6. Grundlagen der Tumorpathologie

Vorlesung vom 12. Juni 2025

Vorlesung vom 12. Juni 2025


Kartei Details

Karten 29
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.06.2025 / 25.06.2025
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Def.: Tumor 

im weiteren Sinn:
= umschriebene Volumenzunahme eines Gewebes
(viele Ursachen möglich: z.B. Hyperplasie, Hypertrophie, Entzündung)

im engeren Sinn:
= abnorme Gewebsmasse, die auf eine autonome, überschiessende Proliferation körpereigener, entarteter Zellen (Tumorzellen) zurückgeht

--> AUTONOMES WACHSTUM

was sind synonyme für Tumore?

  • Geschwulst
  • Neubildung
  • Neoplasie

was ist der Ablauf der Tumorentstehung?

  • Normale Regeneration
  • Hyperplasie (reaktive Zellvermerung)
  • Metaplasie
  • Dysplasie (ungeordnetes Wachstum)
  • Neooplasie

Def.: Dysplasie

  • ungeordnetes Wachstum
  • auf Epithel beschränkt
    --> nicht invasiv
    --> keine zwangsläufige Karzinom-Bildung

welche 2 Arten der Dysplasie gibt es?

  • Leichte Dysplasie (CIN 1): <5% zu invasivem Karzinom

  • Schwere Dysplasie (CIN 3): >50% zu invasivem Karzinom

welche Nomenklaturen maligner Neoplasien gibt es?

  • Karzinome
  • Sarkome
  • Hämatopoetische Neoplasien
  • Embryonale Tumoren

was ist der Unterschied zwischen Karzinomen und Sarkomen?

  • Karzinome entstehen aus epithelialen Zellen (umkleiden innere und äußere Oberflächen des Körpers)
    = maligne epitheliale Neoplasie

  • Sarkome entstehen aus mesenchymalen Zellen, also Binde-/Stützgewebe wie Gefäße und Fett
    = maligne mesenchymale Neoplasie

     


     

was sind Embryonale Tumoren?

Tumoren, die in der Entwicklung des Embryos eintreten

was sind Hämatopoetische Neoplasien?

bösartige Tumore des blutbildenden und lymphatischen Systems (Blut- & Lymphsystem)

 

sind Karzinome oder Sarkome seltener?

Karzinome 100 : 1 Sarkome

woraus bildet sich die Nomenklatur benigner Tumoren?

  • nach der Histogenese (Gewebeart)
  • Gewebe + Suffix "-om"
     

was sind Beispiele der Nomenklatur benigner Turmore?

benigner drüsiger Tumor = Aden -om

benigner Fettgewebstumor = Lip -om

benigner vaskulärer Tumor = Angi -om
 

wie erfolgt die Nomenklatur der Karzinome?

  • nach der Histogenese
  • Gewebe + Suffix "Karzinom"

was sind Beispiele der Nomenklatur von Karzinomen?

- maligne plattenepithelial differenzierte Neoplasie = Plattenepithelkarzinom

- maligne drüsig differenzierte Neoplasie = Adenokarzinom

wie erfolgt die Nomenklatur der Sarkome?

  • nach der Histogenese (Gewebeart)
  • Gewebe + Suffix "-sarkom"

was sind Beispiele der Nomenklatur von Sarkomen?

  • maligner Fettgewebstumor = Lipo -sarkom
  • maligner Gefäßtumor = Angio -sarkom

was unterschiedret benigne grundsätzlich von malignenn Tumoren?

welche 3 Wege der Metastasierung (Absiedlungen) gibt es?

Verschleppung von bösartigen Tumorzellen

  • per continuitatem = in die Umgebung des Primärtumors
  • Lymphogen = über Lymphgefäße in Lymphknoten (Lymphknotenmetastase)
  • Hämatogen = über Blutgefäße in andere Organe ( Hämatogene Metastasierungswege)

was sind Besonderheiten der Wege der Metastasierung?

  • Rezeptoren auf der Tumorzelle suchen sich das für die passende Organ aus 
  • einige Zielorgane tragen offenbar Tumorrezeptorzellen = begünstigen Metastasierung

 

in welchen Regionen kommen Metastasen sehr häufig/selten vor?

sehr häufig: Lunge, Leber, ..., Gehirn, Knochen

extrem selten: Milz, Herz, Skelettmuskel

wie wird das Stadium eines Tumors klassifiziert?

  • T = (Primär-) Tumor-Größe
  • N = (lympho-) nodaler Befall
  • M = (hämatogene Fern-) Metastasen

was sind Ursachen (direkte und indirekte Auslöser) von Tumoren?

  • endogene (genetische) Ursachen
  • Exogene Ursachen (z.B. radioaktive Strahlung)

Fast alle Neoplasien haben mehrere zusammenwirkende Ursachen

welche Wirkungen hat ein Tumor auf den Organismus?

  • Funktionsstörungen von Organen und Geweben
    - Gehirn
    - Leber, Nieren (funktionsausfall)
    - Knochen (oft Abbau)
  • Kompression
    - Rückstau bei gestörtem intraluminalen Transport
  • Gefäßläsion
    --> Virchow-Trias
  • Tumornekrosen

welche systemische Auswirkungen kann ein Tumor haben?

  • Metastasen
  • Tumorstoffwechsel entzieh Energie
  • Hormoinschwankungen
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Impulsivität
  • Komorbiditäten

welche Aspekte gehören zum Phänotyp von malignen Zellen?

  • deregulierte Zellproliferation
  • Verlust der normalen Apoptosesignalwege
  • Genetische Instabilität
  • Nichtansprechen auf externe wachstumshemmende Signale
  • Invasion
  • Metsastasierung

was ist die Chronische Myeloische Leukämie?

  • seltene Blutkrebserkankung (unkontrollierte Vermehrung weißer Blutkörperchen)
  • aufgrund Erbgutveränderung: Philadelphie Enzym
    (Bildung eines Enzyms namens Tyrosinkinase, das die Teilung der Leukämiezellen vorantreibt)

Symptome:

  • Schwäche, Gewichtsverlust, Infektionen, Thrombosen, Myokardinfarkt, Atemnot, ...

was sind die 3 Phasen der Chornischen myeloischen Leukämie?

  1. chronische Phase
    - Monate-Jahren
    - Granulozytose mit Linksverschiebung
    - leichte Anämie möglich

  2. Akzeleration
    - wenige Monate
    - hoher Anteil unreifer Zellen
     
  3. Blastenkrise
    - unreife Zellen dominieren
    - Thrombozytopenie
    - Anämie

Def.: Onkogene

→Fördern Zellwachstum
→In gesunden Zellen dem Zellwachstum dienend 
→Mutation führt zu unkontrolliertem Wachstum

Def.: Tumorsurpressorgene

→Unterdrücken Zellwachstum
→Kontrollieren Zellzyklus
→Lösen Apoptose aus (kontrollierter Zelltod) 
→Mutation: Dysfunktion→Tumorbildung möglic