fertig


Kartei Details

Karten 27
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 02.02.2025 / 14.02.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20250202_sozi_kapitel_4
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250202_sozi_kapitel_4/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Einstellungen/ Attitudes

Persönliche Evaluation von Aspekten der sozialen Welt der Person

Werte/ Values

dauerhafte, evaluierende Glaubensüberzeugungen über bestimmte Aspekte des lebens die über spezifische Situationen hinausgehen

  • beeinflussen Einstellungen
  • schwer Begründungen für Werte zu nennen

Ideologien

Zusammenhängende & weit geteilte Glaubenssätze, die sich typischerweise auf soziale oder politische Kontexte beziehen

  • Können Werte und Einstellungen beeinflussen

Ambivalente Einstellungen

Einstellungen zu einem Attitude Object, die sowohl positiv als auch negativ sind

Funktionen von Einstellungen

  • Knowledge function
  • Utilitarian function
  • Value expressive function
  • Ego defensive function

Knowledge function

Einstellungen helfen uns, die Welt zu organisieren, zu verstehen und Vorhersagen zu machen.

Utilitarian function

Einstellungen helfen uns, soziale Belohnungen zu erreichen und Bestrafungen zu vermeiden

Value expressive function

Einstellungen helfen uns, unsere persönlichen Werte auszudrücken

ego defensive function

Einstellungen helfen uns, psychologische Gefahren abzuwehren

Mere exposure effect

Einem Reiz oft ausgesetzt sein verbessert die Einstellung (gibt aber Randbedingungen)

classical conditioning/ klassisches konditionieren

Paaren eines unkonditionierten Stimulus mit einem neutralen Stimulus. Nach ausreichender Paarung löst der neutrale Stimulus dieselbe Reaktion aus, wie der unkonditionierte Stimulus.

Mechanismen, über welche soziales Lernen zu Erwerb oder Veränderung von Einstellungen führen kann

  • Mere Exposure 
  • Klassisches Konditionieren (und Evaluatives Konditionieren) 
  • Instrumentales / Operantes Konditionieren 
  • Verhaltensbeobachtung – Soziales Lernen 

Instrumentales / Operantes Konditionieren 

Paaren von gewünschtem bzw. ungewünschtem Verhalten mit Belohnung bzw. Bestrafung

Verhaltensbeobachtung – Soziales Lernen 

Ist oft der Kontext, in dem die drei oben genannten Mechanismen auftreten

Kognitive Dissonanztheorie

Kognitive Dissonanztheorie – Gesetzesaussagen:

  • Dissonanz zwischen Kognitionen (Einstellungen oder Verhalten) verursacht physiologische Erregung / negativen Affekt.
  • Wir sind motiviert, negativen Affekt zu verringern.
  • Wenn wir erkennen, dass der negative Affekt das Resultat dissonanter Kognitionen ist, lösen wir die Dissonanz auf, indem wir Einstellungen oder Verhalten ändern

Studie zur kognitiven Dissonanztheorie von Festinger und Carlsmith(1959)

Fragestellung: Unter welchen Umständen führt einstellungsinkonsistentes Verhalten zu Einstellungsänderung? •

Ablauf: Versuchspersonen führten 30 Minuten lang extrem monotone Aufgabe durch. Vpn. in den beiden Experimentalgruppen wurden dann gebeten, einer nachfolgendem Vpn. zu erzählen, die Studie sei sehr spannend. Hierfür erhielten sie entweder eine kleine oder eine große Vergütung (1$ vs. 20$). Danach bewerteten Vpn. in den Experimentalgruppen und in einer Kontrollgruppe, wie spannend Sie selber den Versuch fanden.

UV: Versuchsbedingung (3-stufig) $1 Vergütung/$20 Vergütung/Kontrollgruppe – keine Bitte, keine Vergütung

AV: Bewertung des Experimentes

Ergebnis: Vpn., die eine geringe Vergütung bekamen, bewerteten das Experiment positiver, als Vpn. in der Kontrollgruppe. Vpn., die eine große Vergütung bekamen, zeigten diesen Effekt nicht. 

Interpretation: Vpn., die nur eine geringe Vergütung für ihre Lüge bekamen, erklärten sich ihr Verhalten, indem sie ihre Einstellung anpassten. Vpn., die eine große Vergütung bekamen, konnten sich ihr Verhalten durch die Bezahlung erklären.

Studie zur kognitiven Dissonanztheorie von Harmon-Jones (2000)

Fragestellung: Führt einstellungsinkonsistentes Verhalten überhaupt zu negativem Affekt? 

Ablauf: Versuchspersonen lasen einen langweiligen Essay und sollten danach schreiben, dass und warum der Essay spannend war. Hierzu wurden sie entweder aufgefordert oder ihnen wurde ausdrücklich die Wahl gelassen, ob sie dies tun oder stattdessen etwas anderes schreiben wollten. Danach wurde der Affekt der Teilnehmer gemessen

• UV: Wahlfreiheit (2-stufig) Hohe/ Niedrige Wahlfreiheit

AV: Negativer Affekt und Unbehagen der Vpn. nach dem Schreiben des Essays

Ergebnis: Vpn., deren einstellungsinkonsistentes Verhalten frei gewählt war, gaben mehr Unbehagen und negativen Affekt an als Vpn., denen keine Wahl gegeben wurde.

Interpretation: Freiwilliges einstellungsinkonsistentes Verhalten löst negativen Affekt aus 

Kognitive Dissonanz – wann wollen wir Dissonanz reduzieren?

  • Es muss erkannt werden, dass die Dissonanz negative Konsequenzen hat
  • Der Handelnde muss sich für die Handlung verantwortlich fühlen - Freiwilligkeit
  • Es muss physiologische Anspannung erfahren werden
  • Der Handelnde muss den Grund für die Anspannung auf die Handlung und die Inkonsistenz attribuieren

Theory of planned behaviour

Einstellung: Wie positiv und/oder negativ ist das Verhalten?

Subjektive Norm: Ist das Verhalten sozial akzeptiert/gewünscht?

Wahrgenommene Verhaltenskontrolle: Kann ich das Verhalten ausführen?

Findet Kognitive Resonanzreduktion ausschließlich bei Menschen statt?

Affenstudie von Egon et al (2007)

=> Affen zeigen kognitive dissonanzreduktion durch Abwertung bei freier Wahl=> nicht nur bei Menschen!!

Gibt es Belege dafür, dass Einstellungen von genetischen Faktoren beeinflusst werden?

Ja

  • Zwillingsstudie: Stärkere Beziehungen von Einstellungen bei eineiigen als bei zweieiigen Zwillingen
  • Hinweise, dass wichtige merkmale von Einstellungsentwicklungen vererbt sind

Heiderische Balance-Theorie der Einstellungen

Dreiecksbeziehung zwischen dem Ich- anderer Person- und dem Einstellungsgegenstand

Triade kann balanciert oder unbalanciert sein:

  • balanciert wenn 3 positive oder 2 negative & eine postive beziehung
  • unbalanciert wenn 1 oder 3 negative Beziehungen

=> unbalancierte Triaden führen eher zu Einstellungsänderungen

Moral foundation theory

5 moralische Schlüsselgrundlagen gegen welche wir das Verhalten einer Person bewerten können

  • Harm/care 
  • Fairness
  • Ingroup loyalty
  • Authority 
  • Purity

Harm/care und Fairness sind individualizing, die anderen drei sind binding

!Kritik Ob die letzten drei zu Moral gehören und dass die ersten beiden auch Gruppen betreffen können

Feeling-as-information perspective

Menschen verlassen sich oft auf ihre Gefühle, um wichtige soziale Urteile zu fällen

Embodiement / Embodied Social Cognition

Körperliche Zustände beeinflussen Einstellungen, soziale Wahrnehmung und Emotionen

Study zu feeling-as-information perspective (Schwarz & Clore, 1983)

Ablauf: Vps wurden angerufen, entweder an einem sonnigen oder bewölkten Tag und wurde gebeten ihre Lebenszufriedenheit und Glücklichkeit zu bewerten. Teilweise wurden sie vor dieser Einschätzung nach dem Wetter gefragt.

UV1: sonniger oder bewölkter Tag

UV2: Frage nach dem Wetter oder nicht

AV: Einschätzung Lebenszufriedenheit und Glücklichkeit

Ergebnis:Bei Frage nach dem Wetter sind die Einschätzungen gleich, Ohne Frage nach dem Wetter ist die Einschätzung deutlich postiver bei gutem Wetter

Interpretation: Frage nach dem Wetter führt dazu, dass die Stimmung ausgelöst durchs Wetter keinen Einfluss auf die Einschätzung hat, da es keine Information über Lebenszufriedenheit oder Glücklichkeit darstellt=> Nachweis Feeling-as-information perspective

Was ist der wichtigste Unterschied zwischen indirekt und direkt gemessenen Einstellungen?

Bei direkt gemessenen Einstellungen setzten Ehrlichkeit als grundlage vorraus- das ist aufgrund von Scocial desirabilitry for allem bei sensitiven themen oft nicht gegeben

Bei indirekt gemessenen Einstellungen soll das vorgebeugt werden

! Beispiel IAT: Mit Übung können Menschen ihre Ergebnisse fälschen