Klausur


Fichier Détails

Cartes-fiches 314
Langue Deutsch
Catégorie Finances
Niveau Université
Crée / Actualisé 29.12.2024 / 13.01.2025
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20241229_ertragsteuern
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20241229_ertragsteuern/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
Was bedeutet "finanzielle Eingliederung" bei einer Organschaft?

Finanzielle Eingliederung bedeutet, dass der Organträger mehr als 50 % der Stimmrechte der Organgesellschaft hält. Eine Organgesellschaft kann nur einen Organträger haben, aber mehrere Organgesellschaften können einen Organträger haben.

Welche Beteiligungen können bei der finanziellen Eingliederung berücksichtigt werden?

Mittelbare und unmittelbare Beteiligungen können berücksichtigt werden, solange an jeder vermittelnden Gesellschaft eine Mehrheitsbeteiligung besteht.

Was ist ein Organträger?

Ein Organträger kann eine natürliche Person, eine Personengesellschaft oder eine Körperschaft sein, die einen Gewerbebetrieb im Sinne von § 15 EStG oder § 2 Abs. 1 GewStG führt (§ 14 Abs. 1 S. 1 KStG).

Was ist eine Organgesellschaft?

Eine Organgesellschaft ist eine Kapitalgesellschaft mit Geschäftsleitung im Inland und Sitz in einem Mitgliedstaat der EU oder im EWR (§ 14 Abs. 1 S. 1, 17 KStG).

Was sind die Voraussetzungen für eine Organschaft nach dem KStG und GewStG?

Eine Organschaft besteht, wenn eine Kapitalgesellschaft mit Sitz im Inland oder in einem EU/EWR-Mitgliedstaat in den Gewerbebetrieb eines inländischen Unternehmens (Organträger) finanziell eingegliedert ist und ihren Gewinn vollständig an den Organträger abführt.

Was besagt die Zurechnungstheorie bei der Körperschaftsteuerlichen Organschaft?

Die Organgesellschaft bleibt selbständig körperschaftsteuerpflichtig, aber ihr Gewinn wird dem Organträger zugerechnet und dort besteuert.

Wie wird der Gewinn der Organgesellschaft in einer Organschaft ermittelt?

Der Gewinn der Organgesellschaft wird in einer 3-stufigen Gewinnermittlung ermittelt, wobei allgemeine steuerliche Gewinnermittlungsvorschriften gelten.

Was passiert in der 1. Stufe der Gewinnermittlung in einer Organschaft?

In der 1. Stufe wird der bilanzielle Gewinn ermittelt. Die Handelsbilanz (HB) ist für die Steuerbilanz (StB) maßgeblich, und die Gewinnabführung/Verlustübernahme wird als Aufwand/Ertrag verbucht, was den Gewinn der HB und StB auf null setzt.

Was passiert in der 2. Stufe der Gewinnermittlung in einer Organschaft?

In der 2. Stufe erfolgt die Ermittlung des steuerlichen Einkommens durch außerbilanzliche Hinzurechnungen/Kürzungen, wie z.B. nicht abziehbare Betriebsausgaben oder steuerfreie Einnahmen. Die handelsrechtliche Gewinnabführung wird eliminiert.

Was passiert in der 3. Stufe der Gewinnermittlung in einer Organschaft?

In der 3. Stufe erfolgt die Einkommenszurechnung, wobei das Einkommen der Organgesellschaft um den Betrag vermindert wird, der dem Organträger zugerechnet wird, und umgekehrt, wenn Ausgleichszahlungen an die Organgesellschaft erfolgen (§ 16 KStG).

Was besagt die (modifizierte) Einheitstheorie bei der Gewerbesteuerlichen Organschaft?

Die Organgesellschaft gilt als Betriebsstätte des Organträgers (§ 2 Abs. 2 S. 2 GewStG), bleibt jedoch selbst rechtlich selbständig.

Wer ist das Gewerbesteuer-Subjekt bei der Gewerbesteuerlichen Organschaft?

Der Organträger ist das Gewerbesteuer-Subjekt, nicht die Organgesellschaft.

Wie wird der Gewerbeertrag bei einer Gewerbesteuerlichen Organschaft ermittelt?

Der Gewerbeertrag wird zunächst getrennt für die Organgesellschaft (OG) und den Organträger (OT) ermittelt. Anschließend werden die Gewerbeerträge auf Ebene des Organträgers addiert.

Was ist bei der Ermittlung des Gewerbeertrags zu beachten?

Bei der Ermittlung des Gewerbeertrags sind die für jede Gesellschaft geltenden Vorschriften zu beachten, z.B. steuerfreie Einnahmen.

Wie werden schuldrechtliche Verträge innerhalb des Organkreises behandelt?

Schuldrechtliche Verträge werden innerhalb des Organkreises wie Verträge mit Außenstehenden abgewickelt.

Wie erfolgt die Aufteilung des Einkommens bei der Gewerbesteuerlichen Organschaft?

Das Einkommen wird gemäß den Regelungen über die Zerlegung (§§ 28 ff. GewStG) aufgeteilt.

Was passiert mit der Steuerpflicht bei einer Organschaft zwischen Mutterkapitalgesellschaft und Tochterkapitalgesellschaft?

Die Steuerpflicht wird auf den Organträger (Mutterkapitalgesellschaft) verlagert.

Wie beeinflusst die Organschaft die Steuerlast der Mutterkapitalgesellschaft?

Ohne Organschaft mindern die Ertragsteuern der Tochtergesellschaft die Dividenden der Mutter, die steuerfrei sind. Mit Organschaft zahlt die Muttergesellschaft (Organträger) die Ertragsteuern der Tochtergesellschaft.

Welche Belastungsunterschiede können durch eine Organschaft entstehen?

Belastungsunterschiede können sich durch das Betriebsausgabenabzugsverbot (§ 8b Abs. 5 KStG) und ggf. abweichende Gewerbesteuerhebesätze ergeben.

Wie verhält sich die Steuerpflicht bei einem Mutterpersonenunternehmen?

Ohne Organschaft mindern die Ertragsteuern der Tochtergesellschaft die an das Mutterpersonenunternehmen fließenden Dividenden. Mit Organschaft unterliegen die Einkünfte der Tochtergesellschaft der Besteuerung beim Mutterunternehmen.

Was passiert bei der Steuerpflicht für das Mutterpersonenunternehmen bei einer Organschaft?

Die Einkünfte der Tochtergesellschaft (OG) unterliegen der Besteuerung beim Mutterpersonenunternehmen (OT) – Gewerbesteuer (inkl. Freibetrag nach § 11 Abs. 1 GewStG), Einkommensteuer (inkl. Anrechnung nach § 35 EStG) und Solidaritätszuschlag.

Wie beeinflusst die Organschaft den Steuervorteil bei einem Mutterpersonenunternehmen?

Der Steuervorteil der Organschaft wird größer, je niedriger der persönliche Einkommensteuersatz des Einzelunternehmens oder der Gesellschafter der Personengesellschaft ist.

Welche Steuervergünstigungen können bei einer Organschaft auf die Gewinne der Tochtergesellschaft angewendet werden?

Die Steuersatzreduzierung für nicht entnommene Gewinne nach § 34a EStG kann auf den gesamten Gewinn der Tochtergesellschaft angewendet werden, was ohne Organschaft nur auf 60 % der Dividenden möglich wäre.

Was ist der Nachteil einer Organschaft für Mutterpersonenunternehmen?

Der Nachteil ist, dass die Möglichkeit zur Vermeidung der persönlichen Einkommensteuer durch vorübergehende Thesaurierung der Gewinne auf Ebene der Tochtergesellschaft entfällt, da eine verpflichtende Gewinnabführung besteht.

Was passiert mit den Verlusten der Organgesellschaft bei einer Organschaft?

Verluste der Organgesellschaft können sofort mit den Einkünften des Organträgers (Mutterkapitalgesellschaft oder Mutterpersonenunternehmen) ausgeglichen werden.

Was passiert mit den Verlusten des Organträgers bei einer Organschaft?

Verluste des Organträgers können sofort mit den Einkünften der Organgesellschaft ausgeglichen werden.

Wie funktioniert die Verlustverrechnung ohne Organschaft für die Mutterkapitalgesellschaft?

Ohne Organschaft ist die Verlustverrechnung nur in Höhe von 5 % der Dividenden nach § 8b Abs. 1, Abs. 5 KStG i.V.m. § 9 Nr. 2a GewStG möglich.

Wie funktioniert die Verlustverrechnung ohne Organschaft für das Mutterpersonenunternehmen?

Ohne Organschaft ist die Verlustverrechnung nur in Höhe von 60 % der Dividenden nach § 3 Nr. 40 EStG möglich, oder es ist keine Verlustverrechnung nach § 9 Nr. 2a GewStG möglich.

Welche Vorteile bietet die Organschaft?

Sofortiger Ausgleich von Verlusten der Organgesellschaft mit dem Gewinn des Organträgers und umgekehrt.Vermeidung des pauschalen Betriebsausgabenabzugsverbots (§ 8b Abs. 5 KStG) und des eingeschränkten Abzugs (§ 3c Abs. 2 EStG).Steuerfreie Einkünfte der Organgesellschaft bleiben auch beim Organträger steuerfrei.Verminderung der Doppelbelastung von KSt und ESt möglich (aber bei hohen Einkommensteuersätzen nachteilig).Gewinnabführungen unterliegen nicht der Kapitalertragsteuer (KapESt).

Welche Nachteile hat die Organschaft?

Steuerlich: Keine Ausschüttungspolitik mehr möglich, teilweise Doppelbelastung des Organträgers (KSt + ESt) kann nachteilig sein.Zivilrechtlich: Haftung für Schulden der Organgesellschaft und Verlustübernahmeverpflichtung.

Wann ist die PersU steuerlich vorteilhaft?

PersU ist vorteilhaft, wenn der Gewerbesteuerhebesatz zwischen 341 % und 576 % liegt oder der Einkommensteuerdifferenzsatz 41,29 % unterschreitet. Im Spitzensteuersatzbereich sind die Belastungsunterschiede eher gering. Der Vorteil der PersU steigt mit sinkenden Einkommensteuersätzen erheblich an.

Wie funktioniert die Thesaurierung nach § 34a EStG?

Gewinn nach §§ 4 Abs. 1, 5 Abs. 1 EStG minus positiver Saldo aus Entnahmen und Einlagen (Ausnahme: Entnahmen für ESt und SolZ), plus Gewerbesteuer ergibt den nicht entnommenen Gewinn (Thesaurierungshöchstbetrag). Steuersatz: 29,80 % (ESt + SolZ). Nichtabziehbare BA mindern den Thesaurierungshöchstbetrag, steuerfreie Einkünfte erhöhen ihn.

Was ist die Nachversteuerung bei der Thesaurierung?

Begünstigt besteuerte Gewinne minus Steuer gemäß § 34a EStG (29,80 % ESt + SolZ) ergibt den nachversteuerungspflichtigen Betrag. Steuersatz: 26,38 % (ESt + SolZ). Nachversteuerungsanlässe: positiver Saldo aus Entnahmen und Einlagen größer als Gewinn nach §§ 4 Abs. 1, 5 Abs. 1 EStG, Betriebsveräußerung/-aufgabe, Einbringung in eine KapG, Wechsel der Gewinnermittlungsart.

Wann ist die Thesaurierung bei einer PersU steuerlich vorteilhaft?

Der Steuersatz auf den thesaurierten Gewinn ist bei der PersU kleiner (höher) als bei der Kapitalgesellschaft, wenn der Gewerbesteuerhebesatz größer als 378,57 % (kleiner als 378,57 %) ist. Die Vorteilhaftigkeit hängt vom Hebesatz, dem Zinssatz und der Anlagedauer ab. Auch die Nachversteuerungsbeträge unterscheiden sich zwischen beiden Rechtsformen.

Was ist die Option zur Körperschaftsbesteuerung nach § 1a KStG für PersG?

Option für Personengesellschaften (OHG, KG, PartG, eGbR) zur Körperschaftsbesteuerung. Gilt auch für ausländische Gesellschaften ohne Sitz in Deutschland. Antrag spätestens einen Monat vor Beginn des Wirtschaftsjahres.

Welche steuerlichen Folgen hat die Option zur Körperschaftsbesteuerung?

Tätigkeitsvergütungen werden zu Arbeitslohn nach § 19 EStG.Zinsen für Mittelüberlassung an Gesellschaft sind Einkünfte nach § 20 EStG.Keine Gewinnentnahmen, sondern Gewinnausschüttungen.Überlassung von Wirtschaftsgütern führt zu Einkünften aus Vermietung.

Was passiert bei der Überlassung von Wirtschaftsgütern bei einer optierenden Gesellschaft?

Kann zu einer Betriebsaufspaltung führen. Umwandlungsfiktion kann steuerpflichtige Gewinnrealisierung verursachen. Sperrfristen können durch Übertragung ausgelöst werden.

Wann kann eine Rückkehr zur transparenten Besteuerung erfolgen?

Auf Antrag beim Finanzamt spätestens einen Monat vor Beginn des Wirtschaftsjahres. Bei Wegfall der Voraussetzungen (z.B. Formwechsel in eine GbR). Bei Umwandlung der PersG in eine KapG. Bei Ausscheiden des vorletzten Gesellschafters.

Wie wird die Rückoption zur transparenten Besteuerung behandelt?

Die Rückoption gilt als Formwechsel gemäß § 1 S. 1 Nr. 2 UmwStG.

Nenne drei Beispiele für KapG

GmbH, KGaA, AG