D7

Mitarbeiten bei Wundversorgung

Mitarbeiten bei Wundversorgung


Set of flashcards Details

Flashcards 102
Language Deutsch
Category Career Studies
Level Vocational School
Created / Updated 21.07.2024 / 19.09.2024
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Aktive Wundauflagen

Die aktiven Wundauflagen greifen aktiv ins Wundklima ein, haben aber keine nennenswerte Saugleistung. Sie werden im Handel häufig auch kombiniert mit Produkten zur Wundabdeckung oder mit Wundfüllern angeboten (zum Beispiel Schaumstoff mit Aktivkohle). Dadurch wird die Saugleistung erhöht. 

Aktive Wundauflagen – Spezialprodukte

  1. Aktivkohle
  2. Silberverband

Aktivkohle Kurzbeschreibung

Wird bei übelriechenden Wunden eingesetzt, da sie die Wundgerüche neutralisiert. Produktbeispiel: CarboFlex®

Silberverband Kurzbeschreibung

Durch die Silberionen, die im Produkt enthalten sind, wirkt er antibakteriell und kann bei infizierten und/oder infektgefährdeten Wunden angewendet werden. Produktbeispiel: Aquacel Ag®

Behandlungsprinzipien

Das Ziel der Wundbehandlung ist die Heilung. So richtet sich die Behandlung nach der Wundart und dem Wundzustand. Es wird dabei abgewogen, welche Behandlung die Wundheilung am besten fördert. 

Behandlung von primär heilenden Wunden

Bei primär heilenden Wunden, die nicht infiziert sind, spielt die Wischrichtung bei der Wundreinigung keine Rolle. Wichtig ist, dass mit dem Reinigungstupfer nur einmal über die Wunde gewischt wird. Da diese Wunden trocken sind, müssen sie auch trocken versorgt werden. Primär heilende Wunden werden deshalb mit inaktiven Wundauflagen versorgt

Behandlung von sekundär heilenden Wunden 

Die Wundreinigung bei chronischen, sekundär heilenden Wunden erfolgt häufig mittels «Nass-Trocken-Phase» (N-T-P). Die Nass-Trocken-Phase ist eine effektive und gleichzeitig schonende Technik der Wundreinigung. Zuerst wird die Nassphase durchgeführt. Es werden dazu Gaze- oder Vlieskompressen in zimmerwarmer Reinigungslösung getränkt, auf den Wundgrund gelegt und wenn nötig fixiert. Diese Nassphase dauert 20 bis 35 Minuten

Danach erfolgt die Trockenphase

Welche Wirkung hat die Nassphase?

  • Die Feuchtigkeit wird aus den nassen Kompressen an die Wunde und Wundumgebung abgegeben.
  • Die Körperwärme führt zu einer Verdunstung der Flüssigkeit.
  • Mittels Kapillarkräften lösen sich Gewebetrümmer und Schadstoffe.

Behandlung von sekundär heilenden Wunden 

Trockenphase und deren Wirkung

Hierzu werden trockene Kompressen auf den Wundgrund gelegt und wenn nötig fixiert. Die Dauer der Trockenphase richtet sich nach dem Zustand der Umgebungshaut

  • Die trockenen Kompressen saugen die überschüssige Flüssigkeit aus der Epidermis der Wundumgebung auf.
  • Gewebetrümmer werden aufgenommen.
  • Das mazerierte Gewebe trocknet ab.

Wundreinigung – die Nass-Trocken-Phase  

1/5

3- bis 4-lagige nasse Gaze- oder Vlieskompressen werden mit steriler Reinigungslösung in direktem Wundgrundkontakt angebracht. Fixierung evtl. mit Netzverband oder luftdurchlässiger Mullbinde.

Wundreinigung – die Nass-Trocken-Phase 

2/5

Während den ersten 5 bis 10 Minuten wird die Flüssigkeit aus dem Umschlag in die Wunde und auf die Umgebungshaut abgegeben. Die Einwirkungszeit der Nassphase ist abhängig vom Wundzustand und von der verwendeten Reinigungslösung

Wundreinigung – die Nass-Trocken-Phase 

3/5

Nach ca. 10–15 Min. beginnt die Flüssigkeit durch die Körperwärme zu verdunsten. Dies hat einen reinigenden und kühlenden Effekt.

Wundreinigung – die Nass-Trocken-Phase 

4/5

Ab ca. 5–10 Min. lösen sich durch die Verdunstung Gewebetrümmer aus der Wunde und ggf. vorhandene Salbenreste aus der Wundumgebung. Sie werden mittels Kapillarkräften in die Kompressen gezogen.

Wundreinigung – die Nass-Trocken-Phase  

5/5

Ggf. erfolgt vor der Trockenphase eine vorsichtige Wischreinigung. Für die Trockenphase werden 2- bis 3-lagige Kompressen in direktem Wundkontakt aufgelegt und evtl. fixiert. Damit wird die überschüssige Feuchtigkeit aus der Wundumgebung aufgenommen. Die Dauer der Trockenphase richtet sich nach dem Hautzustand der Umgebung

Nach was richtet sich der Wahl der Wundauflage?

Die Wahl der Wundauflage richtet sich nach dem Feuchtigkeitsgrad der Wunde. Es wird ein feuchtes Wundmilieu angestrebt, daher gilt, dass trockene Verbandsmaterialien bei feucht-nassen Wunden angewendet und feuchtnasse Materialien bei zu trockenen Wunden eingesetzt werden. Eine Ausnahme sind die trockenen Nekrosen. Diese werden in der Regel trocken verbunden, da durch die Aufweichung eine hohes Infektionsrisiko besteht.

Wahl von Verbandsmaterial bei sekundär heilenden Wunden

  1. Nasse Wunden
  2. Feuchte Wunden
  3. Trockene, offene Wunden

  1. Feuchtigkeitsentziehende Wund behandlung
  2. Feuchtigkeitsregulierende Wund behandlung
  3. Meist feuchtigkeitszuführende Wundbehandlung

Durch was heilen sekundäre Wunden schneller?

Sekundär heilende Wunden heilen durch Feuchtigkeit und Wärme schneller, da Beläge gelöst werden (ausser bei trockener Nekrose). Zudem steigert die Feuchtigkeit die Bildung von Granulations- und Epithelisierungsgewebe. Bei einer trockenen Wunde bleibt das Verbandsmaterial kleben und verletzt beim Entfernen das neue Gewebe.

Behandlung der Wundumgebung

Die Wunde epithelisiert vom Wundrand aus Richtung Wundmitte. Um eine Mazeration des Wundrandes zu verhindern und die Epithelisierung zu fördern, muss der Wundrand vor zu viel Feuchtigkeit geschützt werden. Gleichzeitig dürfen die Wundränder auch nicht zu trocken sein, denn dadurch könnten Hautirritationen (Hautrisse, Schuppung) entstehen. Als Wundrandschutz eignen sich Zink- oder Hautschutzfilm-Cremen

Wichtig bei der Verbandswechsel

Um die Gefahr einer Keimverschleppung zu minimieren, sollten als Erstes primär heilende Wunden verbunden werden. Anschliessend werden kontaminierte, kolonisierte und dann infizierte Wunden versorgt. Wunden, die mit multiresistenten Keimen besiedelt sind, werden immer als Letztes verbunden. Im Folgenden werden die Prinzipien und Materialien, die beim Verbandswechsel zur Anwendung kommen, erläutert

Prinzipien beim Verbandswechsel

1/2

  • Die Arbeitsfläche vorgängig mittels Wischdesinfektion desinfizieren.
  • Die Materialien auf dem Verbandswagen in sterile und nicht sterile Materialien unterteilen und platzieren.
  • Der Verbandswechsel wird unter Einhaltung der Asepsis durchgeführt, um eine Keimverschleppung zu verhindern. Dazu gehört:
  • Steriles Material verwenden.
  • Das Verfalldatum vor Gebrauch prüfen.
  • Fenster und Türen schliessen sowie auf das Bettenmachen im gleichen Raum verzichten, um eine Keimaufwirbelung zu vermeiden.
  • Non-touch-Prinzip anwenden: Die Wunde nur mit sterilen Instrumenten oder mit sterilen Handschuhen berühren.  

Prinzipien beim Verbandswechsel

2/2

  • Während des Verbandswechsels nicht sprechen, ansonsten einen Mundschutz tragen.• Handschuhe zum Selbstschutz tragen, zum Beispiel bei Entfernung des bestehenden Verbandes.
  • Den Verbandswechsel rasch durchführen, um eine Auskühlung der Wunde und eine mögliche Keimverschleppung zu verhindern. Exsudationsmenge sowie Grad der Infektion entscheiden über die Notwendigkeit des Verbandswechsels.
  • Die Klientin über den Wundzustand informieren.
  • Den Verbandswechsel in der betriebsüblichen Wunddokumentation dokumentieren.

Was kann man für den Klienten vor der Wv machen damit es weniger schmerzen hat?

Damit die Klientinnen und Klienten während und nach der Wundversorgung keine Schmerzen haben, wird vor der Wundbehandlung die Analgesiereserve verabreicht.