Sozialversicherungen

Sozialversicherungen und weitere Versicherungen

Sozialversicherungen und weitere Versicherungen


Kartei Details

Karten 69
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 24.03.2025 / 24.03.2025
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Was bildet die BVG im Sinne der Alters- und Vorsorgeversicherung der Schweiz
ab?

Die BVG, gemeinhin als Pensionskasse bekannt, bildet die 2. Säule der Vorsorge
in der Schweiz ab.

Wann beginnt die Beitragspflicht in die BVG?

Die Beitragspflicht ist wie folgt definiert:
• ab dem 1. Januar nach Vollendung des 17. Altersjahr für die Risiken Tod und
Invalidität und
• ab dem 1. Januar nach Vollendung des 24. Altersjahr zusätzlich für das Alter
sowie
• ein Mindesteinkommen von 22’050.00 Fr./Jahr.

Wann endet die Beitragspflicht in die BVG?

Die Beitragspflicht endet, wenn:
• das ordentliche Referenzalter erreicht ist,
• das Arbeitsverhältnis aufgelöst worden ist,
• der Mindestlohn unterschritten wird oder
• der Anspruch auf Taggelder der Arbeitslosenversicherung endet.

Nennen Sie nach der Verordnung 2 (BVV2) des BVG einige mögliche Ausnahmen
von der Versicherungspflicht?

Ausnahmen gemäss Art. 1j BVV2, nicht der obligatorischen Versicherungspflicht
unterstellt:
a. Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber gegenüber der AHV nicht beitragspflichtig ist;
b. Arbeitnehmer mit einem befristeten Arbeitsvertrag von höchstens drei Monaten; vorbehalten ist
Artikel 1k;
c. Arbeitnehmer, die nebenberuflich tätig sind und bereits für eine hauptberufliche Erwerbstätigkeit
obligatorisch versichert sind oder im Hauptberuf eine selbständige Erwerbstätigkeit ausüben;
d. Personen, die im Sinne der IV zu mindestens 70 Prozent invalid sind, sowie Personen, die
provisorisch weiterversichert werden nach Artikel 26a BVG;
e. die folgenden Familienglieder der Betriebsleiterin oder des Betriebsleiters, die in einem
landwirtschaftlichen Betrieb mitarbeiten.

Die BVV2 gibt als Ausnahme vor, dass Personen bis 3 Monaten Beschäftigung
nicht versicherungspflichtig sind.
Wie wird auf Verordnungsstufe verhindert, dass hier kein Missbrauch betrieben
wird und Arbeitnehmende immer nur für drei Monate angestellt werden?
Nennen Sie den Artikel in der BVV 2.

Art. 1k BVV 2
Arbeitnehmer mit befristeten Anstellungen oder Einsätzen sind der obligatorischen Versicherung
unterstellt, wenn:
a. das Arbeitsverhältnis ohne Unterbruch über die Dauer von drei Monaten hin-aus verlängert wird:
In diesem Fall ist der Arbeitnehmer von dem Zeitpunkt an versichert, in dem die Verlängerung
vereinbart wurde;
b. mehrere aufeinanderfolgende Anstellungen beim gleichen Arbeitgeber oder Einsätze für das
gleiche verleihende Unternehmen insgesamt länger als drei Monate dauern und kein Unterbruch
drei Monate übersteigt: In diesem Fall ist der Arbeitnehmer ab Beginn des insgesamt vierten
Arbeitsmonats versichert; wird jedoch vor dem ersten Arbeitsantritt vereinbart, dass die
Anstellungs- oder Einsatzdauer insgesamt drei Monate übersteigt, so ist der Arbeitnehmer ab
Beginn des Arbeitsverhältnisses versichert.

Was ist der koordinierter Lohn in der BVG?

Art. 8 Abs. 1 und 2 BVG
1 Zu versichern ist der Teil des Jahreslohnes von 25 725 bis und mit 88 200
Franken. Dieser Teil wird koordinierter Lohn genannt.
2 Beträgt der koordinierte Lohn weniger als 3675 Franken im Jahr, so muss er auf
diesen Betrag aufgerundet werden.

Was ist nach Gesetz der Koordinationsabzug?

Art. 8 Abs. 1 BVG
1 Zu versichern ist der Teil des Jahreslohnes von 25 725 bis und mit 88 200
Franken. Dieser Teil wird koordinierter Lohn genannt.
Der Koordinationsabzug ist der Betrag, welcher vom Jahreslohn in Abzug
gebracht wird, aktuell:
25’725.00 Fr./Jahr

Welches ist der minimal versicherter Verdienst, wenn der Grenzwert von
22’050.00 Fr./Jahr überschritten wird?

Art. 8 Abs. 2 BVG
2 Beträgt der koordinierte Lohn weniger als 3675 Franken im Jahr, so muss er auf
diesen Betrag aufgerundet werden.
Dies bedeutet, ist z.B. der Lohn 24’000.00 Fr./Jahr, wäre der minimal
versicherten Lohn 3’675.00 Franken pro Jahr

Was passiert mit dem bisherigen koordinierten Jahreslohn, wenn auf Grund von
Arbeitslosigkeit, Krankheit, Unfall oder ähnlichen Gründen vorübergehend
sinkt?

Art. 8 Abs. 3 BVG
Der koordinierte Jahreslohn wird beibehalten, ausser die betroffene Person
verlangt eine Herabsetzung des koordinierten Lohnes.

Welche Altersgutschriften vom koordinierten Lohn werden durch das Gesetz
vorgegeben und wie ist die Altersabstufung geregelt?

Art. 16 BVG
Die Altersgutschriften werden jährlich in Prozenten des koordinierten Lohnes
berechnet.
Dabei gelten folgende Ansätze:
Altersjahr % vom koordinierten Lohn
25-34 7%
35-44 10%
45-54 15%
55-65 18%

Wie werden die Verwaltungskosten der BVG finanziert?

Die Verwaltungskosten werden in die Beiträge eingerechnet und in der Regel
paritätisch getragen, zu gleichen Teilen.

Welche Vorgaben oder Möglichkeiten gibt das BVG für eine freiwillige
Versicherung vor, falls Arbeitnehmende zwar bei verschiedenen Arbeitgebern
tätig sind, aber nirgends die Eintrittsschwelle der BVG erreicht?

Art. 46 Abs. 1 und 2 BVG
1 Der nicht obligatorisch versicherte Arbeitnehmer, der im Dienste mehrerer Arbeit-geber
steht und dessen gesamter Jahreslohn 22 050 Franken übersteigt, kann sich entweder bei
der Auffangeinrichtung oder bei der Vorsorgeeinrichtung, der einer seiner Arbeitgeber
angeschlossen ist, freiwillig versichern lassen, sofern deren reglementarische
Bestimmungen es vorsehen.
2 Ist der Arbeitnehmer bereits bei einer Vorsorgeeinrichtung obligatorisch versichert, kann
er sich bei ihr, falls ihre reglementarischen Bestimmungen es nicht ausschliessen, oder bei
der Auffangeinrichtung für den Lohn zusätzlich versichern lassen, den er von den anderen
Arbeitgebern erhält.

Was ist die Stiftung Auffangeinrichtung BVG?

Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG ist eine national tätige
Vorsorgeeinrichtung, die im Auftrag des Bundes als Auffangbecken und
Sicherungsnetz der 2. Säule arbeitet.
Als einzige Vorsorgeeinrichtung nimmt die Stiftung Auffangeinrichtung BVG
ausnahmslos jeden beitrittswilligen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf, sofern
die gesetzlichen Rahmenbedingungen erfüllt werden.

Wo ist die Unterstellung der Maler- und Gipserbetriebe unter die SUVA
geregelt?
Nennen Sie das Gesetz, den Artikel, Absatz, littera usw.
Zitieren Sie den entsprechenden Gesetzestext.

Art. 66 Abs. 1 lit. b UVG
1 Bei der Suva sind die Arbeitnehmer folgender Betriebe und Verwaltungen
obligatorisch versichert:
a. …;
b. Betriebe des Bau- und Installationsgewerbes sowie des Leitungsbaus;

Wann beginnt die Beitragspflicht gemäss UVG?
Nennen Sie den entsprechenden Artikel und was ist der Unterschied zur AHV?

Art. 3 Abs. 1 UVG
1 Die Versicherung beginnt an dem Tag, an dem das Arbeitsverhältnis anfängt
oder erstmals Lohnanspruch besteht, in jedem Fall aber im Zeitpunkt, da der
Arbeitnehmer sich auf den Weg zur Arbeit begibt.
Für arbeitslose Personen beginnt sie mit dem Tag, an dem erstmals die
Anspruchsvoraussetzungen nach Artikel 8 AVIG erfüllt sind oder
Entschädigungen nach Artikel 29 AVIG bezogen werden.
Dies bedeutet, im Unterschied zur AHV, dass auch Personen versichert sind, die
in der AHV nicht versichert sind, z.B. Lernende

Wie sieht es aus mit Schnupperlehrlinge, sind diese auch versichert und wenn ja
wo steht das geschrieben und was muss das Unternehmen machen?

Art. 1a Abs. 1 UVV
1 Personen, die zur Abklärung der Berufswahl bei einem Arbeitgeber tätig sind,
sind auch obligatorisch versichert.
Schnupperlehrlinge fallen unter diese Bestimmung.
Der Arbeitgeber hat die ausbezahlte Schnupperlehr-Entschädigung in der SUVALohnsummenabrechnung
zu deklarieren/zu melden und abzurechnen.

Endet die Beitragspflicht bei der Unfallversicherung nach dem Erreichen des
Referenzalters gemäss AHVG?

Nein, das UVG kennt keine Bestimmung, die ein Ende der Beitragspflicht beim
Erreichen des Referenzalters vorsieht.

Wann endet nach Gesetz die Versicherung?
Nennen Sie das Gesetz und die Bestimmung hierzu.

Art. 3 Abs. 2 UVG
2 Die Versicherung endet mit dem 31. Tag nach dem Tag, an dem der Anspruch
auf mindestens den halben Lohn aufhört und für arbeitslose Personen mit dem
31. Tag nach dem Tag, an dem letztmals die Anspruchsvoraussetzungen nach
Artikel 8 AVIG erfüllt oder Entschädigungen nach Artikel 29 AVIG bezogen
worden sind.

Was betrachtet die Unfallversicherung alles als Lohn und zählt es zu der
Bestimmung, dass der Versicherungsschutz nach Wegfall des halben Lohnes
gilt?

Art. 7 Abs. 1 UVV
a. der nach der Bundesgesetzgebung über die AHV massgebende Lohn;
b. Taggelder der obligatorischen Unfallversicherung, der Militärversicherung, der
Invalidenversicherung (IV) und jene der Krankenkassen und privaten Kranken- und
Unfallversicherer, welche die Lohnfortzahlung ersetzen, Entschädigungen nach dem
Erwerbsersatzgesetz vom 25. September 195 so-wie Entschädigungen einer
kantonalen Mutterschaftsversicherung;
c. Familienzulagen, die als Kinder-, Ausbildungs- oder Haushaltszulagen im orts- oder
branchenüblichen Rahmen gewährt werden;
d. Löhne, auf

Ab wann ist gemäss Gesetz ein Arbeitnehmer nicht mehr gegen den
Nichtberufsunfall?
Was ist mit dem Arbeitsweg von Zuhause zum Unternehmen, wie ist dieser
versichert?
Nennen Sie die entsprechende Bestimmung hierzu.

Art. 13 Abs. 1 und 2 UVV
1 Teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer, deren wöchentliche Arbeitszeit bei einem
Arbeitgeber mindestens acht Stunden beträgt, sind auch gegen
Nichtberufsunfälle versichert.
2 Für teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer, deren wöchentliche Arbeitszeit dieses
Mindestmass nicht erreicht, gelten Unfälle auf dem Arbeitsweg als
Berufsunfälle.

Für welche zwei Arten von Unfällen zahlen die Unternehmen sowie die
Arbeitnehmenden Prämien bei der Unfallversicherung, der SUVA und wer
bezahlt welche Prämie?
Nennen Sie diese.

Die zwei Arten von Unfällen und wer diese über die Prämie finanziert:

Berufsunfall BU Prämie zahlt der Arbeitgeber

Nichtberufsunfall NBU Prämie zahlen die Arbeitnehmenden

In welchem Quartal ungefähr werden die neuen Prämiensätze der SUVA den
Unternehmen bekannt gegeben?

Die neuen Prämiensätze der Unfallversicherung werden den Unternehmen ca.
im dritten Quartal bekannt gegeben.

Im Skript des Dozenten ist ein Beispiel der neuen Prämiensätze aufgeführt.
Wie verändern sich die Prämiensätze der BU und NBU?
Nennen Sie die alten und neuen Sätze pro Versicherungsart (BU/NBU).
Was erkennen Sie in diesem exemplarischen Beispiel?

Prämienart         Satz alt         Satz neu
BUV                 1.5226%         1.4494%
NBUV              1.8500%          1.9400%

Die Satz der Berufsunfallversicherung sinkt in diesem Beispiel auf das neue Jahr
um 0.0732 Basis-Punkte
Der Satz der Nichtberufsunfallversicherung steigt in diesem Beispiel auf das
neue Jahr um 0.09 Basis-Punkte.

Grundsätzlich nach welcher Berechnungsbasis richtet sich der versicherte
Verdienst der UVG?
Nennen Sie die grundsätzliche Basis für die Feststellung des versicherten
Verdienstes für Taggelder der Unfallversicherung und Renten.

Taggelder bei Unfall                        Der letzte, vor dem Unfall bezogenen Lohn
   Renten der UVG                                          Lohn des letzten Jahres

Welches ist die Grundlage für den massgebenden Lohn bei der Berechnung
desselben zur Festlegung der Prämie? Was gehört noch zusätzlich zum
massgebenden Lohn?

Art. 22 Abs. 1 UVV.
148’200.00 Fr./Jahr oder 406.00 Fr./Tag

Was ist eine Lohnvereinbarung und worauf stützt sich diese Lohnvereinbarung?
Erläutern Sie den Begriff Lohnvereinbarung und nennen Sie das Gesetz oder die
Verordnung, worauf sich diese stützt.

Art. 22 Abs. 1 lit. c. UVV.
Gemäss diesem Artikel sind mitarbeitende Familienmitglieder, Gesellschafter,
Aktionäre und Genossenschafter mindestens der berufs- oder ortsübliche Lohn
zu versichern.
Ein Lohnvereinbarung regelt diese Versicherungspflicht. Hier wird ein ort- oder
berufsüblicher Lohn abgemacht und mindestens versichert.
Auch wenn die Person weniger Lohn aus dem Unternehmen nimmt, ist sie somit
über die vereinbarte Summe versichert.

Wie lange ist die Aufbewahrungspflicht gemäss UVV und ab wann beginnt diese
zu laufen?
Nennen Sie auch den entsprechenden Artikel in der UVV.

Art. 116 Abs. 3 UVV
3 Die Arbeitgeber müssen die Lohnaufzeichnungen sowie die zu deren Revision
dienenden Buchhaltungsunterlagen und weiteren Belege während mindestens
fünf Jahren aufbewahren. Die Aufbewahrungsfrist beginnt am Ende des
Kalenderjahres, für das die letzten Eintragungen vorgenommen wurden.

Unfallversicherung und wo steht diese geschrieben?
Nennen Sie das Gesetz oder die Verordnung inkl. Artikel oder Bezeichnung und
führen Sie die Berechnungsformel auf.

Anhang 2 UVV
Taggeld-Berechnung
Das Taggeld wird mit folgender verbindlicher Formel berechnet:
Versicherter Jahresverdienst / 365 Kalendertage x 80% = Taggeld

Was ist ein Spitalabzug, wo ist dieser geregelt und wie hoch fällt dieser aus?
Erläutern Sie den Spitalabzug, die Grundlage und die Höhe.

Der Spitalabzug basiert auf der Logik, dass Arbeitnehmenden während eines
Spitalaufenthaltes für Verpflegung keine Kosten anfallen.
Art. 27 Abs. 1 UVV
1 Der Abzug vom Taggeld für die Unterhaltskosten in einem Spital beträgt:
a. 20 Prozent des Taggeldes, höchstens aber 20 Franken bei Alleinstehenden
ohne Unterhalts- oder Unterstützungspflichten;
b. 10 Prozent des Taggeldes, höchstens aber 10 Franken bei Verheirateten
und unterhalts- oder unterstützungspflichtigen Alleinstehenden, sofern
Absatz 2 nicht anwendbar ist.