Flüssigkeits-, Volumen- und Blutersatz

NDS Notfall - Modul Allgemeine Grundlagen

NDS Notfall - Modul Allgemeine Grundlagen


Kartei Details

Karten 39
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 01.02.2025 / 01.02.2025
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Wie hoch ist die Osmolariät von Ringerlactat, Ringeracetat und Ringermalat?

280 mmol/l (balancierte Lösung)

Was ist die Indikation von Ringerlactat, Ringeracetat und Ringermalat?

  • Flüssigkeitstherapie bei ausgeglichenem Elektrolytstatus
  • Isotone Dehydratation
  • Ersatz von kleineren Blut- und Plasmaverlusten
  • Trägerlösung für Medikamente

Welche Probleme können durch Infusionen mit Ringerlactat, Ringeracetat und Ringermalat entstehen?

  • Kurze Plasmaverweildauer
  • Bei Leberfunktionsstörungen Laktazidose möglich (besser Acetat oder Malat als Anionen à werden auch im Muskel zu Bicarbonat metabolisiert)

Wie hoch ist die Osmolarität von NaCl 0,9%

308 mmol/l (Natrium und Chloridgehalt sind unphysiologisch hoch)

Was ist die Indikation von NaCl 0,9%

  • Hyperkaliämie
  • Trägersubstanz von Medikamenten

Was sind Kontraindikationen von NaCl 0,9%?

  • Azidose
  • Hypernatriämie
  • Hyperchlorämie
  • Hypervolämie

Was ist wichtig zu Wissen im Umgang mit Glukoseinfusionen?

Die gesamte Glukose wird sofort verstoffwechselt und es bleibt nur noch Wasser übrig (hypoton). Der Natrium-Wert wird also sinken. Intrazellulär haben wir nun einen höheren Natrium-Wert als extrazellulär. So wird das Wasser vom Extrazellulär-Raum in die Zeller verschoben.

Wie hoch ist die Osmolarität von Glukose 5%?

278 mmol/l

Wie hoch ist die Osmolarität von Glukose 40%?

2200mmol/l

Was ist die Indikation von Glukose 40%?

  • Parenterale Ernährung
  • Schwere Hypoglykämie

Welche Gefahren bestehen bei Infusionen mit Glukose 40%?

  • Hyperglycämie
  • Hypokaliämie
  • Hypervolämie
  • Thrombophlebitis (nicht peripher verabreichen)

Wie verteilt sich das Volumen von 1000ml Ringer und NaC l0,9% in den Körperräumen?

Das meiste geht ins Interstitium

Intravasal: 250ml

Intersitiell: 750ml

Intrazellulär: -

Wie verteilt sich das Volumen von 1000ml Glukose 5% in den Körperräumen?

Das meiste geht in den intrazellulären Raum

Intravasal: 85ml

Interstitiell: 255ml

Intrazellulär: 660ml

Was ist die Indikation von HES (Voluven, Tetraspan)?

Intravaskulärer Volumenmangel (wenn kristalloide nicht ausreichen)

Was ist die Kontraindikation von HES (Voluven, Tetraspan)?

  • Niereninsuffizienz
  • Allergien
  • Schwere Gerinnungsstörungen
  • Sepsis/SIRS

Wie verteilt sich das Volumen von 1000ml HES (Voluven, Tetraspan)  in den Körperräumen?

Intravasal: 1000ml

Interstitiell: -

Intrazellulär: -

Was ist die Indikation von Gelatine (Phyisogel, Hämacel, Gelafundin)?

Intravaskulärer Volumenmangel (wenn kristalloide Lösungen nicht ausreichen)

Was ist die Kontraindikation von Gelatine (Physiogel, Hämacel ,Gelafundin)?

> Keine Beeinflussung der Gerinnung

  • Niereninsuffizienz
  • Allgergie
  • Sepsis/SIRS

Wie verteilt sich das Volumen von 1000ml Gelatine (Physiogel, Hämacel, Gelafundin) in den Körperräumen?

Intravasal: 800-900ml

Interstitiell: 100ml

Intrazellulär: -

Was ist die Indikation von Humanalbumin?

Wenn Albumine erniederigt sind

  • Verbrennungen
  • Pädiatrie
  • Lebeninsuffizienz

Welche negative Effekte haben Humanalbumine?

  • Sehr teuer
  • Übertragung von Krankheiten
  • Allergien möglich
  • Nicht für Hypovolämie zugelassen

Wie verteilt sich das Volumen von 1000ml Humalbumin in den Körperräumen?

Intravasal: 700ml

Interstitiell: 300ml

Intrazellulär: -

Wie berechnet man den Flüssigkeitsbedraf eines Patienten?

4-2-1-Regel (für alle anwendbar)

  • Die ersten 10Kg (0-10Kg) = 4ml/Kg/h
  • Die zweiten 10 Kg (11-20Kg) = 2ml/Kg/h
  • Alles über 20Kg = 1ml/Kg/h

Was ist die Indikation für Ec-Konzentrate?

  • Hb < 7g/dl
  • Hb >7 und < 8g/dl: Wenn Kompensation eingeschränkt, Risikofaktoren vorhanden und bei Hinweis auf änämische Hypoxie
  • Hb > 8g/dl und <10g/dl: Nur bei Hinweisen auf eine anämische Hypoxie

Nenne 9 Transfusionkomplikationen

  • Allgergische Transfusionreaktion
  • Transfusionsbedingtes Lungerversagen (TRALI)
  • Immunsuppression
  • TACO (akute Hypervolämie)
  • Hyperkaliämie
  • Hypothermie
  • Craft-versus-Host-Reaktion (T-Lymphozyten)
  • Hämolyse-Reaktion
  • Transfusionsassoziierte Infektionen

Was sind Symptome einer hämolytischen Transfusionsreaktion?

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Hyptonie
  • Tachykardie
  • Dyspnoe
  • Thoraxschmerzen
  • Generalisierte Schmerzen
  • Nausea, Emesis
  • Gerinnungsstörungen
  • Blutungen
  • Hämoglobinurie
  • Hämolyse

Wie sieht die Therapie aus bei einer Transfusionskomplikation?

  • Transfusion sofort stoppen
  • Hypotonie: Volumengabe und Katecholamine
  • Hochdosierte Kortikoide
  • Diurese steigern (Crushniere) auf 70-100ml/h
  • Mannitol oder Lasix (Ausscheidung fördern aufgrund Rabdomyolyse)
  • Heparinisierung bei Verdacht auf DIC
  • BE für erneute Blutgruppentestung, Antikörpersuchtest, sowie Hb-Bestimmung
  • Labor für Haptoglobin, Bilirubin, Kreatinin, Blut im Urin, Gerinnungsstatus
  • Blutkonserve zurück ins Labor
  • Bereitsstellung von kompatiblen Ec-Konzentraten
  • Evtl. Austauschtransfusion
  • Evtl. Hämodialyse
  • Im Notfall Reanimiation

Was ist die Indikation für gefrorenes Frischplasma (FFP)?

  • Substitution von Gerinnungsfaktoren
  • Aktive Blutung
  • Massivtransfusion
  • DIC
  • Antithrombinmangel, wenn keine AT-Substitution möglich

Was ist die Indikation für Thrombozytenkonzentrate?

Thrombopenie unter 10'000 mikroliter oder unter 50'000 mikroliter und Blutungszeichen

Wann kann es bei einem Ec-Konzentrat zu einer Hämolyse-Reaktion kommen?

  • Blutgruppeninkompatibilität
  • Transfusion alter Konserven
  • Thermische Schädigung
  • Kontamination

Was sind Transfusionassoziierte Infektionen?

  • Viren: HIV, Hepatitiden, Epstein-Barr
  • Bakterien: Yersien, Serratia, E. coli
  • Plasmodien: Malaria, Syphilis

Was ist eine Massentransfusion?

Transfusion von Blut und Blutkomponenten in der Grössenordnung des Gesamtblutvolumens des Patienten innert 3-4 Stunden

Welche Ursachen führen zu einem Bedarf für ein Tc-Konzentrat?

  • Tc-Bildungsstörung: Hämatologische oder onkologische Patienten
  • Tc-Funktionsstörung: Dauertherapie mit Tc-Aggregationshemmer oder Thrombolytika, Schwäre Urämie, Leberinsuffizienz, hochprozentige HES-Infusion
  • Erhöhter Vebrauch an Tc's: Massentransfusionen, DIC, Sepsis

Was sind unerwünschte Wirkungen einer Massentransfusion?

  • Abfall der Körpertemperatur
  • Verschlechterung der Blutgerinnung
  • Citratintoxikation (Bindet Ca++) > Hypocalcämie
  • Hyperkaliämie
  • pH-Verschiebung
  • Gewebehypoxie
  • Verschlechterung der Rheologie (Viskosität des Blutes)

Was sind die Ursachen eines erhöhten Flüssigkeitsbedarfs?

  • Exsikose
  • Sepsis, Fieber
  • Verbrennungen
  • Hyperthermie
  • Hyperthyreose
  • Stakres Schwitzen
  • Polyurie

Welche Gruppen von Infusionslösungen gibt es?

  • Kristalloide: Ringer, NaCl 0,9%, Glukose, Mischinfusionen
  • Kolloide: HES, Gelatine, Humanalbumine
  • Blutbestandteile: Ec-Konzentrate, Tc-Konzentrate, Blutplasma (FFP)

Wie viel Gramm Natriumchlorid sind in 1 Liter 0,9%-ige NaCl- Lösung?

  • Natrium 154 mmol/l
  • Chlorid 154 mmol/l

Was sind die Inhaltsstoffe einer Ringerlaktat- Lösung?

  • Natrium 130mmol/l
  • Chlorid 112 mmol/l
  • Kalium 5 mmol/l
  • Calcium 1-2 mmol/l
  • Laktat 27-28mmol/l  oder alternativ Acetat 40-50mmol/l (Laktat wird in der Leber zu Bicarbonat metabolisiert)

Was versteht man unter Hämodilution?

Therapeutische Verdünnung des Blutes: Verminderung des Ec-Volumens (Hämatokrit) im Verhältnis zum Plasmavolumen. Dazu kommt es wenn man zum Beispiel ein Blutvolumenverlust durch Flüssigkeit ausgleicht.