Unternehmenszusammenschlüsse
Kooperationen, Vor- und Nachteile, Formen der Kooperation, Formen der Konzentration, horizontale, vertikale und diagonale U-zusammenschlüsse, Ziele
Kooperationen, Vor- und Nachteile, Formen der Kooperation, Formen der Konzentration, horizontale, vertikale und diagonale U-zusammenschlüsse, Ziele
Kartei Details
Karten | 13 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 20.05.2025 / 24.05.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250520_unternehmenszusammenschluesse
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250520_unternehmenszusammenschluesse/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Wodurch unterscheiden sich Kooperation und Konzentration?
Kooperation Merkmale:
- Unternehmen behalten rechtliche Selbstständigkeit
- Wirtschaftliche Selbstständigkeit wird nur im Bereich der Zusammenarbeit eingeschränkt
- Bsp. für Kooperation: Zusammenarbeit zweier Unternehmen im Bereich Beschaffung, F&E, Absatz/Vertrieb, Produktion
Konzentration Merkmale:
- Weitestgehende Aufgabe wirtschaftlicher Selbstständigkeit
- Rechtliche Selbstständigkeit geht nur bei bestimmten Formen verloren
- Besonderes Kennzeichen ist die Zusammenführung unter einheitlicher Leitung
Welche Formen von Unternehmenszusammenschlüssen gibt es sowohl bei Kooperation als auch Konzentration? Nennen Sie jeweils ein Beispiel für die jeweilige Form des Unternehmenszusammenschlusses.
Formen des U-zusammenschlusses:
1. HORIZONTAL → Zwei oder mehrere Unternehmen derselben Branche kooperieren oder fusionieren. Bsp.: Fusion zweier Banken
2. VERTIKAL → U-zusammenschluss auf aufeinanderfolgenden Wirtschafts-/Produktionsstufen. Bsp.: Tchibo kooperiert/fusioniert mit Kaffeeplantage
3. DIAGONAL/LATERAL → Kooperation oder Konzentration zwischen Unternehmen aus fremden Branchen = Mischkonzern/Konglomerat. Bsp.: Fusion einer Bank mit Spielwarenhersteller
Kooperationsformen: Joint Ventures. Was ist ein Joint Venture? Welche Vorteile hat es?
Joint Ventures:
- gemeinsam gegründete Tochterunternehmen von zwei unabhängig bleibenden Unternehmen, die eine neue und selbstständige Geschäftseinheit als Joint Venture gründen für ein oder mehrere einzelne Projekte
- meist Großkonzerne
- Vorteil: Einbringung von Ressourcen & Know-How zweier Unternehmen und Risikoaufteilung
Kooperationsformen: Gelegenheitsgesellschaften. Welche Kooperationsformen fallen darunter? Welche Vor- und Nachteile haben diese?
Kooperationsform der Gelegenheitsgesellschaften, dazu zählen:
1. Arbeitsgemeinschaften (Arge)
- zeitlich begrenzt
- gemeinsame Durchführung eines bestimmten Projekts/Auftrags bspw. größere Bauprojekte
- Vorteile: klare Aufgabenverteilung, Know-How-Austausch und Nutzung unterschiedlicher Kompetenzen
- Nachteile: Gefahr von Unstimmigkeiten/Konflikten
2. Konsortien
- meist Bankkonsortien
- zeitlich begrenzt
- Zusammenschluss mehrerer Bankinstitute zur Abwicklung umfangreicher Finanzierungen oder Emissionen von Wertpapieren
- Nach Geschäftsabschluss löst sich Konsortum auf
3. Interessengemeinschaft (Zweckverbände)
- von mehreren Unternehmen gegründet für gemeinsame Ziele
- dienen der längerfristigen Zusammenarbeit bspw. durch gemeinsame Werbung, Rechtsberatung, Forschungsprojekte, Einkauf
- werden meist auf horizontaler Ebene gebildet
- Ziel: langfristigen Erfolg durch Synergieeffekte erzielen
Kooperationsformen: Kartelle. Was sind Kartelle, was sind deren Ziele? Wann sind Kartelle verboten?
Kartell
- Vertragliche Zusammenarbeit zwischen Unternehmen
- Rechtliche Selbstständigkeit bleibt erhalten, wirtschaftliche nur teilweise
- Ziel: Gegenseitige Absprache für das Handeln am Markt zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen
Kartelle sind verboten, wenn sie Wettbewerb verzerren oder beschränken.
Nennen Sie drei Formen von Kartellen.
- Preiskartelle
- Mengen-/Quotenkartelle
- Gebietskartelle
- Konditionenkartelle: Absprachen über Rabattkonditionen
- Normenkartelle: Absprachen über bestimmte technische Normen (Größ von Anschlüssen, Schrauben etc.)
- Strukturkrisenkartelle: Absprachen von Unternehmen, bei denen die ganze Branche in einer Strukturkrise steckt, bspw. Stahl
Nennen Sie fünf Ziele von Kooperationen.
1. Verbesserung der Wirtschaftlichkeit (gemeinsame Kostensenkungspotenziale)
2. Erschließung neuer Märkte im In- und Ausland
3. Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
4. Know-How-Austausch
5. Risikoaufteilung
Welche Nachteile können sich aus Kooperationen ergeben?
Nachteilig an Kooperationen:
1. Abstimmungsprobleme
2. Mitsprache des Kooperationspartners
3. Aufteilung Gewinn
Was versteht man unter Konzentration?
Konzentration = Zusammenschluss mehrerer Unternehmen unter einheilticher Leitung unter Aufgabe der wirtschaftlichen Selbstständigkeit
Konzentration von Unternehmen ist gesetzlich geregelt und wird vom Bundeskartellamt überwacht → Unterbindung marktbeherrschender Stellung
Welche Formen der Konzentration gibt es?
1. Fusion/Verschmelzung
2. Konzern
Welche Arten der Fusion gibt es?
1. Fusion durch Übernahme
- ein Unternehmen wird in ein anderes integriert
- rechtliche & wirtschaftliche Selbstständigkeit bleibt nur für das übernehmende Unternehmen erhalten
- Bsp: Commerzbank erwirbt Dresdner Bank. Nur der Name Commerzbank bleibt erhalten, Dresdner Bank wird in Commerzbank integriert
2. Fusion durch Neugründung
- Verschmelzung zweier Unternehmen
- Entstehung eines neuen Unternehmens mit neuem Namen
- rechtliche Selbstständigkeit geht für die ursprünglich beteiligten Unternehmen verloren
- Bsp: Fusion von Daimler Benz AG und Chrysler AG zu DAIMLERCHRYSLER AG
Was ist ein Konzern?
Konzern = Zusammenfassung rechtlich selbstständiger Unternehmen unter einheitlicher Leitung → Mutterkonzern vs. Tochtergesellschaften
Rechtliche Selbstständigkeit der Tochtergesellschaften bleibt erhalten, wirtschaftliche Selbstständigkeit geht weitgehend verloren.
Konzernmutter hat wirtschaftliche Entscheidungsmacht.
Nennen Sie fünf Ziele/Vorteile der Konzentration.
Hauptziel: Sicherung von Existenz und Marktposition
1. Sicherung der Rohstoff- und Teileversorgung / Sicherung der Lieferungen bei vertikaler Konzentration
2. Optimierung von Produktionsabläufen und Vergrößerung des Angebots bei horizontaler Konzentration
3. Kostensenkung durch Zusammenlegungen bspw. im Einkaufsbereich und dadurch größere Marktmacht
4. Bessere Finanzierungsangebote von großen Projekten durch größere Kapital- und Kreditbasis
5. Synergieeffekte