KE_1_Ethik

digitale Ethik Fernuni Hagen

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Kartei Details

Karten 244
Sprache Deutsch
Kategorie Religion/Ethik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 15.06.2025 / 15.06.2025
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Wie ist der Utilitarismus mit den empirischen Wissenschaften verbunden?

Da der Utilitarismus sich auf messbare Größen wie Glück und Präferenzen konzentriert, ist er kompatibel mit Wissenschaften wie der Ökonomie und Entscheidungstheorie.

Worin besteht die Attraktivität des Utilitarismus in der Praxis?

Der Utilitarismus ist wegen seiner Klarheit und theoretischen Sparsamkeit attraktiv, da er eine systematische und einheitliche Basis für moralische Entscheidungen bietet.

Was versteht man im Utilitarismus unter Unparteilichkeit?

Unparteilichkeit bedeutet, dass die Interessen aller Betroffenen gleichermaßen berücksichtigt werden, unabhängig von persönlichen Beziehungen oder Vorlieben.

Was ist der Vorteil des Utilitarismus im Hinblick auf moralische Konflikte?

Durch seine Einfachheit und das Prinzip der Nutzenmaximierung verwandelt der Utilitarismus moralische Konflikte in lösbare Optimierungsprobleme.

Wie erklärt John Stuart Mill die Begründung des Utilitarismus?

Mill argumentiert, dass das individuelle Glück das Ziel jeder Person ist und daher das allgemeine Glück das höchste Gut sein sollte, das die Gesellschaft anstrebt.

Was ist die Ein-Gut-Axiologie im Utilitarismus?

Die Ein-Gut-Axiologie bedeutet, dass es nur einen einzigen moralischen Wert gibt, nämlich den Nutzen oder das Glück, den es zu maximieren gilt.

Warum wird der Utilitarismus als teleologische Ethik bezeichnet?

Der Utilitarismus ist teleologisch, weil er die moralische Bewertung von Handlungen am Erreichen eines Zielzustands, nämlich dem größtmöglichen Glück, orientiert.

Was ist der Zweck des Universalismus im Utilitarismus?

Universalismus fordert, dass die Interessen aller betroffenen empfindungsfähigen Wesen gleichwertig in die Bewertung einer Handlung einbezogen werden.

Was versteht man unter dem Maximierungsprinzip?

Das Maximierungsprinzip besagt, dass die Handlung moralisch geboten ist, die den größten Gesamtnutzen erzeugt, also das Übergewicht positiver über negative Folgen maximiert.

Was bedeutet Konsequentialismus im Kontext des Utilitarismus?

Im Utilitarismus beurteilt der Konsequentialismus Handlungen nur anhand ihrer Konsequenzen, unabhängig von den Absichten.

Welche fünf Merkmale definieren den Kern des Utilitarismus?

Die fünf Merkmale sind Konsequentialismus, Teleologie, Ein-Gut-Axiologie, Maximierungsprinzip und Universalismus.

Was ist der zentrale Gedanke des Utilitarismus?

Die moralische Richtigkeit einer Handlung hängt ausschließlich von ihren Folgen ab. Eine Handlung ist moralisch richtig, wenn sie das größte Übergewicht positiver über negative Folgen bringt.

Wer sind die Begründer des Utilitarismus?

Jeremy Bentham und John Stuart Mill gelten als Begründer des Utilitarismus.

Was ist Utilitarismus ?

Der Utilitarismus ist eine konsequentialistische Ethiktheorie, die besagt, dass eine Handlung dann moralisch richtig ist, wenn sie das größtmögliche Glück oder den größten Nutzen für die größtmögliche Anzahl von Betroffenen schafft. Die Theorie konzentriert sich auf die Folgen einer Handlung und bewertet sie danach, wie viel positives im Vergleich zu negativem Nutzen sie hervorbringt.

Nenne ein Beispiel für die Anwendung des Harvard-Konzepts in der Praxis.

In einer Gehaltsverhandlung könnte das Harvard-Konzept dazu führen, dass statt nur über das Gehalt auch über alternative Leistungen (z. B. Weiterbildung) gesprochen wird, die beiden Seiten Vorteile bringen.

Wie hilft das Harvard-Konzept in Verhandlungen?

Es fördert eine kooperative Verhandlungsführung, bei der nachhaltige und faire Lösungen gefunden werden, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen.

Nenne ein Beispiel für eine objektive Entscheidungskriterium.

Ein Beispiel für ein objektives Kriterium ist der Marktwert eines Produkts oder eine gesetzliche Regelung, die bei der Entscheidungsfindung als Maßstab dienen kann.

Was ist das Ziel der "Festlegung objektiver Entscheidungskriterien"?

Entscheidungen sollen basierend auf objektiven Kriterien (z. B. Marktstandards, rechtliche Standards) getroffen werden, um die Lösung fair und rational zu gestalten.

Was bedeutet "Entwicklung von Entscheidungsoptionen im beiderseitigen Interesse"?

Die Beteiligten sollen möglichst viele kreative Lösungen entwickeln, die beiden Seiten Vorteile bringen, bevor sie eine Entscheidung treffen.

Was bedeutet "Fokus auf Interessen, nicht auf Positionen"?

Statt an festen Forderungen (Positionen) festzuhalten, sollten die zugrunde liegenden Interessen offengelegt werden. Dadurch können Lösungen gefunden werden, die für alle akzeptabel sind.

Was bedeutet "Trennung von Personen und Problemen"?

Man trennt die persönliche Beziehung von der Sachebene, um die Verhandlung sachlich und respektvoll zu halten und emotionale Konflikte zu vermeiden.

Nenne die vier Grundprinzipien des Harvard-Konzepts.

1. Trennung von Personen und Problemen, 2. Fokus auf Interessen, nicht auf Positionen, 3. Entwicklung von Entscheidungsoptionen im beiderseitigen Interesse, 4. Festlegung objektiver Entscheidungskriterien

Was ist das Ziel des Harvard-Konzepts?

Das Ziel des Harvard-Konzepts ist es, eine "win-win"-Lösung zu finden, bei der die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt und nachhaltige, faire Vereinbarungen erzielt werden.

Was ist die Besonderheit der Diskursethik und welche zwei zentralen Aspekte hat sie?

Begründung des Moralprinzips: Diskursethik argumentiert, dass jeder, der an einem Diskurs teilnimmt und Behauptungen aufstellt oder hinterfragt, bereits implizit ein bestimmtes Moralprinzip anerkennt. Dieses Prinzip kann nicht ohne Selbstwiderspruch abgelehnt werden. Es ist eine Voraussetzung für die Teilnahme am Diskurs und beansprucht daher universelle Verbindlichkeit. Inhalt des Moralprinzips: Das Moralprinzip fordert, dass eine Handlung moralisch richtig ist, wenn alle Betroffenen unter Bedingungen eines freien und rationalen Diskurses ihr zustimmen könnten. In unklaren moralischen Situationen empfiehlt die Diskursethik, Diskurse zu initiieren, um durch Argumente einen Konsens über die moralisch richtige Handlung zu finden.

Was versteht man unter Diskursethik?

Diskursethik ist ein Ansatz in der Ethik, der davon ausgeht, dass moralische Normen und Prinzipien nur dann gerechtfertigt sind, wenn sie das Ergebnis eines rationalen, offenen und inklusiven Dialogs sind. Der Ansatz wurde insbesondere von Jürgen Habermas und Karl-Otto Apel entwickelt und betont die Bedeutung von Kommunikation und Argumentation. In der Diskursethik sollen alle betroffenen Parteien die Möglichkeit haben, ihre Perspektiven und Argumente gleichwertig einzubringen. Eine moralische Norm ist dann gerechtfertigt, wenn sie in einem fairen Diskurs von allen betroffenen Individuen zustimmend anerkannt wird. Ziel ist eine konsensuelle Vereinbarung, die auf Vernunft und praktischer Verständigung beruht. Sie beansprucht zudem universelle Gültigkeit.

Was versteht Max Scheler unter ethischem Personalismus und welche Implikationen hat er für die Moral?

Schelers ethischer Personalismus ist eine Fortführung seiner Wertlehre, bei der die Person als zentraler Bezugspunkt moralischen Handelns verstanden wird. Die Person wird als eine Einheit verschiedener Akte und nicht als statische Substanz definiert. Der Wert einer Person liegt nicht in ihren äußeren Eigenschaften oder Handlungen, sondern in ihrer Fähigkeit, bedeutungsvolle Akte auszuführen. Die Individualität, das Gewissen und die einzigartigen sittlichen Werte jeder Person sind von zentraler Bedeutung. Scheler betont, dass wahre moralische Werte nicht durch äußeren Zwang oder bloße Verfolgung individueller Interessen erreicht werden können, sondern durch die Hingabe an höhere, objektive Werte, die durch das individuelle Gewissen erkannt werden.

Was bezeichnet Scheler als heilige Werte und welche Rolle spielen sie in seiner Wertethik?

Heilige Werte sind die höchste Wertmodalität in Schelers Wertethik. Sie beziehen sich auf das Heilige und Unheilige und umfassen absolute Gegenstände, die in einer „absoluten Sphäre“ existieren. Die zugehörigen Gefühle wie Seligkeit oder Verzweiflung hängen mit der Nähe oder Ferne zum Heiligen zusammen. Diese Werte überschreiten das Individuelle und Persönliche und beziehen sich auf transzendente oder göttliche Realitäten.

Was sind geistige Werte und wie unterscheiden sie sich von anderen Wertmodalitäten?

Geistige Werte umfassen ästhetische Werte (Schönheit und Hässlichkeit), rechtliche Werte (Recht und Unrecht) und Werte der reinen Wahrheitserkenntnis. Sie sind absolut eigenständig und können zum Beispiel den Verzicht auf lebenspraktische Werte rechtfertigen, wenn es darum geht, höheren, geistigen Zielen zu folgen. Sie betreffen vor allem das geistige und intellektuelle Leben des Menschen.

Was sind vitale Werte in Schelers Wertethik und welche Unterscheidung ist hier zentral?

Vitale Werte beziehen sich auf das Leben und seine Qualitäten wie Gesundheit, Kraft oder Mut. Die Unterscheidung zwischen Edlem und Gemeinem ist hier zentral. Diese Werte sind unabhängig von sinnlichem Vergnügen und betreffen das, was das Leben in seiner Gesamtheit ausmacht, einschließlich des Wohlergehens einer Gemeinschaft.

Was beschreibt die Wertreihe des Angenehmen und Unangenehmen in Schelers Wertethik?

Die Wertreihe des Angenehmen und Unangenehmen ist die grundlegendste Wertmodalität und bezieht sich auf die einfachsten Empfindungen von Lust und Schmerz. Diese Werte sind universell und absolut, da alle Lebewesen tendenziell angenehme Zustände unangenehmen vorziehen. Sie sind mit sinnlichen Empfindungen verbunden und betreffen sowohl Menschen als auch Tiere.

Welche 4 Wertmodalitäten umfasst Schelers matriale Wertethik?

Wertreihe des Angenehmen und Unangenehmen, Vitale Werte, geistige Werte, Heilige Werte

Welche Bedeutung hat die Wertethik für die Diskussion über moralische Verpflichtungen?

Die Wertethik bietet eine Grundlage für die Diskussion über moralische Verpflichtungen und die richtige Lebensführung. Sie betont die Bedeutung objektiver Werte als Richtschnur für ethisches Handeln und bleibt ein zentraler Bestandteil des philosophischen Diskurses über Ethik.

Wie tragen die materialistische und formale Wertethik zum moralischen Diskurs bei?

Beide Richtungen der Wertethik bereichern den moralischen Diskurs, indem sie die Existenz objektiver, überpersönlicher Werte betonen. Sie bieten ein Gegenmittel zum moralischen Relativismus und Subjektivismus, indem sie universelle moralische Werte als Orientierungspunkte für das menschliche Handeln postulieren.

Warum sind die Trennlinien zwischen den Richtungen der Wertethik oft fließend?

Die Trennlinien zwischen der materialistischen und der formalen Wertethik sind oft fließend, da beide Richtungen sowohl emotionale Intuition als auch begriffliche Klärung benötigen, um Werte vollständig zu erfassen. Beide Perspektiven betonen objektive, universelle Werte, jedoch auf unterschiedliche Weisen.

Vor welchen Herausforderungen steht die Wertethik hinsichtlich des ontologischen Status von Werten?

Die Wertethik steht vor der Herausforderung, ob Werte real und wahrnehmbar sind oder ob sie als ideale, abstrakte Entitäten existieren. Ebenso ist die Methodik der Wertfindung umstritten – ob sie durch intuitive Wahrnehmung oder durch rationale Analyse erfolgen sollte.

Welchen Einfluss hatten Platon und Kant auf die Entwicklung der Wertethik?

Platon lieferte mit seiner Ideenlehre das Modell für objektive Werttheorien, die den ontologischen Status der Werte unabhängig von individuellen Wertungen begreifen. Kant legte mit seiner Betonung des objektiven Gesetzes der praktischen Vernunft den Grundstein für die Vorstellung eines „absoluten Werts“, der für moralisches Handeln verbindlich ist.

Wie unterscheiden sich die materialistische und formale Wertethik in der Erkenntnis von

Die materialistische Wertethik vertraut auf das unmittelbare, gefühlsmäßige Wertgefühl zur Erfassung von Werten, während die formale Wertethik auf eine begriffliche Rekonstruktion und Analyse der Werte setzt. Beide verfolgen jedoch das Ziel, objektive Werte zu erfassen.

Was haben die materialistische und formale Wertethik gemeinsam?

Beide Richtungen lehnen den Wertrelativismus und den psychologischen Subjektivismus ab, da sie ethische Werte als absolute oder objektive Orientierungspunkte im moralischen Handeln verstehen. Sie vertreten die Auffassung, dass Werte universell und unabhängig von individuellen Meinungen existieren.

Was ist formale Wertethik?

Entwickelt in der südwestdeutschen Schule des Neukantianismus von Philosophen wie Wilhelm Windelband und Heinrich Rickert. Hier werden Werte als abstrakte Geltungen gesehen, die durch begriffliche Analyse verstanden werden. Die formale Wertethik fokussiert auf die kognitive und begriffliche Erfassung von Wertgeltungen.

Was ist materiale Ethik?

Vertreten unter anderem von Max Scheler und Nicolai Hartmann, basiert auf der Phänomenologie und betrachtet Werte als erfahrbare Qualitäten oder Gegenstände. Diese Werte können durch ein spezielles Wertgefühl oder eine intuitive Wertschau erfasst wer- den. Die materiale Wertethik legt den Fokus auf die unmittelbare, gefühlsmäßige Evidenz ethischer Werte.