Block 30

Symptomatik, Behandlung und Beratung sexuell übertragbarer Infektionen (STI)

Symptomatik, Behandlung und Beratung sexuell übertragbarer Infektionen (STI)


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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 14.08.2024 / 02.09.2024
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Was ist die Folge des andauerndes Infektes von HIV?

Zerstörung der CD4+-T-Zellen

Wie wird HIV diagnostiziert?

  • Screening: Blut für HIV-Schnelltest

Wie steht es um die Infektiosität von HIV?

  • keine Infektiosität mehr wenn: 
    • Viruslast >6M unter Nachweisgrenze
    • regelmässige Arztbesuche / Medis
    • keine STD!

Was sind die häufigsten Infektionswege von HIV?

  • Bluttransfusion (92%)
  • Drogeninjektion (0.6%)
  • Analverkehr (1.3%)

Wie hoch war die Prävalenz von HIV 2010

  • weltweit
  • Zentral- und Westeuropa
  • Susaharisches Afrika
  • Swasiland, Botswana, Lesotho

  • weltweit: 0.8%
  • Zentral- und Westeuropa 0.2%
  • Susaharisches Afrika 5%
  • Swasiland, Botswana, Lesotho 25%

Welches sind die vier häufigsten Herkünfte der Infektionen in CH?

  • 50% fester Sex-Partner:in
  • 38% bekanntem, nicht festem Partner:in
  • 10% wussten schon vorher, dass Partner:in HIV positiv
  • 13% heterosex. anonymer Partner:in

Wie kann gegen HIV vorgebeugt werden?

  • Kondom
  • PEP (Postexpositionsprophylaxe): spästestens 48h nach erfolgtem Kontakt
  • PrEP (Präexpositionsprophylaxe): unmittelbar vor und nach Kontakt einnehmen oder kontinuierlich

Wie steht es um den Impfstoff gegen HIV?

  • aktuell 30 Impfstoffe in Erprobung
  • bisher noch kein sicherer Impfstoff erhältlich

Was ist die Therapie von HIV?

  • Kombi von mind. 3 antiretroviralen Substanzen
    • NRTI
    • NNRTI
    • PI

Welche Punkte sind bei der Sexualanamnese hinsichtlich venerischer Erkrankung wichtig?

  • offenes, nicht wertendes Fragen
  • konkretes Ansprechen der Sexpraktiken
  • Ansprechen der Rolle der Partner:innen

Welches könnten Gründe sein für das vermehrte Auftreten von Gonorrhoe in den letzten Jahren?

  • vermehrte Reiseaktivität
  • häufig wechselnde Sexualpartner
  • zunehmend fehlender safer Sex

Wie lange beträgt die Inkubationszeit des Hepatitis B Virus?

1-6 Monate

Nenne mögliche Symptome von Hepatitis B. Sind sie asymptomatisch oder symptomatisch?

  • 2/3 asymptomatisch
  • Übelkeit / Erbrechen
  • Fieber 
  • Oberbauchschmerz
  • Gelbsucht
  • Muskel- und Gelenkschmerzen

Wie wird Hepatitis B diagnostiziert?

  • im Blut
  • Nachweis von Antikörper
  • Nachweis von Virus: HBs AG

Kann präventiv etwas gegen Hepatitis B unternommen werden?

Hepatitis B-Impfung

Wie ist die Therapie von Hepatitis B?

akut: symptomatisch, 95% Spontanheilung

Chronisch: Antivirale Substanzen

Wie viele Typen Herpesviren gibt es?

2: Typ 1 und 2

Nenne ein paar Symptome bei Herpes.

  • Rötung
  • schmerzhafte Bläschen, welche geschwürig werden können
  • Müdigkeit, Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen
  • bei Hautproblemen im Intimbereich immer an HSV denken
  • gleiche Erreger im Gesichts- und Intimbereich
  • Schleimhautdefekte, chronisch

Erläutere ein paar Facts zu rezidivierenden (wiederholten) HSV-Infektion.

  • genitales Jucken (Vorabsymptom)
  • schmerzhafte Bläschen
  • dauern meist wenige Tage 

Wie werden Herpesviren diagnostiziert und therapiert?

Diagnose: klinisch, Bläschenflüssigkeit oder Abstrich der Haut (PCR, Kultur)

Therapie: Virustherapie peroral

Wie werden Affenpocken übertragen? Wie lange ist die Inkubationszeit?

  • über sexueller Kontakt
  • Inkubationszeit: 5-21 Tage

Welches sind typische Symptome von Affenpocken?

  • akuter Hautausschlag
  • Bläschen
  • geschwollene Lymphknoten
  • Entzündung in der Genital- und Analregion
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Kopf-, Muskel- und Rückschmerzen

Was ist positiv an Affenpocken? Welche Risikogruppe hat ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf?

i.d.R. milder Verlauf mit Erholung inn. weniger Wochen 

erhöhtes Risiko f. schweren Verlauf: immungeschwächte Personen, Schwangere, Kinder 

Wie kann man sich gegen Affenpocken schützen?

  • es gibt noch keinen spez. Impfstoff, doch Pockenimpfstoffe aus den 70'ern bieten ersten Schutz
  • Impfstoff dritter Gen. in CH noch nicht zugelassen

Nenne einige Grundsätze der Partnertnerapie.

 

  • Zeitgleiche Behandlung von regelmässigen Sex-Partner
  • je enger das sexuelle Netzwerk, desto stärker rückt das Eigeninteresse bei der Partnerinformation in den Vordergrund
  •  

Weshalb fällt es den meisten schwer, ihre Sex.Partner zu informieren?

  • Scham
  • Angst, Partner:in zu verlieren

Patient kennt Partner:in, möchte die Person aber nicht informieren. Was kann sie tun?

Patient:in gibt Kontaktinformationen an Arzt / Ärztin weiter, diese:r informiert die möglichen Indexpersonen ohne Informationsquelle anzugeben.

Welche Tips gibts zur Partner:inneninformation?

  • konkrete Sprache benutzen (Oralverkehr, Analverkehr anstatt Sex)
  • Oralverkehr immer separat und gezielt ansprechen, wird von vielen nicht als Sex begriffen
  • STD schliesst auch geschützte Kontakte ein
  • STD's häufig asymptomatisch!
  • Partner:in soll nicht warten, bis sie selbst Symptome hat

Was ist der Unterschied bei der Partnertherapie einer bakteriellen / parasitären und einer viralen STD?

bakteriell / parasitär: empirische Therapie --> keine Testung der Partner:in, Nicht auf Testergebnisse warten

viral: keine Partner:innenbehandlung

Nenne venerische Erkrankungen / STD, welche unerkannt bei der Geburt ein Risiko für das Neugeborene darstellen könnte.

  • Chlamydieninfekt
  • Gonorrhoe
  • Syphilis
  • Genitaler Herpes
  • HIV
  • Papillomavireninfekt (HPV)

Welche venerischen Erkrankungen / STD gibt es, welche grippenartige Symtome machen?

  • Syphilis
  • HIV
  • Hep B

Woran muss bei der Diagnose einer venerischen Erkrankung / STD immer gedacht werden?

Partnerbehandlng / Sekundärprävention

Für was steht "chronische Beckenschmerzsyndrome"?

Was haben die Begrifflichkeiten gemeinsam?

Sammelbegriff für versch. chronische >6 Monate Schmerzerkrankungen des Beckenbereichs

gemeinsam: Ursachen oft unklar, Form von Infektion / Trauma / OP geht als Auslöser

Was sind typische Symptome eines Prostataschmerzsyndroms?

  • Schmerzen in Beckenboden, Penisspitze, Unterbauch
  • Probleme bei sexueller Aktivität 
  • Probleme beim Wasserlassen

Wie wird ein Prostataschmerzsyndrom therapiert?

  • primär schwierig
  • Patient muss über das Wesen des chronischen Schmerzes aufgeklärt werden
  • Erwartung an Therapieerfolg muss realistisch sein
  • versch. Kombinationstherapie: Lifestyle, Medis, Physio, Elektrotherapie
  • häufig keine komplette Heilung möglich, jedoch Erreichen eines Zustandes, mit dem der Patient leben kann