Geschichte
Abschlussprüfungen Lernziele Teil 1
Abschlussprüfungen Lernziele Teil 1
Kartei Details
Karten | 58 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geschichte |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 29.11.2024 / 01.12.2024 |
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Geistige Stömungen Liberalismus beschreiben
Der Liberalismus ist eine geistige Strömung, die individuelle Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie betont. Er fördert eine freie Marktwirtschaft, Toleranz gegenüber verschiedenen Lebensstilen und Meinungen sowie soziale Gerechtigkeit. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Liberalismus zu einer einflussreichen politischen Bewegung
Erkre die Geistige Steömungen Nationalismus
Der Nationalismus ist eine geistige Strömung, die nationale Identität und Zugehörigkeit betont. Er strebt nach politischer Souveränität, fördert Kollektivismus und Patriotismus und legt Wert auf die gemeinsame Kultur und Geschichte einer Nation. Nationalismus kann auch Exklusivität erzeugen und spielt eine bedeutende Rolle in der Entstehung von Nationalstaaten sowie in historischen Konflikten.
Erkläre die geistige Strömung Sozialismus
Der Sozialismus ist eine geistige Strömung, die soziale Gerechtigkeit und Gleichheit anstrebt. Sie betont Kollektivismus, öffentliche Kontrolle über Produktionsmittel und wirtschaftliche Planung. Sozialismus setzt sich für die Rechte der Arbeiter ein und hat sich in verschiedenen Formen entwickelt, wie demokratischer Sozialismus und Marxismus, und beeinflusst politische Bewegungen weltweit.
Beschreibe die geistige Strömung Konservatismus
Der Konservatismus ist eine geistige Strömung, die Tradition, Stabilität und die Bewahrung bestehender Werte und Institutionen betont. Er fördert eine schrittweise Veränderung statt radikaler Umwälzungen und legt Wert auf soziale Ordnung, Familie und nationale Identität. Konservative vertreten oft die Auffassung, dass historische Erfahrungen und kulturelle Wurzeln wichtig sind, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.
Ursachen für den Imperialismus (Absatzmärkte, Sozialdarwinismus, Missionierung, Rohstoffbedarf)
1. **Absatzmärkte**: Die Industrialisierung führte zu einer gesteigerten Produktion, weshalb europäische Länder neue Märkte für ihre Waren suchten, um Überproduktion zu vermeiden.
2. **Rohstoffbedarf**: Der Bedarf an Rohstoffen für die Industrie wuchs, was die Länder dazu trieb, Kolonien zu erobern, um Zugang zu diesen Ressourcen zu erhalten.
3. **Sozialdarwinismus**: Die ideologische Rechtfertigung des Imperialismus wurde durch den Sozialdarwinismus unterstützt, der die Überlegenheit bestimmter Rassen propagierte und die Expansion als "Überlebensrecht" ansah.
4. **Missionierung**: Religiöse Motive spielten eine Rolle, da viele Kolonialmächte das Ziel verfolgten, den Christlichen Glauben in nicht-christliche Länder zu verbreiten.
Entwicklungen der Grossmächte mit ihren Weltreichen und ihre Perspektiven Ende 19.Jh./ 20.Jh.
Ende des 19. Jahrhunderts hatten europäische Großmächte wie Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die Niederlande riesige Kolonialreiche aufgebaut. Diese Mächte sahen sich zunehmend in einem Wettlauf um die Kolonien, was zu politischen Spannungen und Konflikten führte. Perspektivisch führte der Imperialismus auch zu einer verstärkten Rivalität, die zur Entstehung von Allianzen und letztlich zum Ersten Weltkrieg beitrug.
Zusammenhang Kolonie-Kolonisator, Wechselwirkungen
erkläre
Die Beziehung zwischen Kolonie (Opfer) und Kolonisator (Macht war oft durch Ausbeutung und Machtungleichgewicht geprägt. Kolonialmächte profitierten wirtschaftlich von den Ressourcen und Arbeitskräften der Kolonien, während die einheimische Bevölkerung häufig unterdrückt und ihrer kulturellen Identität beraubt wurde. Es gab jedoch auch Wechselwirkungen, wo kulturelle Einflüsse von beiden Seiten in Form von Austausch, Anpassung und Widerstand sichtbar wurden.
Informelle Kolonien, direkte und indirekte Kolonisierung
erkläre
- **Informelle Kolonien**: Diese beziehen sich auf Gebiete, die nicht formal kolonisiert wurden, aber unter dem Einfluss einer Großmacht standen, oft durch wirtschaftliche Dominanz oder politische Einflussnahme.
- **Direkte Kolonisierung**: Hierbei übernehmen Kolonialmächte die vollständige Kontrolle über ein Gebiet, einschließlich der Verwaltung und der Militärpräsenz.
- **Indirekte Kolonisierung**: Bei dieser Form der Kolonisierung behalten lokale Herrscher eine gewisse Kontrolle, während die Kolonialmacht hinter den Kulissen die Entscheidungen lenkt und Einfluss ausübt.
Spannung mit dem Imperialismus verknüpfen
(Ausbruch des 1.Weltkrieg)
Der Imperialismus führte zu intensiven Rivalitäten zwischen den europäischen Großmächten, die um Kolonien, Rohstoffe und Märkte konkurrierten. Diese Spannungen schufen ein angespanntes internationales Klima, in dem Konflikte und Missverständnisse schnell eskalieren konnten. Die imperialistischen Ambitionen verstärkten nationale Interessen und verstärkten die militärische Aufrüstung, was die Wahrscheinlichkeit eines Krieges erhöhte.
Julikrise (Blankochecks, Kreigserklärung, Ultimaten)
(Ausbruch des 1. Weltkriegs)
Die Julikrise 1914 war die Phase unmittelbar nach dem Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914.
- **Blankoscheck**: Österreich-Ungarn erhielt von Deutschland einen sogenannten "Blankoscheck", der die Unterstützung Deutschlands für militärische Maßnahmen gegen Serbien zusicherte, was die Aggressivität der österreichischen Reaktion verstärkte.
- **Ultimaten**: Am 23. Juli 1914 stellte Österreich-Ungarn Serbien ein Ultimatum mit strengen Forderungen. Serbien akzeptierte die meisten Punkte, aber nicht alle, was am 25. Juli 1914 zur Ablehnung führte.
- **Kriegserklärungen**: In der Folge erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli 1914 Serbien den Krieg. Dies löste eine Kettenreaktion von Kriegserklärungen aus, da die bestehenden Allianzen in Kraft traten.
Verfestigung Bündnissysteme
(Ausbruch 1.Weltkriegs)
Die Julikrise führte zur Mobilisierung der Bündnissysteme:
- **Dreibund**: Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien waren Teil des Dreibunds, der eine militärische Unterstützung versprach.
- **Entente**: Frankreich, Russland und Großbritannien bildeten die Entente. Nachdem Serbien angegriffen wurde, mobilisierte Russland, um Serbien zu unterstützen, was die anderen Mächte in den Konflikt hinein zog.
Diese festen Bündnisse führten dazu, dass ein regionaler Konflikt schnell zu einem weltweiten Krieg eskalierte.
Kriegsausbruch
(Ausbruch 1.Weltkrieg)
Der Erste Weltkrieg brach offiziell am 1. August 1914 aus, als Deutschland Russland den Krieg erklärte. Kurz darauf folgten die Erklärungen gegen Frankreich und die Invasion Belgiens, was Großbritannien dazu veranlasste, Deutschland am 4. August den Krieg zu erklären.
Die Frage der Kriegsschuld
(Ausbruch des 1. Weltkriegs)
Nach dem Krieg wurde die Frage der Kriegsschuld zentral diskutiert, insbesondere im Vertrag von Versailles 1919. Deutschland wurde die Hauptschuld für den Krieg zugeschrieben, was zu politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen führte. Diese Zuschreibung war umstritten und führte zu Spannungen in Deutschland, die zur Entstehung extremistischer Bewegungen und letztlich zum Zweiten Weltkrieg beitrugen. Die Schuldfrage bleibt bis heute ein umstrittenes Thema in der Geschichtsschreibung.
Besonderheiten des modernen, industriellen Krieges
(1.Weltkrieg)
Der Erste Weltkrieg war durch den Einsatz neuer Technologien und industrieller Produktionsmethoden geprägt. Zu den Besonderheiten gehörten:
- **Technologische Innovationen**: Der Krieg sah den Einsatz von Maschinengewehren, Artillerie, Panzern, Flugzeugen und chemischen Waffen wie Giftgas. Diese Technologien führten zu einer hohen Zahl von Opfern und veränderten die Kriegsführung grundlegend.
- **Grabenkrieg**: Ein charakteristisches Merkmal war der Stellungskrieg, bei dem sich Frontlinien über lange Zeit kaum bewegten. Soldaten lebten unter extremen Bedingungen in Schützengräben, was zu einer hohen psychischen Belastung führte.
- **Masseneinsatz von Soldaten**: Millionen von Männern wurden mobilisiert, was den Krieg zu einem globalen Konflikt machte, der viele Länder und Kontinente einbezog.
Erzähle zu Kriegspropaganda und Heimatfront
(1.Weltkrieg)
Kriegspropaganda spielte eine entscheidende Rolle:
- **Mobilisierung der Bevölkerung**: Regierungen setzten Propaganda ein, um die Unterstützung der Bevölkerung für den Krieg zu gewinnen. Dies umfasste die Darstellung des Feindes als barbarisch und die eigene Nation als moralisch überlegen.
- **Wirtschaftliche Unterstützung**: Die Heimatfront wurde mobilisiert, um die Kriegsanstrengungen zu unterstützen. Frauen übernahmen viele Arbeitsplätze in der Industrie, während Männer im Krieg waren. Dies führte zu gesellschaftlichen Veränderungen und einem Umdenken in Bezug auf Geschlechterrollen.
Kriegsschauplätze
(1.Weltkrieg)
Der Erste Weltkrieg fand an mehreren wichtigen Fronten statt:
- **Westfront**: Hier war der Grabenkrieg am ausgeprägtesten, hauptsächlich zwischen Deutschland und den Alliierten (Frankreich, Großbritannien). Schlachten wie die von Verdun und die Somme sind berüchtigt für ihre hohen Verluste.
- **Ostfront**: Kämpfe zwischen den Mittelmächten (insbesondere Deutschland und Österreich-Ungarn) und Russland. Diese Front war dynamischer und beweglicher als die Westfront.
- **Weitere Schauplätze**: Der Krieg erstreckte sich auch auf den Nahen Osten, Afrika und Asien, wo Kolonialtruppen und lokale Kämpfer beteiligt waren.
erzähle zu Kriegsende und Revolutionen
(1.Weltkrieg)
Das Ende des Ersten Weltkriegs kam am 11. November 1918 mit dem Inkrafttreten des Waffenstillstands.
- **Revolutionen**: Der Krieg führte in vielen Ländern zu politischen Umwälzungen. In Russland führte die Unzufriedenheit mit dem Krieg zur Februar- und Oktoberrevolution 1917, die die Bolschewiki an die Macht brachten. Auch in Deutschland, Österreich-Ungarn und anderen Ländern gab es revolutionäre Bewegungen, die in die Abdankung von Monarchien und die Gründung von Republik führten.
- **Friedensverträge**: Der Vertrag von Versailles 1919 und andere Verträge führten zu Gebietsverlusten und Reparationszahlungen für die besiegten Mächte. Diese Verträge legten den Grundstein für zukünftige Konflikte, insbesondere in Deutschland, und hatten langfristige Auswirkungen auf die europäische und weltpolitische Landschaft.
Folgen des 1.Weltkrieg in der Pheripherie
Die Folgen des Ersten Weltkriegs waren nicht nur in den direkt beteiligten Ländern spürbar, sondern auch in den peripheren Regionen, die durch den Krieg und die nachfolgenden Friedensregelungen stark beeinflusst wurden. Diese Regionen erlebten politische Umwälzungen, wirtschaftliche Krisen und soziale Veränderungen, die oft zu nationalistischen Bewegungen und dem Streben nach Unabhängigkeit führten.
Friedensordnung von 1919/20 und Bedeutung als Friedensdiktat
Die Friedensordnung von 1919/20, insbesondere der Vertrag von Versailles, wurde von den Siegermächten diktiert, ohne dass die besiegten Mächte, insbesondere Deutschland, in die Verhandlungen einbezogen wurden. Dies führte zu weitreichenden Regelungen, die als "Friedensdiktat" bezeichnet werden. Die Bedingungen waren oft als ungerecht empfunden und trugen zur politischen Instabilität in Deutschland und anderen betroffenen Ländern bei.
Wirtschaftliche, territoriale und politische Regelung des Versailler Vertrags in Bezug auf DE
- **Wirtschaftliche Regelungen**: Deutschland wurde verpflichtet, hohe Reparationszahlungen zu leisten, die die Wirtschaft des Landes stark belasteten und zu einer Hyperinflation in den frühen 1920er Jahren führten.
- **Territoriale Regelungen**: Deutschland verlor Gebiete wie Elsass-Lothringen an Frankreich und Teile Westpreußens an Polen. Zudem wurde das Saargebiet unter Völkerbundverwaltung gestellt, und die Kolonien wurden aufgeteilt.
- **Politische Regelungen**: Die militärische Stärke Deutschlands wurde erheblich eingeschränkt, mit einer Begrenzung der Truppenstärke und der Verbot von schweren Waffen. Diese Regelungen führten zu einem Gefühl der Demütigung und einer weit verbreiteten Unzufriedenheit in der deutschen Bevölkerung.
Den Versailler Vertrag bewerten und mit anderen Verträgen von Paris vergleichen
Der Versailler Vertrag wird oft als hart und ungerecht betrachtet, da er Deutschland die Schuld am Krieg zuschrieb und strenge Auflagen imposierte. Im Vergleich zu anderen Verträgen von Paris (wie dem Vertrag von Saint-Germain mit Österreich und dem Vertrag von Trianon mit Ungarn) war der Versailler Vertrag in seiner Strenge einzigartig. Während andere Verträge auch territoriale Verluste und Reparationszahlungen vorsahen, war die Schwere der Bedingungen für Deutschland besonders gravierend und führte zu langanhaltenden politischen und wirtschaftlichen Problemen.
Nachfolgestaaten in Osteuropa nach 1919
Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden mehrere neue Staaten in Osteuropa, die oft aus dem Zerfall der ehemaligen Vielvölkerstaaten wie Österreich-Ungarn und dem Russischen Reich hervorgingen. Dazu gehören:
- **Polen**: Erhielt nach über einem Jahrhundert der Teilung seine Unabhängigkeit zurück.
- **Tschechoslowakei**: Wurde als eigenständiger Staat gegründet und vereinte verschiedene ethnische Gruppen.
- **Ungarn**: Musste Gebietsverluste hinnehmen und wurde zu einem viel kleineren Staat als zuvor.
- **Baltische Staaten**: Estland, Lettland und Litauen erklärten ihre Unabhängigkeit von Russland.
Diese Nachfolgestaaten standen vor zahlreichen Herausforderungen, darunter ethnische Spannungen, wirtschaftliche Schwierigkeiten und die Notwendigkeit, stabile politische Systeme zu etablieren. Die neuen Grenzen und Nationalstaaten führten oft zu Konflikten und Unruhen in der Region.
Ursachen für Revolutionen in Russland von 1917 und Bürgerkrieg 1918-21
(Russische Revolution)
Die Ursachen für die Revolutionen in Russland 1917 und den anschließenden Bürgerkrieg (1918-21) sind vielschichtig:
1. **Soziale Ungleichheit**: Eine extreme Kluft zwischen der wohlhabenden Oberschicht und der armen Landbevölkerung führte zu Unzufriedenheit und sozialen Spannungen.
2. **Politische Repression**: Die autokratische Herrschaft von Zar Nikolaus II. und die fehlende politische Mitbestimmung schürten den Widerstand.
3. **Wirtschaftliche Krise**: Der Erste Weltkrieg verursachte wirtschaftliche Probleme, darunter Hungersnöte, Arbeitslosigkeit und Ressourcenmangel.
4. **Militärische Niederlagen**: Die Niederlagen im Krieg führten zu einem massiven Vertrauensverlust in die zaristische Regierung und verstärkten die Forderungen nach Veränderungen.
Die Unzufriedenheit mündete 1917 in die Februar- und Oktoberrevolution, während der Bürgerkrieg zwischen den "Roten" (Bolschewiki) und den "Weißen" (kontra-revolutionären Kräften) ausbrach.
Biographie, zentrale Ideen Lenins (Marxismus-Leninismus) mit Marxismus vergleichen
(Russische Revolution)
Wladimir Lenin** (1870-1924) war der führende Kopf der Bolschewiki und prägte die Entwicklung des Marxismus in Russland.
- **Zentrale Ideen**: Lenin entwickelte den Marxismus weiter, um die Bedingungen in Russland zu berücksichtigen. Er betonte die Notwendigkeit einer revolutionären Avantgarde (die Bolschewiki), die die proletarische Revolution anführen würde, da die Arbeiterklasse in Russland nicht die notwendige Reife erreicht hatte, um selbstständig eine Revolution zu initiieren.
- **Vergleich mit Marxismus**: Während Marx von einer spontanen Revolution der Arbeiterklasse ausging, sah Lenin die Notwendigkeit einer organisierten Führung und eines zentralisierten Plans, um die Revolution durchzuführen. Lenin legte auch größeren Wert auf die Rolle der Bauern, was im klassischen Marxismus weniger beachtet wurde.
Februarrevolution (Verlauf und Folgen)
(Russische Revolution)
Die Februarrevolution 1917 führte zum Sturz des Zaren:
- **Verlauf**: Massive Proteste in Petrograd (St. Petersburg) führten zu Streiks und Demonstrationen. Soldaten weigerten sich, das Feuer auf die Demonstranten zu eröffnen, was die Macht des Zaren endgültig untergrub. Am 2. März 1917 dankte Zar Nikolaus II. ab.
- **Folgen**: Die Duma bildete eine provisorische Regierung, die jedoch nicht in der Lage war, die drängenden Probleme zu lösen, insbesondere den Krieg und die soziale Ungleichheit.
Massnahmen der provisorische Regierung und Rückwirkungen auf Parteien Bolschewiki, Menschewiki sowie Sozialrevolutionäre
Die provisorische Regierung führte verschiedene Maßnahmen durch, konnte jedoch das Vertrauen nicht gewinnen:
- **Kriegspolitik**: Sie setzte den Krieg fort, was zu weiterer Unzufriedenheit führte.
- **Soziale Reformen**: Versuche, Landreformen durchzuführen, scheiterten, was den ländlichen Unmut verstärkte.
- **Rückwirkungen auf Parteien**: Die Bolschewiki gewannen an Unterstützung, da sie Frieden, Land und Brot forderten. Die Menschewiki und Sozialrevolutionäre blieben in der provisorischen Regierung, was zu einer Spaltung innerhalb der sozialistischen Bewegung führte.
Folgen und Wirkungen der Oktoberrevolution insbesondere Verunsicherung des Bürgertums
Die Oktoberrevolution 1917 führte zur Machtergreifung der Bolschewiki:
- **Folgen**: Der Sturz der provisorischen Regierung und die Bildung einer sozialistischen Regierung unter Lenin führten zu einem radikalen Umbruch in der russischen Gesellschaft.
- **Verunsicherung des Bürgertums**: Die Oktoberrevolution schuf Angst und Unsicherheit im Bürgertum und in den Mittelschichten, da die Bolschewiki eine radikale Umgestaltung der Gesellschaft und eine Enteignung von privaten Besitztümern anstrebten. Viele Menschen, die an der alten Ordnung festhielten, sahen sich einer ungewissen Zukunft gegenüber, was zu einer Flucht ins Ausland und zur Bildung von Gegenbewegungen führte.
Grosse Unsicherheit zu Beginn der 20er (Hyperinflation, System von Versailles, republikfeindliche Rechte)
1. **Hyperinflation**: In den frühen 1920er Jahren erlebte Deutschland eine verheerende Hyperinflation, die durch die hohen Reparationszahlungen des Versailler Vertrags und die instabile wirtschaftliche Lage verursacht wurde. Geld verlor schnell an Wert, was zu massiven sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen führte.
2. **System von Versailles**: Der Vertrag von Versailles (1919) wurde von vielen Deutschen als ungerecht und demütigend empfunden. Die territorialen Verluste, die Reparationszahlungen und die militärischen Einschränkungen führten zu einem tiefen Misstrauen gegenüber der Weimarer Republik und schürten nationalistische und revanchistische Gefühle.
3. **Republikfeindliche Rechte**: Rechte und nationalistische Kräfte, darunter die NSDAP und andere extremistische Gruppen, gewannen an Einfluss und nutzten die Unzufriedenheit mit der Weimarer Republik, um ihre agierenden politischen und sozialen Bewegungen zu fördern.
Erzähle zu Hoffnung und Aufbruch (Begriff "Goldene Zwanzigerjahre") bei Fortwirkung Dolchstosslegende
Trotz der Unsicherheiten gab es in den 1920er Jahren auch Phasen der Hoffnung und des Aufbruchs:
- **Goldene Zwanzigerjahre**: Dieser Begriff beschreibt eine Zeit des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs in Deutschland, insbesondere in den städtischen Zentren. Es war eine Ära der Innovation, kreativen Ausdrucks und sozialen Veränderungen, die durch die Entwicklung neuer Technologien, Kunstformen (wie dem Film) und gesellschaftlicher Freizügigkeit geprägt war.
- **Dolchstoßlegende**: Diese Legende behauptete, dass die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg nicht besiegt worden sei, sondern durch politische Intrigen, insbesondere von Sozialisten und Juden, "von hinten erdolcht" wurde. Diese Theorie wurde von rechten Gruppen propagiert und führte dazu, dass die Weimarer Republik weiterhin unter dem Verdacht stand, illegitim und schwach zu sein, was die politische Landschaft destabilisierte.
Ursachen der Weltwirtschsftskrise und Folgen
(Welt in der 1920ern)
Die Weltwirtschaftskrise, die 1929 begann, hatte mehrere Ursachen:
1. **Spekulationsblase**: In den 1920er Jahren kam es zu einer massiven Spekulation an den Börsen, insbesondere in den USA. Diese Blase platzte im Oktober 1929, was zu einem dramatischen Rückgang der Aktienkurse führte.
2. **Überproduktion**: Viele Industrien und landwirtschaftliche Sektoren produzierten mehr Waren, als verkauft werden konnten, was zu einem Rückgang der Preise und der Gewinne führte.
3. **Bankenkrisen**: Die Instabilität der Banken, die durch riskante Kredite und Investitionen verursacht wurde, führte zu massiven Bankenzusammenbrüchen und einem Vertrauensverlust in das Finanzsystem.
**Folgen**: Die Weltwirtschaftskrise führte zu massiven Arbeitslosenzahlen, sozialer Not, dem Aufstieg extremistischer Bewegungen und einer verstärkten politischen Instabilität in vielen Ländern, einschließlich Deutschlands.
Epochaler Bruch, welcher die Zwanzigerjahre im Bereich der Kultur vollführen
Die 1920er Jahre stellten einen epochalen Bruch in der Kultur dar:
- **Kunst und Literatur**: Neue Strömungen wie Dadaismus, Surrealismus und Expressionismus entstanden, die bestehende Normen in Frage stellten und innovative Formen des künstlerischen Ausdrucks suchten.
- **Film und Musik**: Der Aufstieg des Kinos, insbesondere des Tonfilms, revolutionierte die Unterhaltungsindustrie. Jazz und andere neue Musikstile wurden populär und beeinflussten die gesellschaftlichen Normen.
- **Frauenrollen**: Frauen erlangten mehr Freiheiten, was sich in Mode, Lebensstil und sozialer Mobilität widerspiegelte. Der Begriff „Flapper“ beschreibt junge Frauen, die sich von traditionellen Geschlechterrollen lösten.
Bürgerliches Unbehagen und Verpolitisierung der Kultur
(Welt in den 1920ern)
Trotz der kulturellen Blüte gab es auch ein bürgerliches Unbehagen:
- **Verunsicherung**: Die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten führten zu einem Gefühl der Verunsicherung in der bürgerlichen Gesellschaft. Viele Menschen fühlten sich von den schnellen Veränderungen überfordert und suchten nach Stabilität.
- **Verpolitisierung der Kultur**: Kulturelle Bewegungen wurden zunehmend politisiert. Künstler und Intellektuelle begannen, sich aktiv mit politischen Themen auseinanderzusetzen, oft als Reaktion auf die sozialen und politischen Herausforderungen der Zeit. Die Kunst wurde zum Ausdruck von Protest und Widerstand gegen die bestehenden Verhältnisse.
Wirkungsweise "neue Ökonomische Politik" im Gegensatz zum Kriegskommunismus
(UdSSR & Stalinismus)
Die **Neue Ökonomische Politik** (NEP), die 1921 eingeführt wurde, stellte eine Abkehr vom **Kriegskommunismus** dar, der während des Bürgerkriegs (1917-1922) in der Sowjetunion praktiziert wurde.
- **Kriegskommunismus**: Diese Politik beinhaltete die Verstaatlichung aller Wirtschaftsbereiche, Zwangsrequisitionen von Lebensmitteln und die zentrale Kontrolle über Produktion und Verteilung. Dies führte zu einer massiven wirtschaftlichen Degradation, Hungersnöten und Unzufriedenheit unter der Bevölkerung.
- **NEP**: Die NEP erlaubte eine teilweise Rückkehr zur Marktwirtschaft. Kleinunternehmer konnten ihre Betriebe betreiben und Landwirte durften Überschüsse verkaufen. Dies führte zu einer Stabilisierung der Wirtschaft und einer Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion. Die NEP sorgte für eine gewisse wirtschaftliche Erholung, wurde jedoch von den radikaleren Bolschewiki als Kompromiss und Rückschritt betrachtet.
Schritte auf Stalins Weg an die Macht
Josef Stalin kam durch eine Kombination aus politischem Geschick, Manipulation und Elimination seiner Rivalen an die Macht:
1. **Positionierung in der Partei**: Stalin wurde 1922 Generalsekretär der Kommunistischen Partei, was ihm Kontrolle über die Parteistrukturen und die Rekrutierung von Anhängern verschaffte.
2. **Bündnisse**: Er formte zunächst Allianzen mit verschiedenen Fraktionen innerhalb der Partei, insbesondere mit den moderaten Bolschewiki, um seine Machtbasis zu stärken.
3. **Eliminierung von Rivalen**: Nach dem Tod Lenins 1924 unterdrückte Stalin systematisch seine politischen Rivalen, darunter Leo Trotzki, Grigori Sinowjew und Lew Kamenew. Er nutzte politische Intrigen und schließlich Gewalt, um sich durchzusetzen.
4. **Festigung der Macht**: Bis zur späten 1920er Jahre hatte Stalin die vollständige Kontrolle über die Partei und den Staat erlangt.
Unterschiede Stalinismus-Marxismus
1. **Zentralisierte Kontrolle**: Während der Marxismus eine klassenlose Gesellschaft als Endziel propagiert, führte der Stalinismus zu einer stark zentralisierten Kontrolle der Wirtschaft und des politischen Lebens durch den Staat.
2. **Kollektivierung**: Der Stalinismus setzte auf Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, was im Widerspruch zu der marxistischen Idee der freiwilligen Gemeinschaftsbildung stand.
3. **Nationalismus**: Stalin integrierte nationalistische Elemente in die Ideologie, die im klassischen Marxismus nicht betont wurden. Er propagierte den Sozialismus in einem einzigen Land, was von Marx nicht vorgesehen war.
4. **Terror als Mittel der Herrschaft**: Der Stalinismus setzte auf staatlich organisierten Terror und Repression, um die Kontrolle zu sichern, während Marxismus eine Revolution als einen spontanen und massenhaften Prozess ansah.
Stalins Zwangsindustrialisierung, Kollektivierung der Landwirtschaft und Terror
Stalins Politik in den 1930er Jahren umfasste:
1. **Zwangsindustrialisierung**: Um die Sowjetunion schnell zu industrialisieren, wurde ein Fünfjahresplan eingeführt. Die Regierung forcierte den Ausbau der Schwerindustrie und Infrastruktur, was oft auf Kosten der Lebensbedingungen der Arbeiter und der Umwelt ging. Diese Politik führte zu einem raschen Anstieg der industriellen Produktion, aber auch zu erheblichen menschlichen und sozialen Kosten
2. **Kollektivierung der Landwirtschaft**: Die Kollektivierung zielte darauf ab, kleine private Landwirtschaften in kollektive Farmen (Kollektivwirtschaften) zu überführen. Dies führte zu erheblichem Widerstand von Landwirten, der oft mit brutaler Gewalt niedergeschlagen wurde. Die Kollektivierung führte zu weitreichenden Hungersnöten, insbesondere in der Ukraine (Holodomor), wo Millionen von Menschen starben.
3. **Terror**: Stalins Herrschaft war von massivem Terror geprägt. Die Große Säuberung (1936-1938) führte zur Verhaftung, Folter und Hinrichtung von Millionen von Menschen, darunter viele Parteimitglieder, Militärs und Intellektuelle. Der Terror diente der Einschüchterung und der Beseitigung wahrer oder vermeintlicher Gegner.
Zunehmende Ablehnung für die bürgerliche Demokratie (insbesondere Haltung des Bürgertums)
(Ende der Weimarer Republik)
In den letzten Jahren der Weimarer Republik wuchs die Ablehnung gegenüber der bürgerlichen Demokratie, insbesondere im Bürgertum:
- **Enttäuschung über die Demokratie**: Viele Bürger waren enttäuscht von der politischen Instabilität, den häufigen Regierungswechseln und den wirtschaftlichen Krisen. Diese Faktoren führten zu einem Verlust des Vertrauens in die demokratischen Institutionen.
- **Einfluss der extremen Parteien**: Das Aufkommen extremistischer Parteien, sowohl von rechts (Nationalsozialisten) als auch von links (Kommunisten), spaltete die Gesellschaft. Viele Bürger, die Angst vor einer kommunistischen Revolution hatten, wandten sich den Nationalsozialisten zu.
- **Wunsch nach Stabilität**: Ein großer Teil des Bürgertums sehnte sich nach einer starken, autoritären Führung, die Ordnung und Stabilität versprach.
Verfassung, Wahlsystem, Parteien, Verknüpfungen mit Dolchstosslegende und "Friedensdiktat"
(Ende der Weimarer Republik)
Die Weimarer Verfassung hatte einige Schwächen:
- **Verfassung**: Die Weimarer Verfassung von 1919 gewährte weitreichende Bürgerrechte, hatte jedoch auch Schwächen wie das Verhältniswahlrecht, das zu einer Zersplitterung des Parlaments führte und häufige Regierungswechsel zur Folge hatte.
- **Dolchstoßlegende**: Diese Legende besagte, dass das deutsche Militär im Ersten Weltkrieg nicht besiegt worden sei, sondern durch Verrat an der Heimat, insbesondere von Sozialisten und Juden, "von hinten erdolcht" wurde. Diese Theorie wurde von rechten Parteien propagiert und führte zu einem tiefen Misstrauen gegenüber der Weimarer Republik.
- **„Friedensdiktat“**: Der Vertrag von Versailles wurde als ungerecht empfunden und verstärkte die Ablehnung der Weimarer Demokratie, da viele Bürger die Republik für die demütigenden Bedingungen verantwortlich machten.
Nationalsozialistisches Gedankengut und Hitlers Werdegang
- **Hitlers Ideologie**: Adolf Hitler propagierte eine nationalistische, rassistische und antisemitische Ideologie. Er stellte die Überlegenheit der "arischen Rasse" in den Vordergrund und sah den Juden als Hauptfeind.
- **Werdegang**: Nach dem Ersten Weltkrieg schloss sich Hitler der Deutschen Arbeiterpartei an, die später zur NSDAP wurde. Durch seine Rhetorik und Propaganda gewann er rasch Einfluss und übernahm 1921 die Führung der Partei.
- **Putschversuch**: 1923 versuchte Hitler, durch den gescheiterten „Hitlerputsch“ in München die Macht zu übernehmen. Nach seiner Haftstrafe nutzte er die öffentliche Aufmerksamkeit, um seine politische Karriere fortzusetzen.
erzähle über autoritäre Präsidialkabinette, Hindenburg und "kleiner Bürgerkrieg"
- **Präsidialkabinette**: In den letzten Jahren der Weimarer Republik gab es eine Reihe von autoritären Präsidialkabinetten, die ohne parlamentarische Mehrheit regierten. Diese Regierungen wurden unter Artikel 48 der Verfassung eingesetzt und führten zu einer Erosion der demokratischen Strukturen.
- **Hindenburg**: Paul von Hindenburg, der Reichspräsident, war entscheidend für die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Er war skeptisch gegenüber der Demokratie und sah in der Ernennung Hitlers eine Möglichkeit, die politischen Unruhen zu kontrollieren.
- **„Kleiner Bürgerkrieg“**: Die politischen Auseinandersetzungen zwischen Sozialisten, Kommunisten und Nationalsozialisten führten zu gewaltsamen Konflikten auf den Straßen und einem Klima der Angst und Unsicherheit.