Sozialpsychologie
Sozialpsychologie I SoSe 25
Sozialpsychologie I SoSe 25
176
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Kartei Details
Karten | 176 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 30.04.2025 / 27.05.2025 |
Weblink |
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Heuristic processing
- Definition: Verwendung von mentalen Abkürzungen (z. B. „Experten wissen es besser“).
- Beispiel: „Wenn es viele Sterne hat, muss es gut sein.“
Ingratiation
• Definition: Jemand versucht, sympathisch zu wirken, um besser zu überzeugen.
• Beispiel: Ein Verkäufer macht Komplimente, bevor er ein Produkt anbietet.
Reciprocity principle
- Definition: Wenn jemand uns etwas gibt, fühlen wir uns verpflichtet, etwas zurückzugeben.
- Beispiel: Man bekommt ein Gratisprodukt – danach fühlt man sich gedrängt, etwas zu kaufen.
Door-in-the-Face technique
- Definition: Erst eine überzogene Bitte, dann eine kleinere, realistische → größere Erfolgswahrscheinlichkeit.
- Beispiel: „Spenden Sie 100 Euro?“ – „Nein?“ – „Dann vielleicht 10?“ → 10 Euro wirkt nun akzeptabler.
That's-not-all technique
- Definition: Man macht ein Angebot und fügt sofort „Extras“ hinzu, um Druck zur Zustimmung aufzubauen.
- Beispiel: „Kaufen Sie diese Pfanne – und wir legen GRATIS zwei Messer dazu!“
Foot-in-the-door technique
- Definition: Erst eine kleine Bitte, dann folgt die eigentliche, größere.
- Beispiel: „Können Sie kurz eine Umfrage machen?“ → Danach: „Wollen Sie spenden?“
lowball tactic
- Definition: Erst wird ein gutes Angebot gemacht, dann werden versteckte Kosten hinzugefügt – man bleibt trotzdem dabei.
- Beispiel: Auto wird für 15.000 € angeboten, später kommen Gebühren hinzu – Käufer bleibt dabei.
Framing effect
- Definition: Entscheidungen werden davon beeinflusst, ob etwas als Gewinn oder Verlust dargestellt wird.
- Beispiel: „90 % Überlebensrate“ klingt besser als „10 % Sterberisiko“ – obwohl es dasselbe bedeutet.
Reactance / negative attitude change
- Definition: Ablehnung einer Überzeugung, wenn man sich in seiner Freiheit bedroht fühlt.
- Beispiel: Jemand sagt dir, du musst vegan leben – du reagierst mit Trotz und isst erst recht Fleisch.
Boomerang Effect
- Definition: Alltagsbegriff für die Reaktanz – der Versuch, jemanden zu überzeugen, bewirkt das Gegenteil.
- Beispiel: Anti-Raucher-Werbung führt dazu, dass Jugendliche aus Protest mehr rauchen.
Forewarning
- Definition: Vorwarnung vor einer Überzeugungsabsicht → man wird kritischer und schwerer zu überzeugen.
- Beispiel: „Gleich wird Werbung für ein neues Produkt kommen“ → man schaltet gedanklich auf Abwehr.
attitude inoculation
- Definition: Menschen werden durch schwache Gegenargumente „geimpft“, um später stärkere Überzeugungsversuche besser abzuwehren.
- Wirkung: Vorbereitung auf Gegenargumente stärkt die ursprüngliche Meinung.
- Beispiel: In der Schule wird geübt, warum Rauchen schlecht ist – wenn später jemand Zigaretten anbietet, ist man besser gewappnet.
Selective Avoidance
- Definition: Menschen meiden gezielt Informationen, die ihrer Meinung widersprechen.
- Folge: Bestehende Einstellungen bleiben stabil oder werden sogar gefestigt.
- Beispiel: Jemand, der an Homöopathie glaubt, liest keine wissenschaftlichen Artikel dagegen.
Attitude polarization
- Definition: Bei gemischten Infos bewerten Menschen alles so, dass ihre Meinung noch extremer wird.
- Beispiel: Eine Person, die Fleischkonsum ablehnt, liest Pro- und Contra-Artikel – danach ist sie noch überzeugter, vegan zu leben.
Biased assimiation
- Definition: Menschen halten widersprüchliche Infos für unglaubwürdig oder schlecht gemacht.
- Beispiel: Ein Impfgegner liest eine Studie pro Impfung und sagt: „Die ist sicher von der Pharmaindustrie beeinflusst.“
Hostile Media Bias
- Definition: Menschen glauben, dass Medien, die ihre Meinung nicht teilen, voreingenommen und unfair berichten.
- Beispiel: Konservative Leser finden einen neutralen Zeitungsartikel zu Klimapolitik „grün gefärbt“, obwohl er sachlich ist.