KE_3_Ethik
digitale Ethik Fernuni Hagen
digitale Ethik Fernuni Hagen
Set of flashcards Details
Flashcards | 166 |
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Language | Deutsch |
Category | Religion/Ethics |
Level | University |
Created / Updated | 01.12.2024 / 11.06.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20241201_ke3ethik
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Das Prinzip der praktischen Konkordanz verlangt, dass bei Interessenkonflikten kein Interesse vollständig zugunsten eines anderen aufgegeben wird. Stattdessen sollen widerstreitende Interessen gleichzeitig optimiert werden.
Technologien wie Smartphones, Smartwatches und das Internet erzeugen umfangreiche Kommunikationsdaten, die tiefgreifende Einblicke in persönliche Lebensbereiche ermöglichen und die Bedeutung der informationellen Selbstbestimmung erheblich steigern.
Die informationelle Selbstbestimmung steht oft im Konflikt mit der Meinungs- und Informationsfreiheit sowie den Mediengrundrechten. Diese Konflikte werden durch Einzelfallabwägungen gelöst.
Der Deutsche Presserat setzt auf freiwillige Selbstverpflichtung und Kontrolle durch den Pressekodex, der Werte wie Wahrhaftigkeit, Menschenwürde, redaktionellen Datenschutz und Sorgfaltspflichten betont.
Anonymität und Pseudonymität im Web schützen die Privatsphäre und ermöglichen es Nutzern, ihre Identität zu verbergen. Dies unterscheidet sich von klassischen Medien, die oft auf Klarnamen bestehen.
Die Globalisierung und Demokratisierung der Medien führen zu einem Informationsüberfluss, der neue Anforderungen an die Informationskompetenz der Nutzer und den Schutz der informationellen Selbstbestimmung stellt.
Klassische Medien unterliegen strengen Datenschutz- und Archivregeln, während neue Medien wie Suchmaschinen teils flexiblere, aber auch widersprüchliche Datenschutzanforderungen haben, was zu Abwägungsbedarf führt.
Die klassischen Konzepte wurden in einer Zeit entwickelt, als individuelle Erfinder und kleine Unternehmen die Hauptakteure waren. Sie müssen sich den Realitäten einer digitalisierten und global vernetzten Welt anpassen, in der Innovationen oft kollaborativ entstehen.
Sie kritisieren, dass die aktuellen Systeme Innovationen hemmen können, indem sie künstliche Monopole schaffen, die den freien Zugang zu und die Nutzung von Wissen einschränken, insbesondere in lebenswichtigen Bereichen wie Medizin und Technologie.
Der Medical Prize Fund ist ein von Joseph E. Stiglitz vorgeschlagenes Modell, das bedeutende Innovationen belohnen soll, ohne Wissen künstlich zu beschränken. Es könnte die breite Diffusion von Wissen und Technologie fördern, insbesondere im medizinischen Bereich und der KI-Entwicklung.
In der modernen Welt sind Innovationen häufig das Ergebnis kollaborativer Netzwerke. Dies erfordert eine juristische, politische und ethische Neugestaltung des Verständnisses von Kreativität und Eigentum.
Das Rechtssystem muss klären, ob Algorithmen, die kreativ tätig werden, als „Erfinder“ oder Urheber betrachtet werden sollten. Es gilt, faire und effektive Nutzungsregeln für KI-generierte Inhalte zu schaffen, ohne die Innovationskraft zu hemmen.
Die Diffusion fördert Innovationen, ermöglicht eine faire Nutzung von Technologien und kann globale Probleme wie den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen schneller lösen.
Es geht um die Rechte und Pflichten von KI-Entwicklern und Nutzern sowie um die Frage, wie Kreativität und Eigentum im Kontext von KI neu verstanden werden können.
Es könnte in der KI-Entwicklung eingesetzt werden, um Innovationen zu belohnen, ohne den Zugang zu Wissen und Technologien durch Monopole einzuschränken
Unternehmen müssen ethische Grundsätze in ihre Geschäftspraktiken integrieren und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen, z. B. in der Datenverarbeitung, der Nutzung von künstlicher Intelligenz, der Kundeninteraktion und der Marktkommunikation.
Sind Unternehmen eigenständige moralische Akteure?
Es gibt zwei Perspektiven:
1. Unternehmen können als moralische Akteure betrachtet werden, die unabhängig von Einzelpersonen handeln.
2. Unternehmen sind Rahmen, in dem individuelles Verhalten stattfindet und Entscheidungen beeinflusst werden.
Unternehmen werden oft als eigenständige Akteure gesehen, da sie rechtlich als juristische Personen gelten, einen eigenen „Unternehmensgeist“ haben und unabhängig von einzelnen Mitarbeitenden Rechenschaft ablegen müssen.
Der „Unternehmensgeist“ wird oft durch eine Unternehmensverfassung definiert, die Werte, Einstellungen und Ziele festlegt. Diese bleiben unabhängig von den Mitarbeitenden bestehen, garantieren jedoch nicht automatisch moralisches Handeln.
Die Fähigkeit von Unternehmen, moralisch zu handeln, hängt von Überlegungen ab, ob sie einen Willen oder ein Gewissen haben können. Gleichzeitig beeinflussen sie individuelles Handeln und müssen eigenständig Rechenschaft ablegen.
Die Digitalisierung bringt Herausforderungen in Bereichen wie Datenverarbeitung, künstlicher Intelligenz, Transparenz, Kundeninteraktion und dem Schutz von Privatsphäre mit sich, die verantwortungsvolles Handeln erfordern.
Eine Unternehmensverfassung legt die Werte, Einstellungen und Ziele des Unternehmens fest und bietet einen Orientierungsrahmen für moralisches Handeln. Sie allein garantiert jedoch nicht die Umsetzung dieser Prinzipien.
Unternehmen beeinflussen durch ihre Strukturen und den „Unternehmensgeist“ individuelles Handeln, agieren jedoch auch unabhängig von Einzelpersonen als juristische Personen und tragen eigenständige Verantwortung.
Unternehmen sollten nicht allein auf staatliche Lösungen vertrauen, sondern Strategien entwickeln, um negative soziale Auswirkungen wie Arbeitslosigkeit zu mindern. Dazu gehören Umschulungen, die Integration betroffener Arbeitnehmer und ethische Überlegungen bei der Einführung neuer Technologien.
Durch Arbeitsplatzverlust kann eine Krise der Lebenssinngebung entstehen. Die Geschäftsethik betont die Bedeutung von Arbeit für Lebensqualität und Lebenssinn und fordert die Schaffung sinnstiftender Tätigkeiten, auch im Rahmen der Automatisierung.
Die teleologische Herausforderung betrifft die Frage nach dem Zweck und den Zielen eines Unternehmens. Es geht darum, eine Balance zwischen den Interessen von Shareholdern und Stakeholdern wie Arbeitnehmern und der Gesellschaft zu finden.
Digitale Technologien können die Qualität und Effektivität der Betreuung verbessern, interne Abläufe optimieren und Transparenz fördern. Beispiele sind IT-Systeme zur Dokumentation, sensorbestückte Hilfsmittel oder Exoskelette, die die Lebensqualität erhöhen.
Personenbezogene Daten müssen geschützt und nur mit Zustimmung der Betroffenen verwendet werden. Der verantwortungsvolle Umgang ist entscheidend, um den Nutzen der Technologie und den Schutz der Persönlichkeitsrechte in Einklang zu bringen.
Arbeit 4.0 beschreibt die Digitalisierung und Vernetzung der Arbeitswelt. Sie führt zu flexibleren Arbeitsmodellen, verwischenden Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben, einer zunehmenden Automatisierung und der Notwendigkeit neuer IT-Kompetenzen.
Bildung und lebenslanges Lernen, Sozialpolitische Absicherung, z. B. Umschulungen oder Grundeinkommen, Förderung von Flexibilität und Kreativität, Anpassung von Arbeitsgesetzen, z. B. zu Telearbeit und Datenschutz
Daten spielen in der modernen Wirtschaft eine zentrale Rolle, ähnlich wie Öl in der industriellen Revolution. Sie treiben datenintensive Unternehmen wie Google und Amazon an, die Gewinne aus der Analyse und Nutzung von Kundendaten generieren.
Nutzer sind sich des Wertes ihrer Daten oft nicht bewusst, was zu einer ungleichen Machtverteilung führt. Große Unternehmen schöpfen den Großteil des Werts ab, während Verbraucher kaum Gegenleistungen erhalten.
Mögliche Lösungen sind direkte Vergütungen für Nutzerdaten, angemessene Regulierung und die Beteiligung von Verbrauchern an der Wertschöpfung. Dies könnte die digitale Wirtschaft fairer gestalten.
Manuelle Tätigkeiten wurden durch leistungsfähigere Maschinen ersetzt, z. B. Traktoren oder automatische Melksysteme. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang des Arbeitskräftebedarfs pro Leistungseinheit.
Die Vergangenheit zeigt, dass technologische Fortschritte Arbeitsplätze ersetzen, aber auch neue schaffen können. Bildung, Anpassung an neue Technologien und soziale Absicherung sind entscheidend, um den Übergang zu gestalten.
Die Digitalisierung im staatlichen und verwaltungstechnischen Bereich beschreibt die Umwandlung von analogen in digitale Formate, wodurch Prozesse effizienter werden. Sie umfasst die Nutzung digitaler Medien zur Verbesserung bestehender Prozesse und die Einführung neuer Technologien wie KI und Big Data, die den Verwaltungsapparat grundlegend verändern können.
Basale Digitalisierung nutzt digitale Medien, um bestehende Prozesse zu unterstützen, ohne die Verwaltungsstrukturen grundlegend zu verändern. Starke Digitalisierung führt zu tiefgreifenden strukturellen Veränderungen, indem sie öffentliche Dienstleistungen neu definiert und den Weg zu einem „digitalen Staat“ ebnet.
Herausforderungen umfassen grenzüberschreitende Kriminalität, Cyberangriffe und die Schwierigkeit, das staatliche Gewaltmonopol im Cyberspace durchzusetzen. Der Staat muss neue Sicherheitskonzepte entwickeln, um in der digitalen Ära souverän zu bleiben.
Eine datengetriebene Verwaltung ermöglicht prädiktive Analysen, Echtzeitüberwachung und effizientere Entscheidungsprozesse, z. B. in der Polizeiarbeit, im Katastrophenmanagement und in der Gesundheitspolitik.
Die Diskussionen reichen von utopischen Visionen (Lösungen für globale Probleme) bis zu dystopischen Warnungen (Überwachungsstaat). Kritisch gesehen werden insbesondere die Auswirkungen auf Privatsphäre und Freiheit.