Pädiatrie & Geburtshilfe
Alles Rund um Fachprüfung 6 (medi bern)
Alles Rund um Fachprüfung 6 (medi bern)
Set of flashcards Details
Flashcards | 261 |
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Language | Deutsch |
Category | Care |
Level | Other |
Created / Updated | 04.06.2024 / 07.11.2024 |
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https://card2brain.ch/box/20240604_paediatrie_geburtshilfe
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Maßnahmen zum Wärmeerhalt bei Kindern ?
- Wärmen des RTW
- Kind wenn möglich immer bekleidet lassen
- FG, NG, SG Kopf mit Mütze bedecken
- Wärmedecken/Wärmepacks
- Infusion nur wenn indiziert
- Gefahr des auskühlen erhöht
- Temperaturmessung obligat bei FG, NG, SG , Kleinkindern
Hypothermie kann viele negative Auswirkungen haben, unter anderem : Nenne 3
- Erhöhung des postoperativen O2-Bedarfs um bis zu 200 %: Gefahr der Ateminsuffizienz
- pO2-Abfall mit PVR-Anstieg, Rechts-links-Shunt, Wiedereröffnen des Ductus Botalli/Foramen ovale mit Rechts-links-Shunt
- Gerinnungsstörungen
- verminderte Elimination von Medikamenten
Gründe für eine Hypothermie bei Kindern ?
- Je kleiner das Kind, umso größer ist die Gefahr der Auskühlung durch Wärmeverluste
- große Körperoberfläche im Vergleich zum Körpergewicht
- schlechte „Isolierung“ : dünne Haut, wenig subkutanes Fettgewebe
- hohe Wärmeverluste durch Verdunstung, Strahlung, Konvektion
Das Bewusstseinsgetrübte Kind, mögliche Ursachen?
- Krampfanfälle
- Epilepsie
- Fieberkrampf
- Schütteltrauma
- Hypoglykämie
- Intoxikation
- Enzephalitis
- SHT
- Säure Basen Störung
Krampfanfälle werden durch viele Erkrankungen/Ursachen ausgelöst, nenen 5 ?
- Hirnalagestörung, Genetische Ursachen
- Sauerstoffmangel
- SHT
- Fieberkrämpfe
- Stoffwechselerkrankungen
- Enzephalitis, Meningitis,
- Vergiftungen
- Medikamentenfehler bei bek. Epilepsie,
- Blutzuckerstörungen
- Elektrolystörungen
- Affektkrämpfe
Phasen des Krampfanfalls ?
Tonische Phase:
- Bewusstseinsverlust, Hinstürzen, Initialschrei, Strecktonus der Extremitäten, weite lichtstarre Pupillen, Apnoe mit Zyanose, Dauer bis 30 Sekunden
Klonische Phase:
- rhythmisches zucken der Muskulatur, Muskelerschlaffung, Einnässen, evtl. Zungenbiss
Postiktale Phase:
- Für einige Minuten Bewusstlosigkeit, Wiedereinsetzen der Spontan Atmung, bis zu mehren Stunden Schlaf
Status Epilepticus ?
- Besteht ein Krampfanfall länger als 5 Minuten spricht man vom Status epilepticus
- ≥ 2 aufeinanderfolgende Anfälle über einen Zeitraum von mehr als 5 Minuten ohne Wiedererlangen des präiktalen neurologischen Ausgangsstatus
Ein generalisierter Krampf der länger als 5 Minuten dauert benötigt eine Therapie − Die Chance das dieser spontan konvertiert ist sehr gering CAVE: Hirnschaden
Präklinische Massnahmen bei einem Krampfanfall ? nach ABCDE
A: Atemwege freihalten/freimachen, Sugi am Kopf bereit
B: evtl. O2 Gabe via Brille oder Kinder Maske , Spo2 Messung
C: EKG, BD wenn möglich, Venenzugang eruieren
D: bei Somnolenz Seitenlage anstreben, BZ Messung
E: suchen nach Begleitverletzungen, Messung der Temperatur, Anfallsdauer und Symptomatik auf dem Protokoll festhalten,
Bei fortlaufendem Krampf über 2 Minuten medikamentös intervenieren
Fieberkrampf/Infektkrampf ?
- Generalisierter Krampfanfall mit Häufigkeit maximum zwischen 6. Monat und 6 Lebensjahr
- Vorkommen meist beim Fieberanstieg (rektale Tempi oft über 38,5°C)
- Krampfdauer meist 3 Minuten
- 20-30% rezedivhäufigkeit.
Infekte der oberen Atemwege (70%) Gastroenteritis HWI Masern Meningoencephalitis (2%) 3 Tage Fieber
Wie kann man Fieberkrämpfe Unterteilen ?
Unkomplizierten Fieberkrampf
- < 5 Minuten, typisches Alter, primär generalisiert
Komplizierter Fieberkrampf
- Krampfdauer über 5 Minuten
- Untypisches Alter
- Fieberkrampf wiederholt sich innert 24h
- Fokale Anfälle
- Postiktale Störungen
Affektkrämpfe ?
Ein respiratorischer Affektkrampf ist eine Episode, bei der das Kind unmittelbar nach einem ängstigenden oder auf andere Weise emotional belastenden oder schmerzhaften Ereignis unbewusst zu atmen aufhört und für kurze Zeit das Bewusstsein verliert.
Es gibt zwei verschiedene Formen von respiratorischen Affektkrämpfen ?
Zyanotisch (blau)
Bei einer Episode schreit das Kind (ohne sich dessen zwingend bewusst zu sein), atmet aus und hört dann auf zu atmen.
- Zyanose und bewusstlos > kann zum Krampfanfall kommen > ein paar Sekunden später normale Atmung und wiedererlangen des Bewusstseins .
Pallid (blass)
folgt typischerweise auf ein schmerzhaftes Ereignis. Via Vagus-Nerv wird ein Signal ausgesendet
- Bradykardie; in der Folge tritt Bewusstlosigkeit ein. > Das Kind hört auf zu atmen, wird schnell bewusstlos, blass und schlaff. Es kann zu einem Krampfanfall und zu Inkontinenz kommen
Exikose ?
Bei der Exikose handelt es sich um eine Austrocknung des Körpers aufgrund einer negativen Flüssigkeitsbillanz. Säuglinge und Kleinkinder sind besonders gefährdet
Hauptursache bei Kindern für Exikose sind ?
- Diarrhöe
- Erbrechen
- Fieber
- Der nicht ausgeglichene Flüssigkeistbedarf
- Seltener: Diabetes Mellitus, Nierenerkrankunge
Unterteilung einer Exsikose ?
Leichte Dehydratation
- Haut: trockene Schleimhäute, erniedrigter Hauttugor, Hautfalten bilden sich langsam zurück , bleiben aber nicht stehen −
- RR meist normal − P meist normal − Durst, gieriges trinken bei Säuglingen , Unruhe, Schreien
Mittelschwere Dehydratation
- Haut: trockene Schleimhäute, erniedrigter Hauttugor, Hautfalten bleiben länger stehen
- Bewusstsein: Säuglinge Apathie, Unruhe schreien − RR Hypotonie − P: Tachykardie − Evtl. schon leicht Eingesunkene Fontanelle − Verminderte Urinproduktion
Schwere Dehydratation (Verlust von 10% des Körpergewichts)
- Haut: stehende Hautfalten
- Bewusstsein: Apathie, bis Bewusstlosigkeit − Atmung: tachypnoe − RR Hypotonie − P Tachykardie − Eingesunkene Fontanelle − Halonierte Augen, seltener Lidschlag − Oligurie bis Anurie
Präklinische Massnahemen bei einer Exsikose ? ABCDE
A: Atemwege freihalten
B: ggf. O2 Gabe (Brille /Maske)
C: bei wachem Kind versuch orale Flüssigkeiten zu verabreichen − Bei mittelschwerer bis Schwerer dehydratation : i.v. Zugang 10-20 ml/kg KG Volumenbolus Vollelektrolytlösung verabreichen. Nach jedem Bolus eruieren - Flach legen(liegen meistens)
D: Bz Messung, eventuell Glukose verabreiche
E: Wärmerhalt / kühlen (Fieber)
Das Schütteltrauma ?
Das Schütteltrauma ist eine spezielle Form der Kindesmisshandlung, in deren Folge durch ein stumpfes Trauma, durch heftiges Schütteln oder einer Kombination aus beidem Schädigungen an Schädelknochen, Gehirn und Rückenmark auftreten.
Intrakraniellen Verletzungen, die mitunter zu einer diffusen Gehirnschädigung führen. Treten subdurale sowie retinale Blutungen in Kombination mit einer akuten Enzephalopathie auf, wird dies als „Shaken-baby“-Syndrom bzw. „Shaken- Impact“- Syndrom bezeichnet
Typische Anzeichen eines leichteren Schütteltraumas sind ?
- Erbrechen ohne Fieber
- Enteritis
- Inappetenz (fehlenden Appetit)
- Trinkschwäche
Typische Anzeichen eines schweren Schütteltraumas sind ?
- zentralneurologischen Phänomenen wie Bewusstlosigkeit und Krampfanfällen. D
- Charakteristisch ist das fehlen schwerer äusseren Verletzungen welche die neurologischen Symptome erklären
- Kleinkinder und Säuglinge fallen zunächst durch ausgeprägte Schläfrigkeit oder Unruhe,
- Trinkunlust, reduzierte Spontanmotorik, verlangsamte Reagibilität sowie vegetative Symptome wie Temperaturregulationsstörungen auf.
Therapie bei einem Schütteltrauma ?
- Sicherung ABCDE
- Symptomatische Therapie
- Aufbieten Support
- Zügiger Transport in ein Zentrum der Maximalversorgung für Kinder (neurochir)
- Achtung: Der Zustand des Kindes nach Schütteltrauma kann sich sehr schnell dramatisch verschlechtern
Hypoglykämie ?
Blutglukose < 2.8 mmol/l (< 3mmol/L falls symptomatisch*)
Das kindliche Hirn ist sehr vulnerabel auf Energiemangel - „Sugar is brain!
Hypoglykämie Symptome ?
- Lethargie, irritables oder aggressives Verhalten, Trinkverweigerung
- rezidivierendes Erbrechen
- Somnolenz,
- Apnoe, Zyanose,
- Muskuläre Hypotonie,
- Koma, Krampfanfälle,
- opfschmerzen, Reizbarkeit, Verwirrtheit, verschwommene Sicht (Somnolenz und Verwirrtheit können über die Korrektur der Hypoglykämie hinaus persistieren)
- Adrenerge Effekte: − Tremor, Hunger, Schwitzen, Blässe, Schwäche, Tachykardie, Ängstlichkei
Bei jedem kritisch kranken Kind eine Hypoglykämie ausschliessen.
Denke bei der pädiatrischen Reanimation an die Messung der Glukose
OK
Ursachen und Therapie von einer Hypoglykämie ?
- Idiopatisch
- Infekte, schwere Erkrankungen
- Glukosespeicherkrankheiten
200mg/kgKG als Bolus > Innerklinisch bekommen Kinder meist eine GlucoseInfusion
Red Flags bei Bauchschmerzen ?
- Starke Schmerzen (Vernichtungsschmerz)
- Plötzlicher Beginn
- Aufgeblähter Bauch
- Abwehrspannung
- Verdacht auf Trauma
- Galliges Erbrechen
- Vorgeschichte (z.B. St. n. OP)
- Vegetative Symptome
- Verwirrtheit
- Prellmarken
Akute Gastroenteritiden beim Säugling oder Kleinkind sind meist viral bedingt. Häufigster Erreger ist das ?
Rotavirus. Diese Infektion äußert sich durch eine osmotische Diarrhö und verläuft meist selbstlimitierend.
Illeus ?
Unter Ileus versteht man einen mechanisch oder funktionell bedingten Darmverschluss mit kompletter Unterbrechung der normalen Darmpassage.
Symptome des mechanischen Ileus sind :
- Unruhe
- Übelkeit
- Meteorismus
- kolikartige Bauchschmerzen
- Erbrechen sowie Stuhl- und Windverhalt.
- Bei der körperlichen Untersuchung zeigt sich ein lokal oder diffus druckschmerzhaftes und oft geblähtes Abdomen sowie bei mechanischem Ileus klingende, hochgestellte Darmgeräuch
Volvolus ?
Drehung eines Darmabschnittes um seine eigene Achse
Hüpftest ?
falls Hüpfen und Laufen problemlos möglich, dann geringer Verdacht auf Appendizitis
Gewicht berrechen bei Kindern ?
Gewicht = 2 × Lebensalter in Jahren + 8 (2Jahre x2 = 4+ 8 = 12kg)
Knopfzellbatterien ?
- Todesfälle durch das Verschlucken von Knopfzellbatterien durch Kinder sind in den letzten Jahren leider zunehmend
- Besonders Knopfzellbatterien mit einem Durchmesser von 2cm oder mehr können bei Kleinkindern und Schulkindern in den drei Engstellen des Ösophagus stecken bleiben.
- meist als Lithium-Batterien, kommt es zu einem stärkeren Stromfluss und stärkeren Verätzungen, die bereits nach wenigen Stunden zu relevanten Nekrosen führen
- Es kommt dann zu einem Stromfluss und am negativen Pol, der Anode, wird Hydroxid (OH-) gebildet, welches alkalische Verätzungen hervorruft.
Durch diese Verätzungen kommt es dann im schlimmsten Fall, meist nach mehr als einem Tag, zu Perforationen des Ösophagus und mediastino-ösophagealen, tracheo-ösophagealen oder im schlimmsten Fall (besonders wenn die Batterie an der Aortenenge stecken bleibt) zu aortoöosphagealen Fisteln, die mit ihren Komplikationen – meist Mediastinitis mit Sepsis oder Blutung – zum Tod führen können
Therapie bei einer Ingestion von einer Knopfzellbatterie ?
- ist also ein absoluter Notfall und muss zeitkritisch abgearbeitet werden, um Todesfälle oder auch schwere Komplikationen zu verhindern.
- Zielspital muss ein Spital sein, welches eine Endoskopie hat. Im Zweifel ein Zentrumkinderspital.
- Falls die Batterie im Ösophagus feststeckt muss innerhalb von 2h die Batterie geborgen werden.
- alle 10 Minuten zwei Teelöffel (10 ml) Honig peroral geben, wenn Kinder schon essen können
- Honig neutralisiert nämlich die ätzende Umgebung und wird an der Batterie vorbei in den Magen weiter transportiert, verhindert also während der gesamten Passage Verätzungen.
- Hat die Batterie den Ösophagus im Röntgenbild bereits passiert, wird sie meist auf natürlichem Wege ausgeschieden. Spätestens nach 4 Tagen sollte die Batterie herauskommen, wenn nicht dann erneute Vorstellung
Ingestion von Neodym-Magneten ?
Solche Neodym-Magnete sind 5-10x stärker als normale Magnete. Verwendung finden sie zum Beispiel auch in Spielzeug, als Piercing-Ersatz oder in Elektrogeräten.
Selbst kleine Neodym-Magnet machen was Magnete so machen und verbinden sich, auch mit Darmwand dazwischen > Nekrosen > Perforation > Probleme
Symptome einer Ingestion ?
- Die Symptome sind unspezifisch
- Würgen
- Speicheln möglich
- oft symptomfreies Intervall
- Im Verlauf: diffuse gastrointestinale Beschwerden, Erbrechen, Übelkeit, ggf. nur milde und ähnlich einer Gastroenteritis, ggf. Ileus-Symptomatik / akutes Abdomen
Management bei einer Ingestion ?
- ABCDE
- Zielspital mit Gastroenterologie, Endoskopiemöglichkeit und Kinderchirugie/Op möglichkeit
- Unterscheidet sich ob 1 oder mehrere Magnete geschluckt wurden
- Knopfzellbatterie > Notfall > Sondersignal
Atemnotzeichen bei Kindern ?
- Nasenflügeln
- Einziehungen
- Stöhnen
- Zyanose
- Headbobbing
- Paradoxe Atmung / Schaukelatmung
Atemzugvolumen bei Kindern ?
6-10ml/kg in allen Altersklassen gleich