VBV_Rechtskenntnisse
hk Lernbox Versicherung 2, 2023
hk Lernbox Versicherung 2, 2023
Kartei Details
| Karten | 208 |
|---|---|
| Sprache | Deutsch |
| Kategorie | Finanzen |
| Stufe | Andere |
| Erstellt / Aktualisiert | 22.09.2024 / 11.06.2025 |
| Weblink |
https://card2brain.ch/box/20240922_vbvrechtskenntnisse
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Wer kann bei der MFU versichert werden (Insassenversicherung)?
- Halter
- Lenker
- Mitfahrer
Welche Leistungen können bei der MFU versichert werden?
- Heilungskosten
- Taggeld
- Spitaltaggeld
- Invaliditätskapital
- Todesfallkaipital
Nennen Sie mind. drei Vorteile einer MFU.
- Leistungen werden sofort ausbezahlt, ohne vorgängige Klärung der Schuldfrage
- Die Leistungen werden unabhängig von anderen Versicherungen ausbezahlt (Summenversicherung)
- Moralische Absicherung des Halters
- Mitfahrer mit Wohnsitz im Ausland profitieren
- Privatabteilung im Spital
Viele Gesellschaften können Fahrzeuge mit einer Kaufpreisgarantie absichern.
Worin liegen die Vorteile gegenüber dem Zeitwert?
Mit der Kaufpreisgarantie kann man während ganzen 5 Jahren 100% des Kaufpreises bei einem allfälligen Totalschaden absichern (massgebend ist das Kaufdatum).
Welches ist der Unterschied zwischen dem "öffentlichen Recht" und dem "Privatrecht"?
- Das öffentliche Recht ordnet die Beziehungen zwischen dem Staat als übergeordnetem und dem Privaten als untergeordnetem Rechtssubjekt
- Das Privatrecht ordnet die Beziehungen zwischen gleichberechtigen Rechtssubjekten.
Welche versicherungsrelevanten Gesetze gehören in der Schweiz zur öffentlich-rechtlichen Gesetzgebung?
- Das Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG)
- Die Aufsichtsverordnung (AVO)
Welche versicherungsrelevanten Gesetze gehören in der Schweiz zur privatrechtlichen Gesetzgebung?
- ZGB
- OR
- Versicherungsvertragsgesetz (VVG)
Seit dem 1. Januar 2009 wurden die drei Behörden (eidg. Bankenkomission EBK, Bundesamt für Privatversicherungen (BPV) und die Kontrollstelle der Geldwäscherei (Kst GwG)) in eine Stelle zusammengefasst. Wie heisst die Stelle?
FINMA
Eidg. Finanzmarktaufsicht
Welche Behörden sind für die Versicherungsaufsicht zuständig?
- Das eidg. Finanzdepartement (EFD) als verantwortliches Organ
- Die FINMA als ausführendes Organ
Es gibt eine vielzahl von Gesetzen für die Aufsicht der privaten Versicherungsrinrichtungen. Zu welchen Zweck übt der Bund die Aufsicht aus?
Zum Schutz der Versicherten.
Aus welchen drei Gründen benötigen die Versicherten den Schutz der Versicherungsaufsicht vor den Versicherern?
- Insolvenz
- Missbrauch
- Übervorteilung
"Insolvenzschutz" ist einer der Gründe, weshalb der Bund die Versicherungsaufsicht ausführt.
Was bedeudet Insolvenzschutz in diesem Zusammenhang?
Schutz der Versicherten vor der Zahlungsunfähigkeit des Versicherers.
"Übervorteilungsschutz" ist einer der Gründe, weshalb der Bund die Versicherungsaufsicht ausführt.
Was bedeutet "Übervorteilungsschutz" in diesem Zusammenhang?
Schutz der Versicherten vor der Macht der Spezialisten
"Missbrauchsschutz" ist einer der Gründe, weshalb der Bund die Versicherungsaufsicht ausführt.
Was bedeutet "Missbrauchsschutz" in diesem Zusammenhang?
Schutz der Allgemeinheit vor Vertrauensschwund
Welche Voraussetzungen müssen ganz grundsätzlich erfüllt sein, damit man in der Schweiz das Versicherungsgeschäft betreiben kann?
Dass das EFD die erforderliche Bewilligung erteilt
Um in der Schweiz ein Versicherungsgeschäft führen zu können, brauchen die Versicherer die Bewilligung des EFD. Nennen Sie die vier Schritte im Bewilligungsverfahren.
- Geschäftsplan
- Bewilligungsgesuch
- Prüfung durch das EFD
- Bewilligungserteilung
Die Erteilung der Versicherungsgeschäfts-Bewilligung wird anhand verschiedener Kriterien geprüft.
Nennen Sie mind. drei Kriterien, die vom EFD bei der Bewilligungserteilung geprüft werden.
- Solvenz
- Organisation
- Geschäftsführung
- Rechtsform
- kein versicherungsfremdes Geschäft
- Spartentrennung
Wer ein Versicherungsgeschäft in der Schweiz betreiben will, muss bestimmte Rechtsformen ausweisen.
Warum wird die Bewilligung i.d.R. nur an Genossenschaften oder AG's erteilt?
Weil nur Körperschaften die nötige Kontinuität des Betriebs und somit auch die Einhaltung der langfrisitgen Verpflichtungen gewährleisten.
Nennen Sie mind. zwei wesentliche Änderungen, die im Versicherungsrecht seit 2004 gesetzlich festgelegt sind.
- Bestellung eines Aktuars
- Vermittlerregistrierung
- Informationspflicht des Versicherungsnehmers
- Teilbarkeit der Prämie
- Regelung bei Handänderung
- Anzeigepflichtverletzung im Schadenfall
Wenn Versicherungsvermittler im Sinne des VAG mit Versicherten Kontakt aufnehmen, haben sie eine gewisse "Mindset-Informationspflicht" zu erfüllen.
Nennen Sie mind. zwei der Informationen, die zur Erfüllung dieser Informationspflicht beitragen.
- Idendität und Adresse
- Versicherungsdeckung von einem oder mehreren Verischerer
- Beziehungen des Vermitllers zum Versicherer
- Personen, die für Nachlässigkeiten, Fehler und falsche Auskünfte haftbar sind.
- Bearbeitung der Personendaten
Gemäss dem VAG muss sich jeder ungebundene Versicherungsvermittler im Register der Versicherungsvermittler eintragen lassen.
Nennen Sie mind. zwei Voraussetzungen, die für diesen Eintrag erfüllt sein müssen.
- ausreichende Berufsqualifikation
- genügende Anzahl an MA
- abgeschlossene Berufshaftpflicht
Bei einem Beratungsgespräch besteht die Informationspflicht gemäss Abgabe Art. 45 VAG.
Welche Punkte beinhaltet dieser Artikel?
- Identität und Adresse
- Vertragsbeziehung mit dem Unternehmen (genunden/ungebunden)
- Aus- und Weiterbildungen
- Meldestellen für den Haftungsfall
- Bearbeitung der Personendaten
Gemäss VAG muss jedes Versicherungsunternehmen einen Aktuar namentlich nennen.
Nennen Sie mind. zwei Aufgaben, die der Aktuar wahrnehemen muss.
- Prüfung der richtigen Berechnung der Solvabilitätsspanne
- Prüfung des gebundenen Vermögens nach aufsichtsrechtlichen Vorschriften
- Prüfung der Verwendung sachgerechter Rechnungsgrundlagen
- Prüfung der Bildung ausreichender technischer Rückstellungen
Woraus besteht eine Versicherungspolice?
- Deckblatt
- AVB's
Welche Gesetze aus dem Gebiet des privaten Versicherungswesens regeln den Abschluss von Verträgen?
Das private Versicherungswesen basiert auf den Gesetzen des:
- VVG
- OR
- ZGB
Sie entschliessen sich zum Abschluss einer Versicherung.
Welche Unterlagen orientieren Sie als Versicherungsnehmer über Ihre Rechte und Pflichten?
- AVB's
- EVB's (ergänzende Vertragsbedingungen)
- BVB's
- VVG
Gesetzesnormen können gelegentlich Widersprüchlich sein.
Was können Sie bei Widerspruch zwischen dem VVG und dem OR sagen?
Beim Widerspruch zwischen VVG und OR gilt das VVG. Beim VVG handelt es sich um ein Spezialgesetz, das dem allgemeinen Recht, dem OR, vorgeht.
Nennen Sie die drei Rechtsarten der Bestimmungen im Versicherungsvertragsgesetz (VVG).
- Absolut zwingend: die Bestimmungen dürfen nicht abgeändert werden
- Relativ zwingend: die Bedingungen dürfen nur zugunsten des VN abgeändert werden
- Dispositiv: eine freie Bestimmung, die nur gilt, wenn nichts anderes vereinbart wurde
Worin liegt im rechtlichen Sinne der Unterschied zwischen Versicherungsnehmer und Anspruchsberechtigter?
- Versicherungsnehmer: ist die Person, die den Vertrag abschliesst
- Anspruchsberechtigter: ist die Person, die bei der Versicherung einen Anspruch auf Versicherungsleistungen geltend machen kann
Ein Versicherungsvertrag ist ein Vertrag zwischen zwei oder mehreren Parteien.
Welche Versprechen werden beiderseits in einem Versicherungsvertrag abgeschlossen?
- Der Versicherer verspricht: finanzielle Sicherheit, falls ein versichertes Ereignis den Kunden trifft und finanziell schädigt
- Der Kunde verspricht: Bezahlung der vereinbarten Prämie als Gegenleistung
Wer schlägt bei Versicherungsverträgen wem einen Vertragsabschluss durch eine verbindliche Offerte vor?
Der VN schlägt dem Versicherer den Vertragsabschluss durch die verbindliche Offerte vor.
Wer kann rechtsgültig einen Versicherungsantrag stellen?
Nach ZGB jede handlungsfähige Person
Wie wird eine Person "handlungsfähig" im Sinn des Schweizer Rechts?
- Urteilsfähig
- Mündig
Wie entsteht eine Versicherungsvertrag?
Er entsteht dadurch, dass von einer Partei (Antragssteller) ein Antrag gestellt wird, der von der anderen Partei (Versicherungsgesellschaft) angenommen wird.
Verträge generell entstehen, wenn gegenseitige, übereinstimmende Willensäusserung herrscht.
Was ist ein Versicherungsantrag im Sinne des Rechts?
Mit dem Versicherungsantrag teilt der Antragssteller dem Versicherer mit, dass er eine neue Versicherung abschliessen oder eine bestehende Versicherung abändern oder verlängern will.
Welche Rolle spielen die AVB's beim Versicherungsabschluss? Warum?
Die AVB's müssen entweder in dem vom Versicherer ausgegebenen Antragsformular enthalten sein oder dem Antragssteller vor dem Einreichen des Antragsformulars übergeben werden. Der Antragssteller soll wissen, wofür er einen Antrag stellt.
Nennen Sie mind. drei Hauptpunkte, welche ein Versicherungsantrag enthalten muss, damit er vollständig und verbindlich ist.
- Versicherte Gefahr
- Versichertes Objekt
- Versicherungsleistung
- Prämie
- Beginn
- Laufzeit
Wie lang ist der Antragssteller gegenüber dem Versicherer an einen Antrag gebunden?
Er ist gemäss VVG nicht mehr zeitlich an einen Antrag gebunden. Er hat ein Widerrufsrecht von 14 Tagen.
Was bedeutet Stillschweigen des Versicherers als Antwort auf einen gestellten Antrag?
Auf einen neu gestellten Antrag bedeudet es Ablehnung des Antrags.
Bei Antrag auf Verlängerung oder Abänderung eines bestehenden Vertrags oder auf eine WIK eines suspendierten Vertrags gilt Stillschweigen als Annahme des Antrags. (Ausser bei Erhöhung der bestehenden VS).
Wann gilt nach dem VVG der Antrag als angenommen?
Der Antrag gilt gemäss VVG als angenommen, wenn die Annahmeerklärung des Versicherers vor Ablauf der Frist beim Antragssteller eintrifft.
Dies kann geschehen durch:
- Versenden der Police
- Annahmebestätigung
- Direktabschluss durch KB mit Abschlussvollmacht
- Direktabschluss online
