KE_1_Ethik
digitale Ethik Fernuni Hagen
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 244 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Religion / Ethique |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 15.06.2025 / 15.06.2025 |
Lien de web |
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Intégrer |
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Blackburn sieht moralische Aussagen als Ausdruck von Emotionen, Zustimmung oder Missbilligung bestimmter Handlungen. Diese emotionalen Reaktionen sind motivierend und beeinflussen moralisches Verhalten direkt. Moralische Wörter vermitteln daher emotional relevante Motivationen, die Handlungen fördern oder hemmen.
Blackburn legt den Fokus auf ethische Praxis und Entscheidungen. Moralische Urteile sind Ausdruck unserer Neigungen, die durch Reflexion, Diskussion und kritisches Hinterfragen entwickelt und verändert werden können. Es gibt keine objektive moralische Wahrheit, sondern eine Betonung auf soziale und praktische Anpassung.
Moores Ansatz unterstützt einen utilitaristischen Rahmen, bei dem Handlungen als moralisch vertretbar gelten, wenn sie mehr „Gutes“ bewirken als jede andere verfügbare Handlung. Die Rechtfertigung liegt in der Intuition, die das „Gute“ erkennt, ohne konkrete Richtlinien festzulegen.
Moore: Moralische Psychologie basiert auf der Intuition, die uns ermöglicht, das „Gute“ in Handlungen zu erkennen. Die Motivation für moralisches Handeln ergibt sich aus der Erkenntnis des intrinsischen Wertes., Blackburn: Moralische Psychologie ist ein Ausdruck von Neigungen und Gefühlen. Moralisches Handeln wird durch ethische Praxis und Reflexion über unsere Neigungen motiviert, die aktiv hinterfragt und angepasst werden können.
Blackburn lehnt die Idee objektiver moralischer Wahrheiten ab. Moralische Urteile sind Ausdruck unserer Neigungen und Gefühle, nicht von objektiven Fakten. Forschungsergebnisse und moralische Diskussionen sollten darauf abzielen, unsere moralischen Neigungen kritisch zu hinterfragen, zu qualifizieren und gegebenenfalls zu ändern.
Moore argumentiert, dass moralisches Wissen a priori ist, also unabhängig von empirischen Beweisen existiert. Moralisches „Gut“ kann nicht definiert werden, aber es kann intuitiv erkannt werden. Diese Intuition ermöglicht ein direktes kognitives Bewusstsein für den intrinsischen Wert von Handlungen oder Ereignissen.
Blackburn sieht „Gut“ nicht als objektive Eigenschaft, sondern als Ausdruck unserer Überzeugungen und Gefühle. Die Bedeutung moralischer Begriffe wird durch deren Verwendung in der Kommunikation festgelegt, um gemeinsame Überzeugungen und Diskussionen zu erleichtern. Moralische Aussagen reflektieren keine objektive Wahrheit, sondern unsere Einstellungen und Neigungen.
Laut Moore ist das moralische „Gut“ undefinierbar und ein einfacher, intrinsischer Wert, ähnlich wie eine Farbe wie Gelb. Es kann nicht auf andere Begriffe reduziert werden, ist jedoch ein wesentlicher Bestandteil bei der Definition anderer Begriffe. Moralisches „Gut“ lässt sich nicht messen, aber es besteht eine kausale Beziehung zwischen Handlungen und der Anwesenheit von Gut als Eigenschaft.
Moralische Urteile sind Projektionen von Gefühlen und Reflexionen, die auf Ordnung, Verträgen und Stabilität reagieren. Sie führen zu Einstellungen wie Respekt vor Versprechen und Vorstellungen von Rechtschaffenheit.
Blackburn betrachtet moralische Urteile als Ausdruck nicht-kognitiver Zustände wie Emotionen oder Wünsche. Sie sind Projektionen persönlicher Einstellungen und nicht wahrheitsfähig.
Moralisch vertretbare Handlungen verursachen nicht weniger Gutes als andere mögliche Alternativen. Der moralische Akteur erkennt die Konsequenzen seiner Handlung, die ihren moralischen Wert bestimmen.
Moore betrachtet „gut“ als undefinierbaren intrinsischen Wert, der sich nicht in natürlichen Begriffen messen lässt, sondern durch nicht-natürliche Eigenschaften bestimmt wird.
Nicht-Kognitivismus behauptet, dass moralische Sätze weder wahr noch falsch sind und keine Propositionen ausdrücken, sondern vielmehr emotionale Zustände oder Einstellungen widerspiegeln.
Kognitivismus ist die Theorie, dass moralische Sätze wahrheitsfähig sind, d. h., sie können als wahr oder falsch beurteilt werden und drücken Propositionen aus.
Die moralische Semantik untersucht die Bedeutung moralischer Begriffe oder Urteile. Sie fragt, ob moralische Urteile wahrheitsfähig sind und ob moralische Diskussionen Fakten angeben können.
Bedeutung, Metaphysik, Erkenntnistheorie und Rechtfertigung, Phänomenologie, Moralpsychologie und Objektivität.
Metaethik hilft praktischen Ethikern, ungelöste Probleme zu analysieren und theoretische Grundlagen für ethische Herausforderungen zu schaffen. Sie klärt relativistische moralische Standards und liefert Ansätze zur Rechtfertigung moralischer Entscheidungen, z. B. in der Wirtschaftsethik.
Metaethik ist ein Bereich der Ethik, der sich mit der Analyse ethischer Ausdrücke, ihrer Bedeutung, Tragweite und logischen Funktionen befasst. Sie untersucht grundlegende Fragen wie die Bedeutung moralischer Begriffe, die Rechtfertigung moralischer Urteile und die Natur moralischen Wissens.
Im Trolley-Problem stehen utilitaristische Prinzipien (maximale Nutzenmaximierung durch die Rettung von fünf Menschen) im Konflikt mit deontologischen Prinzipien (der moralischen Pflicht, nicht aktiv einen Menschen zu töten, selbst wenn dies mehr Leben retten würde).
Das Trolley-Problem ist ein Gedankenexperiment der Ethik, bei dem eine Straßenbahn (Trolley) auf ein Gleis zurast, an dem fünf Menschen gefesselt sind. Man kann die Weiche umstellen, sodass der Trolley ein anderes Gleis befährt, wo nur eine Person gefesselt ist. Die zentrale Frage lautet: Soll man eingreifen und einen Menschen opfern, um fünf zu retten?
Es wird kritisiert, dass die Philosophie ohne umfassende deskriptive Arbeit anderer Disziplinen nicht sinnvoll betrieben werden kann und dass die philosophischen Risiken und Chancen solcher Arbeit zu wenig geschätzt werden.
Normative Ethik basiert oft auf einer Interpretation der moralischen Situation, und jede Darstellung dieser Situation kann normative Schwerpunkte enthalten.
Die philosophische Bedeutung der deskriptiven Arbeit wird häufig unterschätzt, und viele Philosophen konzentrieren sich mehr auf normative Theoriebildung als auf die sorgfältige Beschreibung moralischer Situationen.
Projekte der deskriptiven Ethik werden oft an andere Wissenschaftler delegiert, da Philosophen oft nicht über die empirischen Methoden verfügen, wie sie z. B. in experimenteller Psychologie oder Geschichtsforschung nötig sind.
Es wird argumentiert, dass: Philosophische Ethik ohne deskriptive Grundlagenarbeit nicht sinnvoll betrieben werden kann., Die philosophische Bedeutung der deskriptiven Arbeit unterschätzt wird., Normative und deskriptive Ethik eng miteinander verbunden sind, da jede Darstellung moralischer Situationen versteckte normative Implikationen beinhaltet.
Philosophen verfügen nicht immer über die geeigneten Methoden, um empirische Studien durchzuführen, z. B. experimentelle Psychologie, Geschichtsforschung oder soziologische Interviews. Diese Aufgaben erfordern spezielle Fähigkeiten und Ansätze.
Deskriptive Ethiken erlauben ein tieferes Verständnis für die Vielfalt und Komplexität menschlicher Moral. Normative Ethiken bieten Anleitung für moralisches Handeln. Gemeinsam ermöglichen sie ein umfassenderes Bild davon, wie Moral in der Gesellschaft funktioniert und unser Verhalten beeinflusst.
Kulturanthropologie: Erfasst moralische Systeme in verschiedenen Gesellschaften., Soziologie: Analysiert die sozialen Funktionen moralischer Normen., Moralpsychologie: Erforscht die psychologischen Grundlagen moralischen Verhaltens., Soziobiologie: Untersucht die Evolution der Moral aus biologischer Perspektive.
Die deskriptive Ethik zielt darauf ab, das Phänomen der Moral in seiner Vielfalt zu verstehen, die allgemeinen Merkmale der Moral zu erfassen und ihre Rolle im menschlichen Leben zu untersuchen, ohne nach der „richtigen“ Moral zu suchen.
Deskriptive Ethik beschreibt und erklärt neutral die verschiedenen Formen und Ausprägungen menschlicher Moral, ohne normative Urteile zu fällen. Normative Ethik hingegen legt moralische Normen und Regeln fest, um zu bestimmen, was moralisch richtig oder falsch ist.
Die Debatte wirft Fragen zur Natur menschlicher Motivation und der Möglichkeit von Altruismus auf. Kritiker meinen, dass, wenn psychologischer Egoismus wahr wäre, dies moralische Argumentation entwerten würde, da Menschen unfähig wären, gegen ihr Selbstinteresse zu handeln. Zudem könnte Stirners Ansicht zu einer tautologischen Position führen, die alle Handlungen als selbstinteressiert umdefiniert und so Gegenbeispiele ignoriert.
Stirner kritisiert das Konzept, dass alle Handlungen, auch altruistische, auf Selbstinteresse basieren. Er behauptet, dass sogar durch Moral oder Religion motivierte Handlungen letztlich eigennützig sind, da sie bestimmte Wünsche erfüllen oder negative Konsequenzen wie Schuldgefühle vermeiden sollen.
„Unfreiwilliger Egoismus“ bezeichnet laut Stirner Individuen, die ihr Selbstinteresse einschränken, indem sie sich an gesellschaftliche Normen wie Moral, Religion oder den Staat halten. Im Gegensatz dazu sind „echte Egoisten“ Personen, die diese Beschränkungen ablehnen, um ihre eigenen Wünsche zu erfüllen. Stirner argumentiert, dass selbst „selbstloses“ Verhalten oft auf egoistische Wünsche, wie Anerkennung oder Schuldvermeidung, zurückgeführt werden kann.
Der ethische Egoismus wurde von Max Stirner in seinem Werk „Der Einzige und sein Eigentum“ (1845) entwickelt. Er wird oft mit dem psychologischen Egoismus verbunden, der annimmt, dass Menschen ausschließlich aus Selbstinteresse handeln. Stirners Theorie steht jedoch vor einem Paradox: Wenn Menschen tatsächlich immer ihrem eigenen Interesse folgen, wäre Stirners Forderung nach individueller Autonomie überflüssig.
Der ethische Utilitarismus wird häufig missverstanden und fälschlicherweise als egoistisch angesehen. Während ethischer Egoismus zu Konflikten führen kann und grundlegenden moralischen Prinzipien oft widerspricht, zielt der ethische Utilitarismus auf die unparteiische Maximierung des Gesamtwohls ab. Er integriert das Streben nach individuellem Wohlergehen in einen größeren Rahmen, der das Wohl aller berücksichtigt.
Bentham betrachtete externe Sanktionen, wie Gesetze und soziale Missbilligung, als Hauptantrieb für moralisches Verhalten. Mill hingegen betonte die Bedeutung interner Sanktionen, wie Gewissen, Selbstachtung und moralische Gefühle. Beide gingen davon aus, dass Menschen ihr eigenes Glück anstreben, wobei Mill betonte, dass das allgemeine Glück (die Summe individueller Glücksbestrebungen) das ultimative Ziel der Moral sein sollte.
Der Utilitarismus wird oft mit dem psychologischen Egoismus verglichen, der besagt, dass alle menschlichen Handlungen letztlich eigennützig motiviert sind. Der psychologische Egoismus ist ein deskriptiver Ansatz (beschreibt, was ist), während der ethische Egoismus ein normativer Ansatz ist (gibt vor, wie Menschen handeln sollten).
Der ethische Utilitarismus ist eine moralische Theorie, die verlangt, im Interesse des allgemeinen Wohls zu handeln. Dagegen wird das utilitäre Handlungsprinzip im egoistischen Sinne als individuelles Klugheitsprinzip betrachtet, das nicht universalisierbar ist und nur für das Individuum gilt.
Der ethische Utilitarismus sieht Glück oder Wohlbefinden als den einzigen intrinsischen Wert. Im Gegensatz dazu ist das utilitäre Denken im egoistischen Sinne nicht auf eine bestimmte Werttheorie beschränkt. Ein rationaler Egoist könnte sein Handeln auf die Maximierung anderer Werte wie Macht, Wissen oder ästhetische Erfüllung ausrichten.
Ethischer Egoismus ist eine normative ethische Theorie, die besagt, dass jeder ausschließlich im eigenen Interesse handeln sollte. Es wird als moralisch richtig angesehen, das eigene Wohl zu maximieren, wobei Verpflichtungen gegenüber anderen nur dann relevant sind, wenn sie dem eigenen Vorteil dienen.