3PM04 Gesundheitsförderung: Chronisch Kranksein/ Recovery und Adhärent/ Abhängigkeit
ZAG Pflege HF 3. Semester (Psych.)
ZAG Pflege HF 3. Semester (Psych.)
Kartei Details
Karten | 57 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 04.05.2025 / 16.05.2025 |
Weblink |
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Was isnd Subjektive Theorien?
Alles das was ich gelernt habe sind unsere subjektive Theorien. Wie Bsp. wenn ich etwas falsch mache wird ich geschlagen. (è Verhaltensweise, Überzeugungen, Emotionen)
- Persönliche Einsicht und Überzeugung
- Alltagswissen, Erklärungsmodell für etwas unverständliches oder gar Katastrophales
- Gemäss Erklärungshorizont
- Krankheitstheorien, welche immer wieder angepasst werden
- IQ, Persönlichkeit, Sozialisation, Lernmomente
- Jeder von uns hat eine Erklärung, wieso er etwas macht, è Z.B. "ich rauche viel aber mein Grossvater ist auch nicht dran gestorben» è «wenn du an Gott glaubts wirst du auch nicht krank»
- Auch die erlernte Hilflosigkeit ist eine Form der subjektiven Theorie
Subjektive Theorien bestehen aus Neuronalen Netzwerk, gelernte Hilflosigkeit, Vorurteile, Stigma, Übertragungsphänomene
Was ist das Health Belief Modell?
Das Health Belief Modell (HBM) ist ein gesundheitspsychologisches Modell, das erklärt, warum Menschen sich gesundheitsförderlich oder -schädlich verhalten.
Es geht davon aus, dass solche Entscheidungen maßgeblich von subjektiven Überzeugungen (Theorien) über Gesundheit und Krankheit abhängen – also davon, wie eine Person ihre persönliche Gefährdung und die möglichen Konsequenzen einschätzt.
Frage:
Welche der folgenden Aussagen entspricht NICHT der Logik des Health Belief Modells?
A. Ein Patient hört auf zu rauchen, weil sein Arzt ihm ein Medikament verschrieben hat.
B. Eine Patientin glaubt, dass sie keine HIV-Risiken hat, weil sie sportlich ist.
C. Ein junger Mann entscheidet sich für eine Therapie, weil er Symptome bemerkt hat und Angst vor Verschlechterung hat.
D. Eine Patientin nimmt Medikamente regelmässig ein, weil sie an die Wirksamkeit glaubt und Nebenwirkungen tolerierbar findet.
Richtige Antwort: A
Im HBM geht es primär um subjektive Überzeugungen. Dass jemand „nur wegen eines Rezepts“ handelt, ohne selbst Bedrohung oder Nutzen zu erkennen, passt nicht zum Modell.
Was ist die Grundannahme des Health Belief Modells?
Gesundheitsverhalten hängt davon ab, was eine Person über Gesundheit und Krankheit glaubt – nicht nur von objektiven Fakten.
Welche zwei Bedingungen müssen laut HBM gegeben sein, damit jemand gesundheitsförderlich handelt?
Die Person fühlt sich bedroht (subjektives Risiko + Schwere der Krankheit)
Die Person glaubt, dass die Handlung nützt und mehr Vorteile als Barrieren hat
Was bedeutet „wahrgenommene Empfänglichkeit“? Gib ein Beispiel.
Das ist die Einschätzung, wie wahrscheinlich man selbst betroffen sein könnte.
Beispiel: „Ich werde schon keinen HIV bekommen – ich bin ja nicht schwul.“
Was bedeutet „wahrgenommene Ernsthaftigkeit“? Gib ein Beispiel.
Wie gefährlich man eine Krankheit empfindet.
Beispiel: „HIV ist nicht mehr schlimm, das kann man ja behandeln.“
Was sind Handlungsauslöser (Cues to Action)? Nenne drei mögliche Beispiele.
Ein Ereignis, das zum Handeln motiviert.
Beispiele:
Kampagne zur Früherkennung
Symptome am eigenen Körper
Gespräch mit Arzt oder Angehörigen
Ein Patient sagt: „Mein Grossvater hat auch 2 Päckchen am Tag geraucht und wurde 90.“
Welche Komponente des Modells ist hier betroffen?
- Geringe wahrgenommene Empfänglichkeit
Wie kannst du mit dem HBM eine Gesprächsstrategie planen, wenn ein Patient nicht einsieht, dass er gefährdet ist?
Subjektive Theorien explorieren („Was denken Sie, warum Sie gesund bleiben?“)
Mit Fragen arbeiten statt Konfrontation
Mit „Change Talk“ an der Diskrepanz arbeiten (z. B. Widerspruch zwischen Ziel und Verhalten)
Wie kann das Health Belief Modell helfen, Patient*innen mit chronischer Krankheit zu begleiten?
Es hilft zu verstehen, welche Überzeugungen Gesundheitshandeln beeinflussen, und wo Empowerment, Selbstwirksamkeit und Motivation gestärkt werden müssen.
Beurteile jede der AUssagen, ob sie richtig oder falsch ist:
Das Erfassen von subjektiven Theorien begünstigt...
- dass es nicht zu einer Überforderung im Selbstmanagement des Patienten kommt.
- das Verständnis dafür, wie sich Patientinnen und Patienten ihre Krankheit erklären.
- das Verständnis für die Einflussfaktoren der Krankheitsbewältigung des Patienten
- einen Einblick zu bekommen über die Vorstellungswelt des Patienten.
- Falsch
- Richtig
- Richtig
- Richtig
Herr Oliger ist 55 Jahre alt und hat immer ein recht glückliches Leben geführt. Vor einiger Zeit ist ihm aufgefallen, dass er schon lange geschwollene Lymphknoten am Hals hat und er sich schon länger nicht fit fühlt. Der Arzt hat nach mehreren Untersuchungen die Diagnose Morbus Hodgkin gestellt. Er musste sich einer Kombinationstherapie, unter anderem einer starken Chemotherapie über einen längeren Zeitraum unterziehen. Aktuell versucht er, sich in der Rehabilitation wieder zu erholen und neuen Lebensmut zu fassen. Trotzdem bleibt die Angst vor einem Rezidiv, aber damit müsse er leben, sagt er.
Ausgehend vom Fallbeispiel, welche Phase nach Corbin und Strauss trifft aktuell am ehesten zu?
Definiere Compliance.
Definition Compliance
„Compliance ist das Ausmass, in dem das Verhalten von Patientinnen mit dem Verordnungsplan des Behandlers übereinstimmt.“
Charakteristisch für das Compliance-Modell ist, dass die Entscheidungshoheit alleinig auf der Behandlerseite liegt. Das Modell unterliegt einer paternalistischen Haltung.
Definiere Adhärenz.
Definition Adhärenz:
„Adhärenz bezeichnet die Einhaltung der gemeinsam von Patienten und Behandlungsteam gesetzten Therapieziele. Der Prozess ist grundsätzlich ergebnisoffen. Wichtiger als die Erreichung eines aus professioneller Sicht anzustrebenden Zieles ist neben einer vertrauensvollen Beziehung die Qualität der getroffenen Entscheidung durch die Nutzerin.“
Was sind Formen der Non-Compliance?
- Unter- Übermedikation
- Polymedikation
- Vorzeitiger Therapie Abbruch
- Weisskittel-Compliance (z.B. nur vor dem Zahnarztbesuch Zähne putzen)
- Arzneimittelferien (Pat. legen s/s verordnete Pausen ein)
- Erratische NC (weniger bewusst, Therapieziele werden mal mehr, mal weniger eingehalten)
- Intelligente NC (Pat. hat sich s/s z.B. informiert über NW)
WHO hat ein Modell mit 5 Dimensionen der Adhärenz herausgegeben. Wie heisser diese 5 Dimensionen und nenne Beispiele.
- Sozioökonomische Faktoren
- Alter
- Status
- Bildungsniveau
- Behandlungsteam und Gesundheitssystem
- Professionalität
- Beziehungsgestaltung
- Kommunikation
- Kooperation aller Akteure
- Patientenbezogene Faktoren
- Ressourcen und Wissen über Erkrankungen
- Einstellung
- Überzeugungen
- Erwartungen
- Therapiebezogene Faktoren
- Unerwünschte Nebenwirkungen
- Komplexität der Therapie
- Krankheitsbedingte Verfassung des Patienten
- Symptomschwere
- Stärke der Funktionseinschränkung