Sozialversicherungen

Sozialversicherungen und weitere Versicherungen

Sozialversicherungen und weitere Versicherungen


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Flashcards 69
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level Other
Created / Updated 24.03.2025 / 24.03.2025
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Was heisst das 3-Säulen-Prinzip im Zusammenhang mit den
Sozialversicherungen/Absicherungen für das Alter?
Erläutern Sie dies.

Unter dem 3-Säulen-Prinzip versteht man die Vorsorgen im Alter, welches auf den nachfolgenden Säulen beruht: 1. AHV 2. BVG (Pensionskasse) 3. 3a-Sparen Mit dem 3-Säulen-Prinzip soll eine ausreichende Versorgung im Alter sichergestellt werden können

Wann wurde die AHV in Kraft gesetzt, in welchem Jahr?

1948

Wann beginnt die ordentlichen Beitragspflicht für Personen in die AHV?

Ab dem 1. Januar nach Vollendung des 17. Altersjahr.

Müssen auszubildende Personen auch AHV-Beiträge bezahlen und wenn ja auf
welchen Bestandteilen des Lohns?

Ja, müssen sie. Auf dem Bar-Lohn wie auch auf dem Naturallohn

Gibt es bei lernenden Personen eine Ausnahme, was die Beitragspflicht für
AHV-Beträge betrifft und wenn ja, für welche Personengruppe und welche
Ausnahme?

Bei mitarbeitenden Familienmitgliedern der Betriebsinhaber ist bis am 31.
Dezember des Jahres der Vollendung des 20. Altersjahr nur auf den erzielten
Barlöhnen der AHV/IV und EO-Beträge zu entrichten.

Was ist das Referenzalter? Erläutern Sie diesen Begriff.

Das Referenzalter ist der Zeitpunkt, an dem eine Person Anspruch auf eine
Altersrente hat, ohne Abzüge und Zuschläge.
Der Anspruch entsteht am ersten Tag des Monats, welcher dem Erreichen des
Referenzalters folgt. Er erlischt mit dem Tod.

Worauf stützen sich die Bestimmungen und Auslegungen der IV und EO?

Die Auslegungen und Bestimmungen der IV und EO richten sich nach dem
AHVG. Das AHVG dient als Grundlage für die IV und EO.

Wie hoch ist der aktuelle Beitragssatz für die AHV (Stand 2024) für beide
Parteien und einzeln?

Der aktuelle Beitragssatz an die AHV (Stand 2024) beträgt 8.70%. Pro Partei sind
dies 4.35%, je Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Wie hoch ist der aktuelle Beitragssatz für die IV (Stand 2024) für beide Parteien
und einzeln?

Der aktuelle Beitragssatz an die IV (Stand 2024) beträgt 1.40%. Pro Partei sind
dies 0.70%, je Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Wie hoch ist der aktuelle Beitragssatz für die EO (Stand 2024) für beide Parteien
und einzeln?

Der aktuelle Beitragssatz an die EO (Stand 2024) beträgt 0.50%. Pro Partei sind
dies 0.25%, je Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Massgebender Lohn: Fallen Trinkgelder auch unter den Begriff massgebender
Lohn und müssen sozialisiert werden? Nennen Sie den entsprechenden Artikel
im Gesetz.

Die Trinkgelder sind zu sozialisieren, wenn sie einen wesentlichen Bestandteil
des Arbeitsentgeltes darstellen. Art 5 Abs. 2 AHVG.

Ist die regelmässige Privatbenützung von Dienstautos Bestandteil des
massgebenden Lohnes gemäss der Auslegung der AHV? Nennen Sie den
entsprechenden Artikel im Gesetz oder der Verordnung.

Die regelmässige Benutzung von Dienstautos zu privaten Zwecken ist
betragspflichtig und zu sozialisieren. Art. 7 AHVV

Sind Lohnleistungen im Falle von Krankheit oder Unfall sozialleistungspflichtig
und müssen mit der AHV abgerechnet werden und wenn ja oder nein, in
welchem Fall?

Die Lohnersatzleistungen im Falle von Unfall oder Krankheit sind nur im Falle
einer Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber sozialleistungspflichtig.
Leistungen einer Taggeldversicherungen sind nicht sozialleistungspflichtig. Art. 7
AHVV

Ist die Mutter- oder Vaterschaftsentschädigung sowie die
Erwerbsersatzentschädigung für Dienstleistende durch die EO AHV-pflichtig?

Ja, ist sie. Sowohl die Mutter-/Vaterschaftsentschädigung wie auch die
Entschädigung für Dienstleistende ist AHV-pflichtig. Art. 7 AHVV

Sind Zuwendungen an die Aus- und Weiterbildung durch den Arbeitgeber an
den Arbeitnehmer für die AHV sozialleistungspflichtig?

Wenn die Zuwendung an die Aus- und Weiterbildung im engen Zusammenhang
mit der beruflichen Tätigkeit der begünstigten Person stehen, sind sie nicht
sozialleistungspflichtig und werden nicht zum massgebenden Lohn gerechnet.

Wer finanziert den Verwaltungskostenbeitrag für die Ausgleichskasse und wie
hoch kann dieser maximal gemäss Verordnung sein?

Die Verwaltungskosten der AHV finanziert der Arbeitgeber alleine und kann
keinen Beitrag des Arbeitnehmers verlangen. Der Höchstansatz der
Verwaltungskosten darf gemäss Verordnung des EDI nicht 5% der
Beitragssumme übersteigen.

Berechnungsbeispiel
Berechnen Sie den Verwaltungskostenbeitrag des Arbeitgebers, wenn die
Ausgleichskasse eine Verwaltungskostenbeitrag von 1.25% verlangt.
Die sozialleistungspflichtige Lohnsumme des Unternehmens beträgt pro Jahr:
485’000.00 Fr.
Berechnung Stand 2024

Berechnung: 485’000.00 Fr. x 10.60% = 51’410.00 Fr
51’410.00 x 1.25% = 642.625 Fr., gerundet 642.65 Fr./Jahr
Die Verwaltungskosten belaufen sich auf 642.65 Fr./Jahr
Diese hat der Arbeitgeber eigenständig zu finanzieren.

Wie sieht es aus, betreffend Beitragserhebung, wenn das Einkommen eines
Arbeitnehmers 2’040.00 Fr./Jahr nicht übersteigt. Was sieht das Gesetz oder die
Verordnung vor?

Geringfügige Löhne, Art. 34d Abs. 1 AHVV
Wenn der massgebende Lohn pro Jahr nicht 2’300.00 Fr. übersteigt, werden
Beiträge an die AHV nur auf Verlangen des versicherten erhoben.
Der Betrag vom 2’040.00 Fr./Jahr ist nur zu sozialisieren, wenn der
Arbeitnehmer dies verlangt.

Gilt es punkto «geringfügige Löhne» irgendwelche schriftliche Vorgaben
zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer zu beachten?

Grundsätzlich verlangt das Gesetz keine zwingende Schriftform. Das Akzeptieren
des Arbeitnehmers auf den Verzicht die Beiträge abzurechnen, reicht gesetzlich
aus. Auch muss bei der Bekundung des Arbeitnehmers, dass er auch auf den
geringfügigen Löhnen abrechnen will nicht, keine Schriftform vorhanden sein.
Der Arbeitgeber ist insofern geschützt, wenn der Arbeitnehmer sich nicht
meldet bzw. einen Abzug verlangt, dass im Nachgang nicht Forderungen für
oder gegen den Abzug gestellt werden können. Es kann aber jederzeit angepasst
werden und gilt dann ab diesem Zeitpunkt.

Wie sieht es aus punkto geringfügiger Löhne, bei Personen, die in privaten
Haushalten arbeiten, kann hier auf den Abzug unter 2’300.00 Fr./Jahr generell
verzichtet werden?

Art. 34d Abs. 2 lit. a Ziff. 1 und 2 AHVV:
2 In jedem Fall entrichtet werden müssen die Beiträge:
a. auf dem massgebenden Lohn der in Privathaushalten beschäftigten
Personen; ausgenommen ist, sofern die Versicherten nicht die
Beitragsentrichtung verlangen, der Lohn:

1. den Personen bis zum 31. Dezember des Jahres erzielen, in dem sie
das 25. Altersjahr vollenden, und

2. der je Arbeitgeber den Betrag von 750 Franken im Kalenderjahr
nicht übersteigt

Was ist ein Freibetrag und wie funktioniert dieser?

Der Freibetrag ist ein definierter Betrag, der vom monatlichen massgebenden
Lohn bei der Berechnung der Sozialleistungen für die AHV/IV und EO in Abzug
gebracht werden kann. Dies bedeutet, dass auf diesem Freibetrag keine
Sozialleistungen an die AHV/IV und EO abgeliefert werden müssen.
Dies betrifft Einkommen für Personen, die das Referenzalter erreicht haben.

Wie hoch ist der Freibetrag aktuell (Stand 2024) angesetzt?

Der Freibetrag beträgt aktuell:
1’400.00 Fr./Monat oder
16’800.00 Fr./Jahr

Leistet ein Arbeitnehmer im Rentenalter bei verschiedenen Arbeitgebern Arbeit
ist der Freibetrag zu kumulieren, oder wie verhält es sich?

Der Freibetrag gilt bei jedem Arbeitnehmer und somit von jedem Einkommen
der Arbeitgeber abgezogen werden.
Einkommen (Fr.)    Firma x        Firma y           Firma z
Monatslohn           1‘800.00      1‘400.00       2‘000.00
Freibetrag -           1‘400.00 -    1‘400.00 -     1‘400.00
beitragspflichtig       400.00              0.00          600.00

 

Wie sieht es aus mit dem Freibetrag bei angebrochenen Monaten, wie ist die
Regelung?

Auch bei angebrochenen Monaten kann der Freibetrag jeweils für den
gesamten Monat geltend gemacht werden, von jedem Arbeitgeber.

Kann auf den Freibetrag verzichtet werden und wenn ja, durch wen?

Ja kann, aber nur durch den Arbeitnehmer.

Wie regelt die Verordnung diesen Verzicht oder Nicht-Verzicht des Freibetrages
genau und was muss der Arbeitnehmer machen bzw. beachten?
Nennen Sie die Ausführungen in der Verordnung.

Art. 6quarter AHVV
2 Will ein Arbeitnehmer, dass auf dem gesamten Lohn Beiträge erhoben
werden, so teilt er dies jedem Arbeitgeber einzeln spätestens bei der
Auszahlung des ersten Lohnes nach Erreichen des Referenzalters oder des
ersten Lohnes jedes folgenden Jahres mit.

3 Die gewählte Beitragserhebung wird automatisch für das nächste Beitragsjahr
weitergeführt, sofern der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber spätestens bei der
Auszahlung des ersten Lohnes des Jahres keine Änderungen mitteilt.

Wie ist die Regelung betreffend nachträglichen Lohnzahlungen?

Ob eine nachträgliche Lohnzahlung betragspflichtig ist oder nicht, hängt vom
Zeitpunkt ab, an welchem die Arbeit geleistet worden ist.
Abgerechnet werden die Sozialleistungen an dem Zeitpunkt, an dem die
Zahlung erfolgt ist.

Nachträgliche Lohnzahlung können entstehen, wenn die Höhe der Lohnzahlung
auf Grund eines Jahresergebnisses im alten Jahr noch nicht bekannt ist und erst
im folgenden Jahr auf Grund des Abschlusses ermittelt werden kann.

Welche Regelung gilt für Akonto-Zahlungen?

Bei einer Lohnsumme von über 200’000.00 Fr./Jahr werden monatlich
Akontozahlung gestellt. Unter 200’000.00 Fr./Jahr werden vierteljährlich
Akontozahlung gestellt.

Bis wann sind die Akontobeiträge geschuldet und wie hoch ist der Verzugszins
der AHV?

Zahlungsfrist ist, bis zum zehnten Tag nach Ablauf der Zahlungsperiode.
Der Verzugszins beträgt 5% p.a.

Für was bzw. wen dienen die Regelungen der AHV auch noch?

Die Vorgaben der AHV dienen auch anderen Sozialversicherungen als Basis für
ihre Berechnungen und Auslegungen. Dies sind u.a. die BVG, UVG, KTG, EO usw.
Die anderen Sozialversicherungen stützen sich in vielen Teilen auf die

Bestimmungen der AHV. Klar ist aber auch, dass es bei jeder Versicherung dann
individuelle Anpassungen gibt und Vorgaben gibt, die allenfalls Ausnahmen,
Änderungen oder Ergänzungen zu den Bestimmungen der AHV vorsehen.

Welchen Zweck verfolgt die Arbeitslosenversicherung gemäss AVIG Gesetz?
Nennen Sie den Zweck.

Die Arbeitslosenversicherung hat nach Gesetz folgenden Zweck:

• einen angemessenen Ersatz für den Erwerbsausfall bei Arbeitslosigkeit,
Kurzarbeit, schlechtem Wetter und Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers zu
gewährleisten sowie

• drohende Arbeitslosigkeit verhüten, bestehende Arbeitslosigkeit bekämpfen
und die Eingliederung in den Arbeitsmarkt fördern.

Wer ist nach dem AVIG (Arbeitslosenversicherungsgesetz) nicht
beitragspflichtig?

Vor der Beitragspflicht befreit sind:

• Arbeitnehmer ab Ende des Monats, in dem sie das Referenzalter nach Artikel
21 AHVG erreichen;

• Arbeitgeber für Lohnzahlungen an Personen, die das Referenzalter erreicht
haben.

Wie hoch ist der Beitragssatz (aktuell) und wie wird dieser finanziert?

Der Beitragssatz beträgt aktuell:
• Bruttosatz 2.20%

Der Beitragssatz wird paritätisch finanziert:
• Arbeitgeber 1.10%
• Arbeitnehmer 1.10%

Was ist der massgebende Höchstbetrag für die Arbeitslosenversicherung?

Der massgebende Höchstbetrag für die Arbeitslosenversicherung beträgt:

• 148’200.00 Fr./Jahr oder

• 12’350.00 Fr./Monat

Was ist die Zusatzfinanzierung der ALV nach Gesetz (ALV 2)? Erläutern Sie diese.

Die Zusatzfinanzierung der ALV, die sogenannte ALV 2, ist eine zusätzliche
Finanzierung für die ALV, welche das Ziel hat die ALV zu stabilisieren.

Für Löhne ab 148’200.00 wurde ein Solidaritätsbeitrag von 1.00% erhoben,
welcher paritätisch getragen wurde.

Auf Grund der ausreichenden Äufnung des Fonds wurde die ALV 2 durch den
Bundesrat ab dem 01.01.2023 sistiert.

Welcher Lohn wird als Bemessungsgrundlage genommen und gibt es allenfalls
einen Unterschied zu anderen Versicherungen?

Die Bemessungsgrundlage für die ALV richtet sich nach dem AHVG.

Der Unterschied liegt darin, dass die ALV einen Höchstbetrag kennt, den die
AHV nicht kennt.

Höchstbetrag, aktuell, 148’200.00 Fr./Jahr.

Wie hoch sind die Verwaltungskosten der ALV?

Auf der ALV werden keine Verwaltungskosten erhoben.

Müssen auf geringfügigen Löhnen Beiträge an die ALV abgerechnet werden?

Die ALV stützt sich auf das AHVG.
Somit sind auch auf geringfügen Löhnen, ohne Verlangen des Arbeitnehmers,
keine Beiträge abzurechnen.
Geringfügige Löhne, aktuell: 2’300.00 Fr./Jahr.

Sind Personen, die eine Altersrente beziehen beitragspflichtig?

Beitragspflichtig ist man solange, bis man das Referenzalter gemäss AHVG
erreicht hat.

Danach ist man nicht mehr beitragspflichtig.
Personen, die eine Rente vor dem Erreichen des Referenzalters erhalten, sind
weiterhin beitragspflichtig.

Wie sieht es aus für Beiträge an die ALV, wenn es sich um nachträgliche
Lohnzahlungen handelt?

Auch hier stützt sich die ALV auf das AHVG.
Somit sind nachträgliche Lohnzahlung beitragspflichtig.