Palliative Care Prüfung
Fragen zu Palliative Care (Prüfungsvorbereitung
Fragen zu Palliative Care (Prüfungsvorbereitung
Kartei Details
Karten | 113 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 17.07.2025 / 24.07.2025 |
Weblink |
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Welche typischen unerwünschten Wirkungen haben Zytostatika?
Unerwünschte Wirkungen treten v. a. bei Geweben mit hoher Zellerneuerung auf:
Haarausfall (Haarwurzelzellen)
Mukositis (Schleimhaut)
Knochenmarksuppression (Blutbildung)
Gastrointestinale Symptome (z. B. Übelkeit, Diarrhoe)
Warum werden Zytostatika kombiniert und in Zyklen verabreicht?
Kombination: Synergistischer Effekt, unterschiedliche Wirkorte im Zellzyklus → höhere Wirksamkeit
Zyklen: Schonung gesunder Zellen, Erholung zwischen den Zyklen, bessere Verträglichkeit, höhere Therapietreue
Was sind die Behandlungsziele bei einer Chemotherapie mit Zytostatika?
Heilung (kurativ)
Tumorverkleinerung (neoadjuvant/palliativ)
Metastasenkontrolle
Symptomlinderung
Was bedeutet es, wenn eine Tumorzelle die Fähigkeit zur Apoptose verliert?
Sie kann sich unkontrolliert vermehren, entzieht sich dem natürlichen „Zelltod“ und trägt dadurch zur Tumorentstehung und -progression bei.
Was passiert mit Geweben aus schnellteilenden Zellen bei Chemotherapie?
Zytostatika blockieren dort die Zellteilung → Gewebeschäden, z. B. Schleimhautatrophie, Haarverlust, Blutbildstörungen
Welche Phasen umfasst der Zellzyklus (inkl. Beschreibung)?
G0-Phase: Ruhe-/Funktionsphase (Zelle arbeitet, teilt sich nicht)
G1-Phase: Wachstumsphase (Proteinsynthese)
S-Phase: DNA-Synthese (Verdopplung)
G2-Phase: Fehlerkorrektur und Vorbereitung
M-Phase: Mitose – Zellteilung in zwei Tochterzelle
Was versteht man unter Generationszeit einer Zelle?
Die Dauer eines kompletten Zellzyklus – also von einer Zellteilung bis zur nächsten.
Welche vier Hauptwirkstoffe lassen sich bei Zytostatika unterscheiden (vereinfachte Einteilung)?
Alkylantien: hemmen DNA-Synthese in allen Zellzyklusphasen
Antimetaboliten: blockieren die Neukleinsäuresynthese
Zytotoxische Antibiotika: hemmen die G2-Phase
Vincaalkaloide & Taxane: blockieren die Mitose
Was ist ein Therapieschema bei der Chemotherapie?
Kombination aus mehreren Zytostatika: z.B. ABD --> Kombination aus drei Zytostatika Medikamenten.
Ein Therapieschema kombiniert mehrere Zytostatika mit unterschiedlicher Wirkung → z. B. ABVD (bei Lymphomen) oder TAC (bei Mamma-Ca)
➡️ Ziel: Wirkung verstärken, Resistenzbildung vermeiden, bessere Verträglichkeit.
Was ist ein Therapiezyklus bei Zytostatika?
Ein Zyklus besteht aus einer Verabreichungsphase und einer Erholungsphase für den Körper.
➡️ Mehrere Zyklen notwendig, um alle Zellpopulationen zu erfassen – auch Zellen in G0-Phase.
(Irgendwann kommen die Zellen aus der G0 Phase und können dann auch abegtötet werden.
Warum werden Zytostatika in Zyklen verabreicht?
Erholung gesunder Zellen
Wirksamkeit gegen Zellen in unterschiedlichen Zyklusphasen
Geringere Toxizität, bessere Verträglichkeit
Ziel: möglichst viele Tumorzellen in Teilungsphase erwischen
Warum verursachen Zytostatika schwere Nebenwirkungen
Zytostatika wirken nicht tumorspezifisch, sondern auf alle schnell teilenden Zellen → auch gesunde (z. B. Haarfollikel, Schleimhäute, Knochenmark).
Welche kurzfristigen Nebenwirkungen sind typisch?
Alopezie
Mukositis, Übelkeit
Myelosuppression → Infektionsrisiko, Anämie, Thrombozytopenie
Fatigue, Appetitverlust
Welche möglichen Spätfolgen haben Zytostatika?
Neurotoxizität
Nephrotoxizität
Kardiotoxizität
Zweittumoren / Neoplasien (v. a. nach Alkylantien)
Was ist eine Hormontherapie bei Tumorerkrankungen?
Die Hormontherapie (endokrine Therapie) ist die Behandlung hormonabhängiger Tumoren durch Gabe hormonell aktiver Substanzen.
➡️ Ziel: Blockade körpereigener Hormone, z. B. durch Antihormone → Hemmung des Tumorwachstums.
Was bewirken GnRH-Analoga und -Antagonisten?
Sie blockieren GnRH → LH/FSH-Freisetzung ↓ → keine Östrogen- bzw. Testosteronsynthese → medikamentöse Kastration.
In welchen Fällen werden GnRH-Analoga eingesetzt?
Prostatakarzinom (Männer)
prämenopausaler Brustkrebs (Frauen)
→ Intramuskulär oder subkutan verabreicht, reversibel nach Therapieende.
Welche unerwünschten Wirkungen können GnRH-Analoga verursachen?
Hitzewallungen, Schweissausbrüche
depressive Verstimmungen
beschleunigte Osteoporose
➡️ Symptome eines verfrühten Klimakteriums
Was ist der Wirkmechanismus von Tamoxifen (Antiöstrogen)?
Tamoxifen bindet an Östrogenrezeptoren → blockiert die Wirkung von Östrogen → Hemmung von Zellteilung und Tumorwachstum bei hormonabhängigen Tumoren (v. a. Mamma-Ca).
Was ist der Unterschied zwischen medikamentöser, operativer und Strahlenkastration?
Medikamentös (GnRH-Analoga): reversibel
Operativ (Ovarektomie/Orchiektomie): irreversibel
Strahlentherapie: lokal zerstörend, irreversibel
➡️ Alle führen zum Hormonentzug → ähnliches Wirkprinzip
Was ist das Ziel der zielgerichteten (Targeted) Therapie bei Krebs?
Gezielte Blockade von tumorspezifischen Strukturen oder Signalwegen, die das Wachstum, die Teilung oder das Überleben von Krebszellen ermöglichen – bei gleichzeitig geringerer Schädigung gesunder Zellen im Vergleich zu klassischen Zytostatika.
Welche Rolle spielen Rezeptoren bei der Zellteilung?
Rezeptoren auf der Zelloberfläche binden Wachstumsfaktoren, die Signalwege im Innern der Zelle aktivieren → Zellteilung wird ausgelöst.
➡️ Auch Tumorzellen nutzen dieses System zur unkontrollierten Proliferation.
Wie wirkt die erste Medikamentengruppe der Targeted Therapy?
Blockade der Rezeptoren:
Z. B. monoklonale Antikörper binden an Zelloberflächenrezeptoren → Wachstumsfaktor kann nicht mehr andocken → keine Signalweiterleitung → Zellteilung bleibt aus.
Wie wirkt die zweite Medikamentengruppe der Targeted Therapy?
Blockade der Wachstumsfaktoren:
Antikörper fangen die Wachstumsfaktoren selbst ab → sie gelangen gar nicht erst zur Zelle → keine Aktivierung des Rezeptors → kein Zellwachstum.
Was ist die dritte Wirkweise der Targeted Therapy?
Blockade der Tyrosinkinase (TKI):
Hemmer stören die intrazelluläre Signalübertragung nach Rezeptorbindung → Signal zur Zellteilung wird unterbrochen → Tumorwachstum wird gestoppt.
Worin unterscheidet sich die Targeted Therapy von der Chemotherapie?
Zielgerichtet vs. unspezifisch
Targeted Therapy greift gezielte Strukturen an (z. B. Rezeptoren, Signalproteine)
Chemotherapie greift alle teilenden Zellen an
➡️ → Targeted Therapy = besser verträglich, aber auch nur bei bestimmten Tumoren wirksam.
Was ist das zentrale Wirkprinzip der Immuntherapie in der Onkologie?
Immuntherapie aktiviert das körpereigene Immunsystem gegen Krebszellen.
→ Sie wirkt nicht direkt zytotoxisch, sondern löst die tumorbedingte Blockade von T-Zellen (z. B. durch Checkpoint-Inhibitoren).
Was sind Checkpoint-Inhibitoren?
Monoklonale Antikörper, die Immun-Checkpoints (z. B. PD-1, CTLA-4) blockieren → T-Zellen können Tumorzellen wieder erkennen und angreifen.
Warum können Autoimmunreaktionen auftreten?
Die Enthemmung des Immunsystems kann dazu führen, dass es auch gesundes Gewebe angreift → autoimmune Nebenwirkungen (z. B. Haut, Darm, Leber).
Welche typischen Nebenwirkungen treten bei Immuntherapie auf?
Fieber, Müdigkeit
Kolitis (→ Durchfälle)
Hautausschläge
Leberentzündung
➡️ Verzögertes Auftreten möglich, auch Monate nach Therapiebeginn oder -ende.
Warum ist die Pflege bei Immuntherapie besonders wichtig?
erkennen Nebenwirkungen früh
schulen Patient:innen zur Selbstbeobachtung
vermitteln zwischen Arztteam und Betroffenen
→ Frühes Handeln kann Leben retten.
Welche Tipps zur Selbstpflege sollten Patient:innen kennen?
Viel trinken, ausgewogen essen
Bewegung erhalten
Bonbons gegen Mundtrockenheit
Ventilator bei Luftnot
Hautschutz & milde Pflegeprodukte
→ Frühzeitig Symptome melden
Warum ist die Immuntherapie ein Meilenstein der Krebstherapie?
Weil sie das Immunsystem nachhaltig stärkt und gezielt Tumorzellen enttarnt, mit zum Teil langanhaltender Wirkung – aber auch mit komplexem Nebenwirkungsprofil.