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Fragen aus dem Buch "Aktuelle Volkswirtschaftslehre" von Peter Eisenhut

Fragen aus dem Buch "Aktuelle Volkswirtschaftslehre" von Peter Eisenhut


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Langue Deutsch
Catégorie Economie politique
Niveau Université
Crée / Actualisé 26.11.2024 / 06.12.2024
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Beschreiben Sie die Hochkonjunktur/Boom-Phase eines typischen Konjunkturzyklus

Hochkonjunktur, Boom: steigender Konsum, Exporte und Investitionen, so dass die Kapazitätsauslastung über dem „Normalniveau“ zu liegen kommt. Als deren Folge kommt es zu Preiserhöhungen, steigenden Zinsen und einem Mangel an Arbeitskräften.

Nennen Sie die Phasen eines typischen Konjunkturzyklus.

• Hochkonjunktur, Boom\\

• Konjunkturabschwung\\

• Rezession, Depression\\

• Konjunkturaufschwung

Nennen Sie drei Kritikpunkte an der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung

• Unzureichende Datenerfassung (z.B.: Schwarzarbeit und Drogenhandel, Hausarbeit usw.)\\

• Vernachlässigung der externen Kosten\\

• «Richtige» Bewertung der Leistungen (z.B. werden die staatlichen Leistungen mit ihren Kosten bewertet).

Erklären Sie den Zusammenhang zwischen Sparen und Investieren.

Ersparnisse werden an diejenigen ausgeliehen, die zu wenig eigene Mittel erarbeitet haben, um ihre Investitionen zu finanzieren. Gesamtwirtschaftlich sind Sparen und Investieren – rückblickend – immer ausgeglichen. (Falls die inländischen Ersparnisse grösser sind als die inländischen Investitionen, werden diese «überflüssigen» Ersparnisse im Ausland investiert.)

Welche Strukturmerkmale (so genannte Quoten) lassen sich aus der Verwendungsseite berechnen?

• Investitions‐,\\

• Konsum‐,\\

• Export‐ und\\

• Importquote.

Welche institutionellen Sektoren werden in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung unterschieden?

• Unternehmungen (unterteilt in: Nichtfinanzielle Unternehmungen, Finanzinstitute und Versicherungen);\\

• private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbscharakter (POoE)\\

• Öffentliche Haushalte\\

• Sozialversicherungen\\

• übrige Welt.

Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Produktions-, Verteilungs- und Verwendungsseite des BIP's

Bei Herstellung von Gütern und Dienstleistungen (Produktionsseite) entstehen Einkommen für die Produktionsfaktoren (Verteilungsseite), welche für den Kauf von Gütern und Dienstleistungen verwendet werden (Verwendungsseite).

Aus welchen drei Blickwinkeln lässt sich das BIP betrachten?

• Produktions-\\

• Verteilungs‐ und\\

• Verwendungsseite

Zeichnen Sie einen Wirtschaftskreislauf für eine einfache Volkswirtschaft, in der es nur Unternehmungen und Haushalte gibt, in der nur Konsumgüter hergestellt werden und in der die ganzen Einkommen der Unternehmungen an die Haushalte ausbezahlt werden

siehe Bild

Zeichnen Sie einen Wirtschaftskreislauf für eine einfache Volkswirtschaft, in der es nur Unternehmungen und Haushalte gibt, in der nur Konsumgüter hergestellt werden und in der die ganzen Einkommen der Unternehmungen an die Haushalte ausbezahlt werden

siehe Bild

Mit welchen Mitteln können Interessenverbände wirtschaftspolitische Macht entfalten?

• Einsitz in Expertenkommissionen\\

• Vernehmlassungsverfahren\\

• Einsitz im Parlament\\

• Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch Werbung und Information\\

• Referendum und Initiative.

Nennen Sie vier Beispiele aus der Verfassung, die es erlauben, von den marktwirtschaftlichen Grundprinzipien abzuweichen.

• Erhaltung und Förderung gefährdeter Wirtschaftszweige\\

• Schutz wirtschaftlich bedrohter Landesteile\\

• Preisüberwachung\\

• Mieterschutz usw.

Welche Gründe können gem. der neuen politischen Ökonomie zu einem Staatsversagen führen?

• Politisch motivierte Entscheidungen\\

• Regulierungskosten und \\

• eine Verzerrung der Allokationseffizienz.

In welchen Fällen versagt der Markt?

• Bei Wettbewerbsbeschränkungen\\

• bei öffentlichen Gütern\\

• bei externen Effekten und bei\\

• asymmetrischer Informationsverteilung (adverse selection; moral hazard).

Was bedeutet Marktversagen?

Die Koordination und Allokation des Marktmechanismus ist unvollkommen und führt deshalbzu unerwünschten gesellschaftlichen Auswirkungen.

Erläutern Sie das Theorem der "unsichtbaren Hand"

Um einen optimalen Gewinn zu erzielen, bietet jeder Produzent das an, was der Konsument kaufen will. Durch den Kauf bzw. Verkauf steigert der Konsument als auch der Produzent seinen Nutzen. Die Maximierung des Eigennutzens maximiert so auch das gesellschaftliche Wohl, welches eine unbeabsichtigte Folge der individuellen Handlungen ist, die durch den Markt‐ und Preismechanismus – die unsichtbare Hand – aufeinander abgestimmt werden.

Welches sind die Voraussetzungen für die Funktionsfähigkeit der Marktwirtschaft?

• Privateigentum\\

• Vertragsfreiheit und Rechtssicherheit\\

• Freier Marktzutritt\\

• Sicherstellung des Wettbewerbs.

Was ist mit Koordinationsfunktion gemeint?

Der Preis‐ und Marktmechanismus koordiniert die Pläne von Millionen Individuen, ohne dass eine Institution mit grosser Bürokratie benötigt wird.

Was ist mit Steuerungs‐ und Allokationsfunktion gemeint?

Der Markt‐ und Preismechanismus löst die Zuweisung der Mittel zur Herstellung bestimmter Güter (=Allokationsfunktion) in der Weise, dass die knappen Mittel dorthin gelenkt werden, wo die Verwendung am dringendsten ist. Wo das ist, zeigen die Nachfrager durch ihre Kaufentscheide für bestimmte Güter an. Ändern sich die Bedingungen, passen sich die relativen Preise an, wodurch wiederum eine Reallokation der Mittel ausgelöst wird. So werden die vorhandenen Mittel in ihrer produktivsten Verwendung eingesetzt, so dass das Gesamtprodukt maximiert wird.

Was ist mit Signalfunktion gemeint?

Preise sind wichtige Informationsträger, die signalisieren, ob und wie viel es sich lohnt von einem bestimmten Gut anzubieten oder nachzufragen; sie zeigen, in welcher Verwendungsrichtung die Mittel den höchsten Nutzen bzw. Ertrag bringen.

Nennen Sie die drei wesentlichen Markt- und Preisfunktionen

• Signalfunktion\\

• Steuerungs‐ und Allokationsfunktion\\

• Koordinationsfunktion

Welche drei zentralen Fragen stellen sich infolge der Knappheit der Güter für jede Gesellschaft?

• Was soll produziert werden?\\

• Wie soll produziert werden?\\

• Für wen soll produziert werden?

Welche Unterschiede ergeben sich in der Preisbildung im Monopol im Vergleich zur Situation der vollkommenen Konkurrenz?

• In der vollkommenen Konkurrenz muss der einzelne Anbieter den Marktpreis «akzeptieren» (Gewinnmaximum: Preis = Grenzkosten)\\

• der Monopolist kann die Marktsituation beeinflussen (Gewinnmaximum: Grenzerlös = Grenzkosten).\\

• Bei vollkommener Konkurrenz ergibt sich der Preis und die Menge im Schnittpunkt der Nachfrage‐ und Angebotskurve.\\

• Beim Monopol ergeben sich der Preis und die Menge aus dem Schnittpunkt der Grenzerlös‐ mit der Angebotskurve\\

• In der Monopolsituation wird eine kleinere Menge zu einem höheren Preis umgesetzt als bei vollkommener Konkurrenz.

Skizzieren Sie die Preisbildung im Monopol

Im Gegensatz zur Situation der vollkommenen Konkurrenz, kann der Monopolist die Marktsituation beeinflussen: Dehnt er sein Angebot aus, so muss er den Preis senken. Der Erlös einer zusätzlich verkauften Einheit – der Grenzerlös – ist kleiner als der Preis, weil er alle zum Verkauf angebotenen Produkte zu diesem tieferen Preis verkaufen muss. Solange der Grenzerlös über den Grenzkosten liegt, lohnt sich ein zusätzliches Angebot. Erst wenn der zusätzliche Erlös gleich hoch ist wie die zusätzlichen Kosten, kann der Monopolist seinen Gewinn nicht mehr steigern. Die Bedingung für die Gewinnmaximierung des Monopolisten lautet deshalb: Grenzerlös = Grenzkosten.

Welche 4 Bedingungen müssen im Modell der vollkommenen Konkurrenz erfüllt sein?

• Homogene Güter (gleichartig)

• grosse Anzahl von Marktteilnehmern

• freier Zutritt zum Markt

• vollständige Information.

Erklären Sie die Bedingung für die Gewinnmaximierung bei vollkommener Konkurrenz.

Bei vollkommener Konkurrenz liegt das Gewinnmaximum dort, wo der Preis gleich hoch ist wie die Grenzkosten (Preis = Grenzkosten).

Weshalb tendieren die Preise und Mengen immer zum Marktgleichgewicht?

Nur im Schnittpunkt von Nachfrage‐ und Angebotskurve stimmen die angebotene und die nachgefragte Menge überein. In allen anderen Fällen herrscht ein Nachfrage‐ oder ein Angebotsüberschuss, die Preisanpassungen auslösen.

Wie gross ist die Einkommenselastizität bei einem inferioren Gut?

Kleiner als Null, weil die Nachfrage nach einem inferioren Gut mit steigendem Einkommen zurückgeht.

Wovon hängt es ab, ob das Angebot nach einem Gut preiselastisch oder -unelastisch reagiert?

• Von der Haltbarkeit\\

• der Lagerfähigkeit\\

• der Flexibilität in der Produktion\\

• der betrachteten Zeitperiode.

Welche Gründe können für eine Rechtsverschiebung der Angebotskurve verantwortlich sein?

• Sinkende Produktionskosten\\

• Fortschritte in den Produktionsverfahren\\

• Positive externe Einflussgrössen.

Erklären Sie, weshalb die Angebotskurve im Normalfall von rechts oben nach links unten verläuft

Da das Gewinnmaximum beim Ausgleich von Preis und Grenzkosten liegt, wird bei steigendem Preis auch das Angebot erhöht und zwar solange, bis der neue Preis wieder den Grenzkosten entspricht. (Ab einer bestimmten Produktionshöhe beginnen die Grenzkosten, aufgrund des Ertragsgesetzes, zu steigen.)

Wovon hängt es ab ob von einem bestimmten Gut angeboten wird?

• Vom Preis, den man für dieses Gut verlangen kann\\

• der Preis, zu dem das Gut angeboten wird, hängt von den Kosten ab, die bei der Produktion entstehen. Entscheidend für die angebotene Menge ist der Verlauf der Grenzkosten.

Wovon hängt es ab, ob die Nachfrage nach einem Gut preiselastisch oder -unelastisch reagiert?

• Von der Anzahl Substitutionsgüter\\

• von der Wichtigkeit des Produktes\\

• vom Anteil der Ausgaben für dieses Gut am Budget\\

• von der betrachteten Zeitspanne.

Welche Gründe können für eine Linksverschiebung der Nachfragekurve verantwortlich sein?

• Tiefere Nutzeneinschätzung\\

• sinkende Preise von Substitutionsgütern\\

• steigende Preise von Komplementärgütern\\

• tieferes Einkommen\\

• erwartete Preissenkungen.

Erklären Sie, weshalb die Nachfragekurve im Normalfall von links oben nach rechts unten verläuft

a) Abnehmender Grenznutzen mit steigender Menge und damit einhergehend sinkender Kaufbereitschaft.\\

b) Preissenkungen führen zu höheren Realeinkommen und damit zur Möglichkeit des höheren Konsums.\\

c) Preissenkung für ein Gut bedeutet gleichzeitig relativ teurer werdende andere Güter. Der Grenznutzen pro Franken für das im Preis sinkende Gut steigt, deshalb wird mehr nachgefragt.

Wovon hängt es ab, wieviel von einem bestimmten Gut nachgefragt wird?

• Von der Nutzenvorstellung\\

• vom Preis des Gutes\\

• vom Preis anderer Güter\\

• von den Preiserwartungen\\

• vom Einkommen (bzw. dem Vermögen)

Worauf ist beim Einsatz wirtschaftspolitischer Massnahmen zu achten?

Der Mensch ist keine Maschine, er lässt sich nicht so leicht in die gewünschte Richtung steuern. Seine Handlungsmöglichkeiten sind von kaum erfassbarer Vielfalt, so dass regulatorische Eingriffe oft von unerwünschten oder gar von kontraproduktiven Nebenfolgen begleitet sind. Er ist ausserordentlich erfinderisch, weicht Hindernissen aus und sucht den kürzesten Weg zum Ziel.

Wo liegt das heutige Schwergewicht in der Zielsetzung der schweizerischen Wirtschaftspolitik?

Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und der Standortattraktivität.

Nennen Sie ein Beispiel für Zielkonkurrenz aus dem magischen Sechseck

z.B. Preisstabilität und Vollbeschäftigung.

Welche Komponenten enthält das Ziel-Sechseck (Heute 7-Eck) der schweizerischen Wirtschaftspolitik?

1. Vollbeschäftigung\\

2. Sozialer Ausgleich\\

3. Preisstabilität\\

4. Umweltqualität\\

5. Aussenwirtschaftliches Gleichgewicht\\

6. Wirtschaftswachstum.\\

7. Ausgeglichener Staatshaushalt