktur (Aufgabe --> Person)
    z.B. Leistungssport im Team oder einzeln

b) Anpassung der Motiv- an die Anreizstruktur (Person --> Aufgabe)
    Anforderungsanalysen, Veränderung von Motivomponenten

Wie kann ich andere motivieren und was sind die "Goldenen" Regeln?

1. Identifiziere zuerst das Problem und maßschneidere, ausgehend von dem festgestellten Problem, eine Änderungsstrategie. (→Theorie!)

2. Gestalte die Umgebung motivational anregend (z.B. Wahlmöglichkeiten, Feedback, Wertschätzung, Zeit, Struktur) und stelle eine Verbindung zu vorhandenen intrinsischen Interessen (z.B. Autonomie, Kompetenz, Eingebundenheit) her.

3. Identifiziere motivationale Ressourcen (z.B. dynamisches Selbstbild, defensiver Pessimismus) und hilf der Person, diese strategisch zu nutzen.

4. Stärke motivational hilfreiche Überzeugungen (z.B. Hoffnung auf Erfolg) und unterstütze die Person bei der Revision von Einschätzungen und ihrer Selbst-Bewertung (z.B. mit Reappraisal-Trainings).