Medizinische Grundlagen 161 Stunden (1. Teil)

gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG

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Kartei Details

Karten 477
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 16.08.2025 / 16.08.2025
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Ursachen der lymphodynamischen Ödeme nennen

  • verminderter kolloidosmostischer Sog (hypoproteinämische Ödeme): Bluteiweissgehalt wird durch Lebererkrankungen, Eiweissverlust über die Niere und extrem eiweissarmer Nahrung verändert
  • erhöhter hydrostatischer Druck in den Kapillaren: erhöhte Filtration verursacht durch erhöhte Druckverhältnisse in den Venen z.B. bei Rechtsherzinsuffizienz, Thrombose, Krampfadern, langem Stehen
  • erhöhte Kapillarpermeabilität z.B. durch Medikamente, Hormone, Entzüdungen, Allergien

Einteilung der Ödeme in lymphodynamische und lymphostatische Ödeme vornehmen

lymphodynamisch: Lymphgefässsystem gesund, durch Austauschvorgänge an Kapillaren aber an physiologischen Grenzen gebracht

lymphostatisch: Lymphgefässsystem insuffizient

Begriff Ödem definieren

  • vermehrte Flüssigkeitsansammlung im Gewebe
  • Gleichgewicht zwischen Filtration und Reabsorption/Lymphabfluss verschoben 

Warnsignale von (malignen) Tumoren kennen

  • ungewollte Gewichtsabnahme (>10%)
  • Appetitlosigkeit, Abneigung gegen gewisse Speisen (v.a. Fleisch)
  • Leistungsverminderung, Schwäche, Müdigkeit
  • Fieber & Neigung zum Schwitzen (vor allem nachts)
  • Juckreiz
  • Schmerzen
  • Blutbildveränderungen (Anämie)

Bennenung von Neoplasien erklären

  • erfolgt nach Herkunftsgewebe und Dignität
  • allgemein Endung -om
  • z.B. benigner Tumor Fettgewebe: Lipom
  • malign: wenn Differenzierung nicht mehr möglich --> Unterscheidung ob Tumor eher von epithelialen  (Karzinom) oder von mesenchymalem (Sarkom) Gewebe stammt
  • Ausnahme: Melanom --> bösartige Neoplasie der Melanozyten (Pigmentzellen)

mögliche Ursachen von Neoplasien

Ursachen

  • physikalische Faktoren z.B. Röntgenstrahlen
  • chemische Karzinogene z.B. aromatische Kohlenwasserstoffe
  • Viren
  • chronische Entzündungen
  • Vererbung/erbliche Krankheitsveranlagung
  • Hormone

 

Neoplasie definieren

unabhängige, selbstständige und fortschreitende Bildung aus körpereigenen Zellen (Tumor, Geschwulst)

Embolie definieren

Verschleppung von Material in der Blutbahn und Steckenbleiben/Verschluss Gefässsystem

  • Thromboembolien
  • Tumorzellen
  • bakterielle Embolien
  • Luftembolien (Taucherkrankeheit)

Komplikationen und mögliche Folgen eines Thrombus

  • kann Blutgefäss verstopfen
  • kann sich zu Embolie weiterentwickeln

Begriff Thrombose definieren und Ursachen nennen

Definition: Blutgerinnsel im Gefäss

Ursachen (Virchow'sche Trias):

  • Wandläsionen
  • Stase des Blutstroms
  • Veränderung der Blutzusammensetzung

Begriffe Ischämie und Infarkt definieren

Ischiämie: verminderte Durchblutung eines Organs infolge herabgesetzter Blutzufuhr --> Hypoxie im Gewebe

Infarkt: Gewebsnekrose infolge Sauerstoffmangel

klinische Zeichen hypovolämischer Schock aufzählen

  • blasse Haut
  • kaltschweissig (bei blutungsbedingtem Schock)
  • trockene Haut (bei austrocknungsbedingtem Schock)
  • kalte Extremitäten
  • kollabierte oberflächliche Venen
  • arterielle Hypotonie
  • schneller, schwacher Puls
  • zunehmend Bewusstseinsstörung
  • Nierenversagen

Begriff Schock definieren und verschiedene Entstehungsmechanismen aufzählen

  • ungenügende Durchblutung lebenswichtiger Organe --> Missverhältnis von Sauerstoffbedarf und - angebot
  • Störungen der Mikrozirkulation mit Gewebehypoxie und beeinträchtigter Zellstoffwechsel mit Anhäufung toxischer Metabolite

entsteht durch einer dieser drei Mechanismen: Volumenmangel, Gefässerweiterung, Pumpversagen Herz

mögliche Ursachen für Kreislaufstörungen nennen

  • Verminderte/ungenügende Durchblutung eines Organs --> Volumenmangel
  • Vasodilatation
  • Fehlsteuerung (neuronal/hormonell)
  • Pumpversagen Herz

Begriffe primäre und sekundäre Wundheilung definieren

primäre

minimale Bildung von Granulationsgewebe bei glatten und gut aneinander liegenden Wundrändern z.B. bei chirurgische Naht, kleine Schnittwunde

sekundäre

starke Bildung von Granulationsgewebe z.B. offene Wunden mit nicht aneinander liegenden Wundrändern, ausgedehnter Gewebeverlust

Unterschied zwischen Entzündung und Infektion nennen

Infektion ist Untergruppe der Entzündung

systemische Zeichen einer Entzündung

  • Fieber durch Pyrogene --> Temperaturregulierungszentrum im Gehirn reagiert darauf
  • Tachykardie durch Durchblutungssteigerung
  • verminderter Allgemeinzustand, Müdigkeit, reduzierter Appetit
  • Entzündungszeichen im Blut: Leukozytose, BSG-Beschleunigung (Blutsenkungsgeschwindgkeit), Erhöhung con C-reaktivem Peptid

lokale Zeichen einer Entzündung

  • Rubor (Rötung)
  • Calor (Erwärmung)
  • Dolor (Schmerz)
  • Tumor (Schwellung)
  • Functio laesa (Funktionsverlust)

Ablauf und Vorgänge der verschiedenen Entzündungsphasen benennen

  • Schädigung Gewebe (Alteration)
  • Kreislaufstörung (Hyperämie Gewebe)
  • Exsudation (Austritt von Flüssigkeit und Zellen in entzündetes Gewebe)

bei Gewebeschäden folgen noch diese Schritte:

  • Proliferation (Zellwachstum): Bildung von Granulationsgewebe --> gut durchblutetes Bindgewebe
  • Narbenbildung: Rückblidung von Kapillaren --> faserreiches, zell- und gefässarmes Bindegewebe

Definition Entzündung inkl. mögliche Ursachen

Definition: Reaktion des lebenden Gewebes auf Schädigung, besonders im Gefäss- und Bindegewebe --> Verteidigungsreaktion des Körpers auf Gewebsschädigung

Ursachen

  • physikalisch
  • chemisch: anorganisch (Säuren, Laugen), organisch (Pflanzengifte)
  • infektiös
  • immunologisch

Beispiele für Hypertrophie und -plasie nennen

Hypertrophie

Vergrösserung der einzelnen Zellen und somit des betroffenen Organs durch höhere Beanspruchung --> Bodybuildung, Herzhypertrophie bei Bluthochdruck

Hyperplasie

überschiessende Zellvermehrung --> Ursachen: chronische Gewebereizung, hormonelles Ungleichgewicht z.B. Prostatavergrösserung im Alter

Formen der Zelladaption, Adaptionsstörungen und Zellschäden aufzählen und erklären

Formen der Zelladaption

  • Verfettung: Fettansammlung im Nicht-Fettgewebe z.B. Leberverfettung bei Alkoholkonsum
  • Fibrose: erhöhter Anteil an kollagenem Bindegewebe durch langerandauernde Entzündungen, Absterben von Funktionsgewebe (z.B. Leberzirrhose) und Arteriosklerose  --> Fibrose bewirkt Sklerose und Verlust der Elastizität des betoffenen Gewebes
  • Atrophie: Verminderung von Anzahl/Grösse der Zellen durch z.B. Alter, Inaktivität, hormonal
  • Hypertrophie
  • Hyperplasie
  • Nekrose (erzwungen): Tod von Zellen/Zellgruppen z.B. Abszess (Eiter im Gewebe), Schorf, Infarkt --> Apoptose ist programmierter Zelltod z.Bsp. durch Überalterung

wichtigste innerne und äussere Krankheitsursachen aufzählen inkl. Beispiele

Äussere Krankheitsursachen (Gesellschaft, Arbeitsplatz, Umwelt, Lebensstil, Mikroorganismen)

  • physikalische Noxen z.B. Strom, extreme Temperaturen
  • chemische Agentien z.B. Alkohol, Umweltgifte
  • Mikrooganismen
  • Auslöser fehlgeleiteter Immunantworten z.B. bei Allergien
  • Mangelkrankheiten z.B. Unterernährung, Eisenmangel --> Überflusserkrankungen
  • psychische Krankheitsursachen z.B. Stress
  • soziale Krankheitsursachen z.B. Krieg
  • Unter-/Überbeanspruchung

Innere Krankheitsursachen

  • Abweichungen Erbmaterial 
  • Altersveränderungen einzelner Organsystem

--> äussere und innere Krankheitsursachen sind in sehr vielen Fällen miteinander verknüpft: multifaktorielle Krankheitsentstehung z.B. Altersdiabetes (vererbte Neigung zu Diabetes und zuckerreiche Ernährung treffen zusammen)

Gesundheit und Krankheit definieren

Gesundheit (Homöostase = alles im Gleichgewicht)

Zustand des völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens

Krankheit

Subjektives und/oder objektives Bestehen körperlicher und/oder geistig-seelischer Störungen bzw. Veränderungen

Vorgang der aktiven und passiven Immunisierung erklären und eine grobe Aussage hinsichtlich ihrer Wirkungsdauer machen

aktive 

  • Körper bildet selbst Antikörper --> Überstehung Infektionskrankheit, symptomlos, Impfung von toten/abgeschwächten Keimen 
  • Anregung zur eigenen spezifischen Antikörperbildung

passive

  • beim Säugling durch mütterliche Antikörper, Impfen durch Antikörper --> Körper muss selbst keine Antikörper bilden --> besteht nur zeitweise
  • Immunglobuline zugeführt --> Sofortschutz

angeborene und erworbene Immunität unterscheiden

angeboren

bereits bei Geburt --> beruht auf unspezifischer Immunität und für Menschen nicht ansteckende Erreger, Nestschutz (vorübergehend)

erworben

besteht aus Auseinandersetzung des Körpers mit Antigen --> stille Feiung: unbemerkter Aufbau Immunität

künstliche aktive Immunisiserung: aktives Impfen

spezifische und unspezifische Immunität definieren

Spezifisch

Fähigkeit des Körpers, auf bestimmtes Antigen mit bestimmten Antikörper zu reagieren --> im Laufe des Lebens erworben

Unspezifisch

Abwehr von Krankheitserregern durch verschiedene physikalische und biologische Schutzmechanismen z.B. Säureschutzmantel der Haut, antibakterielle Enzyme, phagozytierende Zellen, Schleim, Flimmerhärchen

Begriff Immunität definieren

Unempfindlichkeit oder bestehender Schutz eines Organismus gegenüber bestimmten Erreger 

Immunisierung: Vorgang, welcher zur Immunität führt

Begriffe Appendix vermiformis und Peyer'sche Plaque erklären, Lage im Körper angeben und Funktion erklären

Appendix vermiformis

Ende des Blinddarms --> besonders viel lymphatisches Gewebe in der Wand

Peyer-Plaques

lokale Ansammlung von lymphatischem Gewebe am Ende des Dünndarms

Organe des Waldeyer'schen Rachenrings und ihre Aufgabe

  • Rachenmandel (kann bei Kindern gross sein und Ohrtrompete verschliessen)
  • zwei Gaumenmandeln
  • Zungenmandel
  • lymphatische Seitenstränge

Funktion: Schutzsystem am Eingang des Verdauungs- und Atemsystems --> Phagozytose von Fremdkörper & Information des Körpers darüber, Bildung Antikörper und Lymphozyten

histologische Anteile der Milz und ihre Funktion (2)

weisse Pulpa

  • eigentliches lymphatisches System
  • wie eine Scheide um Arterie herum angeordnet
  • Immunfilter
  • Herstellung Lymphozyten

rote Pulpa

  • Phagozytose durch Retikulumzellen
  • Abbau Erythrozyten, Thrombozyten und körpereigene Zellfragmente --> Blutmauserung

 

Weiter: Eisen- & Blutspeicherung, Blutbildung (vor Geburt)

Lage der Milz

.hinterer linker Oberbauch (Höhe 9.-11. Rippe) --> berührt Magen, Pankreas, Dickdarm und Niere

Herstellungs- und Prägungsorte der T-Lymphozyten nennen

Herstellung: rotes Knochenmark

Prägung: Thymus

Lage und Funktion des Thymus im Kindesalter und im Erwachsenenalter

Lage

  • oberes Mediastinum hinter Brustbein
  • Lappen in kleine Läppchen unterteilt --> aus Lymphozyten
  • je älter der Mensch, umso kleiner der Thymus

Funktion

  • Reifung pluripotenter Stammzellen zu T-Lymphozyten --> besiedeln lymphatische Organe
  • Produktion von hormonähnlichen Substanzen --> selbst keine unmittelbare Abwehrfunktion

Funktionen des roten Knochenmarks

Bildungsstätte Blutzellen

Begriff regionäre Lymphknoten definieren und Bedeutung erklären

einem bestimmten Organ zugehörig --> erste Filterstation für abfliessenden Lymphe dieses Organs

Abtransport Bakterien und bösartige Geschwulstzellen --> Metastasen gewöhnlich zuerst in regionären Lymphknoten, wenn Lymphknoten mit Abwehraufgabe überfordert sind

Aufbau eines Lymphknotens (grob)

Grundaufgaben der Lymphknoten erläutern

  • immunologische Filterstation für Bakterien, Gifte, Zellteie, bösartig enartete Zellen
  • Rückresorption Wasser (ca. 40%) und Abgabe ins Blut
  • Teilung und Differenzierung Lymphozyten
  • Abbau überalteter Lymphozyten
  • Immunreaktion (bei Antigenen --> von Makrophagen im Lymphknoten aufgenommen und präsentiert --> Aktivierung B-/T-Lymphozyten --> erhöhte Durchblutung Lymphknoten --> viele Lymphozyten kommen an --> Schwellung Lymphknoten

für den Lymphfluss in den Lymphgefässen verantwortliche Faktoren

  • Automotorik Lymphangionen
  • aterielle Pulsationen
  • Skelettmuskelkontraktionen
  • Bewegung Eingeweide
  • Veränderung Druckverhältnis bei der Atmung
  • Sog rechtes Herz
  • Schwerkraft
  • Klappen

Entstehung und Abfluss der Lymphe erklären

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