Pathologie Urogenitaltrakt MGL 450
Ausbildung NHP
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Kartei Details
Karten | 73 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 02.04.2025 / 12.04.2025 |
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Nierenzellkarzinom (Definition, Ursachen, Symptome, Komplikationen)
Definition
- Def: maligner Nierentumor, der aus den Tubulusepithelien hervorgeht
Ursachen
- Ät + PG: höheres Alter, Rauchen, bergweicht, regelmässig Analgetika, Exposition genübe Cadmium, Blei und Asbest, Männer doppelt so häufig wie Frauen
Symptome
- Sy: Bechwerden meist erst im fortgeschrittenen Stadium, Hämaturie und Flanenchmerzen, klassische Symptome wie Fieber, Nachtschweiss, Gewichtsverlust, sind palpierbar
Komplikationen
- Kompl: Varikozele beim Mann, Metastastasierung hämatogen: Lunge, Knochen, Leber, Gehirn, kantralaterle Niere, Nebenniere, regionale Lympknotenmetastasen
Urämie
- Urin im Blut
Chronisches Nierenversagen (CNV)
Definition, Ursachen, Symptome und Komplikationen
- Definition: Irreversible Schädigung des Nierengewebes mit Abnahme des Glomerulumfiltrates
- Ursachen: Glomerulonephritis, diabetische Neuropathie, schwere Hypertonie, Arteriosklerose, chronische Pyelonephritis, Analgetikanephropathie: NSAR
- Symtome:
- allg.: Müdigkeit, Foetor uerämicus (typischer Mundgeruch), Bläse (Anämie), Cafe au lait farbige trockene Haut mit Juckreiz
- ZNS: Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, ...
- Kreislauf: Hypertonie, Herzrhythmusstörungen, Perikarditis
- Lunge: Lungenödem, Pleuritis, vertiefte Atmung
- Magen-Darm-Trakt: urämische Gastroenteritis mit Erbrechen
- Blut: Anämie
- Osteoporose
Akute Niereninsuffizienz
=> akutes Nierenversagen (ANV)
Definition, Ursache, Symtome, Komplikationen
- Defintion: reversible Krankheit mit Oligurie/ Anurie und Anstieg der harnpflichtigen Stoffe (Harnstoff, Kreatinin) im Blut
- Ursachen:
- prä-renal: ischämische Nierenschädigung: RR-Abfall, Volumenmangel, Schock, Nierenarterienverschluss
- intra-renal: entzündlich oder immunologisch: Glomerulonephritis etc., toxische Nierenschädigung: bakt. Toxine, Hämolyse, kPntrastmittel, Medikamente etc.
- post-renal: Abflussbehinderung der Harnwege: Steine, Prostathyperplasie, Tumore, ...
- Symtome: Oligurie, Anurie, Ödembildung, rasche Ermüdbarkeit, Übelkeit
- Kompliakationen
- Überwässerung- Ödeme Lunge o. Hirn, Hypertonie, Herzinsuffizienz
- Hyperkaliämie
- metabolische Azidose
- Urämie
- Infektanfälligkeit
Chronische Pyelonephritis (Definition, Symtpome, Komplikation, Abklärungen, Therapie, Prognose,
- Def: chronische Entz. des Nierenbeckens und der Niere mit narbiger Deformierung des Nierenkelchsystems
- Sy: uncharkteristisch
- Abgeschlagenheit
- Kopf- Rückenschmerzen
- Übelkeit und Gewichtsabnahme
- Fieber, Hypertonie, Anämie
- bei Kd. mit Gedeihstörungen ohne klare Ursache und über längere Zeit vermindertem Allgemeinzustand ist eine chronische Pyelonephritis auszuschliessen!!!
- Kompl:
- Urosepsis
- Schrumpfniere, Niereninsuffizienz
- Hypertonie
- Abkl: Anamnese, Urinbefund, Blutbefund, Sonographie, Urographie
- Tx: gezielt Antibiotika, OP
- Prog: abhängig von rechtzeitiger Ursachenbeseitigung
Vesikouretraler (vesikorenaler) Reflux
- Def:
- unphysiologischer Rückfluss von Harn aus der Blase über die Ureteren in das Nierenbecken
- Ät:
- primäre = angeboren
- sekundär = erworbene
- rez. Infekte, Prostatavergrösserung, Harnröhrenklappen, neurogene Blasenentleerungsstörung...
- Kompl:
- Nierenschädigung => Schrumpfniere => Niereninsuffizenz
Nephrotisches Syndrom (Definition, Ursachen, Symptome, Komplikationen)
- Definition: Sammelbegriff für Nierenerkrankungen die durch folgende Merkmale gekennzeichnet sind:
- Proteinurie > 3,5g/ Tag
- Hypoproteinämie
- Ödeme
- Ursachen: Ursachen der Glomerulonephritis (80%), wobei am häufigsten die ideopathische Glomerulonephritis
- Symtome:
- Ödeme (Lidödeme, Hirn- und Lungenödem)
- Hypertonie
- Kopfschmerzen
- Komplikation: akutes Niernversagen, erhöhte Thrombosegefahr: Lungenembolie
Chronische Glomerulonephritis
- Def: chronisches Stadium der Glomerulonephritiden mit schleichendem Krankheitsbeginn
- Ät: meist unklar, selten Hinweis auf durchgemachte GN
- Sy:
- Hämaturie, Proteinurie
- Hypertonie
- langsam fortschreitende Symptomatik einer Niereninsuffizienz
- Tx: symptomatisch, vrgl. Niereninsuffizienz
Akute postinfektiöse Glomeruonephritis
- Ät: 1-2 Wochen nach Streptokokken-A Infekt (z.B: Tonsillitis) lagern sich Ag-Ak-Komplexe in Glomeruli ab
- Sy:
- Hämaturie, Proteinurie (Blut und Eiweisse im Urin)
- Abgeschlagenheit,, Kopf- und Gliederschmerzen
- Hypertonie
- Ödeme, meist Lidödeme
- Kompl:
- Nephrotisches Syndrom mit Ausbildung von Lungen-, Hirnödem;
- Anurie
- Dx:
- Anamnese: vorangegangener Infekt
- Urinbefund: Hämaturie, Proteinurie
- Blutbefund: erhöhter Anti-Streptolysin-Titer
- Tx:
- engmaschige Gewichts- und Laborkontrolle (Ödem)
- Penicillin bei Streptokokkeninfekt
- Behandlung der Komplikationen
- Prog: 80% Ausheilung, selten Übergang zur Chronizität oder Tod
Glomerulonephritis (Definition, verschiedene Formen nennen)
- Def: Sammelbegriff verschiedener Nierenerkrankungen mit meist immunologisch bedingter Entzündung der Glomeruli
- Unterscheidung nach Verlauf und Morphologie in:
- akute postinfektiöse GN
- chronische GN
Urosepsis (Definition, Epidemiologie, Patogenese, Symtpome, Komplikation, Abklärungen, Therapie, Sonstiges)
- Definition Sepsis mit Verbrauchskoagulopathie (Aufbrauchen der Gerinnungsfaktoren mit nachfolgender Blutungsneigung)
- Epidemiologie: häufigste Form der Sepsis
- Patogenes:
- Harnstau (infolge von Steinen, Tumoren, Nierenbeckenabgangsstenose u.a. angeborene Urinabflussstörungen), Harnwegsinfekt (häufigster Keim: E. Coli)
- die Kombination von Stauungsniere und HWI ist der typische Auslöser einer Urosepsis
- begünstigende Faktoren: red. AZ, Diab. mell., Malignome, Immunsuppressiva, langdauernde Antibiose, Leberinsffizienz
- Symtpome: schubweise fiebrige Errankung bis hin zum Schock
- Bewusstseinstrübung
- rasche Verschlechterung des AZ
- septische Fieberschübe mit Schüttelfrost; plötzlich stark ansteigendes Fieber
- Tachypnoe
- klassischerweise therapierefraktäre Hypotonie und Tachykardie
- bei allen urologischen Erkrankungen und Eingriffen, auf die Fieber folgt, muss an eine Urosepsis gedacht werden!
- Komplikation: lebensgefährlich, Mortalität liegt bei über 50%
- Abklärungen:
- Harnwegsinfektdiagnostik
- Labor: Entz.parameter, Blutkultur
- bildgebende Dx: Stauung im Urotrakt
- Kreislaufüberwachung: BD, Puls
- Therapie: Intensivmediinishce Therapie mit Antibiose und allfälliger Schockbehandlung, Beseitigung der evtl. bestehenden Abflussbehinderung
- Sonstiges:
- akutes Abdomen DD infizierte Stauungsniere
- bei älteren Pat. können unklare Kreislaufzusammenbrüche auf eine Sepsis hinweisen
- nicht immer mit Fieber einhergehend!
Urethritis (Definition, Formen, Symptome, Komplikationen, Therapie, Prävention)
- Def: Harnröhrenentzündung, mit Ausfluss und Dysurie, häufig Geschlechtskrankheiten
- Formen: nicht-gonorrhoisch, gonorrhoisch (Tripper)
- Sy:
- Ausfluss, evtl. morgendlich "Bonjour-Tröpfchen"
- Brennen und Scherzen beim Waserlassen
- Kompl.:
- Keimaszension (Frauen: Entz. Uterus, Eileiter, Ovarien; Männer: Entz. Prostata, Samenblase)
- Sterilität
- postentz. Stenosen (Urethrastriktur) beim Mann
- bakt. oder reaktive Arthritis
- Dx: Anamnese, Urinbefund, Erregernachweis
- Tx: häufiges trinken und Wasserlassen, Antibiotika, Sexualpartner mitbehanden
- Präv: Kondome benutzen
Erläuterung Urosticks
- Combur-Test
- erlaubt die Bestimmung bis zu 11 Parametern zur Erstellung des kompletten chem. Urinstatus, einschliesslich der Sedimentbestandteile Leukozyten und Erythrozyten
- die wichtigsten Parameter:
- pH- Wert
- Leukozyten
- Nitrit
- Protein
- Glucose
- Keton
- Bilirubin
- Blut
Prostatakarzinom (Definition, Häufigkeit, Symptome, Komplikationen, Abklärung bei Prostatakarzinom)
Definition:
Maligne (bösartige) Entartung des Prostatagewebes
häufigste Karzinom des Urotrakts, dritthäufigste bösartige Tumor des Manes nach dem Lungen- und Kolonkarzinom
Häufigkeit:
Das Prostatakarzinom ist das häufigste Karzinom des Urogenitaltrakts und der dritthäufigste bösartige Tumor des Mannes nach dem Lungen- und Kolonkarzinom.
Symptome:
- vor Metastasierung Symptome wie Prostataadenom
- Blut im Urin (Hämaturie) = immer Tumorverdacht!!!
- Symptome die durch Metatsasen hervorgerufen werden:
- lumbosakrale Schmerzen mit Ausstrahlung in Hüfte und Oberschenkel durch Knochenmetastasen
- Gewichts- und Appetitverlust
- Tumoranämie
- urämische Symptome, Nierenversagen
- Lymphödem (Lymphkotenmetastasen)
Komplikationen:
- Miktionsprobleme wie bei der Prostatahyperplasie
- Komplikationen durch die Metastasen
Abklärung:
wie bei Prostatahyperplasie:
- Miktionsanamnese
- Rektalpalpation
- Ultraschall
- Tumormarker: PSA
Benigne Prostatahyperplasie / Prostataadenom (Definition, Häufigkeit, Symptome, Komplikationen, Vorgehen Abgrenzung zu Prostatkarzinom)
Definition: Gutartige Wucherung der Prostatadrüse
Häufigkeit: 60% aller Männer über 60 betroffen
Symptome:
- verzögerter Beginn der Urinentleerung
- abgeschwächter Harnstrahl
- Nachtröpfeln
- das Gefühl einer unvollständig entleerten Blase
- Pollakisurie
- Nykturie
Komplikationen:
- Restharn begünstigt Harnwegsinfekte, sowie die Entwicklung von Blasensteinen
- akuter Harnverhalt (Unmöglichkeit Urin zu lösen)
- Blasenstein
- Niereninsuffizienz durch Rückstau
Abgrenzung zum Prostatakarzinom
- Miktionsanamnese
- Rektalpalpation
- MRI, Ultraschall
- Tumormarker: PSA
- Prophylaxe: jährliche Vorsorgeuntersuchung ab 45.Lj
Neoplasien der männlichen Fortpflanzungsorgane
- Prostatahyperplasie
- Prostatakarzinom
Uterusmyom (Definition, Symtome, Komplikationen, Prognose)
Definition
- gutartige, von der glatten Muskulatur ausgehende Tumoren
- meist im Myometrium
- selten ausserhalb oder in Gebärmutterhöhle ragend
Symtpome
- meist symptomlos
- verstärkte, verlängerte Regelblutung, Zwischenblutungen = Eisenmangelanämie
- durch Verlagerung von Nachbarorganen Druckgefühl, Obstipation, Blasenentleerungsstörung
- ziehende, dumpfe Schmerzen, oft im Kreuz
- in 95% der Fälle verschwinden die Myome in der Menopause
Komplikationen
- Blutarmut (Anämie)
- äusserst selten maligne Entartung
Prognose
- gut
- in 95% der Fälle verschwinden die Myome nach der Menopause
Mammakarzinom (Definition, Häufigkeit, Symptome, Ursachen, Abklärung,)
Defnition
- Brustkrebs
- maligne Neoplasien die vom Brustgewebe ausgehen
Häufigkeit
- jede 10. Frau
- Anstieg vom 20.-40. Lebensjahr
- danach wieder Anstieg in Postmenopause
- häufigste Todesursache bei Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr
Symptome
- selten ziehende Schmerzen
- Sekretion aus der Brustwarze
- derber, schmerzloser, tastbarer Knoten
- Einziehung der Haut oder Brustwarze
- Brustwarzenhochstand, Brustasymmetrie
Ursachen
- familiäres Vorkommen (Familienanamnese)
- Kinderlosigkeit, nicht stillen
- frühe Menarche, späte Menopause
- späte Erstschwangerschaft
- Alter über 40
- Mammakarzinom der Gegenseite
- Adipositas
Abklärung
- Selbstuntersuchung
- Jahreskontrolle
- Definitive Diagnose durch Biopsie, d.h. Histologie von operativ gewonnenem Material
Definition Fibroadenom und Häufigkeit
- Def: benigner Mamma-Tumor
- Häufigkeit: Altersgipfel bei 20-25 Jahre
Klimakterische Beschwerden aufzählen
- vegetativ: Hitzewallungen, schwitzen, Schwindel, psych. Instabilität, Depressionen, Schlafstörungen
- organisch: Atrophie von Vulva, Vagina, Brüsten; Urininkontinenz, trockene Haut, Haarausfall
- Gewichstzunahme
- Osteoporose
- Veränderung der Blutfettwerte (erhöhtes kardiovaskuläres Risiko)
Menopause
- letzte Menstruationsblutung
- ca. um das 50. Lebensjahr
Klimakterium (Definition, Ursachen)
- Wechseljahre
- Übergangsphase von der Geschlechtsreife der Frau zum Senium (Alter)
- Störung der Eizellreifung, unregelmässige Menstruation (Postmenopause)bis zum letzendlich kompletten Ausbleiben (Menopause)
- hormonelle Umstellung: Versiegen der Östrogenproduktion (durch Verschwinden der Eier im Ovar im Alter) - physiologisch
Nephro- und Urolithiasis (Definition, Häufigkeit und Ursache, Symptome und Abklärungen, warum bewegt sich ein Kolikpatient bewegt und der Peritonitis Patient still liegt, Differentialdiagnose, Therapie und Prognose)
Definition
- Nephrolithiasis: Steine in Nieren oder Nierenbecken
- Urolithiasis: Steine in den ableitenden Harnwegen
Häufigkeit
Das Harnsteinleiden ist eines der häufigsten urologischen Krankheitsbilder. Über 5% der Bevölkerung sind davon betroffen.
Ursache
Wenn die Konzentration einzelner Substanzen im Urin einen Grenzwert überschreiten, bilden sich Kristalle. Verbinden sich mehrere Kristalle, so entsehen schliesslich Steine.
- unzureichende Flüssigkeitszufuhr, Schwitzen
- hoher Fleischkonsum
- familiäre Disposition
- Harnstauung, Harnwegsinfekte
- metabolische Störung
Symptome und Abklärungen
- Leitsymptom ist die Nieren- bzw. Harnleiterkolik, ausgelöst durch Einklemmung eines Steines. (akut und heftig einsetzende, meist einseitigee, krampfartige, wiederholte auftretende Schmerzen (=Kolik)
- je nach Lage des Steins strahlt de Schmerz in den Rücken, Unterbauch oder ins Genitale aus.
- oft Brechzeiz und Erbrechen
- fehlender Stuhl- und Windabgang
- Hämaturie
Warum bewegt sich ein Kolikpatient bewegt und der Peritonitis Patient still liegt?
Ein Patient mit einer Peritonitis liegt zur Vermeidung von Schmerzen still, der Kolikpatient bewegt sich
Differentialdiagnose
- alle Krankheitsbilder die zu einem akuten Abdomen führen können
- Herzinfarkt
- gyn. Erkrankungen wie Adnexitis, ...
- "Steinkoliken" ohne Stein , wenn z.B. bei einem Tumor der Niere Blutgerinnsel den Harnleiter verstopfen oder nekrotische Nierenpapillen abgestossen werden und so Schmerzen auslösen
Therapie
- bei akuter Kolik
- Spasmolytika, Analgetika
- Stegerung dr Flüssigkeitszufuhr und Bewegung
- Steinauflösung (Litholyse)
- extrakorporale Stosswellenlithotripsie: Zerstörung des Steins durch Stosswellen
- OP
- Vermeidung von RF
Prognose
90% gehen spontan ab, da Steine gerne rezidivieren. Steinprophylaxe wichtig!
Akute Pyelonephritis (Definition, Ursachen, Symptome, Risikofaktoren, Therapie)
Definition:
- bakterielle Entzündung des Nierenbeckens
Ursachen
- Folge einer Zystitis
- Steinleiden (Nierensteine)
- Schwangerschaft
- Vesikorenaler Reflux
Symtome wie Zystitis
- zusätzlich Flankenschmerzen
- systemische Entzündungszeichen: Fieber, Schüttelfrost, Schweissausbrüche
- gastrointestinale Beschwerden und Kopfschmerzen
Komplikationen
- septische Streuung in den Kreislauf = Urosepsis
- bei rezidivierenden Infekten: Ausbildung pyelonephritischer Schrumpfnieren mit der Gefahr der Niereninsuffizienz
Therapie
- Antibiotika
- evtl. Beseitigung der zugrundeliegenden Ursache (Stein)
- viel trinken (Spüleffekt)
- Bettruhe, Schmerzbehandlung, Fiebersenkung
- engmaschige Betreuung da Gefahr der Urosepsis
Zystitis (Definition, Ursachen, Symptome, Komplikationen)
Definition: Blasenentzündung
Ursachen: bakt. Besiedlung mit E. coli, begünstigt durch folgende Faktoren
- Frauen bevorzugt durch kurzen Urethra
- Frauen bei hormoneller Dysbalance (SS, Klimakterium)
- Frauen: häufiger GV (Honeymoon-Cystitis)
- Stoffwechselstörungen (Diab. mell.)
- Harnabflusstörungen (anat. Anomalien, Prostathyperplasie, Prostatakarzinom, Blasensenkung)
- neurogene Blasenentleerungsstörung (Diskushernie, Querschnittslähmung)
- Fremdkörper (Katheter)
- Durchnässung, Unterkühlung ⇒ verminderte Durchblutung, Abwehr reduziert
Symtome: Unterbauchschmerzen, Dysurie, Pollakisurie (Harndrang), Nykturie, kein Fieber!!!
Komplikationen:
- aufsteigende Infektionen
- Nierenbeckenentzündung (Pyleonephritis)
- Blutungen
- chronische Zystitis
- Blutvergiftungen (Urosepsis)
- Entwicklung einer Reizblase (überaktiv)
Zähle mögiche Ursachen eines Harnwegsinfekt auf. Nenne die häufigsten Ursachen einer HWI beim Mann.
- Schlechte Immunabwehr
- Diabetes mellitus
- hormonelle Veränderung
- Schwangerschaft
- Wechseljahre
- angeborene oder erworbene Verlegungen der urinabführenden Organe
- Steine
- Tumore (Prostataadenom = beim Mann die häufigste Ursache eines HWI)
- Bakterien
- E.Coli (am häufigsten)
- andere: Proteus-, KLeb-siellen-, Enterobacter, Serratia- und Pseudomonasinfektionen
Zähle mögliche Nierenanomalien auf.
- Nummerische Anomalien:
- Nierenagenesie: Fehlen einer oder extrem selten beider Nieren
- Formanomalien:
- Hufeisennieren
- Nierenhypoplasie:
- zu kleine Niere, Zwergniere
- Lageanomalie:
- ektope Anlage einer Niere = Beckenniere
- Senk-/Wanderniere=> sekundäre Verlagerung ins Becken
- Zystische Anomalien
- Zystenniere (bilateral vererbte Entwicklungsstörung der NIeren mit zahlreichen Zysten)
- Nierenzysten (meist isoliert=solitär)
- nicht jede Missbildung pathologisch, Risiko für Infektionen oder spätere Niereninsuffizienz erhöht
Dysurie
- erschwerte, schmerzhafte Miktion
- Leitsymptom einer Abflussbehinderung der unteren ableitenden Harnwege
- z.B. Prostatahyperplasie oder Blasenentzündung
- Störung geht meist mit einem nicht unterdrückbaren Harndrang einher
Nykturie
- nächtlich auftretender Harndrang
- Folge von abendlichen sog. Trinkstössen
- Leitsymptom: Herzinsuffizienz
- evtl. bei Schlafstörungen
- Hauptsymptom der Prostatahyperplasie
Pollakisurie
- Zunahme der Miktionshäufigkeit
- ohne Erhöhung der Gesamturinmenge
- Leitsymptom für unterschiedliche Erkrankungen des unteren Harntraktes (z.B. Harnwegsinfekt, Prostatahyperplasie, Harnblasenkarzinom, Harnleiterstein)
- Miktionsmenge sehr gering
Anurie (Definition, Ursachen, Symptome, Komplikationen)
- Harnmenge < 0.1Liter/ 24h
- Ursachen:
- prärenal: Schock
- renal: z.B. chronisch destruierende Nephropathie
- postrenal: z.B. beidseitiger Harnleiterverschluss durch Harnleitersteine, Blutgerinnsel, Papillennekrosen, extraurethrale Tumorkompression
- Symtome: nach Ursache
- Begleitoedeme, kardiale Insuffizienzzeichen, Atemnot (infolge Überwässerung)
- Exikkose (wenn Anurie inflge Flüssgkeitsmangel entsteht)
- Komplikationen:
- Hyperkaliämie mit Herzrhythmusstörungen
- evtl. Überwässerung und Blutdruckerhöhung
- Eine Anurie muss sofort abgeklärt werden!!!
Normale Harnmenge
- 1-1.5Liter/ 24h
Polyurie
- Harnmenge >2 Liter/ 24h
- Leitsymptom von übermässigem Trinken (Polydipsie), verschiedener Nierenerkrankungen, Diabetes mellits oder Diabetes insipidus, Medikamenteneinnahme (Diuretikum) oder andere Erkrankungen