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Kartei Details

Karten 17
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 22.02.2025 / 02.03.2025
Weblink
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Größenkonstanz

Trotz unterschiedlicher Netzhautbildgrößen sehen wir ein und dasselbe Objekt bei unterschiedlicher Entfernung in konstanter Größe 

Welche Leistung muss das visuelle System erbringen, um Größenkonstanz zu erreichen?

Verrechnung von

  • Retinaler Größe eines Objektes (Sehwinkel)
  • Abstand des Objektes

Größenkonstanz gibt es nur, wenn Tiefenkriterien zur Verfügung stehen

Versuchsanordnung Holoway & Boring (1941)

Ergebnis: Je weniger Tiefenktiterien gegeben werden desto schlechter wird Einschätzung

=> Größenkonstanz nur bei Tiefenkriterien

Emmert'sches Gesetz

Die Wahrgenommene Größe des Nachbildes ist proportional zum Produkt aus

  • Retinaler Größe (S)
  • Abstand der Oberfläche, auf der das Nachbild betrachtet wird (A).

Wahrgenommene Größe: G = k x S x A

Wovon hängt Wahrgenomme Größe ab?

  • Größe des retinalen Abbildes
  • Wahrgenommene Distanz

Auch weitere Informationsquellen werden genutzt:

  • Größe vertrauter Objekte
  • Beziehung zu Texturinformation
  • (Farbkonstanz)
  • (Helligkeitskonstanz)

Geometrisch-optische Täuschungen

Die Verrechnung von retinaler Größe und erschlossener Entfernung kann als Erklärung für Größentäuschungen dienen

Beispiele für optische Täuschungen

Müller-Lyer-Täuschung:

  • Die auf der Retina gleich großen Linien werden als Kante (links) oder Ecke (rechts) gesehen, und daher unterschiedlich weit entfernt vermutet. 

Ponzo-Täuschung:

  • Konvergierende Linien werden als Hinweis auf räumliche Tiefe interpretiert
  • Deshalb erscheint die untere Linie kürzer als die obere Linie

Ames'scher Raum:

Mond-Täuschung:

  • Horizont erscheint entfernter als Zenit
  • Mond ist tatsächlich immer gleich groß
  • Deshalb wird der Mond am Horizont als größer wahrgenommen

Was sind Reichardt-Detektoren?

Einfaches Modell der Bewegungswahrnehmung

Ermittlung von Bewegung über die Integration von unterschiedlich verzögerten Signalen

=> Schaltkreis der prinzipiell in der Lage ist Bewegungsrichtungen zu erkennen

 

Wie lassen sich Bewegungsnacheffekte erklären?

Nachdem man eine Bewegung betrachtet hat, scheint sich ein unbewegter Hintergrund in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen.

Erklärung über Ermüdung der Bewegungsdetektoren (M)

Welche Ansätze gibt es für die Trennung von Eigen- und Fremdbewegung?

Retinale Informationen 

  • ökologischer Ansatz, Gibson

Propriozeptive Rückmeldung aus Augenmuskeln

  • inflow-modell

efferente Kommandos aus Augenmuskeln

  • outflow-modell, Reafferenzprinzip

Was besagt der ökologische Ansatz von Gibson (1966) zur Trennung von Eigen- und Fremdbewegung?

Retinales Bild erlaubt es, Eigen- und Fremdbewegung zu trennen

  • Bewegt sich alles: Eigenbewegung
  • Bewegen sich Reize vor statischem Hintergrund: Fremdbewegung.

Welches Problem hat der ökologische Ansatz nach Gibson?

Bewegung kann auch ohne diese Information erschlossen werden

  • Wolke am Himmel
  • Lichtpunkt in ansonsten dunklem Raum (z.B. bei Intro von James Bond Film)

Was ist der Grundgedanke der Modelle zur Trennung von Eigen- und Fremdbewegung, die über Gibson’s (1966) ökologischen Ansatz hinausgehen?

Das visuelle System besitzt extraretinale Informationen über Augenbewegungen

Welche Informationen werden in den beiden Systemen genutzt?

Outflow-Modell

Verechung von retinaler Bewegung mit motorischen Signalen, die die Augenmuskulatur steuern

Bewegungseindruck bei:

  • Bildverschiebung ohne Augenbewegungskommando.
  • Ruhendem Bild trotz Augenbewegungskommando

Inflow-Modell

Verechung von retinaler Bewegung mit propriozeptiven Informationen über die Augenstellung. (Prozizeption= Rückmeldung)

Bewegungseindruck bei:

  • Bildverschiebung ohne Änderung der Augenposition
  • Ruhendem Bild trotz Änderung der Augenposition.

Welches Modell ist richtig für Bewegungswahrnehmung?

Outflow-Modell/ Reafferenzprinzip

(Übereinstimmung mit Propriozeption spielt keine Rolle)

Wie funktioniert das Reafferenz-Prinzip nach Holst & Mittelstaedt (1954). Welches Problem kann das Reafferenzprinzip lösen?

Vergleich von

  • Sensorik (Afferenz)
  • Aufgrund der Efferenzkopie vorhergesagte Sensorik

Unterschiede werden auf Änderungen in der Umwelt attribuiert

Welche Beispiele für die besondere Sensibilität für menschliche Körperbewegungen gibt es? Worauf könnte diese Sensibilität zurückzuführen sein?  

Random-Dot-Walker / Scheinbewegungen (Regel des anatomisch Möglichen)

Sensibilität

  • (Motorische) Simulation wahrgenommener Bewegungen
  • Besonders gute Passung zwischen Bewegungsmöglichkeiten des Betrachters und wahrgenommenen Bewegungen bei biologischen Stimuli.