Epsy
unfertig, Lektüre & Vorlesung
unfertig, Lektüre & Vorlesung
Kartei Details
Karten | 228 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 27.04.2025 / 28.04.2025 |
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Ursprung Entwicklungspsychologie
19 Jh. dominierendes Interesse an Kindheit, Wachstum, Norm
Wer definierte Entwicklungsphasen
Erikson
Deskriptives untersuchungsziel Epsy
Besonderheiten der Phasen/ nur Phase eigen, Funktion & Sinn Phase ermitteln
Grundannahmen Entwicklungsstufen
- Er gibt Veränderungsreihe mit mehreren Schritten
- End- oder Reifezustand existiert & ist gegenüber Ausgangszustand höherwertig
- Schritte sind irreversibel
- Frühe schritte Voraussetzung für nachfolgende Schritte
- Stufen als qualitative/ strukturelle Transformationen im Unterschied zu nur quantitativem Wachstum beschreibbar
- Korrelation Veränderungen & Lebensalter
- Universell für die normalen Entwicklungsumwelt aller Menschen, innerer Bauplan
Wodurch wird Irreversibilität der Schritte erklärt
Überlegenheit höherer stufen
Beispiele Veränderungsreihen Kindheit & Jugend
- Sensomotorisch Leistungen
- Sprachlich Leistungen
- Kognitive Leistungen
- Entwicklung motorisches Urteil
Entwicklung motorisches Verhalten in den ersten 60 Lebenswochen
- Kinn anheben 4 Wochen
- Brust anheben 8-14 Wochen
- Sitzen mit Stütze 16-20 Wochen
- Sitzen ohne Stütze 30-34 Wochen
- Stehen mit Hilfe 34-40 Wochen
- Krabbeln 36-42 Wochen
- Laufen mit Begleitung 44-50 Wochen
- Ohne Hilfe stehen 50-60 Wochen
- Laufen ohne Hilfe 50-60 Wochen
Kritik Stufenmodell:
- Veränderungen / Entwicklung nicht immer Stufenfolge
- Vorraussetzung Leistungsmotiv: eigenes Tun wird an Bewertungsstandards gemessen & Ergebnis auf eigene Tüchtigkeit zurückgeführt
- Es gibt entwicklungen für die keine konsensuellen Wertkritierien vorliegen (Kritik an Entwicklung zu höherer Stufe) (-> Persönlichkeitsmerkmale, Interessen, Einstellungen, Autonomie etc.)
- Kein universeller Reifezustand am Ende/ als Ziel: Veränderung psychologischer Variablen das ganze Leben über möglich
- Alle Veränderungen lassen sich mit qualitativen und quantitativen Dimensionen beschreiben -> unterschiedl. Aspekte derselben Veränderungsprozesse (e.g. Sprache quantitativ Wörter oder semantische Differenzierung/ Vernetzung etc.)
- Universalität berücksichtig nicht kulturspezifische/ durch Anlagen o. Erfahrungen ausgelöste/ geschlechtstypische/ außergewöhnliche/ pathologische Entwicklungen, empirisch nicht belegbar
Unterschied erweiterter Entwicklungsbegriff zu klassischem
- Gesamte Lebensspanne (anstatt nur Kindheit/ Jugend)
- Viele differenzielle Entwicklungen (anstatt allgemein)
- Veränderungen die spezifische Konstellationen/ Dispositionen voraussetzen / Ursache/ Folge defizitärer Entwicklung (anstatt normale Entwicklung)
- Nachhaltige Veränderungen (nicht nur Reifezustände sondern auch Verluste/ Reifezustände)
- Normative & differentielle Veränderungen, Einbezug unterschiedliche Entwicklungskontexte für Ermittlung Einflussfaktore, Einfluss Individuum auf seine Entwicklung
Exogenistische Modelle
- Watson „gib mir ein dutzend kinder und er kann sie zu dem aufziehen was er wolle“ => Behavioristisches Menschenbild
- Entwicklung völlig unter Kontrolle externer Einflussfaktoren
- Nicht vollständig empirisch belegbar (bei gleichmäßiger förderung dennoch unterschiede)
Endogenistische Modelle
- Entfaltung angelegter Plan des Werdens, Veranlagung & Reifung führen zu Veränderung
- sensible Perioden
- Umwelt & Subjekt passiv
- unabhängig zu äußeren Einflüssen
- Nicht vollständig empirisch belegbar (bei gleichmäßiger förderung dennoch allgemeiner fördernder effekt)
Aktionale Modelle
- Mensch als (mit)gestalter seiner Entwicklung
- Bild von sich / umwelt -> modifizierung Bild bei neuer Erfahrung
- Keine reflexive Reaktion
- Reifung nicht mechanisch sondern über Selbstbild vermittelt (e.g. korrel. schwieriges Temperament in Kindheit & negative Entwicklung
- Piagets Konstruktivismus: Entwicklung als Konstruktionsprozess, Wirkungsentfaltung durch Aktivitäten der Subjekte, keine völlige Steuerung von außen möglich, nur erzeugen von kognitiven Konflikten/ Hinweise (Grundlage) möglich
Transaktionale systemische Modelle
- Entwicklungssubjekt & Entwicklungskontext haben gestaltenden Einfluss
- Mensch & Umwelt als Gesamtsystem
- Wechselseitige aktive Einwirkung (kann günstig/ ungünstig sein)
- Alle Personen ständige Entwicklung
- Passungshypothese: systemische Zusammenhänge, Veränderung ein Teil des Sytems führt zu Veränderung anderer Teile (e.g. reziproke freundlichkeit, eskalierung von gewalt)
Passungsproblem
- Entwicklungsprobleme = nicht Erfüllung Entwicklungsaufgaben einer Lebensperiode
- Brandstädter (1985): Entwicklungsprobleme = Passungsprobleme
- Diskrepanz/ fehlende Passung zwischen: Zielen des Individuums, Potenzialen des Individuums, Anforderungen/ Angeboten in bestimmten Umfeldern,
Kauai-Längsschnittstudie
- Fragestellung: Einfluss biologischer & umweltbedingter Faktoren auf das kognitive, soziale & emotionale Wachstum?
- Methode: Längsschnittliche Untersuchung aller 689 im Jahr 1955 auf der Insel Kauai geborenen Kinder
- Messzeitpunkte: jeweils 1-, 10-, 18-, 30- Jahr(e) später
- Datenquellen: Befragung Personen in Umfeld Kinder, Intelligenz- & Persönlichkeitstest, Aktensichtung
- Ergebnisse: biologisch (Komplikation Schwangerschaft, Geburt), umweltbedingt (häsuliches umfeld, erziehungsstil, bindungsverhalten, sozio-ökonomischer Status) Risikofaktoren für kindliche Entwicklung -> umwelt stärker
- Kompensation biologischer Risikofaktoren durch günstige Umweltfaktoren (Schutzfaktoren)
- Biologische & familiäre Risikofaktoren -> langfristig ungünstige Entw. -> aber 1/3 unauffällige Entwicklung (meist enge Bezugspersonen außerhalb)
Resilienz
- Fähigkeit Trotz negativer Umstände & Einflüsse eigene körperliche & geistige Gesundheit erhalten
Ressourcen
- alle aktuell verfügbaren Potentiale zur Unterstützung der eigenen Entwicklung
Entwicklungspsychologie als Grundlage für
Anwendungsfragen
- Der klinischen Psychologie
- Der pädagogischen Psychologie
- Der allgemeinen Psychologie
- Der ABO-Psychologie
Philippe Ariés These
- 1969/1975 „keine Idee der Kindheit als eigenständige Entwicklungsperiode“ Belege: künstl. Darstellung von Kindern als kleine Erwachsene, fehlende Ausdifferenzierung von Kleidung/ Spiel etc.
Gegenbeweis These Ariés:
- Babylon: Schriftlich fixierte Vorschriften zur Kinderpflege: besonderer Schutz und Regeln der Familie
- Altes Ägypten: kindliches Spiel bis zum etwa 4. Lebensjahr
- Altes Griechenland/Rom: Kindererziehung in der Familie und/oder staatlichen Einrichtungen (Plato: Erwachsene ungeeignet = staatl. Erzieher ab 6 Jahre, Aristoteles: Erziehung innerhalb Familie außerfamiliär nur für Elite, Rom: Übernahme Ideen Griech. Aber Ausnahme wie bspw. Sonderrecht Vater)
Kindesvorstellung Neues Testament:
- Kinder reine Wesen
Kindesvorstellung Mittelalter:
- Kinder sind Rein/ gottgefällig vs. mit Erbsünde belastet
- Anselm von Canterburry (1033-1109): positives Kindheitsbild
- Thomas von Aquin (1466-1536): Bedeutung von Liebe und Zuwendung
Geschichte Kindheit zusammengefasst:
- Konzept von Kindheit menschheitsgeschichtlich früh belegbar, aber in stetigem Wandel
- Bis ins späte Mittelalter: Kindheit endete früh
Jean-Jacques Rousseau (1712-1778)
- Erziehungsroman „Émile“ (1762), Stufenabfolge
- Stufen: 1. Körper (1-3 Jahre) 2. Sinnestätigkeit (4-12 Jahre) 3. Verstand und Urteil (13-15 Jahre) 4. Gefühlsleben und Sittlichkeit (ab 16 Jahren)
- Reifungskonzept: Abfolge ist naturgegeben und universell
- Negative Pädagogik: Vertrauen in natürliche Entfaltung guter Anlagen, Reifestand angemessene Lehrangebote bereitsstellen
Beobachtung an Kleinkindern
- Wilhelm Preyer: „Die Seele des Kindes“ (1882) basieren auf Beobachtungen und kleine Experimente mit seinem Sohn Axel -> Anregung zu auf Beobachtung gründenden Kinderforschung
- Gertrud und Ernst Scupin: „Bubis erste Kindheit“ (1907) Systematische Tagebuchaufzeichnung/ Kindheitstagebücher
- Clara und William Stern: „Psychologie der frühen Kindheit“ (1914) Beobachtungen Verhalten Sohn Günther erste Lebens Wochen
- unsystematische/ unregel,äßige Beobachtungen durch Verwandte
- Problem: Voreingeommenheit, Generalisierbarkeit unklar
- Verdienst: Aufmerksamkeit für entwicklungspsychologische Fragestellungen
Fragebogenuntersuchungen
G. Stanley Hall
Tests
Alfred Binet & Theodore Simon (1905): Intelligenzmessung, um Förderbedarf zu identifizieren
Charlotte Bühler & Hildegard Hetzer (1932); Tests Erfassung Entwicklungsstandes von Kleindkindern
erste universitäre Forschungsinstitute
Institut Jean Jacques Rousseau, Genf
Yale Clinic of Child Development
Gründung Beratungsstellen & Kliniken in USA
Child Guidance Clinics (ab 1990) -> Bekämpfung Jugendkriminalität
erste Längsschnittstudien
Terman STudy of the Gifted (seit 1921): Entwicklung hochbegabter Personen über die Lebensspanne
Grundlegende Fragen der menschlichen Entwicklung:
- Angeboren oder erworben?
- Aktiv oder passiv?
- Kontinuierlich oder diskontinuierlich?
- Partikularistisch oder individuell?
Angeboren oder erworben Extrempositionen
- Empirismus
- Nativismus
Empirismus:
- John locke
- Kind kommt ohne wissen und fertigkeiten auf die welt („tabula rasa“)
- Alleinige Stimulation aus der Umwelt
Nativismus
- Jean Jaques Rousseau
- Entwicklung auf Basis angeborener Grundlagen
- Reifungs- & Entfaltungsprozess
Aktiv oder passiv Extrempositionen:
- Passivität
- Interaktionismus
Passivität
- John B Watson, Behaviorismus
- Kleiner Albert
Interaktionisms
- Heute vorherrschend
- Mensch & Umwelt beeinflussen sich gegenseitig
Kontinuierlich oder diskontinuierlich extrempositionen
- Quantitativ - kontinuierlich
- Qualitativ - diskontinuierlich
Quantitativ
- Entwicklung ist ein additiver Prozess
- Kleine Schritte
- Änderung von Menge, Häufigkeit oder Ausmaß