Vorkalkulation / BASIC - 2025

Vorbereitung zum Bauführer HFP

Vorbereitung zum Bauführer HFP


Kartei Details

Karten 48
Sprache Deutsch
Kategorie Handwerk
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 03.01.2025 / 20.01.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20250103_vorkalkulation_basic
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250103_vorkalkulation_basic/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was versteht man unter dem Begriff Vorkalkulation?

Die Vorkalkulation, im umgangssprachlichen Gebrauch oft einfach «Kalkulation» genannt, dient der Preisermittlung für ein Objekt oder Projekt. Dabei wird in den meisten Fällen die Struktur der NPK (Normpositionen-Kataloge) als Grundlage und Orientierung verwendet.

Wie wird das Endresultat einer kalkulierten NPK-Position genannt?

Einheitspreis

Beispiele:

Einheitspreis pro m² erstelltes Mauerwerk
Einheitspreis pro m³ eingebrachter Beton
Einheitspreis pro kg verlegter Bewehrungsstahl
Einheitspreis pro t eingebrachter Belag
Einheitspreis pro m erstelle Abstellmöglichkeit für Rahmenschalung

Markiere die richtigen Aussagen zu folgender Frage:

Was sind die Ziele und Nutzen der Vorkalkulation?

Wie wird die in der Bauwirtschaft verwendete Methode zur Vorkalkulation genannt?

Die in der Bauwirtschaft am häufigsten verwendete Kalkulationsmethode ist die Zuschlagskalkulation.

Ihr Hauptprinzip besteht darin, die direkten Kosten eines Produkts (z. B. Material- oder Arbeitskosten) um die indirekten Kosten zu ergänzen. Diese indirekten Kosten können durch das Produkt entweder direkt (z. B. Kosten für Geräte) oder indirekt (z. B. Verwaltungskosten) verursacht werden.

Nenne die zwei Kostenarten, welche in der Zuschlagskalkulation verwendet werden.

  • Direkte Kosten / z. B: Lieferung von Baustoffen (Beton, Kies, Belag, Bewehrung, Dämmung, Kanalisationsrohre usw.)
  • Indirekte Kosten / z. B: Lohnnebenkosten LNK, Baustellengemeinkosten BGK Löhne/Material/Inventar, Aufsicht und Führung

Nenne die vier Elemente der Vorkalkulation

1. Lohn

2. Material

3. Inventar

4. Fremdleistung

 

Abkürzung: LMIF oder "MILF"

Für die Berechnung der Grundlohnkosten muss ein Mittellohn berechnet werden.

Welche Mittellohnrechnungen sind bekannt?

Mittellohn für verschiedene Grössen

  1. Betriebsmittellohn
  2. Baustellenmittellon (z. B: ARGE)
  3. Gruppenmittellohn (Leistungsgruppe wie z. B: Kunden oder Abdichtungsgruppe)

Für die Vorkalkulation wird in den meiten Fällen mit dem Betriebsmittellohn gerechnet. Dieser deckt die Grundlohnkosten vom ganzen Betrieb ab, womit alle Projekte kalkuliert werden können.

 

Element Lohn

Für die Ermittlung der produktiven Arbeitszeit benötigt man die Absenzen mit & ohne Kostenfolge für den Betrieb.

Nenne drei Absenzen mit Kostenfolge

  • Ferien
  • Feiertage
  • Kurzabsenzen
  • Schlechtwetter
  • Karenztage bei Unfall und Krankheit
  • Vaterschaftsurlaub

Element Lohn

Für die Ermittlung der produktiven Arbeitszeit benötigt man die Absenzen mit & ohne Kostenfolge.

Nenne drei Absenzen ohne Kostenfolge

  • Militär und Zivildienst
  • Unfall
  • Krankheit
  • Ausbildung
  • Betreuung schwerkranker Kinder

Element Lohn

Je nach Projekt werden zum Grundlohn (Betriebsmittellohn) entsprechende Zuschläge und Prämien hinzugefügt.

Nenne drei Arten der Zuschläge und Prämien

Zu den Zuschlägen und Prämien gemäss LMV zählen insbe-
sondere:

  • Zuschläge für Überstunden und Überzeitarbeit
  • Zuschläge für Nacht-, Samstags- und Sonntagsarbeit
  • Zuschläge für Reisezeit
  • Wasser- und Schlammzuschlag, weitere Erschwerniszuschläge
  • Zuschlag für Untertagarbeiten
  • Durchhalte-, Vortriebs- und Erfolgsprämien
  • Zeitzuschläge

Element Lohn

Je nach Projekt werden zum Grundlohn (Betriebsmittellohn) entsprechende Zulagen und Spesen hinzugefügt.

Nenne drei Arten der Zulagen und Spesen

Unter Zulagen und Spesen werden die Kosten verstanden, die dem Arbeitnehmenden durch die Ausführung
der Arbeit notwendigerweise entstehen.
Zulagen gemäss Art. 60 LMV:

  • Mittagszulage
  • Kilometerentschädigung für Privatwagen
  • Spesen (effektiv anfallend)
  • Fahrpreisermässigung ÖV
  • Übernachtung, etc.

Element Lohn

Um die Lohnnebenkosten zu berechnen, werden die Kosten für Absenzen mit Kostenfolge die Personalversicherungen, wie auch der 13. Monatslohn zusammenaddiert. Zusammen ergeben sie den Lohnnebenkostenzuschlag, der auf den Grundlohn aufgeschlagen wird.

Nenne vier Personalversicherungen welche Kosten für den Betrieb verursachen

Personalversicherungen nach 300. Lohnnebenkostenschema SBV

  • AHV, IV, EO
  • Betriebsunfallversicherung SUVA
  • Kranken-Taggeldversicherung
  • Familienausgleichskasse
  • Personalvorsorge
  • GAV FAR
  • Militär-, Zivil- und Zivilschutzdienstkasse
  • Arbeitslosenversicherung
  • Parifonds Bau

Element Lohn

Mit welchen drei Komponenten wird der Lohnnebenkostenzuschlag ermittelt?

  1. Absenzen mit Kostenfolge
  2. 13. Monatslohn
  3. Personalversicherungen

Element Lohn

Um die Summe der Werkkosten 1 zu erhalten, wird der Grundlohn, die Lohnnebenkosten, Zuschläge & Prämien inkl. LNK, Zulagen & Spesen, wie auch die Baustellengemeinkosten (BGK) Löhne benötigt.

Nenne drei Elemente aus den Baustellengemeinkosten (BGK) Löhne

  • Handwerkzeuge und persönliche Ausrüstung
  • Personaltransporte
  • Unterkunft und Kantine
  • Personalbeschaffung und Ausbildung
  • Betriebshaftplichtversicherung

Element Lohn

Um die Werkkosten 2 zu erhalten, wird der Zuschlag der "Aufsicht + Führung" auf die Werkkosten 1 hinzugerechnet.

Welches Personal wird in dem Zuschlag berücksichtigt? (Antwort gemäss Stellenbezeichnung)

Aufsicht = POLIER

Führung = BAUFÜHRER

  • Teilweise wird im Zuschlag "Aufsicht + Führung" auch die Technische Leistung & der Kalkulator berücksichtig.

Element Lohn

Um die Werkkosten 2 zu erhalten, wird der Zuschlag der "Aufsicht + Führung" auf die Werkkosten 1 hinzugerechnet.

Der Zuschlag "Aufsicht und Führung" kann ich zwei verschiedenen Varianten berechnet werden.
 

Beschreibe in je einem Satz die Varianten A & B für die Zuschlagkalkulation von "Aufsicht und Führung".

Variante A:
Bei der Variante A wird die Aufsicht und Führung nur auf das Kostenelement Lohn mittels Zuschlags auf den Grundlohn berechnet. 

Variante B:
Bei der Variante B wird die Aufsicht und Führung bei allen vier Kostenelemente auf die Werkkosten I aufgerechnet.

Element Material

Definiere um was es sich beim Element Material in der Vorkalkulation handelt.

Das Element Material umfasst sämtliche am Bau verbleibenden oder fest verbauten Materialien.

 

Beispiele:

Beton, Belag, Dämmung, Bewehrung inkl. Zubehör, Kies, Backstein, Kalksandstein, Mörtel, vorfabrizierte Treppen und Stützen, Schachtelemente, Kanalisationsrohre, Spannsysteme, Anker usw.

Element Material

Erkläre wie die Basiskosten berechnet werden.

Ankaufspreis netto (inkl. Rabatt & ohne MWST) ab Werk   +   Transportkosten  =   Basiskosten

 

Zur Info

  • In der Praxis:  «Franko-Baustelle» bedeutet Preise inkl. Transport geliefert auf die Baustelle.
  • Skonto wird während Submissionsphase nicht abgezogen! Rabatte hingegen schon. Rabatte sind bereits im Nettopreis eingerechnet, und werden gemäss Offerte oder Auftrag bezahlt. Skonto kann nur abgezogen werden, wenn die Verbindlichkeit im vorgegebenen Zeitraum beglichen wird.

Element Material

Auf die kalkulierten Basiskosten werden die Baustellengemeinkosten (BGK) dazugerechnet, um die Werkkosten 1 zu erhalten.

Nenne alle drei Elemente der Baustellengemeinkosten (BGK) Material.

 

Werkhof und Magazin

Baumaterial wird in der Regel direkt auf die Baustelle geliefert. Häufig benötigtes Klein- und Verbrauchsmaterial beziehen die Baustellen über den Werkhof. Beispiele: Formstücke für Kunststoffohre, Sackware (Kleinmengen), Plastikfolie, Klebeband, etc. Die anteiligen Raumkosten für Material im Magazin und Werkhof, sowie die Personalkosten für den Umschlag (Ein- und Ausmagazinieren) werden als prozentualer Zuschlag den Materialkosten belastet. Die Raumkosten für Werkstatt, Zimmerei und Inventar sind in diesen Positionen nicht enthalten.

 

Verluste und Mengenrisiken

Erfasst werden hier Materialverluste durch Lagerhaltung, Beschädigung durch Transporte, Diebstahl sowie Mengenrisiken infolge Mehrverbrauchs. Der Ansatz wird durch die Unternehmung festgelegt und beruht auf Erfahrungswerten.

 

Mehrkosten wegen Kleinmengentransporten

Die Lieferungen ab Werkhof-Magazin und Kleinmengenlieferungen des Baumaterialhandels ergeben Transport-Mehrkosten gegenüber den in der Basis festgelegten Kostengrundlagen. Sie werden beeinflusst von der Fahrstrecke zwischen der Baustelle und dem Werkhof-Magazin oder den Lieferanten, wie auch von der Art und Grösse des Objekts. Der Ansatz wird durch die Unternehmung festgelegt und beruht auf Erfahrungswerten.

Element Material

Kreuze die drei Elemente an, welche zusammen die Werkkosten 1 ergeben.

 

Element Inventar

Definiere um was es sich beim Element Inventar in der Vorkalkulation handelt.

Als Betriebsinventar bezeichnet die Unternehmung Maschinen und Geräte, Betriebsmaterial und Maschinenwerkzeuge, die zur Durchführung von Bauleistungen benötigt werden, die aber nicht am Bau verbleiben.

 

Beispiele: Betonmischer, Brecher, Vibratoren, Bagger, Dumper, Container, Kantholz, Schaltafel, Lattenständer, Signaltafeln, Spundbohle, Sägeblatt, Stockwerkzeug usw.

Element Inventar

Die Basiskosten setzen sich aus den fixen und variablen Kosten zusammen.

Aus welchen fünf Elementen setzen sich die Fixkosten zusammen?

Abschreibung (A)

Die kalkulatorische Abschreibung bedeutet die gleichmässige Entwertung eines Gegenstandes über seine wirtschaftliche Nutzungsdauer, welche aufgrund von Abnutzung, Alterung und technischem überholt werden geschätzt wird.

Verzinsung (Z)

Das für den Inventarbereich investierte Kapital muss verzinst werden. Der kalkulatorische Zinssatz hat der Rendite von langfristigen Wertpapieren zu entsprechen. Als Basis der Zinsberechnung dient der halbe Anschaffungswert auf die gesamte Nutzungsdauer.

Versicherung (V)

Bei den Versicherungen (AVS) handelt es sich um die Abdeckung des Feuer- sowie des Elementarrisikos.

Stationierung (S)

Die Stationierungskosten umfassen Anteile für Einstellräume, Lagerplätze, Unterhalt, Reinigung, Fahrzeugprüfungen, Inventarverwaltung, Magazinierung in Werkhöfen sowie nicht überwälzbare Gerätetransporte.

Zusätzliche Versicherungen und Gebühren

Zusätzliche Versicherungen wie Maschinenbruch- oder Transportversicherungen sind sinnvoll, aber optional. Der Unternehmer entscheidet über Risikoübernahme, Gebühren umfassen Verkehrssteuern und Schwerverkehrsabgaben.

Element Inventar

Die Basiskosten setzen sich aus den fixen und variablen Kosten zusammen.

Aus welchen Elementen setzen sich die variablen Kosten zusammen?

Reparatur- und Revisionskosten (RR)

Reparatur- und Revisionskosten ergeben sich aus dem Betrieb und steigen mit zunehmendem Alter der Geräte. Die Berechnung erfolgt aufgrund langjähriger Aufzeichnungen.

Energie und Schmiermittel (E+S)

Die Berechnung der Energiekosten ergibt sich aus der Motorenleistung. Bei Geräten mit mehreren Motoren (Krane) gilt die mittlere Auslastung. Die Schmiermittel (Fett, Öle, Reinigungsmittel) werden mit einem prozentualen Zuschlag auf die Energiekosten festgelegt. Bei Maschinen und Geräten ohne eigenen Motor (Hydraulikhämmer, Anhänger) wird der Schmiermittelanteil als Betrag in Franken eingesetzt.

Bedienung und Wartung (B+W)

Bei Bedienung und Wartung fallen Personalkosten für den Maschineneinsatz direkt auf der Baustelle an und werden dieser belastet. Wartung umfasst Auftanken, Schmieren, Reinigen, Ölwechsel, mit einem Aufwand von 0,02 bis 0,20 Stunden pro Betriebsstunde.

 

Element Inventar

Auf die kalkulierten Basiskosten werden die Baustellengemeinkosten (BGK) dazugerechnet, um die Werkkosten 1 zu erhalten.

Nenne die Elemente der Baustellengemeinkosten (BGK) Inventar.

Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass alle Inventarkosten als Einzelkosten in den Einheitspreisen berücksichtigt sind. In Fällen, wo dies z.B. für Holz, Betriebsmaterial oder Kleingeräte nicht zutrifft, können diese Kosten den Baustellengemeinkosten zugerechnet werden. Die Höhe des Zuschlagssatzes ist durch die Unternehmung aufgrund von Erfahrungswerten zu bestimmen.

Mögliche Zuschläge:

  • BGK-Zuschlag für Holz
  • BGK-Zuschlag für Betriebsmaterial
  • BGK-Zuschlag für Kleingeräte

Element Inventar

Die Basiskosten setzen sich aus den fixen und variablen Kosten zusammen.

Kreuze alle Elemente an, welche zu den Fixkosten gehören.

Element Inventar

Die Basiskosten setzen sich aus den fixen und variablen Kosten zusammen.

Kreuze alle Elemente an, welche zu den variablen Kosten gehören.

Element Inventar

Für was steht die Abkürzung AVS?

In der Praxis angewandter Begriff AVS = Fixkosten (Inventar)

(Abschreibung, Versicherung, Stationierungskosten)

Element Inventar

Das Inventar wird in drei Untergruppen eingeteilt.

Nenne alle drei Untergruppen, mit je fünf Beispielen dazu.

01. Maschinen

  • Betonmischer, Mischanlagen, Silos, Brecher, Vibratoren, Taloschiergerät, Umschlaggeräte
  • Div. Krane, Kettenzug, Seilzug, Bauaufzüge, Arbeitsbühnen, Scherenbühne, Förderband, Betonpumpe

02. Betriebsmaterial

  • Rundholz, Kantholz, Schaltafeln und Bretter, Deckenspriesse, Dreibeine, Gummimatten
  • Rahmengerüst, Gitterträger, Gerüstbock, Stahlplatte, Druckschlauch

03. Werkzeuge

  • Sägeblatt, Spitzmeissel, Flachmeissel, Stockwerkzeug, Steinbohrer, Bohrkrone (Kernbohrung), Trennscheibe, Topfscheibe

Element Fremdleistung

Definiere um was es sich beim Element Fremdleistung in der Vorkalkulation handelt.

Fremdleistungen sind Leistungen, die der Unternehmer für das Erfüllen eines Werkvertrages durch Dritte erbringen lässt.

Element Fremdleistung

Nenne vier verschiedene Fremdleistungen auf, welche ein Baumeisterunternehmen beziehen kann.

  • Leistungen von Subunternehmern.
  • Leistungen von Akkordanten.
  • Aufträge wie Leistungen für Montage und Demontage von Geräten (z. B: Kran) und Einrichtungen sowie Energieanschlüsse.
  • Mieten für Inventar, Installationsplätze und Zufahrten usw.
  • Honorare für Beratung, Baugrunduntersuchung, Mitarbeit von Ingenieuren und Architekten, Beizug von Spezialfirmen bei der Terminplanung, usw.
  • Kosten für Bauwesenversicherungen, erweiterte Risikoabdeckung, usw.

Element Fremdleistung

Kreuze alle Fremdleistungen an, welche in der Vorkalkulation berücksichtigt werden.

Element Fremdleistung

Die Akkord- und Subunternehmerleistungen werden in der Praxis immer wieder verwechselt.

Definiere die Subunternehmerleistungen in eigenen Worten.

Subunternehmer

  • Ein Subunternehmer ist ein eigenständiges Unternehmen, das vertraglich einen Teil der Arbeiten im Rahmen eines Bauprojekts übernimmt.
  • Subunternehmer arbeiten unabhängig und bringen in der Regel eigenes Personal, Material und Ausrüstung mit.
  • Sie haben eine umfassendere Verantwortung für ihren Arbeitsbereich und stehen nicht in einem direkten Angestelltenverhältnis zum Hauptunternehmer.

Zu den Subunternehmern gehören:

  • Abbruch-, Aushub- und Transportarbeiten
  • Sondierbohrungen
  • Baugrubensicherung
  • Grundwasserabsenkung
  • Lehrgerüste
  • Pfahlfundationen
  • Injektionsarbeiten
  • Vorspannarbeiten
  • Abdichtungsarbeiten
  • Vorfabrizierte Elemente (sofern nicht nur Lieferung)

Element Fremdleistung

Die Akkord- und Subunternehmerleistungen werden in der Praxis immer wieder verwechselt.

Definiere die Akkordleistung in eigenen Worten.

Akkordant

  • Ein Akkordant ist eine Einzelperson oder ein kleines Team, das direkt für einen Auftraggeber (z. B. Bauunternehmer) arbeitet.
  • Die Bezahlung erfolgt auf Basis der geleisteten Arbeit (Akkordlohn), oft abhängig von der produzierten Menge oder dem Fortschritt der Arbeit.
  • Akkordanten sind meist in das Team des Auftraggebers integriert und verwenden dessen Material und Ausrüstung.

Zu den Akkordanten gehören:

  • Maurer (Mauerwerk)
  • Eisenleger
  • Deckenschalung
  • Wandschalung
  • Pflasterer, usw.

Element Fremdleistung

Erkläre in eigenen Worten wie die Basiskosten zustande kommen.

Die Basiskosten werden in der Vorkalkulation berechnet. Sie ergeben sich durch die Preisangabe des Subunternehmers oder Akkordanten, den Rabatt, Transportkosten und exklusive MwSt.

Offertpreis netto (inkl. Rabatt & ohne MWST)   =   Basiskosten

 

  • Skonto wird während Submissionsphase nicht abgezogen! Rabatte hingegen schon. Rabatte sind bereits im Nettopreis eingerechnet, und werden gemäss Offerte oder Auftrag bezahlt. Skonto kann nur abgezogen werden, wenn die Verbindlichkeit im vorgegebenen Zeitraum beglichen wird.

Element Fremdleistung

Auf die kalkulierten Basiskosten werden die Baustellengemeinkosten (BGK) dazugerechnet, um die Werkkosten 1 zu erhalten.

Erkläre die Baustellengemeinkosten (BGK) Fremdleistung.

Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass alle Fremdleistungen im Angebotspreis berücksichtigt werden. Sollte dies nicht möglich sein, sieht das Schema die Möglichkeit vor, einen Zuschlag als Baustellengemeinkosten vorzunehmen.

Bei bestimmten Aufträgen kann sich das Risiko durch Subunternehmerleistungen wesentlich erhöhen. In solchen Fällen ist abzuklären, ob für diese speziellen Gegebenheiten besondere Vorkehren zu treffen sind (Transportversicherungen, Beizug von Spezialisten mit höheren Löhnen, usw.). Diese Kosten sind unter Umständen bei den Eigenleistungen nicht genügend abgedeckt. Ein separater Zuschlag kann daher zur Kostendeckung notwendig werden.

Element Fremdleistung

Erkläre den Begriff "Subunternehmerkette" und das daraus entstehende Risiko.

Subunternehmerketten entstehen, wenn ein Subunternehmer Teile seiner Arbeit wiederum an andere Subunternehmer weitervergibt. Diese mehrstufigen Strukturen können zu einer Kette führen, bei der die Verantwortung und Kontrolle mit jedem weiteren Glied schwerer nachvollziehbar wird.

  • Qualitätsverlust und mangelnde Kontrolle:
    Je länger die Subunternehmerkette ist, desto schwieriger wird es, die Qualität der erbrachten Leistungen zu überwachen. Jede weitere Ebene in der Kette erhöht das Risiko von Fehlern, da die Hauptverantwortung für Qualitätsstandards verwässert wird.

  • Haftungsrisiken:
    Wenn ein Subunternehmer gegen gesetzliche Vorschriften verstößt (z. B. Arbeitsschutz, Sozialversicherung oder Steuern), kann die Haftung auf den Hauptauftraggeber zurückfallen. Dies kann zu rechtlichen und finanziellen Konsequenzen führen.

  • Verzögerungen und Koordinationsprobleme:
    Komplexe Subunternehmerketten erhöhen das Risiko von Kommunikationsproblemen und Koordinationsfehlern. Verzögerungen auf einer Ebene der Kette können sich auf das gesamte Projekt auswirken und zu erheblichen Zeit- und Kostenüberschreitungen führen.

  • Intransparenz und Vertrauensverlust:
    In langen Subunternehmerketten besteht die Gefahr, dass nicht klar nachvollziehbar ist, wer für welche Aufgaben zuständig ist. Diese Intransparenz kann dazu führen, dass wichtige Informationen verloren gehen, Verantwortlichkeiten unklar bleiben und letztlich das Vertrauen zwischen den Beteiligten schwindet. Insbesondere in sensiblen Branchen kann dies schwerwiegende Folgen für die Reputation des Hauptauftraggebers haben.

Element Fremdleistung

Die Subunternehmerhaftung ist Bestandteil des Entsendegesetzes und gilt seit 2013. Das Gesetz soll Verstösse gegen Lohn- und Arbeitsbedingungen verhindern.

Erkäre in eigenen Worten, was die Subunternehmerhaftung für den Hauptauftraggeber bedeutet.

Die Subunternehmerhaftung bedeutet, dass der Hauptauftraggeber für Verstösse eines Subunternehmers, wie unbezahlte Sozialabgaben oder Arbeitsrechtsverletzungen, mitverantwortlich gemacht werden kann. Deshalb muss der Hauptauftraggeber sorgfältig prüfen, ob die Subunternehmer alle gesetzlichen Vorgaben einhalten. Diese Haftung gilt auch, wenn ein Subunternehmer weitere Subunternehmer beauftragt, was zu einer sogenannten Kettenhaftung führen kann. Bei Verstössen drohen dem Hauptauftraggeber finanzielle Strafen, Schadensersatzforderungen und mögliche Reputationsverluste.

Element Fremdleistung

Die Subunternehmerhaftung ist Bestandteil des Entsendegesetzes und gilt seit 2013. Das Gesetz soll Verstösse gegen Lohn- und Arbeitsbedingungen verhindern. Der Hauptauftraggeber kann sich mit einem "Sorgfaltsbeweis" schützen.

Welcher Inhalt muss in einem solchen Sorgfaltsbeweis festgehalten werden?

1. Darlegung der Einhaltung der minimalen Lohn- und Arbeitsbedingungen

  • Ausländischer Subunternehmer: unterzeichnete Entsendebestätigung.
  • CH-Subunternehmer: Selbstdeklaration des Subunternehmers.

2. Vertragliche Vorkehrungen

  • Um zu verhindern, dass eine Kette von Subunternehmern entsteht, kann die Weitervergabe der Arbeiten (ab 2. Stufe) verboten werden.

3. Organisatorische Massnahmen

  • Prüfen obiger Dokumente
  • Zutrittskontrollen auf Grossbaustellen
  • Präsenz Polier/ Bauführer auf Baustelle

Endzuschlag

Der Endzuschlag wird auf alle vier Elemente der Vorkalkulation (LMIF) hinzugerechnet.

Erkläre den Endzuschlag in eigenen Worten.

Als Endzuschläge bezeichnet die Unternehmung sämtliche Kosten, welche nicht zum Werkbereich zählen. Es handelt sich dabei um Verwaltungs- und Geldkosten, welche im Zusammenhang mit dem Umlaufvermögen anfallen, sowie um Risiko und Verdienst bzw. Verlust.

Die Kosten müssen zwingend den Elementen der Vorkalkulation hinzugefügt werden, da sonst die entstehenden Selbstkosten und der kalkulierte Gewinn nicht im Angebot berücksichtigt wären.

Endzuschlag

Der Endzuschlag wird auf die Werkkosten 2 aller vier Elemente der Vorkalkulation (LMIF) hinzugerechnet.

Nenne und erläutere die drei Elemente des Endzuschlags.

1. Verwaltungskosten

2. Geldkosten

3. Kalkuliertes Risiko + Gewinn