Lernkartei AK Fragen Psychiatrie (Seite 5 von 5)

Karten	183
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	04.02.2025 / 15.06.2025
Weblink	https://card2brain.ch/box/20250204_ak_fragen_psychiatrie
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Welche Aussage zur Behandlung von Depressionen trifft NICHT zu? (1 Antwort)

Antidepressiva wirken üblicherweise erst mit einer Latenz von ca. 2 Wochen.

Vor einer medikamentösen antidepressiven Behandlung sollte bei einer schweren depressiven Episode immer ein psychotherapeutischer Behandlungsversuch erfolgen.

Die medikamentöse antidepressive Behandlung sollte auch nach Symptomremission weiterhin über ca. 6 Monate beibehalten werden.

Vor und während einer Behandlung mit Antidepressiva sind regelmäßige EKG-Kontrollen angezeigt.

Psychoedukative Maßnahmen stellen einen wichtigen Bestandteil im Gesamtkonzept der Behandlung von Depressionen dar.

Medikation = direkt indiziert

Welche Medikamente sind nicht in der Prophylaxe der bipolaren Störung zugelassen?
(2 Antworten)

Lamotrigin

Lithium

Haloperidol

Valproinsäure

Amitriptylin

Haloperidol nicht Phasenprophylaxe, sondern akute Manie; Amitriptylin nur für akute Depression

Welche Aussagen zur hebephrenen Schizophrenie nach ICD-10 treffen zu? (2 Antworten)

Die Stimmung ist euphorisch-pathetisch.

Das Auftreten von Grimassieren, Faxen und wiederholten Äußerungen gehören zum Symptomenbild.

Das Denken ist desorganisiert, die Sprache ist weitschweifig und zerfahren.

Der Krankheitsbeginn liegt stets vor dem 18. Lebensjahr.

Die Rehabilitationsprognose ist durchwegs gut.

Affektverflachung statt Euphorie, Oft chronischer Verlauf mit schwerer Beeinträchtigung der Alltagsfunktionen

Welche der folgenden Aussagen zur Symptomatik der ADHS treffen NICHT zu? (2 Antworten)

Bei der Entwicklung von ADHS bildet sich in der Adoleszenz die Konzentrationsproblematik am deutlichsten zurück.

Die Fähigkeit, sich über Stunden beispielsweise auf ein Computerspiel zu konzentrieren, schließt die Diagnose ADHS aus.

Aufgrund einer erhöhten Impulsivität geraten Betroffene häufiger in soziale Konflikte und eine Außenseiterrolle.

Kinder und Jugendliche mit ADHS sind oft neugierig und kreativ.

ADHS und komorbide psychiatrische Störungen können bis ins Erwachsenenalter persistieren.

körperliche Hyperaktivität bildet sich stärker zurück

Alkohol stellt für viele Menschen eine ernste Gefahr dar. Welche Aussagen sind falsch? (2 Antworten)

Täglicher Alkoholkonsum wird nicht empfohlen.

Alkoholabhängigkeit ist mit Alkoholkarenz von mehreren Tagen vereinbar.

Riskanter Alkoholkonsum ist durch 60 mg / Tag bei Männern und 40 mg / Tag bei Frauen definiert.

Der CAGE Test dient zum Nachweis der Alkoholabhängigkeit.

Alkoholentzug sollte bei Abhängigkeit im stationären Rahmen erfolgen.

CAGE = kein Nachweis, sondern nur eine Orientierung / Screeningverfahren

Welche Aussagen über Psychopharmaka in der Schwangerschaft sind richtig? (2 Antworten)

Eine Anwendung von Psychopharmaka in der Schwangerschaft ist im Allgemeinen nicht mit besonderen Risiken verbunden.

Die meisten Psychopharmaka sind plazentagängig.

Bei Anwendung in der Schwangerschaft gehen trizyklische Antidepressiva (TZA) mit einem hohen Risiko schwerwiegender Fehlbildungen einher.

Die Gabe des Medikaments Valproat (Valproinsäure) in der Schwangerschaft ist unbedenklich.

Das abrupte Absetzen von Psychopharmaka nach Bekanntwerden einer Schwangerschaft ist mit einem Rezidivrisiko für die Mutter verbunden.

Trizyklische Antidepressiva sind unbedenklich

Welche Aussagen zur Therapie von Cannabisabhängigkeit sind falsch? (2 Antworten)

Sedierende Antidepressiva können im Entzug eingesetzt werden.

2% aller Konsumenten entwickeln eine Cannabisabhängigkeit.

Horrortrips und Flashback-Psychosen können mit Antipsychotika behandelt werden.

Psychoedukation ist eine Grundlage der Therapie.

Benzodiazepine werden in ausschleichender Dosierung verwendet.

mehr als 2%; keine Benzos bei Cannabisentzug

Welche Aussagen zu den Risikofaktoren für eine suizidale Handlung treffen zu? (2 Antworten)

Suizide von Angehörigen

Ansprechen von Suizidalität in der Exploration

Behandlung mit Lithium

Dysrhythmien im EEG

Frühere Suizidversuche in der Anamnese

Lithium reduziert Suizidrisiko

Zu welchem Rechtsbereich hat die Forensische Psychiatrie keinen Bezug? (1 Antwort)

Verbraucherrecht

Strafrecht

Zivilrecht

Verwaltungsrecht

Sozialrecht

Strafrecht: Schutz der Allgemeinheit & Täterbehandlung; Öffentliches Recht: Gefahrenbeseitigung, Behandlung; Zivilrecht: Schutz des Untergebrachte

Zu den charakteristischen Symptomen einer schweren despressiven Episode mit psychotischen Symptomen zählen NICHT:
(1 Antwort)

Manierismen

Versündigungsideen

Stupor

Verarmungsideen

Schuldideen

im Extremfall: depressiver Stupor -> vollständiger Aktivitätsverlust bei ansonsten wachem Bewusstseinszustand

Was zählt nicht zu den ICD-10-Kriterien einer manischen Episode? (1 Antwort)

Erhöhtes Selbstwertgefühl

Positive Lebensereignisse

Antriebssteigerung

Situationsinadäquate euphorische Stimmung

Fehlendes Schlafbedürfnis

positive Lebensereignisse könnten Euphorie rechtfertigen; aber bei Manie: inadäquate Euphorie

Folgende Aussage zur Pharmakotherapie psychischer Erkrankungen ist falsch? (1 Antwort)

Antipsychotika gibt es auch als Depotmedikamente.

Benzodiazepine wirken innerhalb von Minuten oder Stunden.

Bei Antidepressiva treten unerwünschte Wirkungen vor der antidepressiven Wirkung auf.

Stimmungsstabilisierer wirken sowohl akut als auch zur Prophylaxe.

Benzodiazepine haben eine geringes Abhängigkeitspotential.

z.B. Risperidon als Spritze bei Hausbesuchen alle 4 Wochen

In Ihrer Praxis stellt sich eine 27jährige Patientin vor, die gepflegt erscheint und Ihnen recht wortreich schildert, dass sie sich schlecht fühle, sie bekomme nichts mehr auf die Reihe, fühle sich traurig und innerlich leer. So habe sie in den letzten Wochen am Arbeitsplatz kaum noch Dinge erledigen können, da sie sich nicht mehr konzentrieren könne und ihre Gedanken nur noch gekreist seien. Von sich aus könne sie sich zu nichts mehr motivieren, lediglich ihr Bruder schaffe es noch, sie zum Spaziergang mit dem Hund zu bewegen, was ihr dann auch Spaß mache. Insgesamt leide sie sehr stark unter der Erkrankung und halte es beinahe nicht mehr aus, es "zerreiße" sie geradezu. Auf Nachfrage gibt die Patientin Suizidgedanken an. Objektiv erscheint das Antriebsniveau eher gesteigert, die Patientin ist motorisch eher unruhig und affektiv schwingfähig.

Welche Aussagen treffen zu? (Bitte kreuzen Sie 2 Antworten an!)

Wegen diskrepanter Selbst- und Fremdeinschätzung ist es wahrscheinlich, dass die Patientin simuliert

Das beschriebene Krankheitsbild ist am ehesten mit einer histrionischen Persönlichkeitsstörung vereinbar, die weitere Behandlung erfolgt in ambulanter Psychotherapie

Therapie der Wahl ist ein Benzodiazepin und die erneute Wiedervorstellung in 3 Monaten

Unter der Verdachtsdiagnose eines bipolaren Mischzustandes sollte eine stationäre Behandlung wegen Suizidrisiko erfolgen

Eine Therapie mit Quetiapin in stimmungsstabilisierender und antidepressiver Indikation ist indiziert

Quetiapin ist das einzige atypische Antipsychotikum, das sowohl für die bipolare Depression als auch für die manische Phase zugelassen ist. Andere Antipsychotika werden primär gegen Manie, nicht gegen Depression eingesetzt.

Bei Erstmanifestation einer schweren depressiven Episode bei einem 65-jährigen Patienten ohne Hinweis auf psychiatrische Vor- bzw. Begleiterkrankungen sollte zuerst folgende Untersuchung bei der differentialdiagnostischen Abklärung erfolgen.
(1 Antwort)

Evozierte Potentiale

Bestimmung von Katecholaminen im Urin

Kraniales MRT und CT

Funktionelle Bildgebung mittels PET

Serumelektrophorese

Verdacht auf eine sekundäre, organische Ursache (z.B. vaskuläre Depression, neurodegenerative Erkrankung)

Welche Aussage zum organischen Psychosyndrom ist falsch? (1 Antwort)

Das Delir ist ein organisches Psychosyndrom, das durch charakteristische psychopathologische Veränderungen wie Änderung der Bewusstseinslage, vegetative Entgleisung, optische Halluzination und vermehrte Suggestibilität gekennzeichnet ist.

Aufgrund guter Prognosen und wegen der Gefahr von Nebenwirkungen sollte ein Delir nur ausnahmsweise mit Antipsychotika oder Benzodiazepinen behandelt werden.

Trotz verschiedener zugrunde liegender Erkrankungen ergeben sich beim organischen Psychosyndrom gleichartige psychopathologische Syndrome, wie z.B. Delir-Syndrom, Verwirrtheits-Syndrom, dementielles Syndrom oder organisch affektive Störungen.

Die Ursachen für die Entstehung sind vielfältig.

Delir und Demenz sind häufige Formen des organischen Psychosyndroms.

Delir = lebensbedrohlicher Zustand -> sofortige Behandlung (u.a. durch Antipsychotika -> bei psychotischen Symmtomen, & Benzos -> z.B. Alkoholdelir)

Welche Aussagen zu Lithium sind FALSCH? (2 Antworten)

Lithium wirkt anti-suizidal

Lithium wirkt anti-manisch

Tremor und Gewichtszunahme sind typische Nebenwirkungen

Lithium wird häufig bei schizophrenen Psychosen eingesetzt

Beim Auftreten von Nebenwirkungen sollte Lithium rasch abgesetzt werden

Lithium muss langsam ausgeschlichen werden; Lithium hilft nicht gegen psychotische Symptome

Nichtstoffgebundene Süchte und stoffgebundene Süchte werden unterschieden. Welche Aussage ist falsch?
(1 Antwort)

Medikamentöse Behandlung ist die Therapie der ersten Wahl.

Craving tritt auch bei nichtstoffgebundenen Süchten auf.

Der Gebrauch des Internets kann süchtig entarten.

Nichtstoffgebundene Süchte werden über endogene Belohnungssysteme vermittelt.

Nichtstoffgebundene Süchte können massive psychosoziale Konsequenzen zur Folge haben.

Sowohl stoffgebundene, als auch stoffungebundene Süchte werden über das endogene Belohnungssystem vermittelt

Welche Aussage zu einem amnestischen Syndrom ist falsch? (1 Antwort)

Es liegt eine Kurzzeitgedächtnisstörung vor.

Häufige Ursachen sind CO-Intoxikationen, Hypoxie und Alkoholismus.

Das amnestische Syndrom kann teilweise reversibel sein.

Die Merkfähigkeit (Immediatgedächtnis) ist gestört.

Es liegt eine Orientierungsstörung vor.

Kurzzeitgedächtnisstörung, bei der das Immediatgedächtnis erhalten bleibt; Orientierungsstörung aber keine Bewusstseinsstörung; auch S-H-Trauma häufige Ursache

Welche Aussage zur Therapie des Alkoholismus ist falsch? (1 Antwort)

Selbsthilfegruppen sind integraler Bestandteil der Therapie.

Clomethiazol (Distraneurin) ist das Medikament der ersten Wahl bei Alkoholentzugsdelir.

Motivationsaufbau stellt ein zentrales Problem bei der Therapie dar.

Abhängige Patienten sollen den Alkoholkonsum erst bei Aufnahme beenden.

Therapieziel ist kontrolliertes Trinken.

Clomethiazol oder Benzos

Welche der Faktoren gelten bei Prognosebegutachtung als dynamische Rückfallprädiktoren?

Verfügbarkeit von potentiellen Opfern nach einer Entlassung aus dem Straf- oder Maßregelvollzug

Alter bei erster Gewalttat

PCL-R-Wert

Einfluss einer vorübergehenden Krankheit bei Begehung des Ausgangsdelikts

Entwicklung von Coping-Mechanismen

Dynamisch: Postdeliktische Entwicklung & sozialer Empfangsraum -> z.B. Emotionale Stabilität; Statisch: Ausgangsdelikt, Anamnestische Daten -> z.B. Alter bei 1. Tat

Welche der folgenden Aussagen zur Lewy-Body-Demenz treffen zu? (2 Antworten)

Klassische Antipsychotika bessern neben Wahrnehmungsstörungen und inhaltlichen Denkstörungen auch Kognition und Motorik.

Fluktuierende kognitive Fähigkeiten mit ausgesprochenen Schwankungen der Aufmerksamkeit und Vigilanz stützen die Verdachtsdiagnose.

Rezidivierende visuelle Halluzinationen, gut ausgestaltet und detailliert, sind charakteristisch.

Spontane motorische Symptome des Parkinson-Syndroms fehlen.

Synkopen, wiederholte Stürze und vorübergehender Bewusstseinsverlust sprechen gegen die Verdachtsdiagnose.

Bei Lewwy-Body Demenz klassische Antipsychotika kontraindiziert wegen Risiko NW; bei L-B gibts auch Tremor & Rigor

Welche der folgenden Aussagen zur Unterscheidung von Lewy-Body- und Alzheimer-Demenz treffen zu?
(2 Antworten)

Im Liquor von Patienten mit Alzheimer-Demenz ist regelhaft pathologisches Tau-Protein erniedrigt.

Der Nachweis von Synuklein im Gehirn von Patienten mit Alzheimer-Demenz spricht für das komorbide Vorliegen einer Lewy-Body-Erkrankung.

Im Liquor von Patienten mit Alzheimer-Demenz ist oft Beta-Amyloid 42 erhöht und Synuklein erniedrigt.

Frühestens nach dem 50. Lebensjahr lassen sich neuropathologisch im Gehirn Veränderungen (pathologisches Tau-Protein, Beta-Amyloid 42) nachweisen (Alzheimer-Krankheit).

Im Liquor von Alzheimer-Patienten ist regelhaft Beta-Amyloid 42 erniedrigt und pathologisches Tau-Protein erhöht.

Synoklein = Lewy-Körperchen; Mehr Amyloid-Plaques im Gehirn -> weniger Amyloid im Liquor; geschädigte Neuronen setzen Tau in Liquor frei ; AD beginnt früh: Tau & amyloidveränderungen zw. 30-40J

Welche Aussagen zu schizophrenen Psychosen sind richtig? (2 Antworten)

Genetische Faktoren spielen eine untergeordnete Rolle.

Prä- und perinatale Komplikationen sind Risikofaktoren bezüglich einer Entwicklung der Erkrankung.

Männer und Frauen sind etwa im Verhältnis 1:2 betroffen.

Die familiäre Häufung schizophrener Psychosen (Morbiditätsrisiko) liegt bei über 20%.

In bildgebenden Studien zeigen sich zerebrale Volumenveränderungen, besonders im Hippocampus und in den Basalganglien.

genetische Faktoren -> zentrale Rolle; M:F gleiche Lebenszeitprävalenz, aber M 2j früher Erkrankungsalte; Morbiditätsrisiko 5-15%r

AK Fragen Psychiatrie

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