Biwi Modul 3

VL Blended Didaktikum und VL Allgemeine Pädagogik

VL Blended Didaktikum und VL Allgemeine Pädagogik


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Flashcards 127
Language Deutsch
Category Educational Science
Level University
Created / Updated 22.06.2024 / 01.02.2025
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Was bedeutet die vierte Stufe der Erziehung nach Kant und wie heißt sie?

  • Moralisierung
  • Werteverständnis entwickeln: Was ist gut, was ist schlecht?
  • Moralvorstellungen besitzen (allerdings ist dies kaum erreichbar)
  • Moralische Entscheidung treffen durch Orientierung am Nutzen für die Mehrheit 

Woraus entwickeln wir Moralvorstellungen für die vierte Stufe der Erziehung?

nach Kant

  • durch Erziehung entwickeln wir sie
  • gewisses Potential für Moral tragen wir aber schon in uns -->Wird dann durch Erfahrung/Einsicht ausgeprägt 
    • Bsp: Auf die heiße Herdplatte fassen -->Erfahrung machen, dass dies nicht gut (bzw. schmerzhaft) ist

Unterscheidung zwischen nützlich und gut 

  • „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allg. Gesetzgebung gelten könne“
    • Meint sowas, wie: „Was du nicht willst, was man dir tut, das füg‘ auch keinem anderen zu"

(Wie) kann man laut Kant zum selbstständigen Gebrauch des eigenen Verstandes erziehen?

  • Es braucht sowohl Freiheit als auch Zwang
    • neue Frage: „Wie kultiviere ich Freiheit bei dem Zwange?
    • Was heißt Freiheit und wo kommt Zwang her? Wie kultiviere ich Freiheit?
  • Freiheit: selbst Entscheidungen treffen können
  • Zwang: meint Disziplinierung nach Kant

Ziele der Erziehung nach Kant

  • Vervollkommnung des Menschen, sein ganzes Potential von Vernunft auszuschöpfen
  • Mündigkeit
  • „Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Von wem stammt das folgende Zitat: 

„Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Immanuel Kant

Was meint die Kultivierung der Freiheit und von wem stammt diese Forderung?

  • Immanuel Kant
  • Zu Erziehende (Zöglinge) anleiten, Freiheit möglichst gut umzusetzen
  • ABER: benötigt auch eine gewisse Form von Zwang

Was meint Zwang in Bezug zur Erziehung und wer greift ihn in welcher Epoche auf?

  • Immanuel Kant 
  • Aufklärung 
  • das, was als er als Disziplinierung formuliert
  • Bedeutet für das Erziehungsverständnis:
    • Nachahmung (positive Unterwürfigkeit) -->Weil Verstand noch nich ausgebildet ist 
    • Grenzen setzen
    • Grenzen nicht überschreiten

                     ODER: 

  • Grenzen übertreten, um Freiheit zu erkennen und so Mittelweg zwischen allem zu finden 
  • Wie?: durch Regulation von Beidem (im Bewusstsein, nicht allein auf der Welt zu sein; die Gesellschaft beachtend)

Von wem stammt folgendes Zitat: „Alles, was aus den Händen des Schöpfers kommt, ist gut; alles entartet unter den Händen des Menschen“ 

Jean-Jacques Rousseau

Welche Vorstellungen werden anhand des folgenden Zitats deutlich: „Alles, was aus den Händen des Schöpfers kommt, ist gut; alles entartet unter den Händen des Menschen“ und von wem stammt es?

  • Vorstellung über Menschen: Das Kind ist von Geburt an gut, da es von Gott kommt; durch Erziehung soll man schaffen, dass der Mensch gut bleibt.
  • Vorstellung über Gesellschaft: Gesellschaft gilt als verdorben, solle sich bessern
  • Bedeutung für die Erziehung: Ziel ist es, das Gute im Menschen zu behalten

Wie sieht Rousseau das Verhältnis zwischen Individdum und Gesellschaft?

  • Gesellschaft verdirbt Individuum mit der Zeit
  • gottgegebene Eigenschaften werden dabei von Gesellschaft schlecht gemacht,
  • Ziel deshalb: Kind schützen, damit es nicht verdorben wird

Aber: Wohl der Gesellschaft (Gemeinwohl) stehe über eigenem Wohl

Welche Gesellschaftsform gibt es im 18. Jahrhundert (während Rousseau)?

In Frankreich Absolutismus -> Entscheidung des Einzelnen ist nichts wert, stattdessen Gemeinwohl/Volk insgesamt von Bedeutung

Wozu dient das Kind nach Rousseau?

Als Mittel zur Veränderung der Gesellschaft (Individualität darf nicht zu sehr überbetont werden)

Wie sieht das Erziehungsprogramm nach Rousseau aus?

  • Ansatz des Wachsenlassens
  • indirekte, antiautoritäre Erziehung: Kind lernt durch eigene Erfahrung, merkt die Erziehung nicht
  • Bsp.: Kind zerstört Fenster, Eltern reagieren auf Verhalten nicht, Kind soll die Konsequenzen seines Verhaltens erleben
  • Die Macht des Erziehenden wird gewisserweise verschleiert, da sie das Erziehungssetting vorbereitet --> wirkt nur so, als hätte sie weniger Autorität

Was meint eine indirekte Erziehung?

  • Das Leben des Kindes begleiten
  • Kind macht möglichst viele Erfahrungen 
  • erlangt Wissen über die Welt durch das Lösen von Problemen 
  • ab ca. 15 Jahren: Heranführen an Politik und Gesellschaft

--> Erzieher entscheidet allerdings über Erfahrungen, Kind ist also nicht völlig frei in seinen Entscheidungen 

Nenne die drei Arten von Beziehungen nach Rousseau.

  1. Natur (natürliche Entwicklung: Wachsen, Älter werden, etc)
  2. Außenwelt (Müssen mit ihr umgehen, lernen dort)
  3. Menschen und Erzieher

--> alles muss zusammenspielen

--> dritter Aspekt kommt als letztes möglichst spät hinzu, wenn das Kind in Punkt 1 und 2 gefestigt ist; besonders um in der Gesellschaft moralischen Widerstand leisten zu können

In welchem Punkt, der den Menschen ausmache, stimmen Rousseau und Kant überein?

in der Erziehungsbedürftigkeit

Welche zwei Vertreter können der Aufklärungsphilosophie zugeschrieben werden?

Immanuel Kant und Jean-Jacques Rousseau

Beschreibe die Erziehungsvorstellung von Immanuel Kant.

  • Aufklärung
  • Menschliche Vernunft vs. Tierische Instinkte
    • macht Mensch erziehungsbedürftig
  • Formale Idee der Vervollkommnungsfähigkeit des Menschen: noch nicht inhaltlich ausgefüllt (keine konkreten Fähigkeiten die ausgebildet werden müssen), noch offen, keine nähere Bestimmung àdas meint formale Erziehungstheorien
  • Freiheit vs. Zwang àParadoxie
  • Ziel: Mündigkeit
  • Idee der Höherentwicklung/Fortschrittshoffnung von Einzelnem und Gesellschaft
  • 4 Stufen der Erziehung: Disziplinierung, Kultivierung, Zivilisierung, Moralisierung
  • Zukunftsbezug

Beschreibe die Erziehungsvorstellung von Rousseau?

  • Freiheit, Gleichheit
  • Kind soll von Gesellschaft nicht beeinflusst werden
  • Mensch ist im Naturzustand zufrieden und ausgeglichen
  • Gesellschaft macht Menschen unzufrieden/verdirbt ihn
  • Natürlichkeit steht im Vordergrund
  • Hypothetisches Gedankenexperiment, wie er sinnvoll Erziehung machen würde
  • Übereinstimmung von Wollen und Können: individuellen Willen im Kind entwickeln, gefestigt sein, um in Gesellschaft leben zu können / „klarzukommen“ àsodass der Mensch nicht im Willen und Können (Willen nachkommen können, sich zu entfalten) behindert wird durch die Gesellschaft
  • Besprechung:
    • Mensch (komme naturel) vs. Bürger (citoyen) àProzess einer zunehmenden Entfremdung des Naturzustandes
    • Naturzustand vs. Entfremdung
    • Natürliche/negative Erziehung: Erziehender greift nicht in Handlungen des Kindes ein; Kind muss somit selbst lernen, mit den Konsequenzen seines Handelns zu leben (z.B. Was hat das Zerschlagen einer Scheibe für Auswirkungen?) àbewusstes Nicht Eingreifen (ist auch pädagogische Handlung, da bewusste Entscheidung dazu)
    • 3 Erzieher: Die Dinge, die Natur und die Menschen
      • Lernt an Dingen bzw. Umwelt, die ihn umgibt
      • diese drei Aspekte erziehen/prägen/beeinflussen das Kind
      • Mensch soll Kind in dem Rahmen anleitet, dass sich Kind so natürlich wie möglich entwickeln kann àVollkommenheit

                                  --> Situationen sind trotzdem oft arrangiert, das ist das Paradoxe                                      an Rousseau

  • Idee der perfectibilité: Ziel, meint Vervollkommnung, Zweckfreiheit, Mensch mit all seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Herrschaftskritik

Von wem stammt die Idee der perfectibilité und was sagt sie aus?

  • stammt von Rousseau
  • perfectibilité als Ziel
  • meint die Vervollkommnung
  • meint den Menschen mit all seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten

An welchem Punkt unterscheiden sich Rousseau und Kant?

Beide gehen von denselben Grundsätzen aus, aus denen sie zum Teil unterschiedliche Aspekte entwickeln.

Wie stehen Gesellschaft und Kind zueinander und wer vergleicht sie?

 

  • nach Rousseau soll das Kind von Gesellschaft nicht beeinflusst werden
  • Mensch (homme naturel) vs. Bürger (citoyen) àProzess einer zunehmenden Entfremdung des Naturzustandes

Was meint homme naturel und wer nutzt den Begriff?

  • Jean-Jacques Rousseau
  • Mensch

Was meint citoyen und wer definiert den Begriff?

  • Rousseau 
  • meint Bürger

Was meint die Natürliche/negative Erziehung?

  • Erziehender greift nicht in Handlungen des Kindes ein
  • Kind muss somit selbst lernen, mit den Konsequenzen seines Handelns zu leben
  • z.B. Was hat das Zerschlagen einer Scheibe für Auswirkungen? --> bewusstes Nicht Eingreifen (ist auch pädagogische Handlung, da bewusste Entscheidung dazu)

Was setzt Rousseau dem Naturzustand entgegen?

Entfremdung

Welche Erzieher gibt es nach Rousseau?

  1. Dinge
  2. Natur 
  3. Menschen
  • Kind lernt an Dingen/Umwelt, die ihn umgbit
  • die drei Aspekte prägen/beeinflussen das Kind
  • Mensch soll Kind in dem Rahmen anleiten, dass sich Kind so natürlich wie möglich entwickeln kann --> Vollkommenheit
    • Situationen sind trotzdem oft arrangiert, das ist das Paradoxe an Rousseau

Was ist das Paradoxe an Rousseau?

Wer spricht sich gegen die vorherrschende Gesellschaft im Sinne einer Herrschaftskritik aus?

Jean-Jacques Rousseau

Was meint die Idee der Übereinstimmung von Wollen und Können?

  • den individuellen Willen im Kind entwickeln
  • gefestigt sein, um in der Gesellschaft leben zu können
    • sodass der Mensch nicht im Willen und Können durch die Gesellschaft nicht behindert wird 
      •  Willen nachkommen können, sich zu entfalten

Wie ist der Mensch im Naturzustand laut Rousseau?

zufrieden und ausgeglichen

An wen knüpfen die Philanthropisten an/wessen Theorie entwickeln sie weiter?

Jean-Jacques Rousseau

Was isr das Ziel der Erziehung aus der Sicht des Philantrophismus?

eine funktionierende Gesellschaft

Worin unterscheiden sich Rousseau und die Philantrophen in Bezug auf Stände?

  • Rousseau: gegen Stände
  • Philantrophen: Tugenden der Stände relevant: an sie gewöhnen und Tugenden der Menschen der höheren Stände übernehmen, da diese besonders relevant waren

Welche Tugenden empfinden die Philantrophen als besonders relevant?

Rechtschaffenheit, Moral und soziale Verantwortung im christlichen Sinne

Welche Art der Bildungsvorstellung streben Philantrophisten an?

zweckrationale Bildungsvorstellung

Wer denkt utilitaristisch?

Was meint der Begriff "Erziehungswissenschaft"?

 

- kein festzustellender Wissensbestand

- stattdessen Nachdenken und das Sich Auseinandersetzen mit Fragen, die das Werden des Menschen betreffen

Was tun Theorien?/ Wozu sind sie da? / Zu was führen sie?

Sie sollen nicht vereinfachen, sondern die komplexe pädagogische Wirklichkeit präzise beschreiben. Sie meinen also kein schulisches Wissen oder starre Definitionen. 

Vielmehr sollen sie Irritationen auslösen, für Verwunderung, Verunsicherung oder auch Enttäuschung sorgen. 

Zur Auseinandersetzung mit Theorien braucht es deshalb Mut, Zeit, Ernsthaftgkeit und die Fähigkeit, sich darauf einlassen zu können.