Fertig


Kartei Details

Karten 38
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 11.02.2025 / 16.02.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20250211_sozi_kapitel_14_altruismus_gcIZ
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250211_sozi_kapitel_14_altruismus_gcIZ/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Altruismus

Eine Handlung, die vollzogen wird zum Nutzen einer person ohne Eigennutzen

Helpful behaviour

Handlung, die einer anderen Person hilft

Prosocial behaviour

Handlung, die von der Gesellschaft als positiv gewertet wird

Experiment zum Bystander Effect (Darley & Latane, 1968)

Fragestellung: Führt die Anwesenheit anderer Personen zu geringerem und späteren Hilfeverhalten in einer Notsituation?

Ablauf: Versuchspersonen sind allein in einem Raum und kommunizieren mit einer oder mehreren anderen Versuchspersonen über eine Sprechanlage. Eine der anderen Personen ist ein „Confederate“ und täuscht einen Krampfanfall vor, bittet um Hilfe und beginnt zu Würgen.

UV: Anwesenheit anderer Personen (0, 1, 5)

AV1: Hilfeverhalten der Versuchspersonen

AV2: Dauer bis zum Hilfeverhalten

Ergebnis: Je mehr Personen anwesend waren, desto seltener wurde geholfen und desto später wurde geholfen.

Interpretation: 

  • Verantwortungsdiffusion: Andere könnten helfen => Verantwortung nicht nötig
  • Pluralistic Ignorance: Andere helfen nicht => Intervention nicht nötig (Etablierte Norm)

 

empathy-altruism hypothesis

Wenn Menschen mehr Empathie für andere fühlen, helfen sie einer Person eher trotz persönlicher Kosten

Internal vs. external rewards

Verschiedene Definitionen von Altruismus

An action that is performed to benefit a person without benefiting the self.

vs.

An action that is performed to benefit a person without external reward

Welche Kritik gibt es zum Mord an Kitty Genovese (1964) und dem Bystander Effect?

Herangehensweise an helping Behaviour geprägt durch Kittys Fall=> Gruppengröße kann helfendes Verhalten auch verstärken

z.B. Gruppenmitgliedschaft reduziert Bystander Effekt, Gruppe hilft beim Eingreifen in gefährlichen Situationen

Viele Falschinformationen in Kittys Fall-> Weniger Zeugen als gedacht

Einflussfaktoren auf Hilfsverhalten: Persönlichkeit

  • Geschlecht: Männer heroische Hilfe, Frauen führsorgliche Hilfe
  • Religiosity: When deserving, when low social enformcement of religion
  • Empathic concern An emotional reaction to the suffering of others which results from taking their perspective,
  • Mood: Gute Laune kann helfen, schlechte Laune auch.
  • Extensivity A person’s sense that they are obligated to help others, both close and distant.
  • Moral reasoning The extent to which people compare their own needs with overarching moral standards.
  • Just world Belief: Helpful when Important Event is close (=> Exams)

Einflussfaktoren auf Hilfsverhalten: Situationelle Faktoren

  • Kultur: Höhere Prosperity scheint Hilfsverhalten zu reduzieren
  • Ähnlichkeit: Je höher, desto mehr Hilfsverhalten
  • Guilt/Schuldgefühle: Erhöhen Hilfsverhalten

Kooperation & Evolution

Kin Selection: Mehr bei Verwandten helfen

Reciprocal Altruism: Mehr helfen wenn Reciprocity erwartet wird

(Group Selection: eigene Gruppe mehr helfen)

Soziales Dilemma 

Situation, in der die eigenen Interessen im Widerspruch mit den Gruppeninteressen stehen

Cooperation: Opferung Eigeninteressen für das Gruppenwohl

Defection: Entscheidung im Sinne des Eigenwohls auf Kosten der Gruppe

Public good dilemma

Situation, in der Einzelperson profitiert, wenn sie sich nicht einbringt, die Gruppe aber dadurch leidet

 

Commons Dilemma

Eigeninteressen werden durch Nutzen von Ressourcen erfüllt, die Gruppe leidet aber durch aufbrauchen der ressource

Wie kann man Kooperation in sozialen Dilemmas fördern?

  1. Wenn Menschen Eigen & Gruppeninteresse werten
  2. Strong sense of identification with wider group
  3. Kommunikation, um Prinzipeien & Grundregeln festzulegen
  4. Kooperatoren belohnen & Defectors bestrafen

Social value orientierung

Ausmaß, wie weit eine Person pro-self oder prosocial ist-> bestimmt Ausmaß der Kooperation der Person

Group Identification in Social Dilemma Studie (De Cremer & van Vugt, 1999)

Fragestellung: Welchen Einfluss hat Identification mit der Gruppe auf Kooperationsverhalten, abhängig von der Social Value Orientation?

Ablauf: Bei den VPs einer Universität wurde zuerst die Social Value Orientation gemessen.  Dann wurde ein Public-Goods-Dilemma gespielt. Vor dem Dilemma wurde den VPs gesagt, dass das Verhalten auf individueller Ebene analysiert wird, oder auf Gruppenebene im Vergleich mit anderen Universitäten

UV1: Social Value Orientation (Proself, Prosocial)

UV2: Group identification (low, high)

AV: Spenden im Public-Goods-Dilemma

Ergebnis:

  • Prosocials halfen bei niedriger und hoher Gruppen-identifikation gleich viel.
  • Proselfs halfen bei hoher Gruppenidentifikation so viel wie Prosocials, bei niedriger Identifikation deutlich weniger.

Interpretation: 

=>Prosocial Value Orientation hilfreich.

=>Bei Proselfs hohe Gruppen-identifikation wichtig

 

Wann erhöht Kommunikation Kooperation?

  • Konstruktives Besprechen von angemessenen Verhalten
  • Soziales Dilemma ist verständlich oder demonstrierbar
  • Kooperationsnorm wird etabliert

Tit-for-tat Strategie

kooperieren, wenn Partner kooperiert- defecten, wenn Partner defectiert

Altruistic punishment

Persönliche Kosten auf sich nehmen um Defektor zu bestrafen

Indirect reciprocity

Persönliche Kosten auf sich nehmen, um Kooperator zu belohnen

Direct Reciprocity

Persönliche Kosten auf sich nehmen, um Person zu belohnen, die einem etwas gutes getan hat

Justice/ Gerechtigkeit

Said to exist when people treat each other as they are entitled/ deserve to be treated

Distributive justice

Concern with justness of outcomes that people receive

Procedural justice

Concern with fairness of process of justice distribution

3 schlüsselprinzipien von Gerechtigkeit

equity principle: receive ist proportional zu Verdienst & Beitrag

equality principle: Ressourcen werden gleichmäßig aufgeteilt

need principle: Fokus darauf, was Leute zum überleben & "thriven" brauchen

social exchange theory

Menschen verfolgen Eigeninteressen an erster Stelle

Adams equity theory

Menschen vergleichen & evaluieren net benefits mit denen die ihr Partner erhält

-> Distress bei under- & overbenefitting

System justification theory

Abhängigkeit von Sozialen Systemen für Reichtum & Sicherheit motiviert diese zu rechtfertigen & als fair zu betrachten

depressed entitlement effect

Tendenz für Frauen, sich selbsr weniger Geld zu bezahlne als Männern=> internalisierte Stereotypen

Just World Theory

Menschen haben tief verwurzeltes Bedürfnis, die Welt als gerechten Ort wharzunehmen,  an dem Menschen bekommen, was sie verdienen & verdienen, was sie bekommen

BJW-self vs. BJW-others

BJW-self: Psychologisches Wohlbefinden & nicht harsh social attitudes

BJW-others: Harsh social attitudes & nicht psychologisches Wohlbefinden

Immanent justice reasoning

Abergläubische Zuschreibung von guten & schlechten Resultaten auf unabhängige gute & schlechte Taten

! nur signifikant bei hohem kognitiven Load

The group-value model

Gerechtigkeit nicht nur wichtig für Menschen wegen erwarteten Ergebnissen, sondern auch weil ihre soziale Identität wichtig ist

=> interessieren sich für Status & Respekt innerhalb der Gruppe

=> distributive justice & procedural justice (als heuristik wenn distributive unbekannt) als Indikatoren für Status

Studie zu procedural justice: Van den Bos et al, 1997

Ablauf: Teilnehmer arbeiten in Paaren um Lotterie Tickets zu verdienen. Manche teilnehme durften sich äußern darüber, wie die Tickets zwischen den Partnern aufgeteilt werden sollen, andere nicht. 

UV: Voice oder nicht

UV2: Wissen über distributional Justice

AV:Wahrgenomme Fairheit des ergebnisses

Ergebnisse: Teilnehmer nutzen Procedural justice zur Bewertung wenn sie kein Wissen über die distributional justice haben

Interpretation: Procedural justice als heuristischer Indikator wenn Wissen über distributional justice fehlt

 

Verzerrte Realität bei Besorgtheit mit Gerechtigkeit?

Studie abgebranntes haus-> less atrractive Frau wenn viel verloren-> Victim derogation

Lottogewinn wird niedriger wahrgenommen wenn Person "schlechter" Mensch ist

=> Verteidigung gegen Evidenz, die aufzeigt, dass die Welt nicht fair ist

Experiment BJW- Lerner & Simmons, 1966

Fregestellung: Werten Menschen jemanden ab wenn sie Gerechtigkeit nicht durch Verhalten verteidigen können?

Ablauf: VPn schauen zu wie eine Frau in einem Lernexperiment Stromschläge. Danach sollen sie eine zweite Session anschauen, bei der sie entweder helfen können, oder nichts ändern können.

UV1: Können helfen oder nicht

UV2: Frau tut es nur damit VPn es nicht machen muss oder nicht

AV: Einstellungen gegenüber der Frau

Ergebnis: Einstellungen sind harsher wenn VPn nichts verändern kann, am harshesten wenn Frau es nut tut damit VPn es nicht machen muss

Interpretation: Schlechte Dinge passieren einer guten person-> bedroht BJW=> Abwertung Opfer um just world wiederzubilden

Experiment darley & Latane (1968)

Ablauf: Rauch wird in Raum mit Versuchspersonen gepumpt.

UV: Anzahl Personen im Raum (alleine, zu dritt, zu dritt-2 entspannte confederates

AV: Meldung Rauch

Ergebnis:

  • Wenn VPs alleine sind, wird Rauch in 75% der Fälle gemeldet.
  • Wenn VPs zu dritt sind, wird Rauch in 38% der Fälle gemeldet.
  • Wenn VPs mit zwei entspannten Confederates im Raum sind, wird in 10% der Fälle der Rauch gemeldet.

Interpretation: Pluralistische Ignoranz