Klausur


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Flashcards 314
Language Deutsch
Category Finance
Level University
Created / Updated 29.12.2024 / 13.01.2025
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Wann entfällt der Veräußerungsgewinn auf eine natürliche Person?

Der Veräußerungsgewinn entfällt nicht auf eine natürliche Person, wenn die Mitunternehmerschaft eine Kapitalgesellschaft als Mitunternehmer hat.

Was sind die Voraussetzungen für einen gewerbesteuerlichen Verlustvortrag bei einer PersG?

Unternehmensidentität, Unternehmeridentität (Verlustvortrag kann bei Anteilsübertragung anteilig untergehen).

Wie erfolgt die Besteuerung der Veräußung des Mitunternehmeranteils?

Die Besteuerung erfolgt analog der des Einzelunternehmers. Der Mitunternehmeranteil wird als Teil des gesamten Betriebs oder Teilbetriebs behandelt (§16 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EStG).

Welche Steuervergünstigungen gelten bei der Veräußerung eines Mitunternehmeranteils?

Freibetrag nach §16 Abs. 4 EStG, Begünstigungen nach §34 EStG.

Wann erfolgt eine Gewerbesteuerbefreiung bei der Veräußerung des Mitunternehmeranteils?

Gewerbesteuerbefreiung erfolgt, wenn §7 S. 2 GewStG nicht greift.

Was passiert, wenn nur Teile des Mitunternehmeranteils veräußert werden?

Es liegen laufende Einkünfte gemäß §15 EStG vor, die auch gewerbesteuerpflichtig sind.

Wann kommt §15a EStG zur Anwendung und welche Besonderheiten gelten für Kommanditisten?

Anwendung bei Verlusten in einer Kommanditgesellschaft. Komplementär: unbeschränkter Verlustausgleich. Kommanditist: beschränkter Verlustausgleich, insbesondere bei negativem Kapitalkonto.

Welche Einschränkungen gelten für den Verlustausgleich bei Kommanditisten nach §15a EStG?

Kein Verlustausgleich, wenn ein negatives Kapitalkonto entsteht oder sich erhöht. §10d EStG ist nicht anwendbar.

Was ist die „überschießende Außenhaftung“ im Zusammenhang mit §15a EStG?

Erweiterter Verlustausgleich, wenn Verluste über das Haftungskapital hinausgehen.

Wie erfolgt die Verrechnung nicht abziehbarer Verluste gemäß §15a EStG?

Verluste, die nicht abziehbar sind, können nur mit Gewinnen aus derselben Kommanditgesellschaft in späteren Jahren verrechnet werden.

Was versteht man unter einem Steuerstundungsmodell gemäß §15b EStG?

Ein Modell zur steuerlichen Verlustverrechnung, bei dem Verluste aus einer Investition mit anderen Einkünften verrechnet werden, solange bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Welche Voraussetzungen müssen für die Anwendung von §15b EStG erfüllt sein?

Gewinn- oder Überschusserzielungsabsicht, 10%-Grenze für Verluste in der Anfangsphase.

Welche Folgen hat §15b EStG für den Verlustausgleich?

Kein horizontaler und vertikaler Verlustausgleich. Verluste können nur mit späteren Gewinnen aus derselben Einkunftsquelle verrechnet werden.

Welche Beispiele für Steuerstundungsmodelle gibt es, bei denen §15b EStG Anwendung findet?

Gewerbliche Steuerstundungsmodelle wie Schiffsbeteiligungen, Medienfonds, Leasingfonds. Verluste aus selbständiger Arbeit, Vermietung und Verpachtung.

Wann findet §15b EStG keine Anwendung?

In der Regel nicht bei Venture Capital- und Private Equity-Fonds, da Erzielung steuerfreier Veräußerungsgewinne im Vordergrund steht.

Warum wird die Körperschaftsteuer als Vorauszahlung auf die Einkommensteuer betrachtet?

Weil ohne Körperschaftsteuer keine Besteuerung bis zur Ausschüttung erfolgen würde, aufgrund der zivilrechtlichen Selbstständigkeit.

Warum wird bei der Körperschaftsteuer nicht ausschließlich das Transparenzprinzip angewendet?

Wegen hoher Informations- und Erhebungskosten, besonders bei Publikums-Kapitalgesellschaften.

Wie werden Dividenden bei einer natürlichen Person im Privatvermögen besteuert?

Abgeltungsteuer: 25% (+ SolZ + KiSt). Kein Werbungskostenabzug. Sparer-Pauschbetrag: 1.000 EUR.

Wie werden Dividenden bei einer natürlichen Person im Betriebsvermögen besteuert?

40% der Dividenden sind freigestellt (Teileinkünfteverfahren). Beteiligungsbezogene Ausgaben nur zu 60% abziehbar.

Wie werden Dividenden bei einer Kapitalgesellschaft besteuert?

Dividenden sind vollständig freigestellt (§8b Abs. 1 KStG). 5% gelten als nicht abziehbare Betriebsausgaben (§8b Abs. 5 KStG). Ausnahme: Beteiligung kleiner als 10% (§8b Abs. 4 KStG).

Was gilt bei mittelbaren Beteiligungen bezüglich der Freistellung von Dividenden?

Anteile werden bei der Ermittlung der Beteiligungsgrenze zugerechnet, wenn sie überlassen und zurückgegeben werden. Beteiligungen über eine Mitunternehmerschaft werden dem Mitunternehmer anteilig zugerechnet.

Wie werden Gewinne aus der Veräußerung von Kapitalgesellschaftsbeteiligungen bei natürlichen Personen im Privatvermögen besteuert?

Teileinkünfteverfahren (Beteiligung ≥ 10%, §17 EStG). Abgeltungsteuer (Beteiligung kleiner als 10%, §20 Abs. 2 i.V.m. §32d EStG).

Wie werden Gewinne aus der Veräußerung von Kapitalgesellschaftsbeteiligungen bei natürlichen Personen im Betriebsvermögen besteuert?

Teileinkünfteverfahren (40% steuerfrei, 60% steuerpflichtig).

Wie werden Gewinne aus der Veräußerung von Kapitalgesellschaftsbeteiligungen bei Kapitalgesellschaften besteuert?

Gewinne steuerfrei (§8b Abs. 2 Satz 1 KStG). 5% des Gewinns als nicht abziehbare Betriebsausgaben (§8b Abs. 3 Satz 1 KStG). Verluste steuerlich nicht abziehbar (§8b Abs. 3 Satz 3 KStG).

Welche Besonderheit gilt bei §8b Abs. 3 Satz 2 KStG im Vergleich zu §3c Abs. 1 EStG?

§3c Abs. 1 EStG findet keine Anwendung, da §8b Abs. 3 Satz 2 KStG Vorrang hat.

Welche Steuersubjekte werden in §1 Abs. 1 KStG abgegrenzt?

Kapitalgesellschaften (z.B. AG, GmbH, KGaA), Genossenschaften, Versicherungs- und Pensionsfondsvereine, sonstige juristische Personen des privaten Rechts (z.B. Vereine, Stiftungen), nichtrechtsfähige Vereine, Anstalten und Zweckvermögen des privaten Rechts, Betriebe gewerblicher Art von juristischen Personen des öffentlichen Rechts.

Wann ist eine Körperschaft Steuerinländer?

Wenn Geschäftsleitung (§10 AO) und/oder Sitz (§11 AO) im Inland sind. Besteuerung des Welteinkommens (§1 Abs. 2 KStG).

Wann ist eine Körperschaft Steuerausländer?

Wenn weder Geschäftsleitung noch Sitz im Inland sind. Besteuerung des Inlandseinkommens (§8 Abs. 1 KStG i.V.m. §49 EStG).

Welche Körperschaften sind subjektiv steuerbefreit?

Deutsche Bundesbank, Kreditanstalt für Wiederaufbau, Pensions- und Unterstützungskassen, Berufsverbände (z.B. Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände), Politische Parteien, Gemeinnützige Körperschaften.

Wann beginnt die Steuerpflicht einer KapG?

Mit dem Entschluss zur Gründung: Vorgründergesellschaft (Transparenzprinzip). Mit Abschluss des Gesellschaftsvertrags: Vorgesellschaft (Transparenzprinzip bei Nichteintragung, sonst Besteuerung mit KSt). Mit Eintragung ins Handelsregister: KapG (Besteuerung mit KSt).

Wann endet die Steuerpflicht einer KapG?

Mit der Löschung im Handelsregister und der Beendigung der steuerlichen Pflichten.

Worauf verweist §8 Abs. 1 KStG zur Ermittlung des Einkommens?

Auf die Vorschriften des Einkommensteuergesetzes (EStG) und des Körperschaftsteuergesetzes (KStG).

Welche Einkünfte erzielen unbeschränkt steuerpflichtige Kapitalgesellschaften gemäß §8 Abs. 2 KStG?

Alle Einkünfte gelten als Einkünfte aus Gewerbebetrieb.

Darf die Gewinnverwendung das Einkommen beeinflussen?

Nein, die Gewinnverwendung darf das Einkommen nicht beeinflussen (§8 Abs. 3 KStG).

Welche Probleme können im Zusammenhang mit der Gewinnverwendung auftreten?

Probleme bei verdeckten Gewinnausschüttungen oder verdeckten Einlagen.

Wie wird der steuerliche Gewinn aus der Handelsbilanz abgeleitet?

Jahresüberschuss/-fehlbetrag aus der Handelsbilanz ± Korrekturen (steuerliche Wertansätze, §60 EStDV) = Gewinn/Verlust laut Steuerbilanz (§4 Abs. 1, §5 EStG).

Welche Korrekturen werden bei der Ermittlung des steuerlichen Gewinns vorgenommen?

Abzug steuerfreier Vermögensmehrungen, Hinzurechnung nicht abziehbarer Betriebsausgaben, Abzug von Gewinnanteilen der Komplementäre einer KGaA (§9 Abs. 1 Nr. 1 KStG), Korrektur von verdeckten Gewinnausschüttungen und Einlagen (§8 Abs. 3 S. 2 KStG, §4 Abs. 1 S. 5 EStG).

Was bleibt bei Kapitalgesellschaften als Art der Einkünfte nach den Korrekturen bestehen?

Nur Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§8 Abs. 2 KStG).

Wie werden Spenden und Beiträge bei der Ermittlung des Einkommens berücksichtigt?

Spenden und Beiträge sind abziehbar, soweit sie nach §9 Abs. 1 Nr. 2 KStG zugelassen sind.

Was passiert mit zugerechnetem Einkommen von Organgesellschaften?

Beim Organträger: Hinzurechnung des zugerechneten Einkommens (§§14, 17 KStG). Bei Organgesellschaften: Abzug des dem Organträger zuzurechnenden Einkommens (§§14, 17 KStG).