8 Risiken, Versicherungen und Vorsorge

Risiken, Arten von Versicherungen, Vorsorge

Risiken, Arten von Versicherungen, Vorsorge


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Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
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Crée / Actualisé 01.10.2024 / 31.05.2025
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Was sind Risiken?

Risiken sind Gefahren, denen man ausgesetzt ist. Diese sind vielfältig: Menschen können erkranken, verunfallen, die Arbeit verlieren, jemandem etwas kaputt machen, bestohlen werden usw.

Welchen Umgang mit Risiken sollte man beachtens?

Risiken ist man immer ausgesetzt, und zum Teil sind sie gut erkennbar. Das bedeutet aber nicht, dass es auch zu einem Schadenereignis kommt, denn ein Schaden im versicherungstechnischen Sinn tritt immer plötzlich und ungeplant ein.

Ein bewusster Umgang mit Risiken, Risikomanagement genannt, ist auf jeden Fall zu empfehlen. Dabei geht es zunächst darum, dass man in einer Situation das Risiko erkennt und die möglichen Folgen bewertet und dann entscheidet, ob man das Risiko vermeiden will, oder zumindest überlegt, wie man das Risiko vermindern kann. Sind die finanziellen Folgen nicht selbst tragbar oder besteht eine Versicherungspflicht, muss man das Risiko überwälzen. Andere als finanzielle Folgen eines Risikos muss man immer selbst tragen.

Es geht also darum, sich risikobewusst zu verhalten, Risiken selbst zu tragen oder zu überwälzen.

Welche Risiken und mögliche finanzielle Schäden gibt es?

Personen, Vermögen oder Gegenstände sind unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Wenn etwas passiert, entstehen finanzielle Schäden an Einkommen oder Vermögen.

Was ist das Versicherungsprinzip?

Menschen, die gleichen Risiken ausgesetzt sind, bilden eine Risiko- oder Gefahrengemeinschaft.

Wollen Mitglieder einer Gefahrengemeinschaft mögliche Schäden an Versicherungen überwälzen, schliessen sie Versicherungsverträge ab. Versicherungsnehmer werden so zu Versicherten. Versicherungsanbieter heissen Versicherer.


Versicherte bezahlen im Voraus Versicherungsprämien an die Versicherer. Diese «sammeln» das Geld aller Versicherten und können damit den Geschädigten Versicherungsleistungen auszahlen. Es gibt so einen Risikoausgleich zwischen den nichtgeschädigten und den geschädigten Versicherten. Die nichtgeschädigten zeigen sich also solidarisch (verbunden) mit den geschädigten Versicherten, denn sie erhalten kein Geld zurück.

Das Versicherungsprinzip funktioniert besser, je grösser die Zahl der Versicherten für ein bestimmtes Risiko ist und je mehr Versicherte Prämien bezahlen und keine Leistung beziehen. Das Prinzip funktioniert schlechter, wenn es nur wenige Versicherte gibt oder wenn viele Versicherte aus Schadenfällen Leistungen beziehen. In der Regel steigen dann die Prämien für alle Versicherten, da der Risikoausgleich nicht mehr funktioniert.

Wie funktionieren Versicherungen?

Grundsätzlich erhält ein Geschädigter also Geld vom Versicherer. Es gibt zwei Situationen, in denen der Versicherte mit Leistungskürzungen oder mit einer Rückerstattung der vom Versicherten bereits erbrachten Leistungen rechnen muss. Erstens kann ein Versicherer die Versicherungsleistungen kürzen oder ganz verweigern, wenn der Versicherte ein sogenanntes Wagnis eingegangen ist, also etwas Unsicheres und Gefährliches getan hat oder übliche Regeln und Vorsichtsgebote auf schwerwiegende Art nicht beachtet hat.

Zweitens kann der Versicherer die Leistungen, die er einem Geschädigten ausbezahlt hat, vom Schadenverursacher zurückfordern, wenn dieser den Schaden grobfahrlässig, absichtlich oder z. B. unter Einfluss von Drogen verursacht hat. Dieser Vorgang heisst Regress (Rückgriff) nehmen.

Welche Arten von Versicherungen gibt es?

Personen-, Vermögens- und Sachversicherungen

Für Risiken, bei denen Personen, Gegenstände oder Vermögen finanziell zu Schaden kommen können, werden Versicherungen angeboten.
Nach dem Kriterium «Gegenstand der Versicherung» (Was wird versichert?) werden Personen-, Vermögens- und Sachversicherungen unterschieden. Es ergibt sich folgende Gliederung (siehe Bild, alphabetisch geordnet).

Übersicht der Leistungen pro Versicherung

Was ist eine Alters- und Hinterlassenenversicherung?

  • Während der Beitragszeit (44 Jahre für eine Vollrente) bezahlen Arbeitnehmende und Arbeitgebende abhängig von der Lohnhöhe Beiträge ein.
  • Mit Erreichen des ordentlichen Rentenalters beginnt die Auszahlung der Monatsrente, die als Vollrente auf ein Minimum und ein Maximum begrenzt ist.

Was ist eine Krankenversicherung?

  • Als Krankheit gilt jede Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Gesundheit, die keine Unfallfolge ist und die medizinische Untersuchungen oder Behandlungen erfordert oder eine Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat.
  • Die Grundversicherung deckt Leistungen, die im Krankenversicherungsgesetz (KKG) festgelegt sind. Die Versicherten sind verpflichtet, einen Teil der Kosten selbst zu tragen, nämlich die Franchise und den Selbstbehalt. Die Franchise beträgt mind. 300 Franken und max. 2500 Franken. Sie kann jedes Jahr neu festgelegt werden. Je höher die Franchise, desto höher der Rabatt auf die Prämien.
  • Ist die Franchise vom Versicherten voll bezahlt, übernimmt der Versicherte 10 % Selbstbehalt je Schadenereignis bis max. 700 Franken pro Jahr.
  • Bei einem Spitalaufenthalt bezahlen die Versicherten zusätzlich 15 Franken je Tag. Ausgenommen sind Erwachsene unter 25 Jahren und Frauen bei Mutterschaft.
  • Die Zusatzversicherung bietet weitere Leistungen an, wie bessere Spitalzimmer, zusätzliche Therapien und Medikamente.

Was ist eine Lebensversicherung?

  • Mit der Todesfall-Risikoversicherung will der Versicherte Hinterbliebene bei vorzeitigem Tod absichern. Die Prämien sind günstig, und die Leistung wird nur dann erbracht, wenn der Versicherte vor Ende der Laufzeit stirbt.
  • Mit der Erlebensfallversicherung wird für das Alter gespart. Die Prämien sind wesentlich höher als bei der Todesfallversicherung, aber es wird auf jeden Fall eine Versicherungssumme ausbezahlt, wenn der Versicherte bei Ende der Laufzeit noch lebt. Ist das Sparkapital gebunden, geniesst es die gleichen steuerlichen Vorteile wie das Banksparen 3a.
  • Gemischte Lebensversicherungen sind die gebräuchlichste Form, nämlich eine Kombination aus Todesfall und Erlebensfallversicherung.

Was ist eine Unfallversicherung?

Als Unfall gilt gemäss Gesetz die plötzliche, nicht beabsichtigte schädigende Einwirkung eines ungewöhnlichen äusseren Faktors auf den menschlichen Körper, die eine Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Gesundheit oder den Tod zur Folge hat.

Bei welchen Versicherungen kommt eigenes Vermögen zu Schaden (Vermögensversicherung)?

Bei welchen Versicherungen kommen Sachen zu Schaden (Sachenversicherungen)?

Welche Risikoverminderung – Anreiz für Versicherte gibt es?

Versicherer sind daran interessiert, die Schadenzahlungen möglichst niedrig zu halten. Damit die Versicherten Risiken vermindern, sollen diejenigen belohnt werden, die keine Schäden anmelden. Die anderen werden an den Schäden beteiligt oder mit höheren Prämien bestraft.


Einfluss auf das Verhalten der Versicherten haben

  • das Bonus-Malus-System
  • der Selbstbehalt
  • die Franchise

Welche Besonderheiten gibt es bei Sachenversicherungen?

Bei Sachversicherungen geht es um Gegenstände, deren Wert bei Beschädigung oder Diebstahl ersetzt werden soll. Die Höhe der Schadenzahlung hängt einerseits davon ab, ob der Neu- oder der Zeitwert versichert worden ist. Entsprechend wird im Schadenfall entweder der Wiederbeschaffungs-wert oder nur der Restwert erstattet. Daneben muss der bei Vertragsabschluss angegebene Wert mit dem tatsächlichen Wert der Objekte zum Zeit-punkt des Schadens übereinstimmen. Beim Abschluss des Versicherungsvertrags gibt der Versicherte an, wie viel Wert die Gegenstände haben, die versichert werden sollen (den sogenannten versicherten Wert). Auf dieser Grundlage bezahlt der Versicherte Prämien. Stimmt diese Angabe nicht, kann eine Überoder Unterversicherung vorliegen. Schliesst der Versicherte für das gleiche Risiko zwei Versicherungen ab, liegt eine Doppelversicherung vor. 

Was bedeutet Vorsorge?

Vorsorgeversicherungen sind ein Teil der Sozialversicherungen. Diese sollen Menschen vor gewissen sozialen Notsituationen bewahren und sind obligatorisch.


Die Sozialversicherungen werden in folgende fünf Bereiche eingeteilt:

  • die Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (Drei-Säulen-System)
  • der Schutz vor Folgen einer Krankheit und eines Unfalls
  • der Erwerbsersatz für Dienstleistende und bei Mutterschaft
  • die Arbeitslosenversicherung
  • die Familienzulagen

Was ist das Das Drei-Säulen-System?

Von den Sozialversicherungen dient das Drei-Säulen-System der Vorsorge, weil nach Beendigung des Erwerbslebens oder im Todesfall respektive bei Invalidität des Erwerbstätigen Ersatzeinkommen vorhanden ist. Dieses muss während der Erwerbstätigkeit einbezahlt respektive angespart werden.

Auch die Unfallversicherung bezahlt im Falle einer Invalidität oder beim Tod des Erwerbstätigen Invaliden- und Hinterlassenenrenten. Sie zählt aber gemäss Bundesverfassung (Art. 111 BV) nicht zur 2. Säule, der beruflichen Vorsorge.