6. Prinzipien der Pharmakokinetik und -genetik
Vorlesung vom 19.11.2024
Vorlesung vom 19.11.2024
Fichier Détails
Cartes-fiches | 58 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 18.01.2025 / 02.02.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20250118_6_prinzipien_der_pharmakokinetik_und_genetik
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Intégrer |
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wie verläuft die Elimination durch Biotransformation?
in 2 Phasen:
- Phase: Funktionalisierung
- Phase: Konjugation
was passiert in der 1. Phase der Elimination durch Biotransformation?
Das Arzneimittel wird durch eine oxidationsenzym (bsp. Cytochrom-P450) oxidiert
was passiert in der 2. Phase der Elimination durch Biotransformation?
eine Glykuronsäure wird durch ein enzym (Bsp: Glucuronyltransferasen) an die OH Gruppe angehängt, wodurch die Hydrophilie erhöht wird und das Medikament ausgeschieden werden kann
Definition: renale Ausscheidung
die Ausscheidung von Substanzen über die Nieren, v.A. durch Urin
Definition: biliäre Ausscheidung
die Ausscheidung von Substanzen über die Leber und deren Abgabe in die Galle, die dann in den Darm gelangt.
welche Substanzen werden vorwiegend Renal ausgeschieden
welche Substanzen werden vorwiegend biliär ausgeschieden?
wodurch wird renale Exkretion bestimmt?
- Glomeruläre Filtration
-->alle gelösten, nicht an Proteine gebundenen Stoffe < 20 kDa werden glomerulär filtriert - Tubuläre Rückresorption
- Tubuläre Sekretion
-->Aufnahme des Arzneistoffs aus dem Blut in die Tubuluszelle und Transport des Arzneistoffs aus der Tubuluszelle heraus in den Urin
wie erfolgt die biliäre Exkretion?
Die Leberkapillaren transportieren das Blut von der Pfortader zur Leberzelle.
In der Leberzelle veränderte Fremdstoffe können zurück ins Blut (Molekulargewicht kleiner als 500 Dalton) oder in die Galle (Molekulargewicht größer als 500 Dalton) abgegeben werden --> Ausscheidung
Warum reagieren Menschen unterschiedlich auf Arzneistoffe?
- Genetische Faktoren
- Person (alter, Geschlecht, Krankheit, Medikamente)
- Umwelt (Nahrungen, Gewohnheiten z.B. Rauchen)
(=Pharmakokinetik/-dynamik) beeinflussen UAWs, therapeutische Wirkung, unzureichende Wirkung
Definition: Pharmakogenetik
Teilgebiet der Pharmakologie, das sich mit dem möglichen Einfluss der Erbanlagen des Menschen auf die Wirkung von Arzneimitteln beschäftigt
Definition: genetischer Polymorhpismus
Sequenzvariationen mit einer Allelfrequenz >1%
Beispiel einer Mutation, die die Transportation von Pharmaka beeinflusst
P-Glykoprotein ist Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke. Mutationen führen zu einem vermehrten Übertritt des Medikaments in das Gehirn. die Konzentration am Wirkort ist höher und kann damit zu einer verstärkten Wirkung führen.
Beispiel einer Mutation, die den Metabolismus von Pharmaka beeinflusst
Die meisten Medikamente werden durch CYP-P450-Enzyme abgebaut. Mutationen führen zur fehlenden Synthese des Enzyms in der Leber. Erhalten Patienten, die Träger dieser Mutation sind, die gleiche Dosis wie Patienten mit dem Wildtyp, kommt es zur Kumulation des Arzneistoffs und damit zum Auftreten von Nebenwirkungen.
Beispiel einer Mutation, die die Wirkung von Pharmaka beeinflusst
Die Arzneimittelwirkung wird in der Regel durch die Interaktion des Medikaments beispielsweise mit Rezeptoren vermittelt. Mutationen des Rezeptors führen dazu, dass sich im Vergleich zum Wildtyp trotz vergleichbarer Konzentration am Rezeptor die Wirkungen deutlich unterscheiden.
Definition: Phänotypisierung
Bestimmung und Klassifikation des Phänotyps eines Individuums in Bezug auf seine Fähigkeit, bestimmte Arzneimittel zu verstoffwechseln oder auf diese zu reagieren.
wie erfolgt die Phänotypisierung?
Verabreichung einer Probesubstanz (probe drug)
Messung der Ausgangssubstanz A und des Metaboliten M in Urin, Blut oder Speichel
Berechnung der Metabolic Ratio MR = Konz A/ Konz M