09_Feuchtigkeit
Feuchte am Bau, Oberflächenkondensat
Feuchte am Bau, Oberflächenkondensat
Kartei Details
Karten | 11 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Physik |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 27.03.2025 / 04.04.2025 |
Weblink |
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Welche beiden Problembereiche werden in Bezug auf in der Luft vorhandene Feuchtigkeit unterschieden?
- Feuchte an der inneren Bauteiloberfläche
- Kondensation im Innern des Bauteils
Definieren Sie mögliche Ursachen, welche zur Bildung von Oberflächenkondensat führen könnten.
- Zu niedrige Oberflächentemperatur (= zu wenig Wärmedämmung)
- Zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum (z.B. durch Pflanzen, im Bad, zu wenig Lüften)
- Wärmebrücken (z.B. im Keller Übergang Wand-Decke oder bei Balkonanschlüsse ohne Kragplattenanschluss)
Nennen Sie mögliche Folgen von Kondensat im Bauteilinnern.
- Verfärbungen
- Fäulnis / Zerstörung des Bauteils
- Krankheiten, Allergien durch Pilze
Wann und unter welchen Bedingungen entsteht Oberflächenkondensat?
Wenn die Oberflächentemperatur eines Bauteils (z.B. Fensterrahmen) unter den Taupunkt der Raumlufttemperatur sinkt und die Raumluft mit genügend Wasserdampf gesättigt ist kondensiert das überschüssige Wasser aus der Raumluft auf der Oberfläche des Bauteils.
In welchen Fällen kann Oberflächenkondensation schädlich sein?
Vor allem wenn die Kondensation über längere Zeit erfolgt und das Bauteil nie richtig trocknen kann.
Wie kann die Gefahr von Oberflächenkondensat bzw. dessen Folgen verhindert werden?
- Verbesserung des U-Wertes
- Herabsetzen der relativen Luftfeuchtigkeit durch Lüften
- erwärmen der Oberflächentemperatur (z.B. Konvektor unter Fenster -> Warmluftvorhang)
- Wasserbeständige Baumaterialien (z.B. keine Gipsprodukte)
Ein Mehrfamilienhaus mit Mietwohnungen soll wärmetechnisch saniert werden. Aus finanziellen Gründen sollen vorerst nur die über 30 Jahre alten Holzfenster ersetzt werden.
Beurteilen Sie die Situation. Was empfehlen Sie dem Investor? Begründen Sie Ihre Empfehlung.
Durch den Ersatz der Fenster würden die Energieverluste deutlich verringert werden. Ohne gleichzeitige Verbesserung der Wärmedämmung bleiben jedoch die inneren Oberflächen der Aussenwände, relativ kühl. Die neuen dichteren Fenster verringern jedoch den natürlichen Luftwechsel was zu erhöhter Feuchtigkeit im Rauminnern und mit den kühlen Oberflächen auch zu Kondensat und Schimmel führen kann. Die Mieter müssten also ihr lange angewöhntes Lüftungsverhalten ändern.
Empfehlung: noch zu warten (bis die Finanzierung gesichert ist) und die Fenster erst mit gleichzeitiger energetischer Sanierung der Fassade wechseln.
Nennen Sie drei mögliche Folgen von Oberflächenkondensat.
unschöne VerfärbungenSchimmelpilzbefall -> Fäulnis / Zerstörung des BauteilsReduktion der Wärmedämmung
In bewohnten Räumen sollte mindestens dreimal pro Tag ein vollständiger Luftwechsel durch Lüften erfolgen. Mit welchem Lüftungskonzept kann dies in Bezug auf den Energieverlust am besten erreicht werden?
3x 5 Minuten bei ganz geöffneten Fenstern querlüften (Durchzug -> Stosslüftung)
Warum sollte ein Raum in der Heizperiode nie über längere Zeit mit gekippten Fenstern gelüftet werden?
Bei der Stosslüftung wird in kurzer Zeit die ganze Innenluft mit frischer und kalter Aussenluft ersetzt. Somit muss nur die neue Luft wieder aufgeheizt werden.
Bei Dauerlüftung mit gekippten Fenstern kühlen die Oberflächen des Raumes (Wände, Boden, Decke) aus und müsse mit sehr viel Energie wieder aufgeheizt werden. Zudem erfolgt der Luftwechsel nicht vollständig. Diese Lüftungsart sollte, wenn überhaupt, nur im Sommer angewendet werden
Nennen Sie mögliche Ursachen von Kondensationsschäden im Innern eines Bauteils.
- undichte Stellen (Luftströmung)
- Dampfdiffusion
- Falsche Materialwahl / Schichtfolge (z.B. Dampfbremse auf der Kalt- statt Warmseite)
- Falsche Annahme der klimatischen Bedingungen