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Kartei Details

Karten 15
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.02.2025 / 02.03.2025
Weblink
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Auf welche zwei Wege ist Anpassung des Verhaltens an die Umwelt möglich?

Evolution: Einflüsse aus der Umwelt selektieren erfolgreiches, d.h. angepasstes Verhalten, und dieses Verhalten wird von Generation zu Generation weitergegeben.

Lernen: Durch Lernen kann der Organismus sein Verhalten direkt aufgrund von Erfahrungen an die Umwelt anpassen

Lernen Definition

Lernen ist ein Prozess, der als Ergebnis von Erfahrungen relativ langfristige Änderungen im Verhaltenspotential erzeugt

  • Prozess der Änderung (Ergebnis dieser Änderung = Erinnerung/Gedächtnis)
  • Ergebnis von Erfahrung (bzw. individueller Informationsverarbeitung) (vs. Reifung)
  • Relativ langfristige Änderungen (schließt kurzfristige Änderungen aus, z.B. Ermüdung)
  • Verhaltenspotential („latentes“ Lernen zeigt sich erst zu einer späteren Gelegenheit) 

Klassisches Konditionieren (Am Beispiel von Pavlov)

Abkürzungen 

  • CS: Konditionierter Stimulus
  • UCS (US): Unkonditionierter Stimulus
  • CR: Konditionierte Reaktion
  • UCR (UR): Unkonditionierte Reaktion

Vor dem Lernen

  • CS (z.B. Licht) -> Orientierungsreaktion 
  • UCS (z.B. Futter) -> Speichelsekretion (UCR)

Lernphase

  • Paarung von CS und UCS

Testphase – CS -> CR

 

Spontanremission

Auftreten der CR nach vorangehender Löschung.

=>Deutet darauf hin, dass alte CS-CR Verbindung nicht zerstört wurde, sondern lediglich durch neue Verbindung (z.B. CS – keine Reaktion) zeitweilig gehemmt wurde

Nun wollen Sie, dass Ihr Hund aufhört zu speicheln, wenn die Glocke ertönt. Was müssen Sie tun? 

Präsentation des CS ohne UCS

Also Glocke ohne Futter 

Generalisierung und Diskrimination beim klassischen Konditionieren

Generalisierung: 

  • Möglichst verschiedene Reize werden als CS verwendet
  • (Z.B. verschiedene Töne werden gefolgt von Futter)

Diskriminationslernen:

  • Nur bestimmte Reize werden von mit UCS kombiniert
  • (Z.B. Futter nur bei bestimmten Tönen z.B. bei Klingel aber nicht bei Telefon)
  •  

Der kleine Albert

Watson & Rayner, 1920

  • Weiße Ratte als neutraler Reiz (CS)
  • Plötzlicher Lärm (UCS)
  • Ängstliches Weinen (UCR)
  • Nach einigen Kopplungen von CS + UCS fängt der kleine Albert beim Anblick der Ratte an zu weinen (CV).

Generalisierung auf Felltiere, Weihnachtsmann

Lernmodell für Phobien 

Preparedness

Es kann nicht jeder beliebige CS mit jedem beliebigen UCS gekoppelt werden. Es gibt angeborene Präferenzen

Wie kann Preparedness nachgewiesen werden?

Ratten trinken Wasser (Licht + Clicker + süß)

Dann: Entweder Schock oder Übelkeit

Geschockte Ratten

  • trinken unvermindert das süße Wasser
  • aber kaum noch das Licht-und-Clicker-Wasser.

Bestrahlte (Übelkeit) Ratten

  • trinken unvermindert das Licht-und-Clicker-Wasser
  • aber kaum noch das süße Wasser.

-> Art des US bestimmt, welcher CS mit ihm assoziiert wird.

(Garcia & Koelling)

Welche Verbindung hat beim klassischen Konditionieren den meisten Anteil am Lernen; die Verbindung zwischen CS und UCS oder die zwischen CS und CR?

Sensorische Vorkonditionierung

  • CS2 + CS1 -> nichts
  • CS1 -> UCS
  • CS2 -> CR
  • CS2 löst CR aus, obwohl CS2 und CR nie gepaart wurden
  • Verbindung zwischen CS2 und CS1

=>Verbindung zwischen CS und UCS ist möglich 

Entwertung

  • Licht -> Futter
  • Licht -> CR
  • Ratte frisst sich satt
  • Licht -> nichts
  • CS löst CR nicht aus, obwohl bis dahin CS immer von CR gefolgt wurde
  • CS löst nicht zwangsläufig die CR aus.

=>Verbindung zwischen CS und UCS

Was meint der Begriff Kontiguität, was der Begriff Kontingenz? Erläutern Sie die Rolle von Kontiguität und Kontingenz beim klassischen Konditionieren

Kontiguität

  • Gemeinsames raum-zeitliches Auftreten

Kontingenz

  • Vorhersagewert des CS für den UCS
  • Kontingenz = p(UCS | CS) – p(UCS | kein CS)

Beides ist nötig

Lernen findet trotz gleicher Kontiguität nur bei CS-UCS Kontingenz statt

Blockierung nach Kamin

  • Der CS2 liefert in der Experimentalgruppe keine neue Information über das Auftreten von UCS.
  • Der UCS wird durch CS1 verlässlich vorhergesagt.
  • Das heißt der UCS ist nach CS2 nicht mehr überraschend.
  • Offenbar wird nicht mehr gelernt, wenn der UCS bereits hochgradig mit einem anderen CS verbunden ist. 

=> Vorhersageverbesserung durch CS2 ist relevant

Beschreiben Sie das Rescorla & Wagner Modell. Was bedeuten die verschiedenen Parameter?

  • ΔV = Veränderung der Assoziationsstärke
  • V = momentane Stärke der CS-UCS Assoziation
  • Vmax = maximal mögliche Assoziationsstärke
  • α = Lernrate

Wie erklärt das Rescorla & Wagner Modell das Phänomen der Blockierung? 

Blockierung: Neuer CS2 wird nicht gelernt, wenn bereits anderer CS1 einen UCS sehr gut vorhersagt

RW-Modell

  • ΔV = α (Vmax – V12), V12 = V1 + V2
  • Wenn CS1 an UCS gekoppelt ist (V1 ist etwa Vmax), ist ΔV sehr klein. Es wird nichts mehr gelernt.
  • Wenn kein CS an UCS gekoppelt ist (V1 , V2 sind etwa 0), wird ΔV groß. Beide CS werden an UCS gekoppelt.

Annahmen und Vorhersagen des Rescorla-Wagner Modell

  • Lernen vollzieht sich am Anfang schnell, am Ende langsam.
  • Die verfügbare Assoziationsstärke ist begrenzt.
  • Daher konkurrieren mehrere CS um Assoziationsstärke.
  • Ist die gesamte Assoziationsstärke schon an einen CS gebunden, kann ein neuer CS keine zusätzliche Assoziation mit dem UCS aufbauen. Daher Blockierung

=>Erklärt nicht alle Phänomene: Spontanerholung

=>Schwer auf neue Situationen übertragbar, weil sich die Parameter zwischen Personen und Aufgaben unterscheiden