SoPo 2025
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SoPo 2025
Fichier Détails
Cartes-fiches | 64 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Affaires sociales |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 12.02.2025 / 18.02.2025 |
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FA: Was ist das Subsidiaritätsprinzip? + Bsp
Aufgaben, Problemlösungen müssen in erster Hand selbsttragend und durch Eigenverantwortung erledigt werden (Eigenleistung).
Wem es nicht gelingt und Unterstützung benötigt, wird subsidiäre Leistung vom Staat angeboten (Fremdleistung).
Bedeutung subsidiär: unterstützend, Hilfe leistend, Reserve.
• Die Sozialhilfe richtet sich danach.
• Im Versicherungswesen heisst jedoch das Subsidiaritätsprinzip auch, wenn mehrere Träger für Leistungen aufzukommen haben, eine Reihenfolge bestimmt werden muss, wer primär und wer subsidiär leistungspflichtig ist. 1. AHV/IV, 2. UV/MV, 3. BV
• = Förderung der Selbstverantwortung
Bsp: Sozialhilfe
FA: Was ist das Finalprinzip ?
• Hier spielt die Ursache zum Leistungsanspruch ob ein Kausalzusammenhang besteht keine Rolle, hier ist nur der letzte finale jetzige Zustand = Bedarf massgebend (versichertes Risiko).
• Tatbestand der Einkommenseinbusse steht im Vordergrund.
• Gegensatz ist das Kausalprinzip.
• Bsp: öff. und priv. Sozialhilfe, AHV, IV, EL, BV
Das Finalprinzip umschreibt den Zweck (lat. finis) der Sozialhilfe, nämlich, dass es nicht so sehr auf die Ursache einer Notlage ankommt, sondern, dass es vordringlich darum geht, eine vorhandene Notlage zu überwinden. Mit dem Finalprinzip werden Ursache der Notlage und Hilfeleistung entkoppelt.
FA: Was ist das Kausalprinzip?
• Leistungen nur, wenn zwischen dem Leistungsanspruch und dem Ereignis des Risikos (Ursache) einen kausalen Zusammenhang besteht. Die Ursache bestimmt die Leistung.
• System auf welchem die soziale Sicherheit beruht.
• Aufbau ist historisch zu erklären→ Otto von Bismarck.
• Gegensatz ist das Finalprinzip.
Zum Beispiel bezahlt die Unfallversicherung nur bei einem Unfall (und nicht bei Krankheit) und die AHV erst im Alter
FA: Was ist das Versicherungsprinzip?
Versicherung ist die gegenseitige Deckung zufälligen schätzbaren Geldbedarfes (wirtschaftlichkeit) zahlreicher gleichartig bedrohter Wirtschaften (und Vermögensbedarf, Gefahrengemeinschaften, Entgeltlichkeit)
Beispiele: Lebensversicherungen, Krankentaggeldversicherungen
FA: Was ist das Sozialversicherungsprinzip?
• Versicherungsleistungen die der sozialen Sicherheit dienen. Dadurch soll die wirtschaftliche Existenz aufgrund individueller Risiken (Alter, Invalidität, Tod, Unfall, Krankheit oder Arbeitslosigkeit) gedeckt werden.
• Ziel ist es einen Ausgleich beim Eintreten eines Versicherungsfalles wahrzunehmen (meist Sach- und Geldleistungen).
• Merkmale: - Obligatorisch - Öffentlich-rechtlich - Teilweise Mitfinanzierung durch Staat - Sozialer Ausgleich - Kollektive Verantwortung - Prämien/Beiträge
FA: Was ist das Fürsorgeprinzip?
• Ausgerichtet auf die Beseitigung der absoluten Armut, Sicherung Existenzminimum
• Hilfeleistung in individueller Notlage, auch ohne finanzielle Vorleistung, Beitragsleistung
• Grundlage SKOS Richtlinien
• Kantonale Leistungen, durch öffentliche Hand finanziert
• Leistungen entsprechen individueller Bedürftigkeit, Notlage, muss nachgewiesen werden • nur bedingter Rechtsanspruch gem. Art. 12 BV, klagbares Grundrecht, da nur mit Bedürftigkeitsnachweis bezahlt wird.
• Verwandtenunterstützung
• Rückerstattungspflicht
FA: Was ist das Versorgungsprinzip?
• Kein individueller Bedürftigkeitsnachweis erforderlich, im speziellen Falle der EL jedoch schon.
• Deckt für bestimmte Bevölkerungsgruppen den Grundbedarf auf dem Niveau eines Lebensstandards / Existenzminimums.
• Unterschied zum Versicherungsprinzip ist, dass hier keine vorgeleistete Prämienzahlung für den Anspruch von Leistungen nötig ist.
• Rechtsanspruch auf Leistung wie im Versicherungsprinzip
• Finanzierung nur durch Mittel der öffentlichen Haushalte sprich Steuern.
• Voraussetzungsloser Leistungsanspruch, wenn man die gesetzlichen Bedingungen erfüllt
• Zuweisung von Sozialleistungen auch für Bürger, die zur Eigenversorgung fähig wären
Bsp: EL, ÜL, Grundschule, Polizei, Feuerwehr, Spitäler...
FA: Welche Solidaritäten gibt es?
1. Risikosolidarität/ Versicherungssolidarität, Personen mit niedrigem Risiko beteiligen sich an den Lasten der Personen mit hohem Risiko
2. Vertikale Solidarität =Wirtschaftlichkeit (arm/reich)
3. Horizontale Solidarität = (Gruppen: Mann/Frau, Ledig/Verheiratet, Mit/ohne Kind)
4. Generationensolidarität = (Jung/Alt)
5. Regionale Solidarität = (Unter Regionen/Kantone
FA: Warum Sozialversicherungen nur zögernd ausgebaut wurden?
• In der Politik herrschte ein konservativ-bürgerliches Klima, weshalb die Sozialversicherungen nur langsam ausgebaut wurden→ wertkonservative Grundhaltung
• Föderalismus, kantonale Eigenheiten und Ansprüche erschweren das Ganze , Zudem herrschte Lobbyismus in der Schweiz→ Interessengruppen versuchen zu beeinflussen, viele National- oder Ständeräte sind Verwaltungsräte grosser und einflussreicher Unternehmen und haben somit bei Wahlen/Abstimmungen einen grossen Vorteil.
• Initiativ- und Referendumsrecht
• Entwicklung nach Bedarf, Einführung und Revision sehr zeitunterschiedlich
FA: Was sind die Einflussfaktoren für die Entwicklung der SV?
1. Demographische Entwicklung: Geburtenrückgang, Langlebigkeit
2. Volkswirtschaftliche Entwicklung: Wirtschaftswachstum, Globalisierung, Entwicklung in Technologie und Wissenschaft, Entwicklung des Bruttoinlandproduktes
3. Veränderung der Lebensform, Wertewandel: Änderung Familienbild, Frauen die arbeiten, Alleinerziehende
4. Migration, Ein und Auswanderung
5. Internationale Einflüsse = Abkommen
FA: Definitio von Moral Hazard und Bsp:
Definition: Moralisches Risiko/moralisches Verhalten. Aufgrund Fehlanreize wird das persönliche Verhalten verantwortungsloser, d.h. es ist weniger Interesse an einer Schadenminderung bzw. am Nichtbezug von Leistungen vorhanden.
Beispiele:
1. Kosten für einen Arztbesuch werden in Kauf genommen, da diese durch die Krankenversicherung bezahlt werden (wofür man ja regelmässig Prämien bezahlt hat).
2. Es werden keine finanziellen Rückstellungen für das Risiko Erwerbsunfähigkeit im Alter gemacht, da steuerfinanziert EL und Sozialhilfeleistungen beantragt werden können.
FA: Was ist im BIP nicht enthalten?
1. Schwarzarbeit
2. Pflege von Familienmitgliedern
3. Vereinsarbeit
4. Kindererziehung
Was ist die Schattenwirtschaft?
Definition: Unter Schattenwirtschaft versteht man alle privatwirtschaftlichen Aktivitäten, für die keine oder nur teilweise Steuern entrichtet werden und die deshalb gar nicht oder nur teilweise in die Berechnung des Sozialprodukts einfließen.
→ Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, Schwarzmarkt, Diebstahl, Schmuggel, aber auch Arbeiten im Haushaltsektor, sie selbst geleistete Heimwerksarbeit, oder im informellen Sektor die Nachbarschaftshilfe, ehrenamtliche Tätigkeit oder Prostitution
Welche Faktoren beeinflussen die hohe Schwarzarbeitsquote?
1. Hohe Belastung durch Sozialversicherungen und Steuern
2. Hoher administrativer Aufwand
3. Kein Vertrauen in die Sozialversicherungssysteme
4. Keine oder nur geringe Kontrolltätigkeiten und Sanktionen
Was sind die Nachteile , wenn Lohnbeiträge erhöht werden?
- Verteuerung des Produktionsfaktors Arbeit (Verlagerung ins Ausland)
- Internationale Wettbewerbsfähigkeit sinkt
- Förderung von Schattenwirtschaft
- Kaufkraft sinkt
- Anstieg des Preisniveaus
- Wirtschaftswachstum wird gehemmt
- Nur die arbeitende Bevölkerung wird zusätzlich belastet
Was sind Nachteile wenn die MwSt erhöht wird?
- Verteuerung Güter und Dienstleistungen
- Anstieg des Preisniveaus
- Förderung von Schattenwirtschaft
- Tiefere Einkommen werden stärker belastet
- Erhöhung der Fiskalquote
- Wirtschaftswachstum wird gehemmt
- Belastung der Produktion (sofern keine Abwälzung auf Konsumenten)
Was ist die Soziallastquote?
Sozialversicherungseinnahmen geteilt durch BIP mal 100 = Soziallastquote
Was ist die Sozialleistungsquote?
Sozialversicherungsausgaben geteilt durch BIP = Sozialleistungsquote
Was passiert, wenn die SV-Beiträge/Prämien stärker als das BIP zunehmen? (oder weniger stark abnehmen)?
Die Soziallastquote steigt
Was passiert, wenn die SV-Beiträge/Prämien weniger stark als das BIP zunehmen? (oder stärker abgenommen haben)
Die Soziallastquote sinkt
Was passiert, wenn die SV-Leistungen stärker als das BIP zunimmt?
Die Sozialleistungsquote steigt
Was passiert wenn, die SV-Leistungen weniger stark als das BIP zunehmen?
Die Sozialleistungsquote sinkt
Was ist die Horizontale Umverteilung? Bsp:
• Schlechte und gute Risiken → Risikosolidarität, z.B. Krank/Gesund
• Generation→ Generationensolidarität, z.B. Alt/Jung
• Geschlechter→ Horizontale Solidarität, Frau /Mann
• Regionen→ Regionale Solidarität, Stadt/Land
Was ist die Vertikale Umverteilung?
Umverteilung von einkommensstärkeren zu einkommensschwächeren Haushalten.
z.B Steuern, Transferzahlungen