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Kartei Details
Karten | 9 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 02.07.2025 / 03.08.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/cards/20250702_sozi_14_altruism_justice
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Experiment zur Social Value Orientation (De Cremer + Van Vugt, 1999)
F: Welchen Einfluss hat Identifikation mit der Gruppe auf Kooperationsverhalten, abhängig von der sozialen Werteorientierung?
A: bei VPn wurde erst soziale Werteorientierung gemessen, dann ein Public-Goods-Dilemma simuliert. Vor Dilemma wurde VPn gesagt, ob Verhalten auf individueller Ebene oder auf Gruppenebene (im Vergleich zu anderen) analysiert wird
UV1: Soziale Werteorientierung (pro-self vs. pro-social), UV2: Gruppenidentifikation (niedrig vs. hoch), AV: Spenden im Dilemma
E: Prosocials halfen bei niedriger und hoher Gruppenidentifikation gleich viel, Proselfs halfen bei hoher Gruppenidentifikation so viel wie Prosocials, bei niedriger Identifikation deutlich weniger
I: Prosocial Value Orientation erhöht Hilfsbereitschaft, bei Proself Orientation hohe Gruppenidentifikation nötig
Experiment zum Bystander Effect (Darley + Latane, 19689
F: Führt Anwesenheit anderer Personen zu geringerem und späterem Hilfeverhalten in Notsituationen?
A: VPn sind alleine in Raum und kommunizieren mit Confederate über Sprechanlage, der täuscht Krampfanfall vor und bittet um Hilfe
UV: Anzahl anderer Personen (0, 1,5) AV1: Hilfverhalten VP AV2: Zeit bis zum Hilfeverhalten
E: Je mehr Personen anwesend, desto seltener und später das Hilfeverhalten
I: Verschiebung der Verantwortung, Pluralistische Ignoranz: Man geht fälschlicherweise davon aus, dass die anderen eine Norm unterstützen -> In einem Notfall denkt man, dass die anderen nicht eingreifen, weil Eingreifen nicht nötig ist
Bystander Effect
Mord an Kitty Genovese: 1961, 3:14 Uhr, Frau wurde von Fremdem erstochen und vergewaltigt, 38 Menschen in nahen Wohnungen hörten es und machten nichts
Soziale Dilemmata
= eigenes Ziel stimmt nicht mit Gruppenziel überein (Kooperation vs. Abtrünnigkeit)
- Gefangenendilemma (Bild)
- Public-Goods-Dilemma (Individuum hat keine Nachteile bei keiner Beteiligung, aber die Gruppe als Ganzes)
- Commons Dilemma (Individuen profitieren durch eine Ressource, aber die kollektiven Interessen leiden, da die Ressource weniger/ganz aufgebraucht wird)
Altruismus Definitionen
Prosoziales Verhalten: Ein Verhalten, das von der Gesellschaft positiv bewertet wird
Helfendes Verhalten: Ein Verhalten dass ausgeführt wird, um einer anderen Person zu helfen
Altruismus: Eine Handlung, die zum Wohle einer Person durchgeführt wird, ohne sich selbst zu nützen oder eine Handlung die durchgeführt wird, ohne externale Belohnungen dafür zu bekommen
Internale Belohnung: Erhöhter Selbstwert, weniger empathische Sorgen
Externale Belohnung: wechselwirkende Belohnung, besserer Ruf
Grund = Kooperation und Evolution: Verwandtenselektion (je näher verwandt, desto eher hilft man wegen Unterstützung von Verbreitung eigenes Genmaterial), Reziproker Altruismus (Präferenz, Menschen zu helfen, die einem geholfen haben), (Gruppenselektion)
Welche Faktoren erhöhen/senken die Wahrscheinlichkeit für Hilfsbereitschaft?
persönliche Faktoren:
- Gender (Männer: mehr heroische Handlungen, Frauen: mehr länger anhaltendes = soziale Erwartungen)
- niedriger Machiavellianismus (manipulative, strategisch kalkulierende Persöhnlichkeitseigenschaft, nutzen andere gezielt zum eigenen Vorteil aus)
- Empathie (sich in das Opfer hineinversetzen können, empathic concern = emotional reaction to the suffering of others)
- positive rolemodels (soziales Lernen von Eltern oder Freunden)
- Hohe Religiosität (in Ländern ohne sozialen Druck, religiös zu sein + stark konservative helfen nur bestimmten Gruppen)
- gute Laune (aufrechterhalten der Positivität), schlechte Laune (Schuldgefühle, Reduzierung der schlechten Gefühle)
- hohe Extensitivität (große Reizoffenheit + Gefühl von Verantwortung)
- moralische Werte
- großer Glauben an eine gerechte Welt (nicht, wenn man daran glaubt, selber viel verdient zu haben)
situationale Faktoren:
- Ähnlichkeit mit dem Opfer
- Kultur (mehr Gehalt = weniger Hilfe, mehr Religion, Norm der Reziprozität stärker)
- die Macht der Situation (z.B. Schuldgefühle, wenig Fluchtmöglichkeiten)
Modelle und Theorien zu Gerechtigkeit
Verteilungsgerechtigkeit: Sorge um Ergebnisse, die Menschen erhalten
Verfahrensgerechtigkeit: Sorge um Fairness des Verfahrens
Fair-Process-Effekt: Urteile werden dank geringer Vergleichsmöglichkeiten auf der Grundlage von Verfahrensgerechtigkeit gefällt (Fairer Prozess = höhere Akzeptanz, auch bei nicht gewollten Ereignissen)
Gerechtigkeitsprinzip (Ergebnisse sollten im Verhältnis zum Beitrag stehen) = social exchange theory, Gleichheitsprinzip (gleiche Verteilung), Bedarfsprinzip (Fokus auf Bedürfnisse)
Belief in a Just World (BJW)
= psychologische Tendenz, zu glauben dass die Welt gerecht ist, dass Menschen bekommen was sie verdienen (Sicherheit "Wenn ich mich richtig verhalte, passiert mir auch nichts schlimmes") -> Opferbeschuldigungen, Legitimation sozialer Ungleichheit
Positive Korrelation mit der Tendenz zur Vergebung, Helfen bei kleinen Sachen (einen kleinen Beitrag gegen große Probleme zu machen = Erinnerung an die viele Ungerechtigkeit in der Welt), Vorurteilen gegenüber marginalisierten Gruppen
Studie von Lerner und Simmons (1966) (Bild) Frage: Warum waren die Einstellungen in der letzten condition am harshesten? Make it make sense!!!
Altruistic punishment, indirect and direct reciprocity
Altruistic punishment: Dabei werden persönliche Kosten auf sich genommen, um einer Person, die übergelaufen ist, Schaden zuzufügen.
indirect reciprocity: Dabei werden persönliche Kosten auf sich genommen, um eine Person zu belohnen, die mit anderen Gruppenmitgliedern zusammengearbeitet hat
Direkte Reziprozität: Der Fall, in dem eine Person persönliche Kosten auf sich nimmt, um eine Person zu belohnen, die persönlich mit ihr zusammengearbeitet hat. Sowohl altruistische Bestrafung als auch indirekte Reziprozität ermutigen Menschen zur Zusammenarbeit statt zum Defekt.