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Flashcards 16
Language Deutsch
Category Biology
Level University
Created / Updated 07.05.2025 / 07.05.2025
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Wie lässt sich die biologische Psychologie definieren? Warum macht es wenig Sinn, die Definition auf die Funktionsweise des Gehirns einzuschränken? 

Die Biologische Psychologie befasst sich mit den Zusammenhängen der physiologischen/biologischen und der psychischen Prozesse.

Es ergibt keinen Sinn die Definition auf die Funktionsweise des Gehirns einzuschränken, weil alle Organe des Körpers, nicht nur das Gehirn betrachtet werden, da Verhalten durch viele physiologische Systeme beeinflusst wird (z. B. Hormone, Immunsystem).

Was hat die biologische Psychologie mit den Lebenswissenschaften zu tun? 

Die biologische Psychologie ist ein Teilbereich der Lebenswissenschaften stark mit den Neurowissenschaften verflochten. Sie ist interdisziplinär, da sie Kenntnisse aus Nachbarsdisziplinen (z.B. Psychologie, Medizin, Biologie und Pharmazie) erfordert.

Womit beschäftigen sich die Neuroanatomie, Neurophysiologie, Neurochemie, Neuroendokrinologie, Neuropharmakologie und Neuropathologie? 

Neuroanatomie: Aufbau des Nervensystems
Neurophysiologie: Funktionen des Nervensystems
Neurochemie: chemische Prozesse im Nervensystem
Neuroendokrinologie: Hormonelle Steuerung des Nervensystems
Neuropharmakologie: Wirkung von Substanzen auf das Nervensystem
Neuropathologie: Krankheiten des Nervensystems

Beschreiben Sie kurz die unterschiedlichen Perspektiven auf das Leib-Seele-Problem. Was hat das mit der biologischen Psychologie zu tun? 

Materialismus: Psychisches Erleben und Verhalten ist vollständig beschreibbar durch neuronale Prozesse
Idealismus: Eine Existenz des Materiellen wird grundsätzlich ausgeschlossen
Dualismus: Geist und Materie existieren nebeneinander – unklar, wie sie interagieren
= Die Biopsychologie vertritt meist die Materialistische Perspektive 

Was unterscheidet die Physiologische Psychologie von der Psychophysiologie? 

Physiologische Psychologie: Fokus auf psychische Vorgänge, durch Manipulation somatischer Variablen (z.B: Neurostimulation) (UV:physische Vorgänge)


Psychophysiologie: Fokus auf physiologische Reaktionen, ausgelöst durch psychische Vorgänge (UV: psychische Vorgänge)

Welchen Ansatz und welche Forschungsmethoden charakterisieren die Neuropsychologie? 

Befasst sich mit der Beziehung zwischen Hirnstrukturen und Verhalten beim Menschen, v. a. durch Beobachtung bei Hirnschädigungen. Sie nutzt Diagnostik und Rehabilitationsmaßnahmen.

Skizzieren Sie kurz die Methoden der Psychopharmakologie, der kognitiven Neurowissenschaft und der vergleichenden Psychologie. 

Psychopharmakologie: Effekte von Substanzen auf Erleben/Verhalten, z. B. Medikamente oder körpereigene Substanzen. (Psychophysiologie und Neuropsychologie)
Kognitive Neurowissenschaft: Bildgebung (fMRT etc.) zur Erforschung höherer kognitiver Funktionen. (KEINE Tierversuche)
Vergleichende Psychologie: Untersuchung beobachtbarer tierischer und menschlicher Verhaltensweisen zum Verständnis von Evolution und Genetik.

Welches sind die drei wesentlichen Untersuchungsansätze der Biologischen Psychologie? Geben Sie für jeden dieser Untersuchungsansätze ein Beispiel. 

Variation somatischer Strukturen/Funktionen → Messung von Erleben und Verhalten: z. B. Läsion einer Hirnregion und Verhaltenstest.
Variation von Erleben und Verhalten → Messung somatischer Variablen: z. B. Stress induzieren, Hormonspiegel messen.
Korrelativer Ansatz: z. B. Unterschiede in Gehirnstruktur zwischen Gesunden und Schizophrenie-Patienten 

Wann muss man einen korrelativen Untersuchungsansatz einsetzen? Was lässt eine korrelative Untersuchung nicht zu? 

Einsetzen, wenn keine Manipulation möglich/ethisch ist. Er erlaubt keine Kausalschlüsse, sondern nur Zusammenhänge

Was ist ein stereotaktischer Gehirn-Atlas? Was ist eine stereotaktische Apparatur? Wozu werden beide benutzt? 

Atlas: Kartenwerk zur Lokalisation von Hirnarealen.
Apparatur: Gerät, um präzise Eingriffe (z. B. Läsionen) im Gehirn vorzunehmen. 
= Beide dienen experimentellen Manipulationen

Was ist eine Sham-Operation? Wofür wird sie benötigt? 

Kontrollbedingung bei Läsionsstudien. Es wird eine Operation ohne tatsächliche Läsion durchgeführt, um unspezifische Effekte (z. B. Stress) auszuschließen. Es werden nur die Rahmenbedingungen einer OP durchgeführt, z.B. das Anästhesieverfahren.

Welche möglichen Erklärungen gibt es, wenn die Läsion einer bestimmten Hirnregion ein bestimmtes Verhalten verändert? 

  •  X ist notwendig für A (seltener Idealfall).
  •  X ist notwendig für Verhalten B. Ohne B kann A nicht auftreten.
  •  X ist hilfreich für A. A kann aber auch ohne X erneut auftreten.
  •  X ist relevant für die Funktionsweise einer anderen Struktur Y. Y ist notwendig für A.
  •  X inhibiert eine andere Struktur Y. Diese Inhibition ist relevant für A. Fällt die Inhibition weg (Disinhibition), funktioniert A nicht mehr.
  •  Veränderungen in A sind unspezifische Effekte der Operation (z.B. durch Schock, Ödeme, Minderdurchblutung)

Was ist ein Placebo? 

Scheinmedikament ohne pharmakologisch aktive Substanz, zur Kontrolle von Erwartungseffekten in Studien.

Was bedeutet bei einem psychopharmakologischen oder einem Läsions-Experiment der Begriff „doppelblind“? 

Weder Versuchsleiter noch Versuchsperson wissen, wer Placebo oder echte Substanz erhält. Dient zur Kontrolle von Erwartungseffekten und Versuchsleiter-Bias.

Erklären Sie die Begriffe „einfache“ und „doppelte Dissoziation“ anhand eines Beispiels. 

Einfach: Läsion verändert Funktion A, aber nicht B → unklare Zuordnung.
Doppelt: Läsion von X beeinträchtigt A, Läsion von Y beeinträchtigt B → klare funktionelle Zuordnung.

Sie wollen in einem Experiment untersuchen, ob eine bestimmte Hirnregion (z.B. der Hippocampus) wichtig für eine bestimmte psychische Funktion ist (z.B. Lernen). Welche Untersuchungsdesigns könnten Sie wählen? 

  • Läsionsstudie
  • Tierstimulation mit gezielter Neurostimulation
  • Pharmakologische Manipulation
  • Bildgebung (fMRT während Lernaufgabe)