Kogni: Aufmerksamkeit II
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 14 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 24.02.2025 / 02.03.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20250224_kogni_aufmerksamkeit_ii
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Intégrer |
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Offene vs. verdeckte Aufmerksamkeit
Offen: Aufmerksamkeit liegt am fixierten Ort
Verdeckt: Aufmerksamkeit liegt an nicht fixierten Ort
Lichtkegelmetapher
Es wird ein zusammenhängender Bereich des raumes beachtet
=>ortbezogene Aufmerksamkeit
Zentrale vs. periphere cues
Zentrale Cues
- Cuedarbietung am Fixationsort
- wirken nur wenn informativ für Targetort.
- Aufmerksamkeitswechsel hat lange Latenz (SOA >200 ms).
- lange Aktivierung (> 500 ms)
- wird von Doppelaufgaben beeinflusst.
- =>endogene (willentliche) Aufmerksamkeitsausrichtung
Periphere cues
- Cuedarbietung peripher
- wirkt auch wenn nicht informativ für Targetort.
- Aufmerksamkeitswechsel hat kurze Latenz (SOA ca. 50 ms).
- kurze Aktivierung (< 200 ms).
- wird nicht von Doppelaufgaben beeinflusst.
- =>exogene (reflexive) Aufmerksamkeitsausrichtung
Neglect
Neglect tritt meist nach Schädigung des rechten Parietallapens auf.
Symptomatik: Vernachlässigung von Reizen im contraläsionalen (meist linken) Halbfeld.
Posner & Peterson (1990): Neglect ist eine Störung der Steuerung räumlicher Aufmerksamkeit.
- Neglect als Störung der Loslösung (disengage) der Aufmerksamkeit aus dem gesunden ins vernachlässigte Halbfeld.
- Verzögerte Reaktion bei cue von gesund aber darstellung krank=> Loslösung schwer
Welche drei Phasen der Aufmerksamkeitsorientierung unterschieden Posner & Peterson?
Disengage ->Shift ->Engage
Objektbezogene Aufmerksamkeit
- Annahme: Aufmerksamkeit wird nicht auf einen Ort im Raum gerichtet, sondern auf ein Objekt.
- Zwischen ortbezogenen und objektbezogenen Ansätzen zu trennen ist nicht einfach, denn ein Objekt befindet sich immer auch an einem Ort im Raum.
- Eine Möglichkeit: Präsentation zu beachtender und zu ignorierender Objekte am selben Ort
Experiment Ortsbezogenen AUfmerksamkeit
Merkmale eines Objektes sollen berichtet werden
- z.B. Neigung der Linie (links o. rechts)
- Struktur der Linie (gestrichelt o. punktiert).
Oder: Merkmale zweier Objekte sollen berichtet werten
- z.B. Struktur der Linie (gestrichelt o. punktiert)
- Seite der Öffnung des Kastens (links oder rechts).
Ergebnis: Bessere Leistung, wenn sich Urteile auf ein Objekt als auf zwei Objekte beziehen, obwohl die Objekte am selben Ort sind.
=>Interpretation: Aufmerksamkeit richtet sich auf Objekte. Beeinträchtigung, wenn Aufmerksamkeit auf zwei Objekte verteilt werden muss
Visuelle Suche
Simultane/ parallele Verarbeitung aller Reize
- Bei leichten Suchaufgaben
- RTs steigen kaum mit Anzahl der Distraktoren
- pop-out-Effekt
Serielle selbstabbrechende Suche
- Schwierige Suchaufgaben
- Targetendeckung dauert umso länger je mehr Distraktoren
- Alle durchmustert wenn kein Traget vorhanden
- Suche bricht ab sobald Target gefunden ist
Warum sind manche Suchaufgaben leicht (parallel) und andere schwer (seriell)?
Suche leicht:
- Unterscheidung Target von Distraktoren anhand eines elementaren Merkmals (z.B. Farbe)
- Merkmalssuche
Suche schwer:
- Unterscheidung Target von Distraktoren nur durch die Kombination von zwei Merkmalen (Farbe und Form)
- Konjunktionssuche
Merkmalsintegrationstheorie
Objekte lassen sich als Kombination elementarer Merkmale beschreiben (Farbe, Form, Größe, Orientierung usw.).
Merkmale werden präattentiv (parallel) registriert. =>Anwesenheit eines Merkmals (Merkmalssuche) parallel für alle Objekte gleichzeitig geprüft
Verknüpfung von Merkmalen erfordert Aufmerksamkeit, die nur für ein Objekt zur Zeit zur Verfügung steht („Lichtkegel“).
Die Konjunktionssuche ist seriell, weil für die Merkmalsverknüpfung jeder Reiz einzeln beachtet werden muss.
Aufmerksamkeit hat die Funktion eines „mentalen Klebstoffes“, der Elementarmerkmale zu Objekten verknüpft.
Illusionäre Verknüfpungen
- Irrtümliche Verknüpfung von Merkmalen, die zwar in einem visuellen Display vorhanden waren, aber nicht in einem Objekt gemeinsam vorkamen.
- Merkmale prä-attentiv verarbeitet
- Nicht genug Aufmerksamkeit auf Merkmale gerichtet, kann keine Merkmalsintegration stattfinden (i.e. es ist unklar, welche Merkmale zusammengehören)
- Im Nachhinein erzeugte Verknüpfungen können fehlerhaft sein, da nur das Vorhandensein von Merkmalen gespeichert ist, jedoch nicht welche gemeinsam auftreten.
Probleme der Merkmalsintegrationstheorie
- Empirisch keine Dichotomie zwischen parallelen und seriellen Suchen, sondern Kontinuum mehr oder wenig steiler Suchfunktionen.
- Manche Merkmalskombinationen (bestimmte Formen und Farben) stechen ins Auge
- Die Verarbeitung erfolgt in der ursprünglichen Formulierung der Theorie ausschließlich bottom-up. Es gibt aber Belege für topdown Einflüsse auf die visuelle Suche. Zum Beispiel: Eine Null (0) unter Buchstaben sticht ins Auge, ein „Oh“ (0) unter Buchstaben tut es nicht
Guided Search (Wolfe)
Dimensionale Aktivierungskarten werden bottom-up aktiviert, wenn sich ein Merkmal von benachbarten Merkmalen abhebt.
Summierung aller dim. Aktivierungskarten in Gesamtkarte
Aufmerksamkeit wird mit höchster Wahrscheinlichkeit auf Reiz mit höchster Aktivierung gelenkt.
- Weg der Aufmerksamkeit als stochastischer Prozess
- Keine strikt parallele oder serielle Suche, sondern unterschiedliche Effizienz der Aufmerksamkeitssteuerung
Merkmalssuche: Schnelle Suche, da Target viel stärker aktiviert wird als Distraktoren und somit das Target wahrscheinlich als erstes beachtet wird.
Konjunktionssuche: Langsame Suche, weil der Unterschied in der Aktivierung zwischen Target und Distraktor nicht so groß sind. Je mehr Distraktoren, desto eher wird die Aufmerksamkeit zunächst auf Distraktoren gelenkt.