Biwi Modul 3
VL Blended Didaktikum und VL Allgemeine Pädagogik
VL Blended Didaktikum und VL Allgemeine Pädagogik
Kartei Details
Karten | 127 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.06.2024 / 01.02.2025 |
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Nene die zwei verschiedenen Formen von Wissen.
1. autoritatives, zielorientiertes (schulisches) Wissen --> Wissenserwerb auf ein Ziel hin (telos, Teleologie)
2. Erziehungswissenschaftliches Wissen in Form von Theorien --> kein Ausgang bekannt, sie sind reflexiv und komplex --> kann deshalb irritierend, verärgernd und verunsichernd wirken
Was meint das Anfangen nach Gerhard Gramm?
- Es geht um den Menschen am Anfang seiner eigenen Geschichte
- Die Fähigkeit des AnfangenKÖNNENS als Paradigma der Freiheit
- Anfangen als soziales Geschehen -->bedeutet Reibung, da der Anfang immer mittendrin, aber nicht in der Mitte liegt
- als historischer Prozess zum Synonym für Zukunftsoffenheit der Moderne geworden und deshalb mit Freiheit verbunden
Was meint das Anfangen nach Hannah Arendt?
- ein erziehungswissenschaftliches Phänomen des Neuankommens durch die Geburt
- das Phänomen ist eingebunden in (hierarchische, machtvolle, schützende) Generationale, soziale und politische Ordnungen.
- Es geht um das Verhältnis zwischen Neuankömmlingen und vor ihnen Anwesenden.
- in diesem Phänomen gibt es drei Bedeutungen:
1. historische und staatstheoretische Bedeutung
2. politische und soziale Ordnung
3. konstitutives Element sozialer Generativität und Reproduktivität
Was meint nach Comenius die Didaktik ?
Idealsetzung von Kunst und Wissenschaft
Wo liegt der Ursprung des didaktischen Denkens? (in welcher Zeit?)
- in der griechischen Antike (ca. 600-200 v. Chr.)
- anhand griechischer Wörter wird Zusammenhang zw. Lehren und Lernen schon in dieser Zeit deutlich (differenzierter Phänomenzusammenhang)
- didactos: lehrbar, gelehrt, unterrichtet
- didaskaleion: Schule, Lehrzimmer, Klasse --> Rückschluss auf Orte möglich
- didaskalia: Lehre, Belehrung
Wie hängen Lehren und Lernen in der Antike zusammen?
- Lernen fand erst Abschluss im Lehren
- Hierarchie erkennbar: Man sollte lehrend gemacht werden -->sei das Beste
- „Keinen schöneren Beweis ihres Wissens können die Wissenden geben, als wenn Sie andre wissend zu machen vermögen.“ (Platon, 427-347 v. Chr.)
- Das Lehren-Können wird als Probe des Wissens ausgelegt (Aristoteles, 384-322 v. Chr.)
Inwiefern fügt sich Wolfang Radke in die Entwicklung der Ursprünge didaktischen Denkens ein?
- ist Mitbegründer der Didaktik; führt Begriff bei SuS ein
- Didaktik verstehe sich universal und effektiv
- 1612: bildungspolitische Denkschrift "Memorial"
- fordert Allgemeinbildung und gemeinsame Erziehung von Mädchen und Jungen
Inwiefern fügt sich Johann Amos Comenius in die Entwicklung der Ursprünge didaktischen Denkens ein?
- Schrift „Didactica magna“ (1628/1638): Didaktik sei eine Lehrkunst −
- Kapitel „Ars Didactica“ der Schrift „Methodus linguarum novissima“ (= Neueste Sprachmethode, 1648): Didaktik sei die Wissenschaft vom guten Lehren
- Comenius nimmt insofern Unterscheidung zwischen Praxis (Didaktik als „Lehrkunst“) und wissenschaftlicher Theorie (Wissenschaft vom guten Lehren) vor --> Idealsetzung von Kunst und WIssenschaft
Für was steht die Bogenschnitzerparabel?
Sie thematisiert eine fiktive Herleitung der Entstehung des Unterrichts und verdeutlicht, dass Vermittlung und Aneignung von Wissen Zeit benötigt.
Nenne die Arbeitsdefinition der Didaktik.
- „Didaktik ist die Theorie über das Verhältnis von Lehren und Lernen“
- Gegenstand der Didaktik:
- Didaktik untersucht das Lehren und Lernen und zwar insbesondere:
- das Lehren, das (notwendig und bewusst) auf das Lernen gerichtet ist
- das Lernen, das durch Lehren ermöglicht und angeregt wird
Was bedeutet Didaktik auf die Schule bezogen?
- untersucht Didaktik die Planung, Gestaltung und Reflexion von Unterricht
- (Schul-)Unterricht ist eine Erscheinungsform von Erziehung,
- d.h.: Allgemeine Didaktik untersucht erzieherisches Handeln und erzieherische Handlungskomplexe
- (Schul-)Unterricht ist eine Erscheinungsform von Erziehung
- d.h.: (Schul)Unterricht ist nur eine Form solcher Handlungskomplexe, die allgemeindidaktisch untersucht werden
Welche Positionen gibt es zum Zusammenhang von Erziehung und Unterricht?
- Position A: Unterricht und Erziehung sind disjunkte Begriffe
- Erziehung“ und „Unterricht“ werden different (bzw. „gegensätzlich“) behandelt
- gemeinsamer Bezugspunkt = übergeordnete Kategorienbildungen wie:
- „Grundformen professionellen Handelns von Lehrerinnen und Lehrern“ (Kiper) oder:
- Grundform[en] institutionalisierten pädagogischen Handelns“ (Helsper/Keuffer)
- Position B: Unterricht – z.B. in der Gestalt des Schulunterrichts – ist eine spezielle Erscheinungsform der Erziehung und deshalb der Erziehung strukturlogisch untergeordnet. --> Unterricht als eine Form von Erziehung, genauso wie das Aufwachsen in der Familie
Welche Aspekte sind für eine Definition von Erziehung relevant?
Drei Aspekte, über die Defintionen Aussagen treffen:
- Über die Akteure von Erziehung (Erziehende und Zu-Erziehende) ->Wer?
- Über den Zweck / das Ziel von Erziehung (ggf. den vorläufigen Endpunkt von Erziehung) ->Warum/ Auf welches Ziel hin?
- Über die Mittel zu Erreichung des Zwecks (über das „wie“) ->Wie?
Die Aspekte dienen zur Bestimmung des Gegenstandes der Erziehung.
Nenne die drei strukturlogischen Merkmalsausweisungen von Erziehung.
- Erziehung beschreibt ein Geschehen zwischen den Generationen
- Erziehung wird über ein „Drittes“ vermittelt: Erzieher, Zu-Erziehender – ein Welt- bzw. Gegenstandsbezug („dritter Faktor“ [Sünkel, Winkler])
- Erziehung ereignet sich nur, wenn beide Seiten – Erzieher und Zu-Erziehender (im Medium eines Dritten) zusammenwirken, d.h. wenn auch vermittelt und angeeignet wird
Kann Unterricht als different von Erziehung gesehen werden?
- Nein, denn Unterricht weist zentrale Merkmale von Erziehung auf:
- „Im Unterricht steht ein zweck- bzw. zielabhängiger Aneignungsgegenstand im Mittelpunkt, und während seiner Vermittlung und Aneignung gehen Lehrer (ältere, den Unterricht verantwortende Generation) und Lerner (jüngere Generation) miteinander (Bisubjektivität) um.“
- Schulunterricht als Sonderform von Erziehung, da er der Erziehung strukturlogisch untergeordnet ist.
In welchem Zusammenhang können nach Coriand die drei Faktoren der Erziehung gebracht werden und welche Faktoren sind es?
- Erziehender
- Zu-Erziehender
- "3. Faktor" bzw. Weltaussschnitt, der zweckgebunden ist
Das Gefälle zwischen Erziehendem und Zu-Erziehendem kann auch anders aussehen, meint aber in erster Linie das Generationengefälle
Was sind die Drei zentralen Grundfragen:der allg. Didaktik?
- Auswahl Prinzipien und Resultate der Stoffauswahl
- Strukturierung nach sachlogischen und pädagogischen (einschl. lernpsychologischen) Erwägungen
- Vermittlung Unterrichtsmethoden Aufgabe: Ziele, Inhalte und Methoden in Übereinstimmung zu bringen (vgl. Hilbert Meyer: „ZielInhalt-Methoden-Relation“) Vgl. Coriand 22017, S. 4
Aufgabe: Ziele, Inhalte und Methoden in Übereinstimmung zu bringen (vgl. Hilbert Meyer: „Ziel-Inhalt-Methoden-Relation“)
Wie kann eine Unterrichtsplanung auf der Mikroebene aussehen?
siehe Bild
Welche zwei Seiten haben Unterrichtsmethoden?
- Äußere Seite
- Äußere Seite (Erscheinungsbild) der methodischen Unterrichtsgestaltung als sichtbare Art und Weise des In-BeziehungTretens von Lehrenden, Lernern und Aneignungsgegenstand (vgl. Klingberg 1982, S. 250), z.B. nach Meyer 2002:
- „Sozialformen“ (Frontalunterricht, Gruppenunterricht, Partnerarbeit, Einzelarbeit)
- „Lehr-Lernformen“ (z.B. Vortrag, Rollenspiel, Unterrichtsgespräch, Experiment, Textarbeit, Tafelarbeit, Klausur)
- Äußere Seite (Erscheinungsbild) der methodischen Unterrichtsgestaltung als sichtbare Art und Weise des In-BeziehungTretens von Lehrenden, Lernern und Aneignungsgegenstand (vgl. Klingberg 1982, S. 250), z.B. nach Meyer 2002:
- Innere Seite
- Innere Seite der methodischen Unterrichtsgestaltung als „Lehr-Gang“, der den Weg der Erkenntnisgewinnung betrifft (vgl. Klingberg 1982, S. 251) – z.B.:
- problemhafter oder rein darstellender Gang des Unterrichts
- logische Verfahren wie analytischer, synthetischer oder genetischer Gang des Unterrichts (vgl. Willmann 1913)
- Innere Seite der methodischen Unterrichtsgestaltung als „Lehr-Gang“, der den Weg der Erkenntnisgewinnung betrifft (vgl. Klingberg 1982, S. 251) – z.B.:
Worin zeigen sich didaktische Kompetenzen von Lehrenden?
- in ihrer objektiv gegebenen Zuständigkeit und Verantwortung für unterrichtliche Lehr-Lern-Prozesse und
- in ihrem Vermögen (Urteils- und Handlungsfähigkeit), das Faktorengefüge des Unterrichts (Ziele, Inhalte, Methoden) so in Bewegung zu setzen und zu dynamisieren, dass in einem kreativen Lehr-Lern-Prozess gesellschaftlich geforderte und pädagogisch legitimierte Ziele erreicht werden. Dieses Vermögen erstreckt sich über Planung, Gestaltung sowie Reflexion von Unterricht.
- In ihrem Vermögen, didaktische Theorie und Praxis professionell zu verbinden, d.h. im pädagogischen Takt
Was meinen die Theorien ersten Grades? (nach Erich Weniger)
„Theorie ersten Grades ist […] die Voreinstellung, die unausgesprochene Fragestellung, die an die Wirklichkeit und die Aufgabe herangebracht wird, das Gerichtetsein auf Gegenstand und Aufgabe“ (Weniger 1929/1990, S. 38f.). Diese Voreinstellung wirkt wie die Versuchsanordnung bei einem Experiment“ (ebd., S. 33)
- es geht also um eine subjektive Voreinstellung
Was meinen Theorien zweiten Grades?
„Theorie zweiten Grades ist alles, was auf irgendeine Art formuliert im Besitz des Praktikers vorgefunden und von ihm benutzt wird, in Lehrsätzen, in Erfahrungssätzen, in Lebensregeln, in Schlagworten und Sprichwörtern. [...] Es bedarf oft der Besinnung und des ausdrücklichen Bemühens, um sie [die Theorie zweiten Grades, R.C.] hinter einem Tun wirkend nachzuweisen. Aber immer läßt sie sich dann in der Form eines Satzes prägen, mit dem Anspruch auf logische Gültigkeit und Verstehbarkeit bei Anwendung als Beweismittel.“ (Weniger 1929/1990, S. 39, hier zit. n. Coriand 22017, S. 68)
- sind zur Reflexion fähig, auch wenn diese möglicherweise sprachlich noch nicht ausgedrückt werden kann
- Theorien der Praktiker
Wie werden Theorien zweiten Grades auch genannt?
Theorien der Praktiker
Welche Beispiele gibt es für Theorien zweiten Grades?
- Unterrichtstheorien mit Konzeptcharakter (Unterrichtskonzepte) – bspw. reformpäd. Unterrichtskonzepte
- weisen relativ geschlossen Charakter bzw. weitgehende Originalität durch spezifische Merkmalsausprägungen aus (damit: Alleinstellungsmerkmal, Wiedererkennungswert)
- handelt sich um reflektierte und in der Praxis erprobte Vorstellungen von Unterricht
- Kennzeichnend für solche Unterrichtskonzepte sind:
- das ihnen zugrunde liegende Erziehungs- und Bildungsverständnis als kritische Prämisse sowohl für besondere Inhaltsentscheidungen
- als auch für die Wahl und Entwicklung typischer schulorganisatorischer bzw. bildungsinstitutionenspezifischer und unterrichtsmethodischer Elemente
Wodurch grenzen sich Theorien dritten Grades von den ersten und zweiten Grades ab?
Es handelt sich bei Theorien dritten Grades um wissenschaftliche Theorien, bei denen ersten und zweiten Grades um Praktische Theorien.
Inwiefern lassen sich die Theorien 1.- 3. Grades gegenüberstellen?
Siehe Foto
Wie werden Theorien dritten Grades noch genannt?
Theorien der Theoretiker
Nenne Beispiele für Theorien dritten Grades.
- Didaktik Herbarts, integriert in seiner Erziehungslehre (im Diktum: Erziehung durch Unterricht)
- erziehungstheoretische Didaktik Peter Petersens in Gestalt der „Führungslehre des Unterrichts“
- Bildungstheoretische Didaktik im Rahmen kritisch-konstruktiver Erziehungswissenschaft (Wolfgang Klafki)
- Phänomenologie des Unterrichts (Wolfgang Sünkel)
- Konstruktivistisch-didaktische Modelle (z.B. Kersten Reich)
Was versteht man unter Theorien dritten Grades?
- Theorien der Theoretiker
- „Je komplizierter das Erziehungsgefüge ist, je mehr Voraussetzungen mitgegeben sind, je vielfältiger, je verschränkter das Material für die pädagogischen Entscheidungen wird, um so notwendiger ist eine strenge systematische Besinnung“ (Weniger 1929/1990, S. 41)
- „Der wissenschaftlich forschende Didaktiker schaut in kritischer Distanz zur pädagogischen Praxis und zu seinen eigenen diesbezüglichen Erfahrungen und Gefühlen auf einer Metaebene auf Unterrichtsprozesse und versucht, mittels des gewählten methodologischen Zugangs das permanent auf Konsistenz und Widerspruchsfreiheit geprüfte Allgemeine, Gesetzmäßige dieser Praxis in ein wissenschaftliches Theoriegebäude zu abstrahieren.“ (Coriand 22017, S. 69)
Was meinen Unterrichtstheorien mit Konzeptcharakter?
- Unterrichtskonzepte:
- weisen relativ geschlossenen Charakter bzw. weitgehende Originalität durch spezifische Merkmalsausprägungen aus (Alleinstellungsmerkmal, Wiedererkennungswert)
- handelt sich um reflektierte und in der Praxis erprobte Vorstellungen von Unterricht
- Kennzeichnend für solche Unterrichtskonzepte sind:
- das ihnen zugrunde liegende Erziehungs- und/oder Bildungsverständnis als kritische Prämisse sowohl für besondere Inhaltsentscheidungen
- als auch für die Wahl und Entwicklung typischer schulorganisatorischer bzw. bildungsinstitutionenspezifischer und unterrichtsmethodischer Elemente
- Prominente pädagogisch-didaktische Konzepte können der reformpädagogischen Tradition zugewiesen werden
Lehrende werden didaktische Konstrukteure virtueller Lernumgebungen mittels...
- distributiver Technologien (Datenbanken) ➢ Verteilung von Information und Lerninhalten
- interaktiver Technologien (ComputerBasedTraining, WebBasedTraining) ➢ Wechselwirkung zwischen Lerner und elektronischem Medium
- kollaborativer Technologien (Chatrooms, Diskussionsforen) ➢ Kooperation und Kommunikation der Akteure im virtuellen Raum
Was meint E-Learning?
- Lernen mittels digitaler Medien (Distanzlehre)
- E-Learning als „Oberbegriff für alle Varianten der Nutzung digitaler Medien zu Lehr- und Lernzwecken, sei es auf digitalen Datenträgern oder über das Internet“ (Kerres zit. n. Coriand 22017, S. 87)
Welches reformpädagogische Konzept kann als Beispiel für eine Theorie 2. Grades angeführt werden?
- John Dewey, Didaktik der Denkschulung und Demokratieerziehung
- Erziehungsgedanke: Förderung einer demokratischen Gesellschaft = Ausgangspunkt von Deweys Didaktik der Denkschulung
- „Wissenschaftliches Denken“ als Voraussetzung für Demokratie (Ausbildung eigener Urteilskraft, Projektions- und Konsensfähigkeit)
- Demokratie: keine bloße „Regierungsform“, sondern Lebensform: „Form des Zusammenlebens, der gemeinsam und miteinander geteilten Erfahrung“
- Schule als Instanz, von der ein Wandel ausgehen soll (Individuum, Gesellschaft) ______________________________________________________________
„Learning is learning to think“
Denkschulung: Kinder und Jugendliche zu befähigen, ,richtig‘ denken zu lernen, um Aufgaben der Mit- und Umwelt erkennen, verstehen und lösen zu können Disziplinierung des Denkens‘
- „Denken“: als eine grundsätzlich vorausgesetzte und über Lehren und Lernen steuerbare, veränderliche Fähigkeit/Tätigkeit; Ziel: systematisch-reflektiertes Denken, jedoch:
- Denken kann von außen nur angeregt werden, setzt aktive denkende Mitwirkung der Lernenden voraus
- „Denken“ und „Lernen“ in der prozessualen Sinndimension auch synonym („Denken“ [logischer Denkprozess] als adäquate Form des Lernens)
„Denken“ als die Methode der bildenden Erfahrung (Dewey 1916/2011, S. 218
"Der logische Denkprozess – Die bildende Erfahrung" - Was ist damit nach John Dewey gemeint?
„1. Der Mensch begegnet einer Situation, die er als unklar, schwierig, problematisch empfindet
2. Er versucht die Situation zu klären, indem er das Problem definiert und überlegt, wie er weiter vorgehen will.
3. Er untersucht das Problem, indem er die Umstände für die Störung erkundet, sie prüft, analysiert, bewertet.
4. Er entwickelt eine Hypothese und durchdenkt sie hinsichtlich ihrer theoretischen Implikationen und praktischen Konsequenzen.
5. Er erarbeitet einen Handlungsplan und verifiziert oder falsifiziert ihn, indem er ihn auf die konkrete Situation anwendet und einem experimentellen Test unterzieht (MW 9, S. 157).“ (Zit. n. Knoll 2017, S. 203f.
Was ist nach John Dewey die Aufgabe des Erziehers?
Was ist mit der Medienrevolution in Bezug zum Blended Learning als Unterrichtskonzept gemeint? Eine Theorie wievielten Grades ist es?
- Theorie 2. Grades
- Gesellschaftliche Umbrüche und Neuordnungen der wesentlichen Formen von Weitergabe und Speicherung von Information
- Wechsel in der Beziehung der Menschen zur Welt“
- Drei Medienrevolutionen nach Vollbrecht (2001) → schrittweises Aufbrechen von Wissens- und Organisationsmonopolen
- Übergang von der mündlichen zur schriftlichen Überlieferung / Entwicklung der Schrift
- Erfindung des Buchdrucks um 1448
- Digitale Medienrevolution
Wie werden Lehrende didaktische Konstrukteure virtueller Lernumgebungen im E-Learning?
Mittels
- distributiver Technologien (Datenbanken) ➢ Verteilung von Information und Lerninhalten
- interaktiver Technologien (ComputerBasedTraining, WebBasedTraining) ➢ Wechselwirkung zwischen Lerner und elektronischem Medium
- kollaborativer Technologien (Chatrooms, Diskussionsforen) ➢ Kooperation und Kommunikation der Akteure im virtuellen Raum
Was sind die Potentiale und Erwartungen von Blended Learning als Unterrichtskonzept?
Potenziale und Erwartungen
- Zeitliche und örtliche Unabhängigkeit
- Zugriffsmöglichkeiten (Lernressourcen)
- Individuelle Organisation von Lernprozessen (z.B. Lerntempo, Methoden, Themenauswahl)
- Anregung von Selbsttätigkeit und Selbstbestimmung
- Ablösung der Präsenzlehre
Was sind Probleme beim Blended Learning als Unterrichtskonzept?
- Aufwendige Pflege (Ressourceneinsatz) und schnelle Weiterentwicklung der Programme
- Bedingte Eignung für unterschiedliche Lerninhalte
- Einschränkung unmittelbarer Vergegenwärtigung (Exkursionen, Experimente, Sinneserfahrungen, kreatives Gestalten am Objekt, …)
- Soziale Kontakte als Grundbedürfnis menschlichen Lernens und menschlicher Entwicklung
Was meint Blended Learning übersetzt?
- Blended („blender“ = Mixer; blended – „vermischt“)
- Learning / „vermischtes Lernen“
- „hybrides Lernarrangement“
- verweist auf Kombination des mediengestützten Lernens mit Face-to-Face- Elementen in Lernarrangements