Methodenlehre SS Lernfragen
Uni Würzburg
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Set of flashcards Details
Flashcards | 266 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 11.12.2024 / 23.01.2025 |
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Mit welchen Argumenten haben Sprachphilosophen die Sinnhaftigkeit philosophischer Sätze wie z.B. von Descartes („Ich denke, also bin ich“) angezweifelt?
- Alltagssprache ist oft unpräzise und führt daher zu Missverständnissen
- Dasselbe Wort kann verschiedene logische Verhältnisse ausdrücken
- Z.B. Subsumption, Identität, Subordination, Existenz
- Kategoriale Unterschiede in Alltagssprache oft verschleiert
- Beispiel „Ich denke also bin ich“
- Existenz ist eine Eigenschaft von Begriffen, nicht von Gegenständen
- „Existenz“ ist ein Begriff erster Stufe, „Tisch sein“ ein Begriff erster Stufe
Wann/Was war der „linguistic turn“ in der Erkenntnistheorie?
- Erkenntnistheorie hat sich oft selbst widerspruchen und auf inkonsistente Theoriesysteme (-> Sprachsysteme) hingedeutet
- Da Erkenntnis immer sprachlich verfasst ist, eventuell sinnvoller die sprachlichen Bedingungen von Erkenntnis zu untersuchen
- Linguistic Turn:
- Sprachanalyse als philosophische Kernmethode
- War sehr wirkmächitg:
- Philosophielehrstühle heute meist mit sprachanalytischen Philosophen besetzt
Warum wird Schopenhauer als wichtiger Wegbereiter der Psychologie angesehen?
- Entdecker unbewusster Trieb und Motive
- Darauf baut auf
- Freuds Motivationspsychologie
- Forschung zu unbewusster Informationsverarbeitung
- Annahme, dass uns die Gründe unseres Handelns meist selbst unklar sind
- Abschied vom Vertrauen in die Rationalität des Menschen
Inwiefern nimmt Schopenhauer Freuds Idee des Unbewussten vorweg?
- Intellekt ist „Sklave“ des Willens
- Er sorgt nachträglich für Rechtfertigung
- Primär wird Verhalten aber durch Willen gesteuert, der uns nur bedingt zugänglich ist (vgl. Unbewusstes)
- Bewusstsein ist nur „Oberfläche unseres Geistes“
- Deshalb ist es schwer unsere Motive mittels Intellekt und bewusstem Denken introspektiv zu erkennen (=Spaltung des Subjekts)
Inwieweit geraten Kant und Schopenhauer an ein ähnliches Problem in Bezug auf das Postulat des „Willens“ bzw. „Dinges an sich“?
- Der Wille, so wie Schopenhauer ihn definiert, ist eigentlich unerkennbar (liegt außerhalb von Raum und Zeit)
- Genauso wie Kants Ding an sich, dass keine Ursache für Erfahrung sein konnte, da es außerhalb unserer Welt liegt und damit ebenfalls unerkennbar ist
- Schopenhauers Theorie ist ein Selbstwiderspruch?
Wie ist Schoppenhauers buddhistisch gefärbte Moralphilosophie aufgebaut?
- Alle wollen verschiedenes
- Je mehr einer will, desto mehr müssen andere leiden
- Daraus folgt die Verneinung des eigenen Lebenswillens
- Grund:
- Jeder Mensch ist eigentlich, wenn man das Individuationsprinzip durchschaut, mit mir identisch
Wie löst Schopenhauer das Problem, dass der Wille eine Einheit sein soll, unsere Welt aber aus vielen Dingen besteht?
- Jeder ist sich selbst als Wille und Leib gegeben
- Wiellensakte und Leibesveränderungen sind ein Vollzug in zwei Bereichen (nicht trennbar -> Parallelismus)
- Welt = Vorstellung gewordener Wille
- Welt ist vielgestaltig, da der Wille sich in Raum und Zeit erscheinend partikularisiert
- = principium individuationis
Was ist das Ziel nach Schoppenhauers Theorie?
- Erlangung eines Verständnisses der gesamten Erscheinungen mittels Auffindung ihres Sinnes
- Welt wie sie scih im Alltag darstellt ist eine Täuschung
- Dahinter steht nur der Wille
- Richtige Weltansicht steht im Vordergrund
Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen Schopenhauers und Kants philosophischen Positionen?
- Idealistische Grundannahme wie bei Kant:
- Die Welt ist meine Vorstellung
- Daher durch mich konstituiert
- Raum und Zeit als Brille des Subjekts, keine Charakteristika der Außenwelt
Was versteht man unter Willensmetaphysik? Nennen sie zwei wichtige Vertreter.
- = blinder, irrationaler Wille als göttliches Weltprinzip
- Vertreter: Jakob, Böhme & Schopenhauer?
- Ist die historische Wurzel Schopenhauers Theorie
- Seine Theorie ist allerdings atheistisch gedacht
Inwieweit kann man Schopenhauers philosophische Positionen von Descartes abgrenzen? Wie argumentiert Schopenhauer gegen Descartes?
- Kernmerkmal des Subjekts ist nicht Rationalität/Denken, sondern der Wille
- Wandel von Kognition zu Motivation/Volition
Was bedeutet der soziale Konstruktivismus für die Big-5?
- Big-5 bilden durchschnittliche sozio-kulturelle Sprachpraxis der Fremd- und Selbstzuschreibung ab
- Persönlichkeit ist sprachlich zwischen, nicht in Menschen lokalisiert
- Angekreuzte Items reflektieren nur an mich gerichtete sprachliche Zuschreibungserwartungen
Was besagt die Theorie des sozialen Konstruktivismus zum Thema Persönlichkeit? Was bedeutet das für empirische Persönlichkeitspsychologie?
- Persönlichkeit ist keine Eigenschaft der Person
- Ist in sozialer Interaktion sprachlich ausgehandelt
- Demnach (weitgehend beliebige) Zuschreibung und Konstruktion menschlicher „Eigenschaften“
- Empirische Persönlichkeitspsychologie wäre dann eher Sprachgebrauchsanalyse
- Welche Traits relevant sind, ist kontigent (d.H. könnte auch anders sein)
- Verschiedene Personen legen verschiedene sprachliche Dimensionen Zugrunde und legen auf andere korrespondierende Verhaltensweisen wert
- ->sprachliche Selbst- und Fremdzuschreibungen sind in sozio-kulturellem Diskurs systematisch konstruiert
Ist die Zugriff auf die Außenwelt in der Teilchenphysik unmittelbarer als in der kognitiven Psychologie
- Kognitive Psychologie:
- Rückschluss von Verhalten auf Passung der Metapher
- Teilchenphysik:
- Rückschluss von Strahlungswerten auf Geschehnisse im Teilchenbeschleuniger bzw. auf Strukturen/ Mechanismen im Teilchenbeschleuniger
- -> ist nicht unmittelbarer
- Bezieht sich aber im Gegensatz zur Psychologie auf physikalisch Vorhandenes
Inwiefern spielen Metaphern eine Rolle in Bezug auf theoretische Konstrukte in der Psychologie?
- kognitive Prozesse (z.B. Gedächtnisabruf) können nicht beobachtet werden und werden nicht notwendigerweise erlebt
- kein Gegenstand des Erlebens und Verhaltens?
- Sind oft eher ein theoretisches, kaum falsifizierbares Postulat auf der Basis eines metaphorischen Modells (der „kognitiven Mechanik“)
- Psychologische Theorien entsprechen oft eher Metaphern
- Metaphern oft an Informatik oder Nachrichtentechnik angelehnt
- Erkenntnis wird über Rückschluss von Verhalten auf die Passung der Metapher gewonnen
Gibt es kognitive Strukturen, Prozesse und Mechanismen wirklich? Was spricht dafür, was dagegen?
- Werden nicht erlebt
- Können nicht durch Introspektion beobachtet werden
- Sind nicht bewusst
- Sind keine Verhaltensweisen
- Sind nicht neurophysiologisch
- à Begriffe der Psychologie nur nützliche Fiktion?
Was spricht dagegen, dass das Erlebte unbezweifelbar evident ist?
- Z.B. optische Täuschungen
Inwieweit hat der Begriff „Konstrukt“ etwas mit Idealismus zu tun? Geben Sie psychologische Beispiele für „Konstrukte“.
- Konstrukt: KZG, LZG, Intelligenz
- Nach Idealismus sind diese Dinge real existierend und nicht nur durch Geist konstruiert, also eben keine Konstrukte?
Geben Sie Beispiele für realistische und idealistische Positionen klassischer Psychologen.
- Realismus:
- Wundt
- Seelische Erlebnisse so gegeben, wie sie sind
- Skinner
- Durch Reaktionsrate macht man kognitive Prozesse sichtbar?
- Neisser
- man soll kognitive Prozesse untersuchen, weil es sie gibt
- gehen davon aus, dass psychologische Gegenstände direkt anschaulich (=real) & keine theoretische Begriffe nötig sind
- Wundt
- Idealismus:
- Ebbinghaus:
- Psychologisch relevantes oft erraten, erschlossen, konstruiert
- Boring:
- Psychologische Phänomene sind nur aus Erfahrung erschlossen
- MacCorrquodale & Meehl:
- Psychologische Begriffe als hypothetische Konstrukte
- Ebbinghaus:
Definieren Sie Realismus, Idealismus und Konstruktivismus.
- Realismus:
- Es gibt eine von uns (mehr oder weniger erkennbare) unabhängige Außenwelt
- In moderner Psychologie „real Existierendes“, „natural kind“
- Descartes, Locke
- Idealismus:
- Eine von uns unabhängige Außenwelt ist nicht erkennbar bzw. nicht existent
- Berkeley, Hume, Kant
- Konstruktivismus:
- Betont aktive Rolle des Subjekts beim Konstruieren der Wirklichkeit
Vgl. psychologische Konstrukte
Wie erklärt Berkeley sich die Existenz von Gegenständen vor Anbeginn der Menschheit?
- Bevor es Menschen gab, waren sie in Gottes Geist
Gibt es nach Berkeley dann garkeine Außenwelt?
- Es gibt keine materielle aber eine phänomenale Außenwelt
- Diese ist insofern unabhängig, dass sie unabhängig von unseren Willensakten ist
- Wir können den Stuhl nicht wegbeamen
Wie lautet Berkeleys Leitspruch zum „Sein“? Und ist für ihn ein Stuhl nicht existent, wenn man nicht hinsieht?
- Sein bedeutet wahrgenommen werden
- Kritik mit Stuhl macht nur Sinn, wenn man eine unerkennbare materielle Außenwelt annimmt
- Außenwelt gibt’s nach Berkeley nicht, also kann da auch nix verschwinden?
Wie grenzt Berkeleys Idealismus argumentative von Lockes Realismus ab?
- Locke unterscheidet zwischen Eigenschaften, die Objekte als materielle Substanz haben und Eigenschaften, die sie nur subjektbezogen haben
- Man kann sich allerdings kein Objekt ohne seine sinnlichen Qualitäten (secondary qualitites) vorstellen
- Nicht vorstellbar, also sinnlos
- Schluss: alle Eigenschaften sind nur im Geist
- Radikaler Idealismus: Außenwelt existiert nur im Geist
Warum sprach Fechner in Bezug auf Lockes primary qualities von einer „Nachtsicht“ der Welt?
- Lockes primary qualities entsprechen einer Nachtansicht der Welt, da ohne Farbe etc
Was unterscheidet Lockes Konzeption der Außenwelt vom naiven Realismus?
- Naiver Realismus:
- Alles ist genau so, wie wir es wahrnehmen
- Lockes:
- Unterscheidet in Eigenschaften der Außenwelt und Eigenschaften, die nur in unserem Geist eintstehen
- Primary qualities
- Eigenschaften der Außenwelt
- Festigkeit, Ausdehnung, Gestalt, Bewegung, Ruhe, Anzahl
- Secondary qualities
- Keine Eigenschaften der Außenwelt
- Entstehen in unserem Geist
- Farbe, Geruch, Geschmack, Töne
- Kausalistische Abbildtheorie der Erkenntnis
- Gegenstände in der Außenwelt verursachen Ideen
Geben Sie ein psychologisches Beispiel für eine Sprachvermischung, bei der physische Entitäten mentale Eigenschaften zugesprochen werden.
- Die Neurone erkennen
- Das Gehirn entscheidet
- Der Frontallappen wägt ab
Skizzieren sie fünf verschieden philosophische Konzeptionen zum Verhältnis von Leib und Seele.
- Parallelismus:
- Beide Bereiche sind exakt aufeinander abgestimmt, aber interagieren nicht
- Sind aber unabhängig voneinander
- Z.B. Leibniz
- Idealismus:
- Reduktion auf Psychisches
- Z.B. Berkeley
- Materialismus:
- Reduktion auf Physikalisches
- Z.B. Carnap, Hempel, zum Teil auch Behavioristen (Watson, Skinner)
- Eigenschaftsdualismus:
- Es gibt nur eine Welt
- In dieser Welt haben alle Dinge psychische und physikalische Eigenschaften
- Epiphänomenalismus
- Physikalisches kann psychisches beeinflussen aber nicht umgekehrt
- (Extrem-Interpretation der Libet-Experimente)
- Z.B. Huxley
- Identitätstheorie
- Gedanke = Gehirnzustand
- Z.B. Spinoza
- Zwei-Sprachen-Theorie:
- Es handelt sich um zwei inkommensurable Sprachsysteme über dieselbe Welt
Beschreiben Sie die mögliche Wechselwirkung zwischen Physischem und Psychischem anhand eines Beispiels. Worin besteht hierbei das Problem der kausalen Geschlossenheit?
- Aspirin (Physikalisch) reduziert Kopfschmerzen (Physisch)
- Absichten (Physisch) beeinflussen Verhalten (Physikalisch)
- Problem der kausalen Geschlossenheit:
- Eigentlich sollte nur Physikalisches Psychisches verursachen können
- Leibniz Gap:
- Wie kann Kausalkette die Sphären von Physikalischem und Psychischem überbrücken
- Geht das oder führen uns unsere Sprachgewohnheiten in die Irre?
Welche Eigenschaften hat das „ich“ in der Philosophie des Geistes?
- Perspektivität
- Vgl indexikalische Ausdrücke wie „jetzt“, „hier“
- Machen nur Sinn vor dem Hintergrund eines zeitlichen & räumlichen Bezugspunktes, der durch das „Ich“ realisiert wird
- Meinigkeit
- Zentral für Empfindungen ist, dass sie von mir empfunden werden (vgl. Kant)
- Ob ich oder jemand anderes Schmerzen hat, macht großen Unterschied
- Einheit / Identität
- Ich hält alle mentalen Zustände eines Individuums zusammen
- Dadurch hat es eine Identität
- Reflexivität
- Kann über sich selbst nachdenken und sich selbst bewusst sein (-> Selbstbewusstsein im wörtlichen Sinn)
- Kann sich auf sich selbst beziehen
Wie unterscheiden sich die Konzeptionen des Ichs bei Descartes, Kant und Hume?
- Descartes: res cognitas:
- Ich als reale Substanz
- Inklusive der Modi von propositionalen Einstellungen
- Z.B. „wollen“, „denken“, ….
- Kant: Transzendentale Apperzeption:
- Das, was alle meine Vorstellungen begleitet und zusammenhält
- Modi sind nicht enthalten
- Hume & später E. Mach:
- Man trifft das Ich nie ohne Perzeption an
- Ich ist bloß sprachliche Konstruktion/Illusion der in Wirklichkeit garnichts entspricht
- Verneinen Existenz eines Ichs komplett
- Ich gibt es nicht
Kann man die Existenz von Qualia durch ihre Funktion erklären?
- Funktionalistische Erklärung (Evolutionsbezogener Funktionalismus):
- Wichtig zum Überleben, da z.B. Schmerz Schutz vor Verletzung
- Dieselben Mechanismen wären auch ohne Qualia denkbar
- à evolutionsbiologisch nicht nötig
à keine Funktion
Inwieweit ist es problematisch zu behaupten, der Begriff „rot“ referiert auf einen mentalen „rot“-Eindruck?
- Farbe ist keine Eigenschaft der Dinge, sondern wird durch unsere Verarbeitung der Lichtwellenlängen konstruiert
- Wegen der Existenz der Qualia ist es denkbar, dass jeder Mensch andere Farben sieht
- Solange Unterschiedlichkeit der Farben gegeben ist, würde dies nicht auffallen
- Der Begriff rot referiert also nicht auf den rot-Eindruck (Inhalt), sondern auf die Differenz zu anderen Begriffen
Inwiefern sind mentale Zustände privat, und warum ist das ein Problem für die wissenschaftliche Forschung?
- Zugriff auf mentale Zustände erfolgt nur über die 1.Person Perspektive
- Nur ich kann meine mentalen Zustände wahrnehmen
- Man kann anderen nicht „in den Kopf kucken“
- Problem:
- Qualia machen Reduktion der Welteschreibung auf rein physikalische Prozesse unmöglich
- Problematisch für KIs, da sie niemals Qualia haben können
Was sind Qualia? Geben sie ein Beispiel
- =phänomenales Bewusstsein, wie sich etwas anfühlt
- Nicht physikalisch reduzierbar
- Sind etwas, das nur im Bewusstsein existiert
- Beispiel: Schmerz, Müdigkeit
Durch welche zwei Aspekte sind propositionale Einstellungen charakterisiert
- Modus („Wollen“, „Angst haben“)
- Inhalt (= was nach dem „dass“ kommt)
Was bedeutet Intentionalität in der Philosophie des Geistes und was meinen wir mit Intentionalität im Gegensatz dazu im Alltag?
- Philosophie:
- Gerichtet sein auf etwas
- Propositionale Einstellungen sind gerichtet auf den Inhalt
- Alltag:
- Ein Ziel verfolgen
- Etwas tun mit dem Ziel etwas Spezifisches zu erreichen
- Dieses spezifische ist die Intention
Wie werden in der Philosophie des Geistes mentale Zustände kategorisiert?
- Empfindungen/Stimmungen
- z.B. Schmerz, bedrückt sein
- haben Qualia
- =phänomenales Bewusstsein, wie sich etwas anfühlt
- Nicht physikalisch reduzierbar
- Sind etwas, das nur im Bewusstsein existiert
- Propositionale Einstellungen
- Z.B. ich weiß, dass ….. ich habe Angst, dass ….
- Charakterisiert durch Modus („Wollen“) und Inhalt (was nach dem dass kommt)
- Haben Intentionalität = sind gerichtet auf den Inhalt
Wie wird der Wille in der heutigen Psychologie erforscht?
- Unter Labels wie „Volition“ oder „kognitive Kontrolle“
- Beispiele:
- Zielorientiertes statt stimulusgetriggertes Verhalten
- Belohnungsaufschub
- Task switching
- Volitions- & Motivationspsychologie
- Zielrealisierung vs. Zielselektion, Perseveration
- Psychologische Forschung setzt prinzipiell die Bedingtheit des Willens voraus
- Sonst könnte man könnte man keine Experimente zu Ursachen des Willens betreiben
- Siehe Smedslund: Axiom Volition
- Manche psychologischen Theorien setzen aber auch a priori Existenz eines Willens voraus
- Z.B. ideomotorische Idee von James
Auf welche Weise kann man die Libet-Experimente interpretieren, und welche Kritik kann man daran üben?
- Extrem-Interpretation:
- Wille verursacht nicht unsere Handlungen, da er dem Handlungsbeginn (= Bereitschaftspotenzial) zeitlich nachgelagert ist
- Libets-Interpretation:
- Wir haben schmales Zeitfenster, um von Gehirn geplante Aktionen zu stoppen
- Freier Wille als „Veto-Recht“
- Bildet Experiment freien Willen richtig ab?
- Vielleicht bahn sich Wille langsam an
- An bestimmten Zeitpunkt fühlt sich Proband „willens“ genug Wunsch Taste zu drücken zu äußern
- Große Variabilität zwischen Probanden bezüglich zeitlicher Angaben
- Hinweis darauf, dass es Unsicherheit gab, welcher Zeitpunkt genau gemeint ist
- Vielleicht bahn sich Wille langsam an
- Vielleicht wurden Hand-Hebe-Entscheidungen per Zufallsprinzip generiert, für das man sich anfangs willentlich entschieden hat