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Kartei Details

Karten 23
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 09.02.2025 / 14.02.2025
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Kann man anhand der Definition von Sutton & Douglas "von außen" feststellen, ob es sich bei einer Personenansammlung um eine Gruppe handelt?

Def.: 2 oder mehr Personen, die sich selber als gruppe definieren, die wahrgenommen distinkt von anderen gruppen ist

=> laut dieser definition ist eine gruppe nicht von außen erkennbar

Common bond groups

Kleingruppen

Geprägt von Interaktion

Zugehörigkeit durch persönliche Beziehungen

Common identity group

 Große soziale Kategorien

Geprägt von geteilten Merkmalen

Zugehörigkeit durch Identifikation mit der Gruppe

Was versteht man unter Entitativität einer Gruppe?

Wie weit eine Gruppe als distinkte Einheit wahrgenommen wird, die miteinander verbunden sind

hoch: Gruppe wird als homogen wahrgenommen, mit klarer Struktur, Zweck und Grenzen-> am höchsten bei intimacy groups (z.b. familien)

niedrig: heterogen & unstrukturiert wahrgenommen -> eher bei task groups (z.B. temporäre Arbeitsgruppen)

Deskriptive Normen

Beschreiben, was die meisten in der Gruppen denken, fühlen und tun-> unabhängig von gut und schlecht

 

Injunctive Normen

Beschreiben, was die meisten Leute in einer Gruppe für gut oder schlecht halten-> unabhängig davon, was sie wirklich tun

Cialdini et al. (1990): Experiment zur Aktivierung sozialer Normen

Fragestellung:

  • Können Normen auch implizit aktiviert werden?
  • Aktiviert eine Person, die die Umgebung verschmutzt, eine bestehende (Un-)Sauberkeitsnorm

UV1: Sauberkeit in der Umgebung (sauber vs. verschmutzt)

UV2: Verhalten des Confederates (verschmutzen vs. nicht verschmutzen) 

AV: Verschmutzung der Umgebung durch die VP

Ergebnis:

In einer verschmutzten Umgebung wird generell mehr verschmutzt als in einer sauberen Umgebung

Wenn der Confederate die Umgebung verschmutzt, sorgt dies für…

  • mehr Verschmutzung, wenn die Umgebung davor verschmutzt ist
  • weniger Verschmutzung, wenn die Umgebung davor sauber ist

Interpretation:

Normen können implizit aktiviert werden, z.B. durch das Verhalten von Mitmenschen

Dasselbe Verhalten kann je nach Kontext eine entgegengesetzte Norm aktivieren

Beschreiben Sie drei Ursachen, die laut Sutton & Douglas bewirken, dass soziale Normen einen starken Effekt auf Verhalten haben.

  1. Normen werden so durchgesetzt, dass menschen motiviert sind um Belohnungen zu erhalten und Strafen zu vermeiden
  2. Normen werden verinnerlicht & als richtig geglaubt
  3. Normen als fixed action pattern ( automatisiert)
  4. Konsens: Verhalten sieht angemessen aus weil andere es tun-> wird von einem Selbst auch erwartet
  5. Erinnerung an gruppenmitgliedschaft aktiviert Norm
  6. Normen als hilfreiche Heuristiken, die das Leben einfacher machen

Status und gruppenrollen

Innerhalb einer Gruppe nehmen Personen Rollen ein (deskriptiv) und / oder sollen diese Rollen einnehmen (injunktiv)

Vergleichbar mit Normen, die nur für Teil einer Gruppe gelten

Auf Gesellschaft als Gruppe übertragen: Subgruppen können mit Rollen assoziiert werden, z.B.:

  • Geschlechterrollen
  • Altersnormen

Rollen gehen mit verschiedenem Status einher

Wie beeinflusst Gruppenrolle die Selbst- und Fremdwahrnehmung?

Fremdwahrnehmung

  • Diffuse Statuscharakteristiken übertragen sich auf Evaluation in komplett unabhängigem Kontext 

Selbstwahrnehmung

  • Soziale Rollen wirken sich auf Persönlichkeit aus
  • System Justification: Auch Benachteiligte rechtfertigen evtl. ungerechte Rollen

=>Soziale Rollen als Quelle für Stereotype gegenüber Fremdgruppen, aber auch gegenüber Eigengruppen

Anzeichen von Status in einer Gruppensituation:

 

  • Initiiert Aktivitäten
  • Schlägt Ideen vor
  • Vorschläge werden eher von der gruppe aufgenommen

Diffuse status characteristics

Attribute, die nicht direkt relevant für die gruppenaufgabe sind, aber postiv in der Gesellschaft gewertet werden 

 

specific status charcteristics

Attribute, die direkt relevant für die Gruppenaufgabe sind

System justification theory

Theorie, dass Menschen abhängig sind von sozialen systemen für reichtum & Sicherheit und deswegen motiviert sind, diese zu rechtfertigen & als fair anzusehen

Black sheep effect

Abwertung von Gruppenmitgliedern, die vom gruppenprototyp abweichen

=> Deviante Gruppenmitglieder bedrohen positives Bild der Gruppe ( also Schutzmechanismus)

Experiment Black SheepEffect (Marques et al., 1988)

Ablauf: Jurastudenten hören eine gute & eine schlechte Rede. Entweder wird behauptet, sie sei von einem anderen Jurastudenten oder von einem Philosophistudenten. Dann soll die rede bewertet werden.

UV1: Qualität der Rede (gut oder schlecht)

UV2: Gruppenzugehörigkeit des Autors (Ingroup oder Outgroup)

AV: Bewertung der Rede

Ergebnis

  • Ingroup favortism bei gute rede: Ingroup wird positiver bewertet
  • Ingrouprede wird schlechter bewertet bei schlechter rede

Interpretation: Black sheep effect

  • Abwertung des Abweichenden Gruppenmitglieds, da diese das postive Bild der Gruppe gefährdet

Subjective Group Dynamics Model (Marques et al., 2001)

Motivation, Eigengruppe positiv zu bewerten

Bedrohung durch „Black Sheeps“

Passend:Black Sheep Effect tritt verstärkt auf, wenn die Überlegenheit der Eigengruppe bedroht ist

Intergroup sensitivity effect

Tendenz, Kritik von innerhalb der Gruppe der Kritik von außerhalb vorzuziehen

-> wird als kompetent angesehen & weniger als bedrohlich und schädigend

Imposters

Menschen, die die Gruppe bedrohen, indem sie sich fälschlicherweise als gruppenmitglied ausgeben

Schism/Abspaltung

wenn sich eine Gruppe in untergruppen aufteilt, die sich in einem entscheidenen Punkt unterscheiden

Positive Wirkungen von Gruppenmitgliedschaft

  • Interdependance (Aufgaben können gelöst werden, die individuell nicht lösbar sind
  • Opinion-based group (Erlauben, dass Ziele erreicht werden, z-B. politisch)
  • Social support
  • Satisfy basic need for affiliation& to belong
  • enhances self-esteem
  • Ermöglicht Selbst-Definition durch Soziale Identität
  • Reduziert unsicherheit

Strategien zur Herstellung oder erhaltung optimaler Distinktheit

 

  • Identifikation mit numerisch distinkter Gruppe
  • Mit einer Untergruppe identifizieren
  • Mit einer "non-mainstream" Gruppe identifizieren
  • Distinktheit der eigenen Gruppe enhancen
  • Sich selbst in einer Gruppe durch Rollen differenzieren
  • Mit Gruppe indetifizieren, die Individualismus vorschreibt
  • Selbst als loyal aber nicht konform betrachten
  • Selbst als normativer ar´ls andere gruppenmitglieder betrachten

 

Social ostracism/ sozialer ostrazismus

Aus einer Gruppe ausgeschlossen sein durch Konsens der Gruppe

=> negative Folgen, selbst wenn man die Gruppe nicht mag

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