Neuro (die ersten 5 Vorlesungen)
Neuroanatomie
Neuroanatomie
Kartei Details
Karten | 94 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 25.04.2025 / 27.05.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250425_neuro
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250425_neuro/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Spinalnerven
Nerven, die ihren Ursprung oder ihr Ziel im Rückenmark haben
Zentrales Nervensystem
Gehirn und Rückenmark (von Knochen begrenzt), übergeordnetes Verarbeitungszentrum
Peripheres Nervensystem
Informationsübertragung zwischen ZNS und den Nerven (Peripherie) z.B. in Darm und Muskeln
z.B. Hirnnerven, Spinalnerven
afferent (sensorisch)
Reize zum ZNS hin, z.B. Schmerz, Berührung
efferent (motorisch)
Befehle vom ZNS in die Peripherie z.B. zu Muskeln, Drüsen
Somatisches/animalisches NS
Kommunikation mit der Umwelt, sensorische Wahrnehmungen aus der Umwelt, Verarbeitung, Reaktionen der Skelettmuskulatur
-> bewusst
Autonomes/vegetatives NS
Kommunikation innerhalb des Körpers, sensorische Wahrnehmungen aus inneren Organen, Verarbeitung, Reaktionen z.B. vom Darm oder Hormonen
-> unbewusst
Sympathikus
Teil der Viszeromotorischen Innervation, hat eine aktivierende Wirkung auf den Körper in Stress- und Gefahrensituationen (Körper wird effektiv), Verdauungsapparat wird runtergefahren
"Fight and flight"
Parasympathikus
Teil der Viszeromotorischen Innervation, Ruhenerv, verantwortlich für den Stoffwechsel, Erholung und Aufbau körpereigener Reserven
Viszero: betrifft Organe, Motorik: Skelettmuskeln werden aktiviert
Neurone
bestehen aus Dendriten und Axonen
Dendritische Dornen/Spines
enthält Postsynapse, auf die ein vorgeschaltetes Neuron mit einer Präsynapse Erregungen überträgt
Dornen sind plastisch (Neuroplastizität)- sie verändern sich bei synaptischer Aktivität, wenige Informationen/Reize = Reduktion, viele Infos/Reize = Bildung neuer Spines
- Lernen und Erinnern, Connections
Axon
eins, Output (efferenter Fortsatz eines Neurons), beginnt mit Axonshügel (Ursprungskegel ohne was drin), hat Seitenzweige (Kollateralen), Endverzweigungen und Verdickungen (Boutons: im Verlauf = Varikositäten, am Ende = Terminale)
Zytoskelett(-proteine)
Zellstruktur, hält Form der Zelle aufrecht
mechanische Stabilisierung und dynamische Veränderungen der Fortsätze, Transport
drei Elemente: Mikrotubuli, Neurofilamente und Aktinfilamente
(typ. Kennzeichen von Alzheimer ist der Zusammenbruch des Zytoskelettsystems -> Abbau von Proteinen bedeutet Niedergang der Neuronen)
Neuron: Einteilung nach Form
Form und Größe des Perikaryons/Somas (der zentrale Teil um den Zellkern herum) und Länge und Verzweigungsmuste der Fortsätze sind variabel
multipolar, bipolar, pseudounipolar (an der Seite)
- Namen sind nicht so wichtig
Synapsenformen:
Interneuronal = zwischen Neuronen (ZNS und PNS)
Neuromuskulär = zwischen Neuronen und Muskelzellen (Skelettmuskulatur: somatomotorisch, glatte Muskulatur: viszeromotorisch) (PNS)
Neuroglandulär = zwischen Neuron und Drüsenzelle (z.B. Speicheldrüsen) (PNS) (Glandula = Drüse)
Neurosensorisch = zwischen Rezeptor und Neuron (z.B. zwischen Sinneszellen des Innenohrs und den Neuronen des Hörnerven) (PNS)
Elektrische Synapse
elektrische Kopplung durch direkte Verbindung von Neuronen über gap junctions aus Tunnelproteinen mit Ionenstrom, Transport von kleineren/leichteren Substanzen wie z.B. Glucose
chemische Synapse
Informationsübertragung durch Neurotransmitter (chemische Botenstoffe), Bau: Präsynaptische Struktur, Synaptischer Spalt, Postsynaptische Membran
Funktionsprinzip der chemischen Synapse
1. präsynaptisches Aktionspotential: Öffnung spannungsaktivierter Ionenkanäle und Einstrom von Calcium (positiv geladen), Präsynapse wird positiver
2. Fusion der Vesikel mit der Membran und Ausschüttung des Transmitters
3. Bindung des Transmitters an postsynaptische Rezeptoren (Schlüssel-Schloss)
4. Effekt am postsynaptischen Neuron (Kanäle öffnen sich), Neurotransmitter dringen ein, Natriumionen strömen ein (exzitatorisch)/Kaliumionen strömen aus (inhibitorisch)
5. Inaktivierung des Transmitters: Abbau des Transmitters über Gliazellen, Wiederaufnahme in die Präsynaptische Struktur (Wiederverwendung, z.B. bei Serotonin) oder Aufnahme in umliegende Gliazellen-Astrozyten (z.B. Glutamat)
Sortierung der Synapsen nach der Position
- axodendritisch: am Dendritenschaft oder an den dendritischen Dornen
- axosomatisch: am Perikaryon
- axoaxonal: am Axon
(wurde noch nicht nachgefragt)
Sortierung der Synapsen nach der Funktion
Exzitatorisch: Zielneuron wird erregt/aktiviert (Glutamat)
Inhibitorisch: Zielneuron wird gehemmt (GABA, Glycin)
Sortierung der Synapsen nach verwendeten Neurotransmittern
- Aminosäuren (Glutamat, Glycin)
- Acetylcholin (erregend oder hemmend)
- Monoamine (Dopamin, Adrenalin)
- Peptide (Opioide, Oxitocin)
-> Synapse und präsynaptisches Neuron werden nach dem Transmitter benannt, mit dem sie arbeiten/dass sie produzieren mit -erg (z.B. Dopaminerges Neuron)
Astrozyten (Art der Neuroglia)
-> nur im ZNS
- Reaktion auf Verletzungen (können sich vermehren bei Entzündungsprozessen, aber auch unkontrolliert = Tumor)
- Kontrolle der Zusammensetzung der interzellulären Flüssigkeit (Normalzustand wiederherstellen)
- Unterstützung des Stoffwechsels von Neuronen
- Beteiligung am Transmitterstoffwechsel
- Gliotransmission (Freisetzung von Signalmolekülen)
- Produktion von neurotrophen Faktoren (sichern Fortbestand neur. Verbindungen)
- Blut-Hirn-Schranke
- Bildung einer Grenzschicht (zu viel Glutamat darf nicht ins Gehirn gelangen)
Oligodendrozyten (im ZNS) und Schwannzellen (im PNS)
Aufgabe: Umhüllung/Isolierung von Axonen, Bildung von Myelinscheiden (vor allem wenns schnell gehen muss, Erregung springt von Myelinscheide zu Myelinscheide) -> Wickelung von Zellmembranlamellen aus Fett und Proteinen
Unterscheidung zwischen:
- nicht-myelinisierten/marklosen Nervenfasern (einfache Hülle)
- myelinisierte/markhaltige Nervenfasern (komplexe Hülle aus Zellmembran der Schwannzelle)
ZNS: 1 Oligodendozyt um viele Axone rumgewickelt
PNS: 1 Schwannzelle um 1 Axon rumgewickelt
bei MS = Zerstörung der Myelinscheiden
Nervenfaser
Fortsatz einer Nervenzelle mit seiner Gliahülle
Nicht-myelinisierte Nervenfaser
einfache Gliahülle, im ZNS auch ohne Hülle
myelinisierte Nervenfaser
Axon mit Myelinscheide (Oligodendrozyten im ZNS und Schwannzellen im PNS)
(Erregung hüpft von Myelinscheide zu Myelinscheide)
Tractus, Fasciculus
Nervenfaserbahnen bzw. -bündel im ZNS
Nerv
Bündel aus Nervenfasern im PNS, eingehüllt durch Bindegewebe
Je dicker das Axon
desto dicker die Myelinscheide und desto höher die Leistungsgeschwindigkeit
Mikroglia (klein)
Aufgabe: Abwehr (Immunzellen)
- Ruhend: ramifiziert, schmale Fortsätze
- Aktiviert: plumpe Fortsätze
-> entwickeln sich zu Beginn der Entwicklung
Welche Zellorganellen gibt es?
Mitochondrien (Energieherstellung)
Endoplasmatisches Retikulum
Golgi- Apparat (Stützfunktion)
Lysosomen (Entfernen alte Zellen)
Ribosomen
Nervenzelle Aufbau
Dendriten (Äste), sind im Kontakt mit anderen Nervenzellen
Soma/Perykarion
Axon (langer Fortsatz)
Axonhügel (Übergang zwischen Soma und Axon)
Synaptisches Endknöpfchen
- Signal muss bestimmte Stärke haben, damit Erregungsleitung ausgelöst werden
Neurotransmitter
Glutamat (exitatorisch erregend)
GABA (inhibatorisch erregend)
Projektionsneurone
exitatorische Informationsweiterleitung
wirken meistens mit Glutamat (wichtigster erregender Neurotransmitter)
lange Axone
bis in entfernte Areale (= Integrationsleistung)
Golgi-Typ 1
Interneurone
Inhibitorisch
wirken mit GABA
kurze Axone
verbleiben in bestimmten Areal
Golgi-Typ 2
Interneuronale Synasenübertragung
Elektrisch: Neurone direkt durch gap junctions (Tunnelproteine), sehr schnell und sehr selten
Chemisch: Übertragung durch elektrisches Signal, chemisch wird in elektrisch umgewandelt, ohne direkten Kontakt, kann an mehrere Zellen gleichzeitig gehen
Graue und weiße Substanz
Weiße Substanz: Nervenfaserbahnen (Bündel myelinisierter Axone), durch Lipide/Fette weiß
Graue Substanz: Nervenzellkörper und Dendriten, im Rückenmark: Schmetterlingsförmig in der weißen Substanz liegend, im Gehirn/ZNS: auf Oberfläche/Cortex, als 12 Hirnnervkernpaare, und als Ganglien (vegetativ und sensorisch)
Knöchernes Schutzsystem
Os fontale: Stirnbein
Os parientale: Scheitelbein
Os occipitale: Hinterhauptsbein
Os sphenoidale: Keilbein